Hallo Alle,
hier kommt die Fortsetzung des Reiseberichts "Buenos Aires...". Etwas zögerlich wegen des zeitweise ätzend langsamen Internets sowie weiterer Gründe (Besuch...).
Nachdem ich vor kurzem also Eindrücke von Buenos Aires und den Iguazu-Fällen zum besten gegeben habe, geht es jetzt auf die Weiterreise.
Es war uns klar, dass wir Brasilien nicht auf unsere "traditionelle" Weise mit Bus und Bahn abklappern können. Die Größe des Territoriums zwingt fast dazu, größere Distanzen per Flug zu überbrücken. Also hatten wir uns auf das Anfliegen einiger für uns interessanter Orte geeinigt. Zusätzlich wollten wir von Rio aus eine Runde bis nach Paraty mit dem Mietwagen abklappern.
Hier ein Blick auf unsere Route:
Unsere nächste Station war also Belo Horizonte, Ausgangspunkt für eine Erkundung zweier portugiesischer Hinterlassenschaften, der Städtchen Ouro Preto sowie Mariana. Ein großer Teil des Reichtums der ehemaligen Kolonialmacht kam aus dieser Region.
Nachdem zum Ende des 19. Jahrhunderts Ouro Preto den Status der Hauptstadt an das 100 km entfernte Belo Horizonte abtreten musste, ist letztere seither die Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais. Mit knapp zweieinhalb Mill. Einwohnern ist die Stadt ein wichtiges Wirtschafts- und Kulturzentrum sowie Hochschulstandort.
Es gibt einen schönen und zentral gelegenen Park:
Das Sicherheitsbedürfnis der Brasilianer wird selbst an dieser kunstvoll "graffitierten" Baustellenabgrenzung sichtbar!
Weihnachten kam heran (bei den Temp. irgendwie kurios) , und die Vorbereitungen dazu waren nicht zu übersehen:
Beeindruckend, auch wegen der anmutenden Farbgebung des Schiffs dieser neueren Kirche:
Bei uns längt eine Karosse der Nostalgie, aber bei der
Empresa Brasileira de Correios das noch aktuelle Modell
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Unser Ziel lag jedoch 2 Busstunden entfernt in der hügeligen Landschaft des Bundeslandes Minas Gerais.
Um 1698 wurde hier eine äußerst ergiebige Goldader entdeckt. Von da an begaben sich immer mehr Glücksritter ins neue Eldorado. Es entstanden einzelne Goldgräbersiedlungen, die mehr und mehr zusammen wuchsen.
Zwischen 1730 und 1760 erreichte die Goldproduktion ihren Höhepunkt. Von 1700 bis 1820 wurden ca. 1200 Tonnen Gold gefördert, 80 % der damaligen Weltproduktion.
Am Höhepunkt des Goldrausches, zum Ende des 18. Jahrhunderts, hatte Ouro Preto ca. 100.000 Einwohner und war damals die größte und reichste Stadt in der Neuen Welt, eine Stadt mit großartigen Gebäuden und Kirchen im Barockstil, gepflasterten Straßen entlang der bunten Häuserzeilen. (Inzwischen gehört sie zum Weltkulturerbe)
Da das Gold aber direkt nach Portugal abfloss (Brasilien war damals ja noch eine portugiesische Kolonie), blieb für die Entwicklung Brasiliens fast nicht übrig. Portugal brauchte andererseits militärische Hilfe Englands, die sie wahrscheinlich mit brasilianischem Gold bezahlte. Einige Historiker sind sich deshalb sicher, dass auch mit dem Gold Ouro Pretos die industrielle Revolution in England finanziert wurde.
Die Goldförderung ging gegen Ende des 19. Jahrhunderts deutlich zurück. Gegenwärtig fördern in dem Gebiet noch drei Goldminen. Waschgold wird noch an vielen Stellen in der Umgebung Ouro Pretos gewonnen. Nach wie vor lassen sich in den Bergen von Minas Gerais aber auch Diamanten finden; sie sind heute eine wichtige Einnahmequelle für Ouro Preto.
(Quelle: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Ouro_Preto )
Der Hauptplatz in der "Oberstadt" : die Praça Tiradentes
Man braucht nicht gerade Bergschuhe, aber steil sind die Gassen allemal !
Irgendwie fühlt man sich hier beobachtet:
Wenn es mal regnet, was hier häufig der Fall zu sein scheint, sprudeln Bäche über die steilen Pflastersträßchen.
Eine der vielen Kirchen, die San Francisco de Assisis
Wer etwas mitbringen will, wird sicherlich in einem der vielen Lädchen oder auf diesem Markt fündig:
Etwa 15 km entfernt liegt Mariana. Klein, aber fein.
Dicht beisammen: Igreja Sao Francisco de Assis und Igreja Nossa Senhora do Carmo
Aus einem smalltalk im Vorbeigehen wird prompt eine Einladung bei dieser liebenswerten Familie:
Nach so viel Anstrengung und Besichtigung kann ein Vitaminstoß nicht schaden. Der hat hier überzeugend geschmeckt!
Wieder zurück in Ouro Preto, genossen wir an unserem letzten Abend erneut die Atmosphäre dieses zauberhaften Städtchens.
Am nächsten Morgen ging es zurück nach Belo Horizonte, und von da mit einem Bus nach Rio, unserer nächsten Station...
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)