Mir erscheint die Angelegenheit etwas dubios zu sein...
Manuel Meyer, der Autor des zurückgezogenen Berichts, ist Spanienkorrespondent bei der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er schreibt in seinem Bericht vom 14.1. auf der Website des Domradio.de, dass am Mittwoch ein Mann seine Frau erschossen hat
Quelle. Daraus kann man eindeutig schließen, dass er seinen Bericht erst frisch abgeliefert hat und er nicht erst Tage später von der Redaktion aus der Schublade gezogen wurde.
Es ging in diesem Bericht um die Predigt des Erzbischofs Braulio Rodríguez Plaza vom 27.12.2015, von der später nur einzelne Sätze in der spanischen Presse zitiert wurden. Atze, die vollständige Rede (1254 Worte) wurde scheinbar nicht aufgezeichnet, sondern ist nachlesbar auf der
Website der Erzdiözese Toledo
Angesichts der Medienberichte hat ein Sprecher des Erzbischofs von Toledo
erst am 8.1.2016 mitgeteilt, dass der Erzbischof jede Art von Gewalt ablehne, was seiner Ansicht nach auch seine vollständige Rede widerspiegele.
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Warum ein Spanienkorrespondent Tage später bereits dementierte, angeblich aus dem Kontextgerissene Sätze veröffentlicht, ist nicht nachvollziehbar. Es handelt sich ganz klar nicht um Übersetzungsfehler (wie bereits vermutet wurde), denn die Worte des Bischofs wurden genauso von der spanischen Presse publiziert.
Nur taucht der Satz
:,"[...]mujeres que murieron en 2015, en muchos casos la causa de la muerte es porque la mujer ha querido separarse o ha conseguido el divorcio y la reacción machista es violenta", an keiner Steller dieser Rede auf. Da stellt sich die Frage, ob die Medien diese Sätze frei erfunden oder falsch interpretiert haben, oder etwa die Rede nachträglich korrigiert wurde?
Ob die vom Erzbistum veröffentlichte Rede das Gegenteil beweist oder ob da etwas vertuscht werden soll, können nur die Kirchgänger beurteilen, die diese gehört haben. Zurück bleibt ein "Geschmäckle" wie der Schwabe zu sagen pflegt....