So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Weltenbummler berichten über ihre Reiseabenteuer in andere Weltteile
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Akinom
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von Akinom »

:-D
Hallo Oliva,

ganz tolle Fotos in einer "Märchenwelt" - würde sehr gerne auch mal dort hin. Aber mein Mann weigert sich strikt in ein arabisches Land zu reisen! :d

Auch Deine Erzählung - ganz toll - Du solltest ein Buch - "Reiseberichte" schreiben, das kannst Du nämlich vorzüglich :!:
;-)
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girasol
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von girasol »

Hallo Oliva,

der Riad sieht wirklich total schnuckelig aus. ;-)
Und die verschiedenen Transportmöglichkeiten sind wirklich sehenswert...

Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
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Oliva B.
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von Oliva B. »

Ja, Uschi, wir haben den Riad im Internet gebucht. Es gibt hunderte solcher Gästehäuser in der Altstadt. Man wohnt also mit den Marrokanern Tür an Tür, so ganz anders als in den überdimensionierten, luxuriösen Urlaubsressorts abseits der Stadt, in denen man versucht hat, die Atmosphäre der Riads nachzuahmen - entstanden sind dort jedoch nur Fassaden, die an Disneyland erinnern.
girasol hat geschrieben:Hallo Oliva,

der Riad sieht wirklich total schnuckelig aus. ;-)
Und die verschiedenen Transportmöglichkeiten sind wirklich sehenswert...
Gruß
girasol
Die Märchenwelt ,das sind die alten Riads oder Dars (traditionelles Hofhaus ohne Garten). Doch sobald man sie verlässt, landet man in der Realität, und da ist kein Platz mehr für romantische Träumereien…
Wer weiter träumen will, sollte den nächsten Absatz überspringen.


- Teil 2 -
Wir verlassen das Hotel Richtung Place Djamâa el-Fna, das ist der historische „Platz der Gehenkten“.
Wir verlassen das Hotel Richtung Place Djamâa el-Fna, das ist der historische „Platz der Gehenkten“.
Hier amüsieren allabendlich Gaukler die Einheimischen, die Touristen sind eher stille Beobachter und werden für jedes Foto mit 50 Cent bis einem Euro zur Kasse gebeten.

Dir heitere Atmosphäre, die die meisten Reiseberichte über Marrakesch vermitteln, hat auch ihre Schattenseiten, die gern verschwiegen wird.
2 volle Straßen.JPG
Auf den Straßen der Altstadt begegnen wir alle paar Meter Bettlern, die die Hand aufhalten,
Es gab wesentlich elendere Gestalten als diesen Bettler, der ja einen recht guten Eindruck machte.
Es gab wesentlich elendere Gestalten als diesen Bettler, der ja einen recht guten Eindruck machte.
Mütter und Großmütter mit Kindern auf den Rücken bitten hartnäckig um eine kleine Gabe. Hartherzig ist, wer seine Augen vor dem großen Leid verschließt. Wir blicken in abgehärmte, frühzeitig gealterte Gesichter, sehen ausgemergelte Gestalten, aus deren Augen der nackte Kampf ums Überleben blickt, Greise, Behinderte, Kranke, die mit Sicherheit ihren Lebensunterhalt nicht mehr mit körperlicher Arbeit verdienen können, und Kinder, die uns an der Kleidung zupfen, um auf sich aufmerksam zu machen: Elend pur - Unrat, Gestank und Lärm inklusive.
2 Eingänge.JPG
Das werden später die Eindrücke sein, die sich in unserer Erinnerung mit Marrakesch verbinden, Impressionen, die so gar nicht dem romantischen Wüstenklischee der Postkarten entsprechen.
4 Tor.JPG
Doch wie kann man als Tourist helfen? Wo fängt man an, wo hört man auf? Für so viel Leid reicht das Geld eines einzelnen nicht. Wir merken schnell, dass bei einigen das Betteln nur Beruf ist. Kinder mit einer Chipstüte in der Hand bekommen von uns nichts, auch wenn sie noch so ein liebenswertes Gesicht aufsetzen. Doch was ist mit dem Vater, der auf der Erde sitzt, seinen 30jährigen behinderten Sohn in den Armen wiegt und Geld für Medikamente erbittet, was ist mit den ausgemergelten Greisen, die schamhaft ihre Hand aufhalten und um Almosen bitten? Wir gehen vorbei, geben hier und da etwas, doch das schlechte Gewissen bleibt und wird zum ständigen Begleiter. Marokko war unser erstes Land außerhalb Europas, das wir besucht haben. Ich kann mich nicht erinnern, damals Bilder gesehen zu haben, die mich später verfolgten. Die wirkliche Armut habe ich auch dieses Mal nicht fotografiert, aber die Bilder werden sich auch so in mein Gedächtnis eingraben.

Der größte Teil der Marrakchis in der Altstadt ist mit Handel und im Handwerk beschäftigt. Und der findet vorwiegend auf der Straße statt. Verkauft wird alles, was sich zu Geld machen lässt. Mal liegen drei Möhren und fünf Eier, wovon eins noch angeschlagen ist, auf einer schmuddeligen Pappe neben dem Straßenmüll. Kräuter und immer wieder große Berge von Minze. Gemüse und Fisch sehen meist frisch aus,
armseliges Angebot
armseliges Angebot
Fische werden auf der Straße ausgenommen.
Fische werden auf der Straße ausgenommen.
in der Nachbarschaft verkauft ein Metzger sein Fleisch, vorwiegend Stücke, die Kunden bei Fleischern (spanischen wie deutschen) nicht einmal zu Gesicht bekommen. Fleisch in der Qualität wie wir sie kennen, ist eine begehrte Rarität und für untere Schichten kaum bezahlbar.
"Edelmetzger"
"Edelmetzger"
Ich habe schon zwei halbierte Hühnerflügel als einzige Auslage gesehen. Das ist alles noch appetitlich, doch beim Anblick von Eingeweiden, Hörnern und Köpfen vergeht dem verwöhnten Ausländer jedoch schnell der Appetit.
Fleischer - im Angebot Häute, Hörner, Hufe
Fleischer - im Angebot Häute, Hörner, Hufe
[bWer es zu etwas mehr gebracht hat, preist seine Waren nicht auf dem Bordstein, sondern in einem engen Verschlag rechts und links der Gasse an. [/b]
Lebensmittelladen
Lebensmittelladen
In den Räumen ist kaum Platz für den Händler, denn die Waren stapeln sich dicht an dicht bis unter die Decke. Eine Toilette und Waschgelegenheit gibt es darin nicht. Größere Geschäfte sehen wir kaum.
Gemüsehändler
Gemüsehändler
[bDie hygienischen Verhältnisse in diesen Gassen sind unbeschreiblich [/b]
Gemüse liegt neben Abfall
Gemüse liegt neben Abfall
und auch wenn das Essen in den unzähligen Garküchen auf der Straße manchmal lecker aussah und duftete, ließen wir uns nicht verführen.
Eine wirklich MODERNE Garküche
Eine wirklich MODERNE Garküche
Industriebetriebe sieht man hier in der Medina nicht. Alles wird unter einfachsten Bedingungen wie vor hunderten von Jahren per Hand gefertigt.
Weber,
Weber,
Kunst- und Kupferschmiede,
Kunst- und Kupferschmiede,
Tischler und Gerber arbeiten in beengten Werkstätten.
Tischler und Gerber arbeiten in beengten Werkstätten.
Der historische „Place Djemâa el-Fna“ wurde 2001 von der UNESCO zum „mündlichen und immateriellen Erbe der Menschheit“ erklärt. Tagsüber wird dort frisch gepresster, Orangensaft verkauft, der wirklich lecker schmeckt, das Glas kostet umgerechnet 35 Cent, andere Stände bieten Datteln, Feigen und Nüsse an, nackte Haut wird mit Hennahtattoos verziert, Wundermittelchen verkauft, Füße gewaschen, Karten gelegt und
und Schlangen bewört.
und Schlangen bewört.
Abends scharen sich die Einheimischen um Gaukler, Märchenerzähler, Musikgruppen und Wunderheiler und sitzen auf den Bänken rund um die nummerierten Garbuden, die Fischgerichte, Hammelfleisch und Tierköpfe, Schnecken und Gemüse auf ihren Theken feil bieten.
A eSSEN Place Djamâa el-Fna.JPG
B Fna.JPG
Tajine brodelt in typischen Tontöpfen auf Holzkohlestellen,
CTajinen.JPG
Couscous wird mit Gemüse und Fleisch gedünstet. Es herrscht eine orientalische Oktoberfestatmosphäre, oft die einzige Abwechslung in dem tristen Leben vieler Marrakchis.
In den Seitengassen des Platzes befinden sich die größten Souks Marokkos, die nach Waren und Handwerkszweigen gegliedert sind.
Dufende Gewürzberge in den Souks
Dufende Gewürzberge in den Souks
Kräuter
Kräuter
Dort umgibt uns eine Orgie von Düften, vor allen Dingen Kreuzkümmel und Pfefferminze sind dominant.
Herborestias sind groß im Kommen.
Herborestias sind groß im Kommen.
Frische Minze wird an jeder Ecke verkauft, überall wird süßer Pfefferminztee aus silbernen Kännchen in schmalen Gläsern angeboten, das marokkanische Nationalgetränk. .
Teekanne und Tajine
Teekanne und Tajine
Jeder Händler möchte etwas verkaufen und wenn er bemerkt, dass der Kunde auch nur einen Funken Interesse zeigt, gibt es kein Entrinnen mehr und das Feilschen geht los. Die Anfangsforderungen sind hoch, 100 Prozent sollten wenigsten runter gehandelt werden. Beeindruckt hat uns, in wie vielen Sprachen die Händler verhandeln können. .
Teppiche werden in alle Welt verschickt.
Teppiche werden in alle Welt verschickt.
Frau sieht viele schöne Dinge zur Verschönerung ihres Heims, doch leider ist das Reisegepäck bei Flugreisen begrenzt und so muss ich mich mit leichtgewichtigen Kleinigkeiten zufrieden geben..
farbenfrohe Troddeln, handgewebte Tücher und Poufs,
farbenfrohe Troddeln, handgewebte Tücher und Poufs,
Farbenfrohe Ledertaschen,
Farbenfrohe Ledertaschen,
moderne Keramik,
moderne Keramik,
Gürtel, es gibt viele hübsche Mitbringsel.

Essengehen ist hingegen ein Abenteuer. Wenn man die Angebote der Fleisch- und Gemüsehändler noch im Kopf hat, erkennt man sie auf dem Teller im Restaurant wieder. Wenig Fleisch mit dickem Knochen und gelbem Fettrand, ich erwähnte es schon: Fleisch ist kostbar und die Häppchen auf den Fleischspießen sind nicht größer als ein Daumennagel. Jetzt im Winter sehen wir kaum Fliegen, doch ich kann mir lebhaft vorstellen, wie es hier im Sommer brummen und riechen muss. In den Straßenecken wird die Notdurft verrichtet (öffentliche Toiletten gibt es, aber sie kosten Geld), es liegen Abfälle herum, die teilweise eingesammelt werden, sofern man sie noch verwerten kann. Da ziehen Plastiksammler mit ihrer Handkarre durch die Straßen, Alteisenhändler sammeln Metall und der Dung der Pferde und Esel wird gleich am Hinterteil des Tieres von einer Plane aufgefangen,
Pferdeäpfel werden aufgefangen
Pferdeäpfel werden aufgefangen
weggeworfene Apfelsinenschalen dienen als Kamelfutter usw. Es gibt kaum etwas, was nicht verwendet wird. So werden z.B. aus alten Autoreifen Gummibehälter hergestellt, ein eigener Berufsstand in Marokko.
DSC_0080 Capazos aus alten Autoreifen.JPG
- Ende Teil 2 -
nale
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von nale »

Oliva, ich bin beeindruckt und entsetzt.
Beeindruckt von deiner Art über deinen Aufenthalt zu berichten,
Entsetzt über die primitven Verhältnisse.

Toll, dass du uns an deiner Reise teilhaben läßt.
Ein dickes Dankeschön.

LG Nale
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Serafina
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von Serafina »

nale hat geschrieben:Oliva, ich bin beeindruckt und entsetzt.
Beeindruckt von deiner Art über deinen Aufenthalt zu berichten,
Entsetzt über die primitven Verhältnisse.

Toll, dass du uns an deiner Reise teilhaben läßt.
Ein dickes Dankeschön.

LG Nale

Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Das war alles sehr eindrucksvoll und schön beschrieben.

LG - Serafina - O:-)
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Rioja
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von Rioja »

nale hat geschrieben: Entsetzt über die primitven Verhältnisse.
Hallo Oliva

Vielen lieben Dank für den zweiten Teil deines ausführlichen Berichtes über den Aufenthalt in Marrakesch. Ja nale schreibt entsetzt über die primitiven Verhältnisse. Ich glaube, wer eine Reise nach Marrakesch (gäbe noch andere ähnliche Destinationen) macht, tut gut sich mit den Verhältnissen vor Reiseantritt bekannt zu machen. Nur so kann man sich Enttäuschungen ersparen. Ich denke aber trotz dem allem, was mit Armut und Hygiene zu tun hat, Marrakesch ist trotzdem eine Reise wert. Oliva hat es zwar meines Wissens noch nicht geschrieben, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Oliva in zehn Jahren nochmals geht.

Olive, ein Kompliment wie du uns den Bericht aufgetischt hast. Bist auf diverse Punkte eingegangen die nun mal so sind und einem nachdenklich machen. Und gegen Schluss hast du uns in Wort und Bild das schöne Marrakesch gezeigt. Genau das zeigt mir, deinen bleibenden Eindruck von Marrakesch und ich habe es schon mal geschrieben, du wirst wieder gehen. Vielen Dank für den Bericht und die vielen schönen und bunten Bilder. Nix von nur knipsen.
Es grüsst

Rio



Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von Florecilla »

Das Postkarten-Marrakesch sieht nun doch ein wenig anders aus. Wer denkt bei 1001 Nacht schon an Elend, Gestank, Armut und Verhältnisse, die uns so völlig fremd sind. Aber auch ein Blick hinter die Kulissen ist beeindruckend - wenn auch auf andere Art und Weise, wie uns Postkartenbilder ansprechen. Ob auch der Pauschaltourist diese Verhältnisse zu sehen bekommt? Ich könnte mir vorstellen, dass viele geführte Touren die weniger repräsentativen Seiten Marrakeschs vornehm auslassen.

Die Bilder von den "Metzgereien" haben mich übrigens an Ägypten erinnert. Auch dort hingen die "Waren" offen in den Geschäften, weder vor Fliegen noch vor dem allgegenwärtigen Staub geschützt.

Danke dir, Oliva, auch für diesen 2. Teil deines Reiseberichts - wenn auch die Wirkung ein wenig desillusionierend war >:d<
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Citronella
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von Citronella »

Als Urlauber verdrängt man gerne dieses Alltagsleben, aber wenn man mittendrin wohnt kommt man gar nicht daran vorbei. Ich finde die Fotos beeindruckend, kann auch den Zwiespalt der Gefühle beim betteln gut nachvollziehen. Wundert es da, daß so viele Afrikaner versuchen übers Mittelmeer nach Spanien oder andere EU-Länder zu kommen?
Trotzdem reizt es, dieses Land zu besuchen - die fremden Gerüche, die andere Lebensart.

@ Oliva, lieben Dank für die marokkanischen Einblicke! Hast du uns noch mehr zu bieten?

Saludos
Citronella
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Oliva B.
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von Oliva B. »

Citronella hat geschrieben: @ Oliva, lieben Dank für die marokkanischen Einblicke! Hast du uns noch mehr zu bieten?

Saludos
Citronella
Ja, Zitrönchen. Aber wenn noch mehr Leser als Clark Schwierigkeiten mit den Bildern im Text haben, frage ich mich doch, ob es Sinn macht, wenn ich hier weiter mache... :-?
Rioja hat geschrieben: Ja nale schreibt entsetzt über die primitiven Verhältnisse. Ich glaube, wer eine Reise nach Marrakesch (gäbe noch andere ähnliche Destinationen) macht, tut gut sich mit den Verhältnissen vor Reiseantritt bekannt zu machen. Nur so kann man sich Enttäuschungen ersparen.
Natürlich haben wir uns vor Reiseantritt umfangreich informiert. Aber ich habe in den letzten Monaten so viele überschwengliche Reportagen gelesen, dass ich dachte, es hätte sich in den letzten Jahrzehnten wirklich was zum Positiven verändert. Und das kann ich nicht behaupten. Der Autoverkehr hat seitdem sicher zugenommen, die Prestigebauten (Prachtalleen und Gebäude) auch. Aber ob die Armut abgenommen hat, wage ich zu bezweifeln.
Wir waren ja nur 5 Tage dort und die ganze Zeit an einem Ort. Über andere Regionen in Marokko kann ich nicht urteilen, aber die Altstadt von Marrakesch haben wir in diesen Tagen zu Fuß erkundet und da sieht man halt andere Dinge, als wenn man in einer Ferienanlage Urlaub macht und von dort aus Stadtausflüge zu ausgesuchten Sehenswürdigkeiten bucht. Diese Art von Urlaub haben wir jedoch noch nie gemacht, Land und Leute kennen zu lernen, gehört für mich dazu, wenn ich ein Land bereise. Und dass man da ganz andere Dinge sieht und erlebt ist auch klar. Aber man sollte auch keine Scheu haben, negative Eindrücke zu erwähnen.
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Re: So nah und doch so fern: MARRAKESCH

Beitrag von Gast3 »

Oliva B. hat geschrieben:
Citronella hat geschrieben: @ Oliva, lieben Dank für die marokkanischen Einblicke! Hast du uns noch mehr zu bieten?

Saludos
Citronella
Ja, Zitrönchen. Aber wenn noch mehr Leser als Clark Schwierigkeiten mit den Bildern im Text haben, frage ich mich doch, ob es Sinn macht, wenn ich hier weiter mache... :-?
....
Halt! So haben wir nicht gewettet! [-x
Selbstverständlich will auch ich weitere Bilder von Dir sehen.
Mein Problem betrifft ja nicht so sehr Deine Beiträge selbst, mich nervt es einfach wenn ich mich an der anschliessenden Diskussion beteiligen will und dann bei jeder Aktion erst minutenlang auf das erneute Laden der Bilder warten muss, ehe ich wieder was machen kann. Bis dahin springt mein Screen lustig rauf und runter. Nur darum ging es mir.
Und ich bin sicher, da findet sich eine Lösung auch für die mit nem langsamen Internet.
Antworten

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