Worüber redet man, wenn nichts passiert? Natürlich - über das Wetter!
Und das ist gerade so richtig "üsselig", am besten ist man Zuhause im Warmen aufgehoben. Wir haben uns trotzdem heute Morgen ins Hinterland aufgemacht, wo die Temperaturen im Gebirge zwischen sparsamen zwei und drei Grad lagen. Das Wetter hielt aber etliche Biker nicht davon ab, trotz Dauerregen und Kälte ihr Pensum zu absolvieren, auch etliche Wanderer waren unterwegs, einer sogar mit kurzer Hose

, bei dessen Anblick sich meine Hautporen aufstellten.
Unterwegs fiel auf, dass uns auf der Strecke sehr viel mehre Autos begegneten als sonst, wahrscheinlich immer noch die Folge etlicher gesperrter Nebenstrecken. Die Ausflügler zog es genauso wie die Wintersportler in deutschen Landen hinaus in den Schnee, den hier das Unwetters Filomena hinterlassen hat. Heute waren aber nur noch die höchsten Berggipfeln der Provinz und deren Nordhängen mit einer Puderschicht überzogen.

- Über den tief hängenden Wolken,
die schneebedeckte Serella
Einige Olivenbauern, die hoch gepokert hatten und ihre Oliven so lange wie möglich auf den Bäumen hängen gelassen haben, in der Hoffnung auf eine wesentlich höhere Ausbeute, haben nun das Nachsehen. Der nächtliche Frost zerstörte über Nacht die Oliven, aus deren Saft sich jetzt nur noch billiges Lampantöl extrahieren lässt, ungeeignet für den Verzehr.

- Das Öl dieser frostgeschädigten Oliven ist nicht mehr
zum Verzehr geeignet.

- Umso mehr freuen sich diese Rothühner über den reich
gedeckten Mittagstisch.

- Auch in Benigembla gibt es Rothühner, hier erkennt man
eins an einer Hausfassade.
Auch andere Tiere trauen sich auf ihrer Nahrungssuche in die wegen der Pandemie derzeit kaum bewohnten Feriengebiete an der Küste, wo die Häuser weit auseinanderstehen. In der letzten Woche rissen uns eines Nachts ungewöhnliche Geräusche aus dem Tiefschlaf. Es polterte auf der kleinen Küchenterrasse unter unserem Schlafzimmer, so als wären Einbrecher am Werk. Ein vorsichtiger Blick vom Balkon beruhigte uns wenigstens in dieser Richtung. Unter unserem Olivenbaum wühlten genüsslich und äußerst geräuschvoll einige Wildschweine im Boden und rissen dabei ein lose aufgerichtetes Natursteinmäuerchen sowie einige eingegrabene Tontöpfe auseinander und ließen die Steine über eine Natursteintreppe nach unten poltern, die zu unserem kleinen Pinienwäldchen am Rande eines Barrancos führt.

- Glück gehabt: Der Baum und die Gartenmöbel wurden
von den Schwarzkitteln verschont.
In der tiefen Schlucht am Ende unseres Grundstückes müssen sie wohl hausen, denn schon einmal haben sie eine andere Terrasse unterhalb des Hauses „umgegraben“, auf der Suche nach verborgenen Leckereien unter der Erde.

Meine lauten Rufe verscheuchte die Rotte, die durch eine dichte Zypressenhecke auf unsere Terrasse eingebrochen war: Im Schweinegalopp entschwand sie wie ein Spuk in der Dunkelheit wieder in die Schlucht, aus der sie gekommen war. Am nächsten Morgen sahen wir, dass das Nachbargrundstück komplett „durchgeflügt“ war.
Fotos von den Schweineviechern hätte ich gern gemacht, aber da war ich nicht schnell genug. Auch den anderen Fotos mangelt es an Qualität. Meine Kamera streikt wohl aufgrund der arktischen Kälte.
