Emil hat geschrieben:Hallo zusammen,
dieses thema ist dann doch viel brisanter als man denkt.
Generell gesprochen werden wir hierbei mal wieder belogen und betrogen und ich wage zu sagen, dass noch nicht mal Politiker sich über die Tragweite dieses Themas bewusst sind.
In wieweit wir hier
- einen Schritt tun, der niemals mehr rückgängig zu machen ist
- Giftstoffe erhöhen und Erträge sogar mindern
- Lateinamerika mal wieder zum Spielplatz der USA machen
- durch eine aggressive Geldpolitik Bauern verschlingen lassen
......bitte einmal sich die Zeit zu nehmen und den Artikel
http://renegraeber.de/gentechnik-report.pdf
durchlesen... Zeit die sich lohnt!
Nöööh, tut mir leid Emil,
aber dieses Elaborat ist so glaubhaft wie ein Werbeprospekt von Monsanto: Sehr viel Halbwahrheiten, Verdrehungen mit einigen eingestreuten tatsächlichen Fakten.
Gentechnik hat ihre Risiken und es sollte äußerst zurückhaltend mit ihr umgegangen werden. Noch mehr als das in den Mais eingeschleuste Bt-Gen bringt mich allerdings die Firmenpolitik von Monsanto in Rage: Mit perfiden Methoden wird der Landwirt fest an diese Firma gebunden, Monokulturen werden gefördert, besonders in Gebiten, die sich bisher noch selbst versorgen konnten.
Schon der erste Abschnitt:
Bei der grünen Gentechnik wird auch
Erbmaterial aus einem völlig anderen
Organismus in ein Lebewesen eingeschleust,
um ihm so Eigenschaften zu vermitteln, die es
natürlicherweise nicht besitzt...
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gene des
Bakteriums (und der Pflanze) sich irgendwann „von Natur“ aus
sozusagen „von selbst“ begegnen würden
halte ich für so unwahrscheinlich wie einen
weißen Tiger auf dem Mond.
Nun, sehr viele Lebewesen und auch wir tragen so einen "weißen Tiger" in uns, und das ist die Geschichte dazu:
Vor gut drei Milliarden Jahren gelang es einer Bakterienart einen grün-blauen Farbstoff zu bilden, mit dessen Hilfe sie das Wasser in dem sie lebten in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten konnten. Das war eine ökologische Katastrophe, fast alle Lebensformen gingen an dem giftigen und aggressiven Sauerstoff zu Grunde, nur wenige Anaerobier überlebten in irgendwelchen Nischen, in schlammigen Tümpeln und später auch in uns. Die sauerstoffbildenden Cyanobakterien schleusten sich dann in andere Bakterien ein, bildeten eine Symbiose, aus der all uns bekannten Grünpflanzen entstanden. Diese eingeschleusten Organellen nennt man heute Chloroplasten, ihnen haben wir den (für uns) lebenspendenden Sauerstoff zu verdanken.
Vor ca zwei Milliarden Jahren wanderte ein abenteuerlustiges Bakterium in ein völlig anderes Bakterium ein, wovon beide einen Nutzen hatten: Das eingefangene Bakterium, das wir ab jetzt Mitochondrium nennen, gewinnt mit
seinen Mitteln Energie aus Sauerstoff und Nährstoffen. Ohne diese Einschleusung wären wir heute noch eine Schleim aus einfachen Mikroorganismen.
Aber selbst nach dieser langen Zeit sind Mitochondrien Fremde in uns: Sie besitzen ihre eigene DNA, teilen sich zu anderen Zeitpunkten und sprechen wie Bakterien sogar auf manche Antibiotika an. Sie sprechen noch nicht einmal "unsere" genetische Sprache, besitzen ihr eigenes Genom und pflanzen sich nur mütterlicherseits fort. "Männliche" d.h. vom Spermium kommende Mitochondrien werden als Zellmüll abgeräumt, (was mich ein wenig deprimiert).
Aber immerhin haben wir Millionen "weiße Tiger" in uns. - Und die Pflanzen auch (na gut, da sind sie grün).
So--, hier sei nur am ersten Punkt gezeigt, dass das verlinkte Elaborat auch viel Unsinn enthält.
Ich könnte noch andere Punkte anführen
So ist Bt-Mais erwiesenermaßen eher bienenschonend, da Bienen keinen Mais fressen* und weniger Insektizde von außen aufgebracht werden müssen.
* d.h. ihr Darm ist nicht auf die Aufspaltung des vom Bt kommenden Proteins eingerichtet und erst die Spaltprodukte wirken toxisch.
http://www.ti.bund.de/no_cache/de/start ... ienen.html
Allerdings enthalten die Pollen und damit auch der Honig gentechnisch verändertes Material, selbst wenn die Bienen auf Nachbarfeldern angesetzt sind. Und das führt natürlich zur Kennzeichnungspflicht und damit zur Schädigung des Imkers.