auf besonderen Wunsch hier ein Bericht über die Azoreninsel São Miguel.

Die Azoren sind eine Gruppe von neun Inseln zwischen Europa und Amerika, liegen weit verstreut im Atlantik und gehören zu Portugal. Die Azoren haben ein ausgeglichenes Klima mit milden Wintern und warmen, nicht zu heißen Sommern. Die Azoreaner sagen, dass man an einem Tag bis zu fünf Jahreszeiten erleben kann, wobei die fünfte eine Mischung der vier anderen ist.

Wir waren 2007 auf der Insel São Miguel. Und ich will euch davon jetzt ein paar Bilder und Eindrücke zeigen.
São Miguel ist mit einer Fläche von 745 km² die größte Insel des Archipels. Ca. 140.000 Menschen leben dort.
Ihrem üppigen Grün verdankt die Insel den Beinamen Ilha Verde - Grüne Insel. Das Landschaftsbild ist geprägt von grünen Weiden, Wiesen, Wäldern und der Blütenpracht vieler Pflanzen.


Die allgegenwärtige Hortensie ist mittlerweile das Aushängeschild der Azoren, gehört aber nicht zur ursprünglichen Vegetation der Inseln, sondern wurde erst später eingeführt.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig auf den Azoren ist die Landwirtschaft, speziell die Vieh- und Milchwirtschaft. Exportiert werden vor allem Milch, Molkereiprodukte und Rindfleisch. Wie wir bei unserem Aufenthalt beobachten konnten, findet bzw. fand der Milchtransport des Öfteren noch mit einfachen Mitteln statt.




Gewohnt haben wir während unseres zweiwöchigen Urlaubs in Àgua de Pau an der Südküste. Über dem Ort liegt die kleine Kapelle Ermida de Nossa Senhora do Monte Santo, von der man einen schönen Ausblick hat.


Die Küsten fallen oft steil und felsig zum Meer hin ab, die Nordküste ist etwas rauer und schroffer als die Südküste.








Überall auf São Miguel gibt es toll angelegte Picknickplätze und Aussichtspunkte mit schönen Ausblicken.


Vila Franca do Campo ist die frühere Hautpstadt São Miguels, bis ein Erdbeben 1552 alles zerstörte. Heute präsentiert sich das Städtchen in neuem Glanz und wie in allen Orten ist auch hier die typische Architektur der Azoren in schwarz-weiß zu finden.


Der Stadt vorgelagert liegt das Inselchen Ilhéu de Vila Franca. Es ist vulkanischen Ursprungs und der runde Kratersee bildet einen natürlichen Pool.


Ponta Delgada, die heutige Hauptstadt:


Und noch etwas Azoren-Architektur:


Die Azoren-Inseln sind vulkanischen Ursprungs und vulkanische Tätigkeiten sind auch heute durch heiße Quellen, Fumarolen und Schwefeldämpfe allgegenwärtig. Auch auf São Miguel wurde die Landschaft dadurch eindrucksvoll geprägt, es gibt auf der Insel zahlreiche Caldeiras und Kraterseen wie den Lagoa de Santiago und den Lagoa do Fogo.


Die riesige Caldeira das Sete Cidades ist mit über 12 km Durchmesser eine der größten der Azoren. Hier liegen die sagenumwobenen Kraterseen Lagoa Verde und Lagoa Azul sowie der Ort Sete Cidades.


Inmitten eines grünen Kraterkessels liegt der Ort Furnas. Hier entspringen 23 heiße Quellen und die Vulkanaktivität zeigt sich hier hauptsächlich in sog. Caldeiras, die aufsteigenden Schwaden sind schon von weitem zu sehen. Mitten in Furnas, im Terra Nostra Park, befindet sich ein Thermalbecken mit 38 Grad warmem Wasser.




Am Kratersee Lagoa das Furnas befinden sich ebenfalls dampfende Caldeiras.


Daneben befinden sich heiße Erdlöcher, in denen der "Cozido das Caldeiras" - ein Eintopf mit Fleisch und Gemüse gegart wird.


Ebenfalls im Norden befindet sich am Abhang eines Vulkans inmitten einer wildromantischen Umgebung die Caldeira Velha. Im Becken des Wasserfalls kann man im 38 Grad warmen Wasser baden.


Neben einer Plantage in Cornwall befinden sich die beiden einzigen weiteren Teeplantagen Europas auf São Miguel. Wir haben die Teemanufaktur Chá Gorreana besucht. Sie liegt an der Nordküste, ist 45 ha groß und produziert jährlich 40 t Tee.


Die Gewässer der Azoren sind ein Refugium für zahlreiche Wal- und Delphinarten, sodass sich eine Whale-Watching-Tour anbietet. Auch wir haben eine mitgemacht und zwar leider keine Wale, dafür aber zahlreiche Delphine mit vielen Jungtieren gesehen - ein sehr beeindruckendes und unvergessliches Erlebnis.


Uns hat es auf São Miguel so gut gefallen, dass wir unbedingt die anderen Azoreninseln auch noch besuchen wollen.
Gruß
girasol