Seite 5 von 6

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: Sa 5. Sep 2015, 18:47
von deniamartin
Hallo zusammen,
ich melde mich mal wieder aus dem tiefen Kaukasus. ich habe eben einen Link zu einer aktuellen und sehr interessanten ARD-Reportage zu Georgien im Netz gesehen: http://www.daserste.de/information/repo ... m-102.html
Hoch interessant, aber leider offenbar nur noch heute zu sehen (?).
Meine Tage hier sind gezählt, im Oktober geht's zurück nach Deutschland, aber zuerst legen wir ab 23.10. nochmal zwei Wochen in Denia ein.
Viele Grüße
Martin

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: Sa 5. Sep 2015, 22:20
von deniamartin
Entwarnug, Ihr könnt Euch mit dem Anschauen noch Zeit lassen: die Reportage steht bis 5.9.2016 im Netz, also noch ein ganzes Jahr! Das kommt davon, wenn ich ohne Lesebrille ins Netz gehe :-?
Viele Grüße aus Tiflis

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: So 6. Sep 2015, 15:38
von deniamartin
ich bin euch allen seit mehr als einem Jahr noch einen Bericht zur Weinherstellung in Georgien schuldig, und jetzt, nach mehr als 5 1/2 Jahren in diesem schönen Land, steht Mitte Oktober unsere Heimreise an. Ich werde es also leider nicht mehr schaffen, Euch die Besonderheiten des georgischen Weins aus eigener Anschauung näherzubringen.
In Georgien wird Wein sowohl klassisch-modern nach europäischer Tradition als auch (zunehmend) in alter Tradition nach Vorvätersitte - als sog. "Qvevri"-Wein gekeltert und ausgebaut. Wahrscheinlich hat georgischer Wein als Exportprodukt nur eine Chance, wenn er sich diese besondere Marktnische als Qvevri erschließt. Ich finde sowohl den klassisch-modernen wie auch den Qvevri-Wein fantastisch und außergewöhnlich. Was genau Qvevri-Wein ist und wie er hergestellt wird, findet ihr bei Tante Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Quevri
Aber auch bei der Herstellung selbst scheiden sich die Geister, das zu schildern, würde den Rahmen des Forums sprengen, für Euch interessant ist nur, dass Georgien sich zu Recht als die Region der Welt betrachtet, in der zuerst Wein überhaupt kultiviert wurde, Kohlenstoffanalysen von 7000 Jahre alten Traubenkernen belegen das. Interessant ist auch, dass vermutlich Griechen, Italiener und Spanier ganz früher auch mit der Weinvergärung in Amphoren begonnen haben.
Und jetzt bleibt mir nur noch, Euch zu empfehlen, mal bei einem der deutschen Importeure georgischen Wein zu bestellen, ihr werdet überrascht sein!
Gaumarjos (georgischer Trinkspruch, auf Deutsch "wir werden siegen", venceremos also), und bis Ende Oktober dann in Denia!
Martin

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: So 6. Sep 2015, 15:43
von nixwielos
Wir werden Deine Liveberichte vermissen, lieber Martin, den georgischen Wein aber unbedingt mal probieren! Guten Umzug und Start dann wieder in Deutschland - oder wo immer es Euch dann auch hinzieht! In ES sehen wir uns sicher einmal - auch zum Anstoßen :-D

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: So 6. Sep 2015, 17:15
von ville
Wir haben uns den verlinkten Film mal angeschaut, Martin, und es hat sich gelohnt.

Die Städte (z.B.Batumi, Tiflis) sind moderner als erwartet, die Landschaften großartig. Dieses ultramoderne Bürgerzentrum in der Hauptstadt als Ausdruck demokratischer Strukturen wäre ein Modellfall z. B. auch für Spanien, habe ich den Eindruck.
Die Weinkultur ist bemerkenswert, und dass auch Kiwis angebaut werden, hätte ich nie vermutet.
Der Abschnitt über die scharf bewachte Grenze zu Süd-Ossetien stimmt nachdenklich, auch weil wir so schnell vergessen, während sich in den News-Tickern Ereignisse und Schlagzeilen häufen. Und dass es mal gerade 25 Jahre her ist, dass Familien in D / DDR getrennt waren wie dort immer noch !

Der Bericht macht Laune und Lust darauf, sich Land, Klöster, die Wehrtürme Swanetiens und v.a. auch die Leute näher anzuschauen, die offenbar eine starke Affinität zu Europa verspüren !
Nochmal danke für deine "Reportagen" aus Georgien ! Dir / euch einen guten Anfang nach dem Umzug ....

LG ville

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: So 6. Sep 2015, 19:08
von pichichi
Schön, dass du wieder an die CB kommst, das schreit direkt danach bei einem Treff die ein oder andere Copa zu heben, ich mache mich bei meiner Weinhandelsfirma schlau, ob sie etwas in Richtung orange wine anbieten... 8-)

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: So 6. Sep 2015, 19:37
von deniamartin
jawohl, das sollten wir machen, ich habe Dir schon eine Mail geschickt. Die besten Orange (oder Qvevri) Weißweine sind Mzvane oder Kisi, bei den Roten ist es eindeutig der Saperavi. Alles Spitzengewächse, besonders, wenn als Qvevri ausgebaut.
Viele Grüße
Martin

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: Sa 19. Sep 2015, 14:57
von deniamartin
ich will ja nicht nerven mit meiner Liebe zu Georgien. Und außerdem bin ich dem Forum ja noch einen Beitrag zu georgischem Wein schuldig. Am 19. September kam in ARTE ein sehr schöner Film (Achtung: dauert 52 Minuten) zum Weinbau in Georgien.
Also: wen's interessiert: http://www.arte.tv/guide/de/suchergebni ... d=georgien
Viele Vergnügen, und macht Euch beim Anschauen am besten eine gute Flasche wein auf!
Saludos aus einem der schönsten und interessantesten Länder der Welt (hier brechen jetzt meine letzten 4 Wochen an)
Martin

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: Sa 19. Sep 2015, 15:23
von pichichi
ich wünschte, ich könnte den georgischen Gruß "Wie geht es deinem Wein?" erwidern, es fehlt dafür nur eine Rebzeile auf dem heimischen Spitzerberg, die ich mir wohl zum 70er wünschen werde...

Re: Georgien: Bildbericht vom Rande Europas

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 00:01
von Scandy
pichichi hat geschrieben:eine Rebzeile auf dem heimischen Spitzerberg, die ich mir wohl zum 70er wünschen werde...
@Pichichi: "mein" Pilgerpfad auf dem Weg von Wien nach Zentraleuropa - hier werden Erinnerungen wach :* skål
bis zum 70. sind es ja doch noch ein paar Jährchen ;;) oder? (neugierig)

@deniamartin
meiner Freundin habe ich Deine Beschreibungen so gut ich es vermag übersetzt, auch die Filme hat sie sich angesehen (ich natürlich auch).

Das Land hat sie nun auch besuchen dürfen und ist schon sehr gespannt auf die kommenden Jahre, welche sie dort dank des Arbeitgebers ihres Mannes dort verbringen darf. Dank Deiner Beschreibungen ist sie nicht mehr skeptisch sondern freudig gespannt.

Scandy