Willkommen im deutschsprachigen Spanien-Forum

Florecilla hat geschrieben:

CBF-Team hat geschrieben:[...] und studiert weiter.

Aber auch das wird bald nicht mehr möglich sein, denn Rajoys Sparvorschläge beinhalten auch eine Erhöhung der Studiengebühren.

Hat jemand von euch direkt Kontakt zu spanischen Jugendlichen? Mich würde interessieren, wie erleben die jungen Leute ihre Situation? Wie gehen sie damit um und was tun sie gegen diese Misere?

Wir haben einer Krankenschwester angeboten in München im Universitätsklinikum zu arbeiten. Sie sollte lediglich deutsch lernen.
Das hat sie abgelehnt. Die Spanier(innen) sind immer nochzu Stolz und zu verwurzelt mit der Familie um einem wirtschatlichen Totalschaden aus dem Weg zu gehen.

Florecilla hat geschrieben:

CBF-Team hat geschrieben:[...] und studiert weiter.

Aber auch das wird bald nicht mehr möglich sein, denn Rajoys Sparvorschläge beinhalten auch eine Erhöhung der Studiengebühren.

Hat jemand von euch direkt Kontakt zu spanischen Jugendlichen? Mich würde interessieren, wie erleben die jungen Leute ihre Situation? Wie gehen sie damit um und was tun sie gegen diese Misere?

Wer eben kann, der geht. Es gibt aber noch junge Leute, die aus Rücksicht auf ihre Eltern und Familien bleiben. Wenn alle gehen, ist ja keiner mehr für die Alten da. Die Stimmung ist völlig im Keller. Man weiß um die Fehler der Vergangenheit, doch man hat keine Hoffnung, dass sich bald etwas ändert, denn die alten Seilschaften existieren immer noch.

Und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Auch in der EX-DDR gibt es noch die alten Seilschatten !!!!!

Schaut blos nicht zuweit über den Tellerrand hinaus !!!!

... dennoch, die ersten Spanier "trudeln" so langsam hier in unserer Ecke ein, außer denen, die sowieso wegen unseres Autobauers sich hier schon beruflich bedingt aufhalten müssen.

> Ein mir bekanntes Ing.-Büro in BS hat jüngst 'ne span. Bauingenieurin zur Probe eingestellt.
> Unsere VHS bietet im vor einigen Tagen veröffentlichten Programmheft bereits Info-Kurse zur Eingliederung spanisch sprechender "Neu"bürger an ... natürlich in Spanisch
> Für einen kunststoffverarbeitenden Betrieb im Nachbarort hatte ich bereits 'ne Stellenanzeige auf Spanisch übersetzt für die Suche nach entsprechenden Fachleuten in Spanien .... hier in unserem Großraum ist der Arbeitsmarkt für Spezialisten bereits "leergefegt" ....

.... und in anderen Regionen gab's bereits schon einige "Speed-Dating" Aktionen für spanische Arbeitnehmer, organisiert durch Arbeitsämter und IHK ... und mit interessierte Industriebetriebe ...

Der Wandel auf dem dtsch. Arbeitsmarkt scheint also bereits einzusetzen ...

In ihrer Heimat sehen viele kaum noch eine Perspektive - Griechen, Portugiesen,
Spanier und Italiener suchen daher auf dem boomenden deutschen Arbeitsmarkt eine Zukunft.

Vor allem spanische Arbeitslose zieht es verstärkt nach Deutschland.

http://news.google.de/news/url?ct2=de%2 ... id=de_de-b

Oliva B. hat geschrieben:Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird immer drastischer:

• Die Wirtschaftskrise setzt Spanien immer heftiger zu: Die Arbeitslosigkeit hat mit 24,4 Prozent im ersten Quartal 2012 ein neues Rekordhoch erreicht, wie das Statistikamt in Madrid mitteilte.
  Arbeitslosigkeit in Spanien steigt auf neues Rekordhoch

Gestern Abend im Fernsehen:
Die Jugendarbeitslosigkeit liegt inzwischen bei 52 Prozent!!!!!!
ZDF-Mediathek

Bei der Arbeitslosenstatistik für Jugendliche gegenüber Deutschland wird mit Äpfel mit Birnen verglichen.
In Deutschland werden Schüler und Studenten nicht mit eingerechnet, in Spanien und Griechenland sehr wohl.

"Es ist falsch, wenn man verallgemeinernd sagt, jeder zweite Spanier unter 25 ist arbeitslos", erläuterte Brigitte Schels vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Reuters-Gespräch. Die Erwerbslosenquote von über 50 Prozent beziehe sich nur auf junge Leute, die dem Arbeitsmarkt tatsächlich zur Verfügung stünden. Für Schüler und Studenten trifft das aber nicht zu. Berücksichtigt man dies, ist in Spanien jeder fünfte Jugendliche arbeitslos, in Griechenland jeder achte, wie Karl Brenke vom Berliner DIW-Institut ausgerechnet hat."
Quelle: http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 2G20120810

Natürlich sind die Zahlen immer noch sehr hoch, aber nicht mehr so exorbitant.

Grüsse
Josefine

Nun ja, aber warum gibt es plötzlich so viele Studenten???
Über 30% mehr! Und die wollen bzw. können eigentlich gar nicht studieren und tun es trotzdem,weil es keine Arbeit gibt.

Was will die Dame vom Bundesamt denn überhaupt schön rechnen? Dass alles nicht so schlimm ist? Dass die spanische Jugend eine glänzende Zukunft hier hat??

@ Marybell,

es wird damit ausgesagt, dass in Deutschland und in Spanien die Höhe der Jugendarbeitslosigkeit anders berechnet wird.

In Deutschland fließen Studenten und Schüler nicht in eine Arbeitslosenstatistik ein, in Spanien dagegen sehr wohl.
Würden in Deutschland diese auch als arbeitslos gelten, dann sähe das Ergebnis in D auch ganz anders aus. In Spanien leider immer noch schlimmer als in D, das ist wohl wahr.

Aber mit diesem Äpfel-mit-Birnen-Vergleich rückt sich Deutschland in ein viel besseres Licht als es tatsächlich der Fall ist. Und das meine ich, wird uns Lesern in den Medien einfach so untergejubelt. Ich hätte es korrekt gefunden, wenn man darauf hingewiesen hätte.

Grüsse
Josefine

Zitat:

• Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht. [...] Die höchsten (Arbeitslosen-) Quoten meldeten Spanien (25,1%) und Griechenland (23,1% im Mai 2012).
  Zehn Mitgliedstaaten verzeichneten über ein Jahr betrachtet einen Rückgang der Arbeitslosenquote und sechzehn einen Anstieg. [...]. Die höchsten Anstiege verzeichneten Griechenland (von 16,8% auf 23,1% zwischen Mai 2011 und Mai 2012), Spanien (von 21,7% auf 25,1%) [...]
  
  Jugendarbeitslosenquote lag im Juli 2012 in der EU27 bei 22,5% und im Euroraum bei 22,6%. Im Juli 2011 hatte sie 21,3% bzw. 20,7% betragen. Die niedrigsten Quoten im Juli 2012 verzeichneten Deutschland (8,0%), [...] und die höchsten Quoten Griechenland (53,8% im Mai 2012) und Spanien (52,9%).

Quelle

Eurostat: Arbeitslosenquote des Euroraums im Juli 2012 bei 11,3 Prozent
"Zahl der Arbeitslosen in Spanien erneut gestiegen
Bankenrettungsfonds soll aufgestockt werden - Merkel am Donnerstag in Madrid"Weiter lesen

Hallo,

da meine Tochter jetzt als Aupair in Dublin ist, habe ich mir z.B. eine spezielle Seite - Au Pair Dublin - angeschaut, da werden jeden Tag die neu ankommenden Au pair - Mädels begrüßt -
- was mir sehr deutlich dabei aufgefallen ist, dass über 50 % aus Spanien kommen.
Ich denke damit suchen diese Mädels auf jeden Fall eine Zwischenlösung, da es ja in Spanien mit Arbeit und Ausbildung so schwierig ist.
Sie haben Unterkunft und Essen frei - dazu noch 400 € im Monat.