Gedanken zum Thema "Corona"

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Rockcrunsher
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Rockcrunsher »

@JanV:
"Es ist aber nur ein weiteres Risiko im Leben und davon haben wir sowieso schon genug. Man könnte durchaus darauf verzichten, aber so ist es nun mal."

:-?
Andererseits versucht man jedes Risiko in allen Lebenslagen zu minimieren bzw. auszuschalten.
(Sicherheitsgurte, Fehlerstromschutzschalter, Steckdosenabdeckungen, Geländer, Schutzbrillen, Notstopp bei Kettensägen, Impfungen) ...diese Beispiele betreffen immer die eigene Person...
(ABS, Kontrollen an Flughäfen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, TÜV, auch Impfungen) ...diese Beispiele betreffen auch andere bzw. viele Menschen.

So betrachtet ist Deine Aussage schon zu hinterfragen.

Wenn ich mit dem Falschirm aus dem Flugzeug springe ( nicht als Pilot :-D ) und mich nicht um mein Gerät gekümmert habe, dann bin ich eventuell tot...war aber nur für mich selbst verantwortlich.

Wenn ich mit 59999 anderen Leuten während einer Pandemie ins Stadion gehe und dort aufgeregt rumgeifere ...dann bin ich eventuell für viele andere Menschen verantwortlich, die ich danach anstecke.

Also ...Deine Frau und Deine Kinder würde ich nach dem Endspiel nicht gerne sein :)
Liebe Grüße
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von JanV »

Atze hat geschrieben: So 11. Jul 2021, 11:58 Es ist natürlich "schlüssig" zu vermuten, dass in den Ansichten oder gar Anordnungen, die unser Leben irgendwie stören, Aktionen böser Drahtzieher zu sehen, die uns am Nasenring halten wollen.
Danke. Es gab und gibt schließlich genug Anhaltspunkte. Allerdings habe ich nicht von "bösen Drahtziehern" gesprochen, sondern nur von karriere- und geldgeilen Politikern, die auf der Welle der Corona-bedingten Gesetze und Anordnungen schwimmen und den Anschein machen, sie noch ein bisschen länger am Leben halten zu wollen

Die UEFA dagegen will doch nur unser Bestes: Unser Geld.
Und wer will das nicht? Die einen schreien nach Disco, Restaurants, Theater usw., die anderen nach Sportveranstaltungen, Urlaub, Flügen uä. Und die, die uns das geben können, verlangen dafür Geld. Nur die, die gerne kontaktfrei zu Hause sitzen, die sind davon befreit

Zu bestreiten, dass Massenevents mit schreienden Menschen wesentlich zur Virusverbreitung beitragen, ist schon ziemlich schräg - siehe Bergamo und die Erkenntnisse der Aerosolforschung bei Menschengruppen.
Ja, das ist schräg. Ich bin froh, dass Du mir nirgendwo die Stelle aufzeigen kannst, wo ich es bestritten habe

Natürlich hat jeder ein Recht auf Vergnügen.
Meines wäre, die Ignoranten mal kurz auf dem Krankenlager zu sehen. - Nix schlimmeres.

Und meines Wissens hat GB knapp doppelt so viel Tote aufzuweisen wie D (bezogen auf Einwohner)
Meines Wissens auch. Und vielleicht wird es auch so bleiben. Nur, das Spiel ist heute und die EM die letzten vier Wochen und nicht in den letzten 1,5 Jahren. Und in den letzten 4 Wochen hat England (und einige anderen) gut 20-30mal so viel Infizierten als Deutschland und weniger Tote. Und, ich bitte nicht mal um Nachsehen für mein Zynismus, was haben die Einwohner damit zu tun? Sterben tun vorrangig die Infizierten. Jetzt könnte man sagen so was wie, jeder Verstorbene ist einer zu viel. Nur sieht es so aus, dass wir das mit unserer "Bewältigungspolitik" auch nicht verhindern können. Das weißt ausgerechnet Du als Experte besser als ich. Dann wäre vielleicht langsam an der Zeit, nach einem Ausweg zu suchen und nicht jeden zu kritisieren (auch innerhalb von DE), der es wagt, es anders zu machen als der bundespolitische Mainstream. Ich halte mich an diese Gesetze, Verordnungen und Massnahmen, selbstverständlich. Es würde mir aber sicher nicht gefallen, wenn diese die Normalität werden sollten. Fürs erste hoffe ich aber, dass die EM folgenfrei bleibt. Nicht nur in London, auch wo anders waren Zuschauer im Stadion.
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Atze »

Ich muss zugeben, dass ich gegen die Auswirkungen des Fußballs (nicht gegen das Fußballspielen an sich) Vorbehalte habe:
Diese wurden noch einmal angeheizt durch das Benehmen der englischen Fans beim letzten Spiel: Buhen und Pfeifen beim Abspielen der "gegnerischen" Nationalhymne geht eben nicht.
Man hat ein Fußballspiel mit der Wirkung einer griechischen Tragödie verglichen: Mit Wechsel von Hoffnung und Schrecken beim Zuschauer. Am Schluss soll dann die reinigende Katharsis folgen.
Was der heutige Fußball zurücklässt ist dagegen allzuoft Hass.
So gerne ich gute sportliche Leistungen sehe, so sehr bezweifle ich inzwischen die pädagogische Wirkung solcher Veranstaltungen: Statt auf die Erziehung des Menschen greifen sie auf das eher finstere Erbe unserer europäischen Kultur zurück: Auf die Gladiatorenspiele.
Wegen der unwürdigen Vorfälle beim Spiel gegen Dänemark, werden wir uns das heutige Spiel nicht ansehen.
Das haben sie nun davon.
LG Atze
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von JanV »

Rockcrunsher hat geschrieben: So 11. Jul 2021, 12:03 @JanV:
"Es ist aber nur ein weiteres Risiko im Leben und davon haben wir sowieso schon genug. Man könnte durchaus darauf verzichten, aber so ist es nun mal."

:-?
Andererseits versucht man jedes Risiko in allen Lebenslagen zu minimieren bzw. auszuschalten.
(Sicherheitsgurte, Fehlerstromschutzschalter, Steckdosenabdeckungen, Geländer, Schutzbrillen, Notstopp bei Kettensägen, Impfungen) ...diese Beispiele betreffen immer die eigene Person...
(ABS, Kontrollen an Flughäfen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, TÜV, auch Impfungen) ...diese Beispiele betreffen auch andere bzw. viele Menschen.

So betrachtet ist Deine Aussage schon zu hinterfragen.

Wenn ich mit dem Falschirm aus dem Flugzeug springe ( nicht als Pilot :-D ) und mich nicht um mein Gerät gekümmert habe, dann bin ich eventuell tot...war aber nur für mich selbst verantwortlich.

Wenn ich mit 59999 anderen Leuten während einer Pandemie ins Stadion gehe und dort aufgeregt rumgeifere ...dann bin ich eventuell für viele andere Menschen verantwortlich, die ich danach anstecke.

Also ...Deine Frau und Deine Kinder würde ich nach dem Endspiel nicht gerne sein :)
Stimmt, ich könnte diese Beispiele beliebig erweitern, z.B. warum werden weiter Waffen produziert, wenn man weiß, was die Menschheit damit anrichten kann. Nur, das sind irgendwie selbstgemachte Risikos, die man dann vermeiden will. Das Virus fällt in eine andere Kategorie, also zumindest laut der momentan gültigen Lage. Da ist niemand schuld.
Die Frage ist, wenn man davon ausgeht, dass es immer irgendein Virus geben wird, wenn so gut wie sicher ist, dass dieses Virus uns erhalten bleibt, was schlägst du dann als Lösung/Maßnahme vor?
Isolation? Keine Kontakte? Wie lange? Bis die Impfung greift? Die zweite Dosis? Die erste noch nicht mal durch, schon wird von der dritten gesprochen. Und die vierte kommt auch, todessicher. Genauso wie eine nächste Variante.
Fußballspiel mit 60000 Zuschauern ist sicher vermeidbar. Urlaubsflüge auch. Überfüllte Busse genauso. Da finden sich sehr sehr viele Beispiele an vermeidbaren Zuständen.
Irgendwann sollte man aber die Situation anfangen zu lösen. Nicht nur Verbote, Einschränkungen etc. erweitern und weiter austüfteln. Die Welt, oder große Teilen davon, tut es schon. Sie wird nicht warten, bis der letzte Paniker in DE seine Angst abgelegt hat. Oder bis es für ihn politisch opportun ist.
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von JanV »

Atze hat geschrieben: So 11. Jul 2021, 13:37 Ich muss zugeben, dass ich gegen die Auswirkungen des Fußballs (nicht gegen das Fußballspielen an sich) Vorbehalte habe:
Diese wurden noch einmal angeheizt durch das Benehmen der englischen Fans beim letzten Spiel: Buhen und Pfeifen beim Abspielen der "gegnerischen" Nationalhymne geht eben nicht.
Man hat ein Fußballspiel mit der Wirkung einer griechischen Tragödie verglichen: Mit Wechsel von Hoffnung und Schrecken beim Zuschauer. Am Schluss soll dann die reinigende Katharsis folgen.
Was der heutige Fußball zurücklässt ist dagegen allzuoft Hass.
So gerne ich gute sportliche Leistungen sehe, so sehr bezweifle ich inzwischen die pädagogische Wirkung solcher Veranstaltungen: Statt auf die Erziehung des Menschen greifen sie auf das eher finstere Erbe unserer europäischen Kultur zurück: Auf die Gladiatorenspiele.
Wegen der unwürdigen Vorfälle beim Spiel gegen Dänemark, werden wir uns das heutige Spiel nicht ansehen.
Das haben sie nun davon.
Das finde ich schade. Die Frage ist, wen du damit bestrafst? Eventuell nur dich selbst. Hast du auch das Spiel in München gegen Ungarn abgeschaltet? Dort hat man auch bei der Hymne gepfiffen und mit einem Flitzer gestört...
England hat dafür und für Pyro und den Laserpointer eine Strafe bekommen. Man kann sich deswegen sicher weiter ereifern, aber die Sache ist jetzt schon erledigt.
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Atze »

Wann der geeignete Zeitpunkt wäre, wieder die Stadien komplett zu füllen, da sind sich die Epidemiologen wohl uneins.
Dass der Zeitpunkt JETZT noch nicht ist, darüber herrscht imho große Übereinstimmung.
Nur nicht bei den Leuten, die damit das große Geld verdienen.
LG Atze
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von HCA2 »

Jetzt geht's rasant voran. Burgos führt in CyL mit einer 14-Tages-Inzidenz von 1724 per 100.000. #:-s
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Miesepeter »

Wie nicht anders zu erwarten, hat das Verfassungsgericht gestern die vom Premier Sanchez erlassenen Beschränkungsverfügungen für verfassungswidrig und damit ungültig von Anfang an erklärt. Dam,it sind auch alle verhängten Bußverfahren und damit verhängten Bußgelder hinfällig und müssen auf Antr<zg erstattet werden.
Interessant ist dies im Zusammenhang mit den erneuten Ankündigungen von Ausgangssperren u.a. der div. Landes-Reg.-Präsidenten. M.E. erfüllt das den Tabestand vopn Rechtsmißbrauch im Amt, Amtspflichtverletzung und Rechtsbeugung, genug für eine Amtsenthebung,
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von HCA2 »

Miesepeter hat geschrieben: Mi 14. Jul 2021, 18:54 .... die vom Premier Sanchez erlassenen Beschränkungsverfügungen....
...haben gerade in der 1. und 2. Welle zahlreiche Leben gerettet, sowie das Gesundheitssystem vor dem kompletten Zusammenbruch bewahrt. Kann man ja auch mal anerkennen. :idea:
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Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Rockcrunsher »

Dieses ganze Gejammere um Grundrechtseinschränkungen geht mir sowas von auf den Keks.

Es gibt einfach Situationen, da bleibt keine andere Möglichkeit.

Wichtiger ist, zu betrachten, aus welchem Grunde die Einschränkungen gemacht werden:
Ist es einfach Willkür?
Ist es Planlosigkeit und deshalb der einfachste Weg?
Ist es sinnvoll (alternativlos :razz: ) um aus der Situation ( hier Pandemie) rauszukommen.

Manchmal treffen der zweite und dritte Punkt zusammen, was aber gut zu verstehen war am Anfang.

Die Entscheidung des Verfassungsgerichts heißt einfach: "nach langen Diskussionen zu diesem Thema sind wir zu dem Schluss gekommen, dass eine Ausgangssperre nicht sinnvoll war und deshalb die Grundrechtseinschränkung nicht korrekt". Soweit, so gut. Aber ... auch die Richter können nur aus den Erfahrungen der Vergangenheit urteilen. Als die ganze Situation aktuell war, ist kein Verfassungsrichter dazwischengegrätscht. Also, mal wieder nach dem Motto: "hinterher weiß es jeder besser"

Man darf sicher streiten über den Sinn oder Unsinn von nächtlichen Ausgangsbeschränkungen (sind die Nachtschwärmer eventuell Covid-Treiber oder nicht?), aber genauso wird ja auch gegen Maskenpflicht, Abstandsregeln, Schließungen von Schulen, Sportanlagen etc. gewettert.

Dass grössere Menschenansammlungen nicht gut sind (vor allem, wenn es keine Regeln gibt oder diese missachtet werden) ist ja nun hinlänglich bekannt geworden in den letzten Tagen und Wochen.

Man sollte sich immer um eine konstruktive Diskussion zu Alternativen für die Pandemiebekämpfung bemühen. Dieses ewige Geschrei, welches sich eigentlich immer nur in "ich will das nicht, die Regierung ist böse" erschöpft, hängt mir zu Hals raus.

@Miesepeter: gerade bei Dir habe ich immer wieder den Eindruck, alles was "die da oben machen" gereicht Dir nur zum Schaden.
Nein, ich bin mir sicher: keine demokratische Regierung will Dir (immer auch die Betrachtung der Gesamtbevölkerung) etwas Schlechtes. Manches könnte man sicher besser machen, aber auch das ist fast immer eine Frage der Sichtweise.
Ich kenne Dich ja nicht persönlich, aber ich hoffe, Du gehörst nicht zu den Reichsbürgern oder unverbesserlichen Alt-68ern. :)
Liebe Grüße
Rockcrunsher
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