Diskussionen über Elektroautos

Platz für alles, was in keine andere Rubrik des Forums passt und KEINEN Bezug zur Costa Blanca oder Spanien hat
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basi
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von basi »

So langsam wird die Diskussion albern, da jeder von seiner Meinung behauptet, das es die einzig richtige ist. Keiner kann in die Zukunft sehen und wissen welche Entwicklungen auf uns zukommen.
Soll doch jeder kaufen und fahren was er möchte ohne zu versuchen alle anderen zu bekehren.
ich verspreche nichts, und das halte ich auch
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nurgis
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von nurgis »

Die Zeit vergeht und bringt gerade auf diesem Sektor viele neue Erkenntnisse und Veränderungen.

1992 kaufte ich mein damals teuerstes und umweltfreundlichstes Auto. Einen Volvo Kombi 945 TD. Er war anfangs steuerfrei, da so umweltfreundlich.
Da es mir damals meine kleine Firma nicht erlaubte (was auch heute bei Vielen das große Problem ist),mir ständig ein neues Auto zu kaufen, hielt ich dieses treue Auto viele Jahre bis zu einer KM-Leistung von über 200.000 . In der letzten Zeit wurde ich dann als Dieselstinker verurteilt.

Wohlgemerkt, das Auto war da umweltfreundlich und wurde belohnt.

Jetzt habe ich einen Hybrid. Wie lange gilt da mein Auto als umweltfreundlich ? Reine Elektroautos sind es schon auf Grund der Batterien und deren Herstellung nicht und Wasserstoff, welche Probleme kommen da ???

Ist nicht der Hauptgrund die Automobilbranche anzukurbeln. Es gibt viele andere, extrem stärkere, Umweltverschmutzer.Die werden geflissentlich nicht beachtet. Es gibt zwar die Automobil-Lobby, aber auch noch Stärkere.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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chris
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von chris »

tnt369 hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 12:09
chris hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 07:06 ... das Stromnetz muss von Grund auf neu gestaltet werden, bezahlt durch Steuern und extreme Energiekosten, die Rohstoffe für Batterien werden unerschwinglich werden, etc...
Da liegst du völlig falsch. Wegen ca. 10-20% Mehrverbrauch an Strom muss das Stromnetz nicht neu gestaltet werden. Wer hat dir denn den Mist erzählt?
Es ist also Mist, dass in Deutschland nicht jeder eine Garage mit Stromanschluss hat, sondern Millionen von Autos auf öffentlichen Parkplätzen über Nacht simultan geladen werden müssen? Es ist außerdem Fakt, dass die bereitgestellte Energie zu 100% aus sauberen Quellen kommt? Na wenn das so ist, nehme ich alles zurück und entschuldige mich. Offenbar sind da ja tatsächlich nur ein paar minimale Anpassungen um die 10% nötig, und die Sache ist gewuppt. Machen die Grünen in weniger als einer Legislaturperiode, daher mussten diesbezüglich ja bislang auch noch keine Anstrengungen unternommen werden. [Ironie jetzt wieder aus.]
tnt369 hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 12:09 Wenn mehr E-Autos gebaut werden werden diese günstiger als Benziner/Diesel da weniger komplexe Teile dran sind.
Momentan ist die Fertigung noch teuer wegen den Entwicklungskosten und weil zu wenige Autos produziert werden.
Die Masse machts dan günstiger. Und im Unterhalt sind sie jetzt schon günstiger da weniger Energie verbraucht wird und weniger kaputt geht.
Ja sicher, bis auf den kleinen Teil, den die Allgemeinheit bezahlt. Ich fahre seit drei Jahren hart daran, mit meinem Diesel den CO² Rucksack eines Batterieautos zu füllen. Wird noch ein paar Jahre dauern, aber dafür kommt hinten aus dem Elektroauto kein stinkender Qualm raus.

tnt369 hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 12:09Rohstoffe und Stromversorgung sind ausreichend vorhanden und müssen nur dem steigenden Bedarf folgend angepasst werden.
Das wiederum ist sog. "Mist", den die Batterieautolobby erzählt. Insbesondere für die Batterien sind nicht genug Rohstoffe da, aber je mehr man davon braucht, umso billiger werden die Autos. Interessant!

Wie werden wohl keinen Konsens finden, und Deine Argumente haben dies leider nur noch mehr zementiert.

Irgendwie fällt es den Fans der Elektromobilität schwer, den Unterschied zwischen ein paar tausend Elektroautos und ein paar Millionen Elektroautos zu verstehen. Die Infrastruktur reicht in keinerlei Hinsicht und auf keinem Feld dafür aus, diesen Fuhrpark um den Faktor 100 zu erhöhen, und schon gar nicht in 10-15 Jahren.
Saludos,
Chris
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von tnt369 »

@chris:
Ich bin Elektrotechniker. Aus fachlicher Sicht kann ich Dir sagen die Infrastruktur reicht aus bzw. kann mit wenig
Aufwand in überschaubarer Zeit angepasst werden. Die Installation von Steckdosen ist nun wirklich keine Raketentechnik.
Die Aussage das das gesamte Stromnetz umgebaut werden muss ist wirklich Mist da falsch.
Selbst wenn innerhalb weniger Jahre alle Autos mit Strom fahren würde es nicht zu Stromausfällen kommen.
Daher nochmal meine Frage: Woher hast Du die Information das das Stromnetz ingesamt umgebaut werden muss?

Und bzgl. der Rohstoffe: Welche sind das die deiner Überzeugung nach nicht ausreichend vorhanden sind?

Ich möchte gerne abseits von Phrasen und Glaubsenskriegen das Thema diskutieren.
tnt369
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von tnt369 »

nurgis hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 22:05 ...
Jetzt habe ich einen Hybrid. Wie lange gilt da mein Auto als umweltfreundlich ? Reine Elektroautos sind es schon auf Grund der Batterien und deren Herstellung nicht und Wasserstoff, welche Probleme kommen da ???
...
Ich muss dich enttäuschen: Umweltfreundliche Autos gibt es nicht!
Jedes Auto ist per se eine Belastung für die Umwelt. Beim Bau genauso wie beim Betrieb sowie später bei der Entsorgung.
Daher sollte vor der Anschaffung überlegt werden welches Fahrzeug und welcher Antrieb sich wie auf die Umwelt auswirkt.
Das ist im Einzellfall zu bewerten. Dabei kategorisch die Elektro-Autos auszuschließen ist nicht korrekt da es häufiger
als mancher denkt schon der überlegene (also am wenigsten umweltschädliche) Antrieb sein kann.
Wegen mir soll jeder das fahren was er für richtig hält. Aber darüber nachdenken sollte man schon.


Bei mir war es dass ich bei ca. 50.000km pro Jahr etwa 5.000L Diesel verbraucht habe. Diese 5.000L sind
unwiderruflich verbrannt und liegen/schweben ind der Umwelt rum. Ich stellte mir das beim Fahren so vor.
Alle 1.000km verbrennt so ein großes Fass Öl. Ich sah förmlich die Rauchwolke...
Als dann mein Mercedes (BlueTec, sehr teuer da sehr umweltfreundlich lt. Werbung) zum Service war wunderte ich mich
über die geringe Menge an nachgefülltem AdBlue. Auf nachfrage sagte mir der Techniker: Tja, der ist eben sehr sparsam.
Ich habe nachgerechnet: es wurde nur ca. 10% der benötigten AdBlue dosiert! Der Rest an Abgasen ging ungereinigt hinten
raus... Wir werden verarscht was die "umweltfreundlichkeit" der Autos angeht. Die ganze teuere Technik diente nur dazu
das Auto auf dem Prüfstand "sauber" zu machen. In der Realtät ist er eine Dreckschleuder.

Vielleicht versteht mich der eine oder andere jetzt besser.

Gruß Thomas
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von Miesepeter »

Bzgl. "adBlue": konnte und kann sich in Spanien nicht durchsetzen, genau wie sich auch Fahrzeuge mit automatishem Getriebe kaum verkaufen lassen. Jeder Markt ht eben seine Eigenheiten.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
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chris
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von chris »

tnt369 hat geschrieben: So 4. Aug 2019, 15:32 @chris:
Ich bin Elektrotechniker. Aus fachlicher Sicht kann ich Dir sagen die Infrastruktur reicht aus bzw. kann mit wenig
Aufwand in überschaubarer Zeit angepasst werden. Die Installation von Steckdosen ist nun wirklich keine Raketentechnik.
Verzeihung, aber das ist nun wirklich analog zu der Feststellung, der Strom käme aus der Steckdose.
Sehr fachlich klingt es für mich nicht, man müsse nur für den Anfang rund 10 Millionen neue Steckdose irgendwohin schrauben.
Allein der simultane Bedarf durch das gemeinschaftliche Aufladen über Nacht, im öffentlichen Raum, wo bisher außer einer LED-Straßenlaterne pro 50m kein Verbraucher versorgt wird, (Stichwort: nicht jeder ist einer dieser modernen hippen besserverdienenden Grünen-Wähler mit Eigenheim und Garage), bedarf einer Vertiefung Deiner Ausführung, wie das mal eben so ohne größere Änderungen funktionieren kann.
Drei prestigeträchtige Ladesäulen pro Stadtquartier kann man zweifelsohne versorgen, wenn das Batterieauto aber der Normalfall sein solle, dann braucht man Kapazitäten für einige tausend Autos pro Quartier.

tnt369 hat geschrieben: So 4. Aug 2019, 15:32 Die Aussage das das gesamte Stromnetz umgebaut werden muss ist wirklich Mist da falsch.
Selbst wenn innerhalb weniger Jahre alle Autos mit Strom fahren würde es nicht zu Stromausfällen kommen.
Daher nochmal meine Frage: Woher hast Du die Information das das Stromnetz ingesamt umgebaut werden muss?
Mit ist nicht bekannt, dass wir in der Lage sind, diese Autos, die ohnehin bei Ihrer Produktion die Umwelt bereits exorbitant belasten, zu 100% mit Energie aus regenerativen Quellen zu versorgen, ohne diese anderswo abziehen zu müssen, und somit wieder unsere Dreckschleudern und Atommeiler anwerfen bzw laufzeitverlängern müssen. Mir ist ferner nicht bekannt, dass man in der Lage ist, saubere Energie von Nord nach Süd mit einem modernen Stromnetz so zu verteilen, dass sie in ausreichendem Maße zum Verbraucher kommt.

Daher kommen wir sicherlich eher zu einer Lösung, wenn ich mich von Dir aufklären lasse.
Woher hast Du die Information, dass wir eine E-Autoflotte von anfangs 10 Millionen Einheiten mit sauberer Energie versorgen könnten, ohne dass diese anderswo durch fossile oder atomare Energie ersetzt werden müsste?
Woher hast Du die Information, dass Wind- und irgendwann auch einmal Gezeiten-Strom von der Nordsee bis nach Bayern gelangt, ohne dass man das Stromnetz umbauen müsste?
tnt369 hat geschrieben: So 4. Aug 2019, 15:32 Und bzgl. der Rohstoffe: Welche sind das die deiner Überzeugung nach nicht ausreichend vorhanden sind?
Ich möchte gerne abseits von Phrasen und Glaubsenskriegen das Thema diskutieren.
Da dies sicherlich eine rhetorische Frage ist, antworte ich mit Verweisen ins WWW, die als Einstieg in die Thematik geeignet sind.:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/sc ... t-100.html
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 12328.html
Saludos,
Chris
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von benicalptea »

georg.vt hat geschrieben: Do 1. Aug 2019, 11:25 @ Baufred
Mittlerweile gibt es ja vergleiche für gleichwertige Autos, als Beispiel der Opel Corsa. Den es ja als Benziner, Diesel oder Stromer gibt. Im Vergleich der Preise gleichwertig ausgestatteter Fahrzeuge Benziner-Stromer ist mittlerweile der Preisunterschied nur noch 8.000€. Wenn ich jetzt die staatliche Förderung von 4.000€ abziehe bleibt ein Mehrpreis von 4.000€ übrig.
Preisliste Opel:https://www.opel.de/content/dam/opel/ge ... DE_web.pdf
Der Mehrpreis ist nach Abzug der Minderkosten schnell bei Null, beispielsweise
10 Jahre Kfz Steuerbefreiung
10 x jährliche Inspektion Preisvorteil schon allein beim Motoröl.
weniger Bremsverschleiß
Sonstige Verschleißteile die beim Verbrenner anfallen, die aber der Stromer gar nicht hat.
Zum Schluss noch die Treibstoffkosten/Stromkosten
Benziner ca. 6 Liter/100km, 6*1,40€ = 8,40 €/100km = bei 12.000 km/Jahr = 1.000€
Stromer 17 kWh/100km * 0,35 €/kWh = 5,95 €/100km = bei 12.000 km/Jahr = 700€ wobei die 35€Cent Stromkosten sehr hoch gewählt sind. Ich zahle hier in Spanien 22 Cent Tagstrom und 11 Cent Nachtstrom.
Bei einer Annahme von 34 km/Tag wären das 6 kW/Tag = 3 kWh bei einer Schukosteckdose mit 2kW und somit wären die tatsächlichen Stromkosten 17 kWh/100km*0,11 €/kWh*12.000 km/Jahr = 230 €
Das sind dann 770€/Jahr Kostenvorteil oder 7.700€ in 10 Jahren.

Wer da dann noch behauptet das ein Stromer teurer ist als ein Verbrenner der hat da eine Behauptung aufgestellt die aus dem Bauch kommt ohne mal einen Taschenrechner zu bemühen.
Bei einem Tesla sieht das nicht viel anders aus, man muss nur ein passendes Auto zum Vergleich wählen.

Hier noch mal eine Vergleichstabelle bei der es im Grund um die Behauptung geht das der CO2 Rucksack beim Stromer nicht so groß ist wie immer behauptet wird. Aber in der untersten Zeile sind die koste aufgeführt.
http://www.mythbuster.ch/CO2-Emissionsv ... -Rotta.pdf
Mich hat die Aussage mit dem Tesla mal interessiert: Ich habe mal den Tesla S Performance mit einem gleich großen Diesel Coupé von Kia verglichen.

Preis Tesla S Performance: 102700€, Verbrauch 24,2kw/h (Quelle:Test ADAC).
Preis Kia Stinger Diesel: 45590€, Verbrauch 6,4 Liter Diesel.

Diesel 6,4L*1,23€= 7,8€/100km bei 12.000km/Jahr = 944,64€
Tesla 24,2kw/h*0,35= 8,47€/100km bei 12.000/Jahr = 1016,40€

Dazu noch der dezente Preisunterschied von 57.110€..... 8-)
Gruß Sascha
Meine Band: http://www.watzmann.band
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von Xanaron »

@chris. In Stätten auf jedem Dach Solarzellen und es ist genug Strom da (dezentral dazu) um alle Autos in der Tiefgarage zu laden. Aber generell, was wissen wir schon, was für Technik uns in 10 Jahren angeboten wird.
Die Diskussion ist eigentlich müssig. 2040, ach Gott, da sieht die Welt ganz anders aus.
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nurgis
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Re: Elektroautozwang ab 2040?

Beitrag von nurgis »

Südöstlich von München sind die Dächer schon massenhaft mit Solardächern ausgestattet und hier, wo wirklich viel Sonne ist, wird sie kaum eingefangen.
In Griechenland waren schon vor ca. 15 Jahren (Kreta) fast alle Dächer mit Beulern für heißes Wasser bepflastert.Sah nicht schön aus, aber man nutzte die kostenlose Energie.
Wir haben schon vor 20 Jahren bei langen Ankerliegezeiten unseren Strom für Kühlschrank etc. über Solar erhalten. Ich verstehe nicht, warum diese Stromgewinnung hier kaum praktiziert wird.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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