Galicien - die Rías Bajas

Die vier autonomen Regionen Galicia, Asturias, Cantabria und País Vasco liegen
an der Nordküste der iberischen Halbinsel und sind bekannt als die "grüne Küste Spaniens"
Benutzeravatar
girasol
especialista
especialista
Beiträge: 6851
Registriert: Sa 25. Apr 2009, 11:43
Wohnort: Schwabenland

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von girasol »

Vielen Dank für deinen Galicien-Breicht, liebe Citronella. >:d< Vor ein paar Jahren hatten wir das mal als Reiseziel im Auge, ist dann aber doch nichts geworden. Ich will da aber unbedingt mal noch hin. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
Albertine
especialista
especialista
Beiträge: 2836
Registriert: Di 13. Jul 2010, 13:02
Wohnort: Niederrhein-Benissa Costa

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von Albertine »

Schön Max, Deine Aufklärung hat was Positives für mich!

Salidos Albertine
Benutzeravatar
Citronella
especialista
especialista
Beiträge: 6521
Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von Citronella »

Wir halten uns weiter südlich immer am Meer entlang.
P1070381.jpeg
Die Landschaft erinnert an Irland, zumal leichter Nebel von den Hügeln herunterzieht.
P1070383.jpeg
zur Orientierung, falls der Nebel dichter wird ;;)
P1070390.jpeg
Im Fischerörtchen Oia steht ein altes Kloster direkt am Meer.
P1070391.jpeg
Einsame Landschaft, immer am Meer entlang.
P1070393.jpeg
P1070396.jpeg
Bald erreichen wir A Guarda. Die Stadt liegt direkt an der Mündung des Río Miño, dem Grenzfluß zu Portugal.
Die Einwohner leben vom Fischfang - A Guarda ist für seine Langusten bekannt.
Von dort geht es über eine kostenpflichtige (billig) und kurvige Strasse auf den 340m hohen Monte de Santa Negra.
Bei klarem Wetter hat man einen fantastischen Blick ins Landesinnere, nach Portugal und auf den Atlantik.
P1070411.jpeg
nach Norden
P1070419.jpeg
andere Flussseite ist Portugal
P1070404.jpeg
der Río Miño
Das eigentliche Highlight aber ist die sehr gut erhaltene Keltensiedlung.
P1070431.jpeg
im Hintergrund A Guarda

Waldarbeiter entdeckten 1913 zufällig diese historische Anlage. Im 7. Jh. v. Chr. begannen die Kelten mit dem Bau von über 1000 Rundhäusern, die sie bis in die römische Zeit (ca. bis 1. Jh. nach Chr.) bewohnten.
P1070458.jpeg
Die sehr dicht aneinander liegenden Grundmauern der hüttenartigen Häuser sind bestens erhalten, Archäologen haben versucht, zwei komplette Rundhäuser zu rekonstruieren.
P1070445.jpeg
P1070457.jpeg
P1070459.jpeg
Auf dem Gipfel befindet sich noch ein sehenswertes Archäologisches Museum (fotografieren leider verboten) und die obligatorischen Andenkenläden.
page (2).jpg
Die Fahrt geht noch weiter...

Saludos
Citronella
Dateianhänge
P1070431.jpeg
Benutzeravatar
Citronella
especialista
especialista
Beiträge: 6521
Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von Citronella »

Wir biegen ab ins Landesinnere und fahren nach Tui, das auch am Río Miño liegt. Schon von weitem zeigt sich die Kathedrale der Bischofsstadt als Befestigungsanlage.
P1070469.jpeg
Sie war im Mittelalter eine heftig umkämpfte Grenzfestung zwischen Kastilien und Portugal, zusätzlich sorgte ein schweres Erdbeben 1755 für eine robustere Statik.
P1070497.jpeg
Beeindruckend ist die reich geschmückte Westfassade in spanischer Gotik.
P1070496.jpeg
Kleine Gassen rund um die zinnenbewehrte Kathedrale laden zu einem Bummel ein.
P1070501.jpeg
P1070508.jpeg
P1070514.jpeg
P1070524.jpeg
Die verwinkelten Gassen mit ihrem teilweise morbidem Charme zeigen sich wie aus der Zeit gefallen.
P1070477.jpeg
erste Hinweise auf Jakobspilger gleich nach der Grenze zu Portugal

Von Hektik keine Spur...
P1070506.jpeg
P1070511.jpeg
Daneben gibt es auch breitere Strassen, hübsche Plätze, wappenverzierte Häuser - genug zu schauen ;;)
P1070512.jpeg
P1070483.jpeg
P1070478.jpeg
P1070492-horz.jpg
P1070472.jpeg
P1070526.jpeg
P1070527.jpeg
Voll mit schönen Eindrücken kehren wir in unser Ferienhaus zurück.

Saludos
Citronella
Benutzeravatar
Atze
especialista
especialista
Beiträge: 3995
Registriert: Sa 18. Mai 2013, 17:31
Wohnort: Berlin-Brandenburg - Torrevieja

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von Atze »

Auch von uns Danke für diesen Bericht. Wir waren vor genau 15 Jahren dort und haben - auch wegen des zufällig traumhaften Wetters - nur beste Erinnerungen. Zum Polpo:
Nachdem ich zwei Wochen vorher in Granada Polpo alla gallega gegessen hatte, bin ich nach diesem Gericht (fast) süchtig. In einem kleinen Hotel in Galizien begegnete es uns wieder als Polbo á feira: In einem Kupferkessel gekochter Krake, die Arme danach mit einer Schere zerschnitten (macht sich wirklich leichter) und auf einem Holzbrett serviert. Unter den Stücken die Scheiben von mitgekochten Kartoffeln, darüber Sal gordo und Paprika. An der CB bekommt man ihn in wechselnder Qualität und wechselnden Preisen. Als Kostprobe empfehle ich den (zusätzlich leicht übergegrillten*) Oktopus im Lizarran, besonders im Habanera-Zentrum. Leider vergessen die oft das Sal gordo.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polbo_%C3%A1_feira

*Das leichte Übergrillen "härtet" etwas die Haut, weil manche Turis die weichen Anteile daran nicht mögen.

Wenn es gestattet ist, kann ich später noch einige Bilder von damals in deinen Faden anhängen.
LG Atze
Benutzeravatar
nixwielos
especialista
especialista
Beiträge: 4662
Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
Wohnort: Stuttgart / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von nixwielos »

Tui haben wir mit größter Freude in Deinen Bildern mitverfolgt,liebe Citronella, denn das ist der eigentliche Ausgangspunkt unserer geplanten Pilgertour nächstes Jahr! >:d<
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Benutzeravatar
Citronella
especialista
especialista
Beiträge: 6521
Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von Citronella »

@ nixwielos, da habt ihr ein schönes Ziel vor Augen!

@ Atze, ich freue mich auf deine Ergänzung!

Die Halbinsel Morrazo liegt zwischen den Rías von Vigo und Pontevedra. Während die Gegend zwischen Cangas und Vigo ziemlich zugebaut ist, erstreckt sich westlich von Cangas ein wunderschöner Dünenstrand.
P1060041.JPG
Feinster Sand, glasklares Wasser - mit Blick auf die Cies-Inseln.
P1060052.JPG
Außer einem Chiringuito und einem kleinen Lokal im Wald gibt es nur Natur.
P1060062.JPG
Auf dem Vorplatz der romanischen Kirche von dem kleinen Weiler Hío steht der berühmteste Cruceiro Galiciens.
P1060029.JPG
Er wurde im 19. Jh. in filigraner Arbeit aus nur 3 Granitblöcken geschlagen und stellt die Kreuzabnahme Christi, die Jungfrau Maria sowie Seelen im Fegefeuer dar.
P1060030.JPG
Normalerweise sind die Wegkreuze sehr viel grober gearbeitet.

Bei einem Spaziergang durch Kiefernwald zum Leuchtturm am Cabo de Home gibt es schöne Ausblicke auf Vigo.
P1080023.JPG
Der nächste Strand ist nicht weit.
P1080050.JPG
Weiter auf einer Schotterpiste erreicht man diesen Aussichtspunkt.
P1060070.JPG
Ein Blick zurück
P1080087.JPG
cats.jpg
Diesem Hinweisschild gleich nebenan gehe ich natürlich auch nach
P1060084.JPG
und erreiche nach schweißtreibendem Anstieg
P1060086.JPG
eine Ausgrabungsstätte, an der noch gearbeitet wird.
P1060100.JPG
Der Ausblick vom Bergrücken ist großartig, im Hintergrund die Cies-Inseln.
P1060109.JPG
Ausblick nach Norden
P1060112.JPG
Bei der Weiterfahrt reiht sich ein Strand an den anderen
P1060122.JPG
P1080108.JPG
P1080139.JPG
P1060192.JPG
Für den Sonnenuntergang haben wir den perfekten Ort gefunden - das Cabo Udra.
P1080155.JPG
Saludos
Citronella
Benutzeravatar
Citronella
especialista
especialista
Beiträge: 6521
Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von Citronella »

Pontevedra mit ca. 70 000 Einwohnern ist die Provinzhauptstadt der Region.
Ist man erstmal durch das Gewirr von Autobahn, Zufahrtsstraßen, Brücken etc. ist die Altstadt (Fußgängerzone) äußerst charmant.
P1080209.JPG
Am zentralen Praza da Herrería grenzen kleine Gartenanlagen die frühgotische Kirche San Francisco ein wenig vom bunten Treiben ab.
P1080205.JPG
Nur wenige Schritte entfernt steht die Peregrinakirche, deren Grundriss einer Jakobsmuschel gleicht.
P1080216.JPG
Passend dazu ist Maria am Altar als Pilgerin dargestellt.
P1080215.JPG
Ringsum gibt es eine Vielzahl von kleinen Plätzen, die zum Verweilen einladen.
P1080246.JPG
P1080252.JPG
Alte Steinhäuser, Torbögen, Arkadengänge aus grauem Granit, urige Kneipen...
P1080250.JPG
P1080248.JPG
P1080255.JPG
Alles sehr gemütlich
P1080257.JPG
P1080260.JPG
P1080261.JPG
Am Rande der Fußgängerzone steht die Ruine der Kirche Santo Domingo aus dem 14. Jh.
P1080223.JPG
Ausgestellt sind steinerne Zeugen der Vergangenheit
page.jpg
Ein Teil der Ruine
P1080228.JPG
Gleich gegenüber sind auch wichtige Gebäude der Stadt herausgeputzt.
P1080240.JPG
P1080241.JPG
Ein Besuch lohnt sich.

Auf der Rückfahrt zu unserem Ferienhaus begleitete uns der Sonnenuntergang.
P1080280.JPG
einfach schön
P1080296.JPG
Saludos
Citronella
Benutzeravatar
nixwielos
especialista
especialista
Beiträge: 4662
Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
Wohnort: Stuttgart / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von nixwielos »

Herrliche Eindrücke, mit denen Du uns laaaange Zähne machst, liebe Citronella ;;) >:d<
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Benutzeravatar
Citronella
especialista
especialista
Beiträge: 6521
Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien

Re: Galicien - die Rías Bajas

Beitrag von Citronella »

Die Inseln Cíes in der Ría de Vigo gehören zusammen mit den Inseln Ons und de Sálvaro sowie dem kleinen Cortegada-Archipel zum Nationalpark Islas Atlánticas de Galicia.
Die Cies-Gruppe besteht aus 3 Inseln, die kleinere Illa de San Martiño ist nur den Vögeln vorbehalten. Die beiden größeren - Illa do Monteagudo und Illa do Faro - sind mit einer Sandbank verbunden und dürfen betreten werden.

Bei unserer Abfahrt in Cangas war Traumwetter.
P1080054.JPG
Bei einem Zwischenstop in Vigo wurde es schon diesiger
P1080083.JPG
und kaum waren wir auf dem Atlantik, wabberte dichter Nebel um unser Boot.
P1080104.JPG
Nach 45 Minuten tauchte die Insel aus dem Nebel auf.
P1080128.JPG
Es war einiges los, es war der letzte Tag des regelmässigen Fährbetriebs (Saisonende).
P1080137.JPG
Der Hauptstrand Rodas ist von der englischen Tageszeitung The Guardian zum besten Strand der Welt gewählt worden.
P1080140.JPG
Weißer, pudriger Sand und türkisfarbenes Wasser - das hat schon was...

Außer baden (es gibt verschiedene Sand- und Felsstrände), schnorcheln und tauchen gibt es auch verschiedene Wanderwege.
P1080141.JPG
Ich möchte zu einem besonderen Aussichtspunkt (trotz Nebel) und mache mich auf den Weg.
P1080144.JPG
Es geht bergauf, und durch Eukalyptus- und Kiefernwald gibt es immer mal wieder schöne Ausblicke.
P1080146.JPG
Kurzzeitig kommt die Sonne durch, das gibt Hoffnung. Aber der Wald wird dichter.
page (2).jpg
Am Aussichtspunkt angekommen erwartet mich nur eine graue Wand.
P1080188.JPG
P1080202.JPG
Wer Fotos im Sonnenschein sehen will - im Internet gibt es jede Menge.
Ich mache mich wieder auf den Rückweg und besuche den FKK-Strand.
P1080216.JPG
Hier scheint die Sonne...
P1080217.JPG
Zurück zum Hauptstrand
P1080227.JPG
ist immer noch Nebel
P1080220.JPG
P1080226.JPG
Unser Boot ist noch nicht da und so spaziere ich noch an der Küste entlang.
P1080232.JPG
Auch auf der Rückfahrt war es noch sehr dunstig und erst auf dem Festland war strahlend blauer Himmel.
page.jpg
Der Zutritt zu der geschützten Insel ist auf 2 200 Besucher täglich begrenzt. Deshalb das Fährticket am besten vorher im Internet kaufen oder am Schalter reservieren. Es gibt auch einen kleinen Campingplatz zum übernachten, auch diesen unbedingt vorher reservieren.

Saludos
Citronella
Antworten

Zurück zu „Galicien, Asturien, Kantabrien und Baskenland“