Qatar
Verfasst: Sa 22. Jul 2017, 15:25
Unsere letzte Reise ging von Barcelona über Doha (Qatar) nach Fernost, ich möchte euch von der ersten Etappe erzählen:
Der Qatar Nachtflug 142 von Barcelona nach Doha verläuft für uns Businesskunden in den bequemen, flachen Betten des Airbus 330 sehr komfortabel, nach der Landung am Hamad Flughafen südlich der Hauptstadt wartet schon ein nepalesischer Fahrer mit einem Shuttlebus, der uns zum nahen Sharq Village Resort bringt, von wo wir nach kurzer Rast im Zimmer 614 zu einer ausgedehnten Stadtrundfahrt aufbrechen.
Doha ist eine dieser typischen Städte in den Nahostemiraten, wo – nicht nur wegen der umstrittenen Fußball WM 2022 - auf Teufel komm raus geklotzt wird, die Skyline entlang der Corniche könnte genau so in Abu Dhabi, Dubai oder Ras al Khaima stehen. Auch das Zentrum mit dem Souk Wakif wurde mit kosmetischen Maßnahmen auf alt getrimmt, da stellt dann schon eine einzige Tür aus dem 18. Jahrhundert eine archäologische Sensation dar.
Im Goldsouk warten Händler auf Kundinnen, daneben strömen alle Gerüche des Morgenlandes beim Rundgang vorbei an Gewürzhändlern und Parfümshops auf uns ein, dazwischen hat sich der eine oder andere Händler auf Touristenkitsch für die Massen von Landgängern der Kreuzfahrtpötte eingestellt, auffallend sind aber Geschäfte mit riesig dimensionierten Aluminiumpfannen für arabische „Paellas“, von denen die muslimische Großfamilie traditionell mit der rechten Hand mampft.
Bemerkenswert ist das Faible der Araber für ihre Falken, der Guide erzählt, dass einzelne Tiere ob ihrer überragenden Flugfähigkeiten schon mal mehr als eine Million US$ kosten würden. Er lässt uns einen Blick in ein Falkenhospital werfen, wo wir Zeuge werden, wie ein Tier mit einer Spritze sediert wird, bevor es an die Operation am verletzen Flügel geht. Da sitzen an die zwanzig Männer in der Djellaba mit ihren von den typischen Häubchen bedeckten Patienten im Wartezimmer, keine einzige Frau ist zu sehen, auch nicht beim Krankenhauspersonal...
In einem Kunstmuseum im Katara Viertel bekommen wir herrliche Schwarz/Weiß Fotos aus den Fünfzigern des vorigen Jahrhunderts zu sehen, als gerade die Ölindustrie zu boomen begann. Ausgezehrte Perlentaucher, Kamelkarawanen, der Emir mit seinen Söhnen auf weißen Araberhengsten bei der Parade zum Nationalfeiertag. Schulklassen sind mit ihren Lehrern unterwegs und absolvieren Intelligenztests mit Buchstabenwürfeln, die Kids sind mit großer Begeisterung dabei.
Leider hat der Guide die Vorstellung, dass das Mosterimmobilienprojekt „The Pearl“ für uns von Interesse sein könnte. Auf der Fahrt dorthin passieren wir unzählige Plakate mit Fotos der Barcelonafußballer, die an diesem Abend ihrem Sponsor Qatar Airways eine Freude machen und im
Nationalstadion gegen eine saudische Spitzenmannschaft antreten. Wohl zum letzen Mal, denn der Millionenklub FCB hat sich schon einen neuen Sponsor geangelt.
Er zeigt uns ein detailgetreues Modell der künstlich aufgeschütteten Anlage, die für bis zu 60.000 Leute Villen und Wohnungen vorsieht, ein Großteil davon ist fertiggestellt, ebenso eine Marina für Protzjachten, von denen wir einige vom Ufer aus in Augenschein nehmen, daneben die typischen Shopping Malls mit Läden von Armani bis Zara.....und ja, auch Ferrari und Rolls Royce sind selbstverständlich mit ihren teuersten Luxuscabrios vor Ort.
Irgendwie erinnert uns das Prestigeprojekt an die Dubaier Sandprojekte „The Palm“ und „The World“, aber wenigstens ist den öl- und gasreichen Qatarern die Finanzkraft erhalten geblieben, während die Dubaier es im Zuge der Immobilienkrise gerade noch schafften, den 828 Meter hohen Burj Khalifa fertig zu stellen, allerdings mit tatkräftiger Milliardenhilfe der Vettern aus Abu Dhabi, nach dessen Emir der derzeit höchste Turm der Welt von Burj Dubai schließlich auch (um)benannt wurde.
Das Nationalmuseum mit islamischer Kunst dürfen wir uns wegen des Schließtages ersparen, wir kehren mit müden Gliedern ins Sharq zurück und gönnen uns im Anschluss ein Nickerchen im bequemen Riesenbett, abends wandern wir dann die paar Meter zum Hausstrand, wo wir uns im Al Dana Restaurant von einem griechischen Koch mit einem Seafood Platter für zwei verwöhnen lassen. Als Maitre fungiert ein eigentlich zum Lehrer ausgebildeter Serbe, der uns von seiner steilen Karriere vom Hausboy bis zum Restaurantleiter erzählt. Auch der Koch erwähnt stolz, dass er für einige Zeit im Wiener Gourmettempel Coburgbastei am Herd stand.
Es beginnt mit einem Gruß aus der Küche, einer überbackenen Auster, dieser folgt ein Topf mit je zwei halben Langusten, zwei Jakobsmuscheln, zwei Lachsstückchen und zwei Schwertfischstückchen, begleitet wird das Gericht von einer Gemüsekombination aus Spargel und gebratenem Paprika, ein Merlot von der chilenischen Bodega Casa Silva begleitet das Mahl. Anschließend erhalten wir zum Dessert eine Schokokuchenvariation an Beeren mit Mangomousse, himmlisch gut, aber ebenso üppig, sodass wir vom zweiten Dessert, einem eher durchschnittlichen Tiramisu, leider die Hälfte übrig lassen müssen. Lustigerweise erwartet uns dann auf dem Zimmer noch zusätzlich ein Sponge Cake mit Beeren, den der Turndownservice zusammen mit einem Willkommensschreiben des Managements hinterlassen hat.
Zum Zimmer ist anzumerken, dass es äußerst komfortabel eingerichtet ist, das riesige Romantikbett hat eine ausgezeichnete Matratze, darüber eine mehr als ausreichend große Einzelsommerdaunendecke, mehrere Pölster, gutes Linnen und um schwere Holzpfosten drapierte Vorhänge. Ein Bose Waveradiowecker mit Fernbedienung am Nachttisch sorgt für gute Stimmung. Eine bequeme Sitzgarnitur, ein Schreibtisch mit einem leistungsfähigen WLAN Router, ein 32“ Flachbild TV mit 74 Programmen von CNN über BBC, ARD bis zu ZDF, ein wunderschöner Strauß mit weißen und roten Rosen, Minibar, Nespressoautomat mit Gratiskapseln, elektronischer Safe und ein Marmorbad mit Wanne, Dusche und Bidet, schweren Handtüchern in ausreichender Anzahl, dazu ausreichend Pflegeprodukte von Asprey. Eine effiziente, zugfreie Klimatisierung vervollständigt die Ausstattung. Vom überdachten Balkon kann man aus Korbsesseln die Corniche in der Entfernung sehen, besonders spektakulär sind nächtens die sich in der Bucht spiegelnden zuckerlfarben beleuchteten Wolkenkratzer.
Das Frühstück am nächsten Morgen nehmen wir im Al Liwan in Buffetform ein. Das Angebot an arabischen Mezzes probieren wir mit Interesse, wählen aber dann doch Eggs Benedict, eine Miniquiche Lorraine, Croissants, Mango- und Orangenjuice, zwei Cappuccini und zuletzt noch Obst in Form von Melonen, Mandarinen und Weintrauben.
Den Tag über verbringen wir als einzige Gäste von gleich vier Lifeguards beschützt teils im 35° warmen Whirlpool, teils nehmen wir ein paar Schwimmzüge im mit 23° angenehm temperierten Hotelpool in Angriff und lungern in den Daybeds am Hausstrand. Die Ruhe ist erholsam, wenn man von einigen Störungen durch Helikopterüberflüge in niedriger Höhe absieht, die startenden und landenden Jets am nahen Hamad Airport sind zwar zu sehen, aber nicht zu hören. Da wir wegen unseres Nachtflugs mit Qatar nach Hanoi einen very late Checkout vereinbart haben, verbringen wir den Abend bis 23 Uhr auf dem Zimmer, ehe wir zum Flughafentransfer abgeholt werden. Auf der mit Kreditkarte bezahlten Rechnung finden wir neben dem tags zuvor konsumierten Abendessen noch einen Posten über 60 Rial – ca. € 15 - für das WLAN, irgendwie unverständlich bei einem Zimmerpreis von fast € 300.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die ausgedehnte Anlage sehr viel fürs Geld bietet, die Zimmer sind großzügig, hochwertig ausgestattet und daher sehr wohnlich. Die Außenanlagen rund um vier verschiedene Pools sind bestens gepflegt, am Strand stehen Kajaks zum Paddeln in der Privatbucht zur Verfügung, es kann Wasser-, Volley- und Tischfußball gespielt werden, für Kiddies stehen eigene Betreuer zur Verfügung wie auch die Personaldichte besonders hoch ist, die Leute kommen großteils von den Philippinen sowie aus Indien und Pakistan, sind gut geschult, immer freundlich und an einem Plausch in gutem Englisch mit den Touristen interessiert, das gilt ebenso für die Crews des Liwan und auch des Dana. In verschiedenen Lounges und auf den großzügigen Terrassen sieht man abends betuchte männliche Einheimische, die im Bentley vorfahren und zum Kaffee eine Shisha schmauchen.
Ein Wohlfühlspa namens Six Senses offeriert in luxuriösem Ambiente das übliche Programm, wir haben es aber ob der Preise - 450 QR für 40 Minuten Massage - nicht getestet.
Tipps
Optimale Besuchszeiten sind die Monate März bis Mai und Oktober bis November, in den heißen Sommermonaten herrschen des Öfteren Temperaturen bis 45°, von Dezember bis Februar ist es mild, zum Baden aber manchmal wegen kühler Winde vom persischen Golf her nicht unbedingt optimal.
Zur Einreise ist ein noch mindestens sechs Monate gültiger Reisepass erforderlich, die Visagebühr von US$ 20 kann nur per Kreditkarte beglichen werden. Im Moment sieht sich das Emirat Qatar mit einem überaus harten Ultimatum Saudi Arabiens und der VAE konfrontiert, die dem reichen Kleinstaat die freundlichen Beziehungen zum Erzfeind Iran und Finanzierung von Terrororgansiationen wie dem IS und der Hisbollah im Libanon vorwerfen. Dadurch ergeben sich Probleme mit den Flugverbindungen der Qatar Airways in die genannten arabischen Länder, die alle Landerechte bis zur Erfüllung des Ultimatums eingefroren haben. Die Medien der Al Jazeera Gruppe sollten eingestellt werden, inzwischen wurde wenigstens von dieser Sanktion Abstand genommen.
Der Qatar Nachtflug 142 von Barcelona nach Doha verläuft für uns Businesskunden in den bequemen, flachen Betten des Airbus 330 sehr komfortabel, nach der Landung am Hamad Flughafen südlich der Hauptstadt wartet schon ein nepalesischer Fahrer mit einem Shuttlebus, der uns zum nahen Sharq Village Resort bringt, von wo wir nach kurzer Rast im Zimmer 614 zu einer ausgedehnten Stadtrundfahrt aufbrechen.
Doha ist eine dieser typischen Städte in den Nahostemiraten, wo – nicht nur wegen der umstrittenen Fußball WM 2022 - auf Teufel komm raus geklotzt wird, die Skyline entlang der Corniche könnte genau so in Abu Dhabi, Dubai oder Ras al Khaima stehen. Auch das Zentrum mit dem Souk Wakif wurde mit kosmetischen Maßnahmen auf alt getrimmt, da stellt dann schon eine einzige Tür aus dem 18. Jahrhundert eine archäologische Sensation dar.
Im Goldsouk warten Händler auf Kundinnen, daneben strömen alle Gerüche des Morgenlandes beim Rundgang vorbei an Gewürzhändlern und Parfümshops auf uns ein, dazwischen hat sich der eine oder andere Händler auf Touristenkitsch für die Massen von Landgängern der Kreuzfahrtpötte eingestellt, auffallend sind aber Geschäfte mit riesig dimensionierten Aluminiumpfannen für arabische „Paellas“, von denen die muslimische Großfamilie traditionell mit der rechten Hand mampft.
Bemerkenswert ist das Faible der Araber für ihre Falken, der Guide erzählt, dass einzelne Tiere ob ihrer überragenden Flugfähigkeiten schon mal mehr als eine Million US$ kosten würden. Er lässt uns einen Blick in ein Falkenhospital werfen, wo wir Zeuge werden, wie ein Tier mit einer Spritze sediert wird, bevor es an die Operation am verletzen Flügel geht. Da sitzen an die zwanzig Männer in der Djellaba mit ihren von den typischen Häubchen bedeckten Patienten im Wartezimmer, keine einzige Frau ist zu sehen, auch nicht beim Krankenhauspersonal...
In einem Kunstmuseum im Katara Viertel bekommen wir herrliche Schwarz/Weiß Fotos aus den Fünfzigern des vorigen Jahrhunderts zu sehen, als gerade die Ölindustrie zu boomen begann. Ausgezehrte Perlentaucher, Kamelkarawanen, der Emir mit seinen Söhnen auf weißen Araberhengsten bei der Parade zum Nationalfeiertag. Schulklassen sind mit ihren Lehrern unterwegs und absolvieren Intelligenztests mit Buchstabenwürfeln, die Kids sind mit großer Begeisterung dabei.
Leider hat der Guide die Vorstellung, dass das Mosterimmobilienprojekt „The Pearl“ für uns von Interesse sein könnte. Auf der Fahrt dorthin passieren wir unzählige Plakate mit Fotos der Barcelonafußballer, die an diesem Abend ihrem Sponsor Qatar Airways eine Freude machen und im
Nationalstadion gegen eine saudische Spitzenmannschaft antreten. Wohl zum letzen Mal, denn der Millionenklub FCB hat sich schon einen neuen Sponsor geangelt.
Er zeigt uns ein detailgetreues Modell der künstlich aufgeschütteten Anlage, die für bis zu 60.000 Leute Villen und Wohnungen vorsieht, ein Großteil davon ist fertiggestellt, ebenso eine Marina für Protzjachten, von denen wir einige vom Ufer aus in Augenschein nehmen, daneben die typischen Shopping Malls mit Läden von Armani bis Zara.....und ja, auch Ferrari und Rolls Royce sind selbstverständlich mit ihren teuersten Luxuscabrios vor Ort.
Irgendwie erinnert uns das Prestigeprojekt an die Dubaier Sandprojekte „The Palm“ und „The World“, aber wenigstens ist den öl- und gasreichen Qatarern die Finanzkraft erhalten geblieben, während die Dubaier es im Zuge der Immobilienkrise gerade noch schafften, den 828 Meter hohen Burj Khalifa fertig zu stellen, allerdings mit tatkräftiger Milliardenhilfe der Vettern aus Abu Dhabi, nach dessen Emir der derzeit höchste Turm der Welt von Burj Dubai schließlich auch (um)benannt wurde.
Das Nationalmuseum mit islamischer Kunst dürfen wir uns wegen des Schließtages ersparen, wir kehren mit müden Gliedern ins Sharq zurück und gönnen uns im Anschluss ein Nickerchen im bequemen Riesenbett, abends wandern wir dann die paar Meter zum Hausstrand, wo wir uns im Al Dana Restaurant von einem griechischen Koch mit einem Seafood Platter für zwei verwöhnen lassen. Als Maitre fungiert ein eigentlich zum Lehrer ausgebildeter Serbe, der uns von seiner steilen Karriere vom Hausboy bis zum Restaurantleiter erzählt. Auch der Koch erwähnt stolz, dass er für einige Zeit im Wiener Gourmettempel Coburgbastei am Herd stand.
Es beginnt mit einem Gruß aus der Küche, einer überbackenen Auster, dieser folgt ein Topf mit je zwei halben Langusten, zwei Jakobsmuscheln, zwei Lachsstückchen und zwei Schwertfischstückchen, begleitet wird das Gericht von einer Gemüsekombination aus Spargel und gebratenem Paprika, ein Merlot von der chilenischen Bodega Casa Silva begleitet das Mahl. Anschließend erhalten wir zum Dessert eine Schokokuchenvariation an Beeren mit Mangomousse, himmlisch gut, aber ebenso üppig, sodass wir vom zweiten Dessert, einem eher durchschnittlichen Tiramisu, leider die Hälfte übrig lassen müssen. Lustigerweise erwartet uns dann auf dem Zimmer noch zusätzlich ein Sponge Cake mit Beeren, den der Turndownservice zusammen mit einem Willkommensschreiben des Managements hinterlassen hat.
Zum Zimmer ist anzumerken, dass es äußerst komfortabel eingerichtet ist, das riesige Romantikbett hat eine ausgezeichnete Matratze, darüber eine mehr als ausreichend große Einzelsommerdaunendecke, mehrere Pölster, gutes Linnen und um schwere Holzpfosten drapierte Vorhänge. Ein Bose Waveradiowecker mit Fernbedienung am Nachttisch sorgt für gute Stimmung. Eine bequeme Sitzgarnitur, ein Schreibtisch mit einem leistungsfähigen WLAN Router, ein 32“ Flachbild TV mit 74 Programmen von CNN über BBC, ARD bis zu ZDF, ein wunderschöner Strauß mit weißen und roten Rosen, Minibar, Nespressoautomat mit Gratiskapseln, elektronischer Safe und ein Marmorbad mit Wanne, Dusche und Bidet, schweren Handtüchern in ausreichender Anzahl, dazu ausreichend Pflegeprodukte von Asprey. Eine effiziente, zugfreie Klimatisierung vervollständigt die Ausstattung. Vom überdachten Balkon kann man aus Korbsesseln die Corniche in der Entfernung sehen, besonders spektakulär sind nächtens die sich in der Bucht spiegelnden zuckerlfarben beleuchteten Wolkenkratzer.
Das Frühstück am nächsten Morgen nehmen wir im Al Liwan in Buffetform ein. Das Angebot an arabischen Mezzes probieren wir mit Interesse, wählen aber dann doch Eggs Benedict, eine Miniquiche Lorraine, Croissants, Mango- und Orangenjuice, zwei Cappuccini und zuletzt noch Obst in Form von Melonen, Mandarinen und Weintrauben.
Den Tag über verbringen wir als einzige Gäste von gleich vier Lifeguards beschützt teils im 35° warmen Whirlpool, teils nehmen wir ein paar Schwimmzüge im mit 23° angenehm temperierten Hotelpool in Angriff und lungern in den Daybeds am Hausstrand. Die Ruhe ist erholsam, wenn man von einigen Störungen durch Helikopterüberflüge in niedriger Höhe absieht, die startenden und landenden Jets am nahen Hamad Airport sind zwar zu sehen, aber nicht zu hören. Da wir wegen unseres Nachtflugs mit Qatar nach Hanoi einen very late Checkout vereinbart haben, verbringen wir den Abend bis 23 Uhr auf dem Zimmer, ehe wir zum Flughafentransfer abgeholt werden. Auf der mit Kreditkarte bezahlten Rechnung finden wir neben dem tags zuvor konsumierten Abendessen noch einen Posten über 60 Rial – ca. € 15 - für das WLAN, irgendwie unverständlich bei einem Zimmerpreis von fast € 300.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die ausgedehnte Anlage sehr viel fürs Geld bietet, die Zimmer sind großzügig, hochwertig ausgestattet und daher sehr wohnlich. Die Außenanlagen rund um vier verschiedene Pools sind bestens gepflegt, am Strand stehen Kajaks zum Paddeln in der Privatbucht zur Verfügung, es kann Wasser-, Volley- und Tischfußball gespielt werden, für Kiddies stehen eigene Betreuer zur Verfügung wie auch die Personaldichte besonders hoch ist, die Leute kommen großteils von den Philippinen sowie aus Indien und Pakistan, sind gut geschult, immer freundlich und an einem Plausch in gutem Englisch mit den Touristen interessiert, das gilt ebenso für die Crews des Liwan und auch des Dana. In verschiedenen Lounges und auf den großzügigen Terrassen sieht man abends betuchte männliche Einheimische, die im Bentley vorfahren und zum Kaffee eine Shisha schmauchen.
Ein Wohlfühlspa namens Six Senses offeriert in luxuriösem Ambiente das übliche Programm, wir haben es aber ob der Preise - 450 QR für 40 Minuten Massage - nicht getestet.
Tipps
Optimale Besuchszeiten sind die Monate März bis Mai und Oktober bis November, in den heißen Sommermonaten herrschen des Öfteren Temperaturen bis 45°, von Dezember bis Februar ist es mild, zum Baden aber manchmal wegen kühler Winde vom persischen Golf her nicht unbedingt optimal.
Zur Einreise ist ein noch mindestens sechs Monate gültiger Reisepass erforderlich, die Visagebühr von US$ 20 kann nur per Kreditkarte beglichen werden. Im Moment sieht sich das Emirat Qatar mit einem überaus harten Ultimatum Saudi Arabiens und der VAE konfrontiert, die dem reichen Kleinstaat die freundlichen Beziehungen zum Erzfeind Iran und Finanzierung von Terrororgansiationen wie dem IS und der Hisbollah im Libanon vorwerfen. Dadurch ergeben sich Probleme mit den Flugverbindungen der Qatar Airways in die genannten arabischen Länder, die alle Landerechte bis zur Erfüllung des Ultimatums eingefroren haben. Die Medien der Al Jazeera Gruppe sollten eingestellt werden, inzwischen wurde wenigstens von dieser Sanktion Abstand genommen.