San Mateo - wo Päpste und Könige Geschichte schrieben
- Església Arxiprestal de Sant Mateu
Heute streifen wir durch den kleinen Ort an der römischen Via Appia, heute etwa 2.000 Einwohner zählt und vom Anblick der etwas wuchtig wirkenden Església Arxiprestal de Sant Mateu (Iglesia arciprestal de San Mateo Apóstol) beherrscht wird
- San Mateo gehört u.A. zu den wichtigen Schauplätzen der Kirchengeschichte des 15. Jh.;
hier wurde u.A. über das Ende des „Großen Abendländischen Schisma“ verhandelt. War keine sehr friedliche Zeit, als sich Rom, Avignon und Pisa um den Papstthron stritten wie die Kesselsflicker.
Man soll gar nicht denken, dass das die von dem Mann aus Nazareth gegründete Kirche sein soll.
- Das große Kirchenportal war zwar geöffnet, doch weiter hinein als zu einer vergitterten Glaswand kommen die Besucher leider nicht. Daher nur ein Blick in die innen recht schlicht gehaltene Kirche, bevor
- wir uns erst mal lieber den weltlichen Genüssen zuwenden,
- die auf der Plaza Mayor in ca. 7 Bars und Restaurants in reicher Vielfalt locken
Wir lieben diese Plätze und vergessen im warmen Sonnenschein schon mal, dass wir uns noch mitten im Winter befinden
Der ganze Ort ist ein einziges kunsthistorisches Denkmal.
- Überall findet man Reste einstiger Pracht, die San Mateo im Mittelalter genoss.
Hier befand sich u.A. auch der Palast des Großmeisters des Montesa-Ordens, einer der Nachfolgeorden der Tempelritter.
Von Papst Benedict XIII (Papa Luna) weiß man z.B., dass er, nachdem er den Papststuhl in Avignon im Mai 1411 verlassen hatte, einige Monate bis zur Fertigstellung seines päpstlichen Sitzes in Peñíscola (Oktober 1411) hier in einem der Häuser in San Mateo verbracht haben soll.
Zu der damaligen Zeit gab es übrigens - man lese und staune - 3 Päpste (Rom, Avignon und Pisa)
Aber ich will hier niemanden mit Kirchengeschichte langweilen - obwohl -
wenn man sich mal mit diesem Thema beschäftigt, gehen einem so manche Lichterketten auf
und hier in Spanien wird die Geschichte ganz schnell sehr lebendig
- San Mateo hat natürlich auch solche „Gesichter“
- Der Muttergottesbrunnen - Fuente de la Mare de Déu und
- der Engelsbrunnen (Fuente del Ángel) auf der Plaza Mayor
Aufgrund seiner historischen Bedeutung ist San Mateo natürlich auch in gewisser Weise ein touristischer Ort,
was wir auf der Plaza Mayor ziemlich schnell bemerken:
- Als die Inhaberin des Ladens (rechts) mit Souvenirs und regionalen Produkten uns bemerkte, kam sie ganz schnell geschäftstüchtig mit einem Prospekt aus dem Innern des Ladens gelaufen.
- Liest sich richtig lecker, das Mittagsmenue - aber es ist halt noch zu früh
- An der alten Stadtmauer begegnen uns noch einmal Papst Benedict XIII
und Pere de Thous, der Großmeister des Monteser Ordens.
Ob sie auch hier am Rio del Palacio lustwandelt sind?
- In diesem Haus wird San Domingo verehrt und wer die Augen aufmacht, entdeckt manch
- Was mag man hier wohl ins erste Stockwerk gezogen haben;
auf was weisen die Zeichen in den Gassen hin?
- Hier kommt die Dusche kostenlos -
Wer möchte bei Regen schon vor diesem Haus stehen?
- Auf manchem Kirchturm wachsen die Bäume in den Himmel hinein.
- Hier endet unsere Tour durch San Mateo,
dem einst so bedeutenden Ort an der römischen Via Augusta