Covid-19: Quod licet Iovi, non licet bovi

[chupacabra]

“Was dem Praktikanten erlaubt ist, darf der Eigentümer einer Ferienwohnung noch lange nicht” oder “Vor dem Covid-19-Virus sind wir alle gleich”:

Inzwischen wissen ja alle, dass seit längerer Zeit Ausländer nicht nach Spanien einreisen dürfen. Wir kennen auch alle Ausnahmen (Grenzgänger, Soldaten, Diplomaten, ...). Eine Ausnahme ist jedoch neu: Neffe des Königs von Spanien.

Es geht um Prinz Joachim von Belgien:

Er flog nach einem Bericht der Agentur Belga am 24. Mai nach Madrid und reiste von dort nach Córdoba in Andalusien, wo er am 26. Mai an der Feier teilnahm. Am nächsten Tag bekam er Symptome und wurde am 28. Mai positiv auf das Coronavirus getestet. ... es habe sich um eine Dienstreise zu einem Praktikum gehandelt,

Jetzt können die Experten einmal prüfen, gegen wie viele Spanische Covid-19-Bestimmungen der Praktikant auf Dienstreise verstoßen hat. Laut nicht verlinkter Presse-Info ist noch nicht geklärt, ob er aus New York oder aus Brüssel kommend in Spanien eingereist ist.

1. Illegale Einreise nach Spanien
2. Verstoß gegen die 14-tägige Quarantänepflicht
3. Verstoß gegen die Deeskalationsregel (Reise mit dem AVE von Madrid nach Córdoba ohne triftigen Grund)
4. Vorstoß gegen die Regeln des Alarmzustandes (Teilnahme an einem Fest mit mehr als 15 Personen).

So sieht es zumindest aktuell aus. Wenn der Praktikant auf Dienstreise, so etwas kommt ja nicht gerade häufig vor, Residente in Spanien ist, aber warum sollte er dies sein?, dann würde 1. natürlich entfallen. Wenn aber nicht, dann wird da sicherlich jemand von oben bei der Einreise nachgeholfen haben.

Quelle: https://www.n-tv.de/21815321

Mehr:
https://cordopolis.es/2020/05/30/la-pre ... n-cordoba/

[Oliva B.]

Guten Morgen Chupacabra,

warum hast du diesen Bericht gestern wieder zurückgezogen?

1. "Illegal" wird der Prinz nicht ein gereist sein, er ist sicher von seinem "Arbeitgeber mit den erforderlichen Papieren ausgestattet worden (oder er hatte eine Sondergenehmigung) , sonst wäre ihm das Betreten des spanischen Hoheitsgebiet verweigert worden. Die Einreisebehörden prùfen das sehr genau. Bei Einreise muss außerdem das "Public Health Passenger Locator Form" abgegeben werden, auf dem die Wohnadresse in Spanien und der Ort der 14-tägigen Selbstisolierung inkl. aller Kontaktdaten angegeben sein muss.

Gegen die Punkte 2-4 hat er klar verstoßen, genauso wie seine Gastgeber gegen den 4. Punkt.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Prinz aus einem Land kommt, das pro Kop mehr Corona-Tote zählt als Spanien. Belgien führt mit großem Abstand die traurige Liste noch vor Spanien an, Statista. Vielleicht rt es sigar, der dieses Virus mitgebracht und die anderen angesteckt hat? Er scheint ja recht feierfreudig zu sein ?

Einmal in der Öffentlichkeit bekannt geworden, wird der Fall wohl hoffentlich gerechte Strafen (ohne Bonus für den Adel) nach sich ziehen, diesmal wird hoffentlich kein Vitamin B helfen.

[chupacabra]

Nun, weil ich noch die Spanische Presse dazu in Ruhe durchlesen wollte. ...

Zum Praktikum: Das Unternehmen, wo ich zuletzt gearbeitet habe, hat alle internationalen Praktikanten bereits im April nach Hause geschickt. Persönlich glaube ich nicht an das Praktikum in Andalusien. Solche Leute machen dies in New York oder London.

[Oliva B.]

Hier geht es nicht um Ausreise, sondern um Einreise. Aus beruflichen Gründen) bleiben wir beim Thema Praktikum) ist das immer noch möglich., wenn der Einreisende das Risiko angesteckt zu werden, eingehen will. Und mit Sicherheit war das Praktikum nur eine vorgeschobene Begründung für die Einreise.

Vielleicht konnte "der Prinz" (der Einfachheit halber nenne ich ihn mal so) auch dringende familiäre Gründe wie ein runder Geburtstag bei der Einreise nachweisen. In den Kreisen sind offizielle Zertifikate kein Problem. Es ist doch bekannt, dass die europäischen Königshäuser mit dem Hochadel in ganz Europa verwandt und verschwägert sind.....

[chupacabra]

Hier geht es nicht um Ausreise, sondern um Einreise. .

Ist mir schon klar. Mhm, habe ich irgendwo etwas von Ausreise geschrieben?

[Oliva B.]

Ja.

Zum Praktikum: Das Unternehmen, wo ich zuletzt gearbeitet habe, hat alle internationalen Praktikanten bereits im April nach Hause geschickt.

Er hat wahrscheinlich eine Bescheinigung vorweisen können, dass er ein Praktikum in Spanien absolvieren möchte. Er würde also nicht nach Hause gesandt, wie in Deinem Fall.

Aber ehrlich gesagt sind mir diese ganzen Vermutungen viel zu hypothetisch, als dass eine Diskussion über diesen Vorfall zu irgendeinem Ergebnis führen könnte.

Darüber kann sich von mir aus ¡HOLA! mit einer ausführlichen Reportage auslassen....

[chupacabra]

Eigentlich sollte das nur ein Hinweis sein, wie unwahrscheinlich es ist, dass in dieser Zeit, wo man üblicherweise vom Home Office arbeitet, einen Praktikumsplatz erhält. Die sind doch alle storniert worden.

Alles ist hier Spekulation. Ich vermute auch, dass die Einreise auf dem Papier legal, der Grund aber erschlichen war.

Und jetzt schau ich mal bei hola.es nach. Guter Hinweis.

[chupacabra]

Inzwischen wird auch etwas über die möglichen Strafen geschrieben. Zumindest für die Party-Teilnehmer. Die könnten im Bereich von 600 - 10.000 Euro liegen. Das wird wohl den Meisten egal sein. Aber der 28-jährige Praktikant ...

[housecat]

Meanwhile in Berlin (Urbanhafen mit Vivantes Krankenhaus, "Demo" gestern abend)

[chupacabra]

Auch in Spanien gibt es einige, die zweifeln, dass es einen legalen Einreisegrund (Praktikum) gab. Dies hat jemand so ausgedrückt:

claro que si, a venir a echar un polvo, le llaman en Belgica motivos laborales. Lo que aprenderemos

Quelle