Gestern endete die Weihnachtszeit. Traditionell ist der 5. Januar für die spanischen Kinder DAS Highlight, denn an diesem Abend bringen die Heiligen Drei Könige, los Reyes Magos, wie sie hierzulande heißen, die Geschenke.
El Niño bescherte eine arme Familie
Das größte Weihnachtsgeschenk hat gestern jedoch eine Großfamilie aus dem gut dreieinhalbtausend Seelen zählenden Ort Benijófar (Vega Baja del Segura) erhalten. Die diesjährigen Ziehung der "Lotería del Niño 2018" brachte der armen Gitano-Familie, die als "Los Elías" bekannt ist, Glück.
Dabei hatte Coral Romero bereits am 22. Dezember mit einem Glücklos der Weihnachtslotterie 22.253 Euro gewonnen. Von 6.000 Euro des Gewinns kaufte sie weitere Lose der Lotterie "El Niño". Damit gewann sie gestern noch einmal 75.000 Euro!
Doch es war ihr Onkel, Andrés Muñoz, der all seinen Verwandten Glück brachte. Er kaufte die einzigen 10 Lose mit der Nummer 1, die in der Provinz Alicante verkauft wurden.
750.000 Euro werden das Leben dieser Familie verändern, von der die meisten Mitglieder arbeitslos sind oder saisonal als Erntehelfer bei der Zitrusernte oder auf Wochenmärkten helfen. Viele von ihnen leben in besetzten Häusern, weil sie noch nicht einmal eine kleine Miete zahlen können, nicht einer von ihnen besitzt ein Haus.
Andrés Muñoz hatte auf dem Heimweg von der Orangen-Ernte einen leichten Unfall mit seinem Kleintransporter. Er bekam einen Riesenschreck und beschloss, das Geld, das er durch das Sammeln von Zitrusfrüchten verdient hatte, in den Sorteo del Niño zu investieren. Er ging zu der Lottoannahmestelle seines Ortes und kaufte 10 Lose mit der Nummer eins am Anfang, eins für sich, und die anderen um sie mit der Familie zu teilen. Nach der Ziehung traf sich die gesamte Familie vor dem Tabakladen, noch bevor der Inhaber Fernando Pomares eintraf. Der Gewinn hatte ihnen allen Glück gebracht, deshalb feierten sie mit Cava und tanzten mit den Zehntellosen in der Hand vor dem Geschäft. Jedes einzelne Los gewann 75.000 Euro!
[align=center]Vom Schicksal geschlagen[/align]
Von den 10 Tickets, die Andrés gekauft hatte, bekamen drei seine Arbeitskollegen, fünf gingen an Mitglieder seiner Familie, zwei Lose behielt er für sich. Von seinem Gewinn über 150.000 Euro muss er nun 20 Prozent Steuern zahlen, so bleiben ihm 120.000 Euro übrig. Andrés kann seine Tränen kaum zurückhalten, als er seine Geschichte erzählt:
Die Bank hatte ihm sein Haus gepfändet, obwohl er Kinder hat. Nun will er sich ein Auto kaufen, da seins kaputt ist und ein Haus, in dem er mit seiner Familie leben kann. Dasselbe gilt für seine Nichte Coral, Mutter von zwei Kindern, die in wenigen Tagen "nach langer Arbeitslosigkeit" eine Stelle als Straßenfegerin antreten wird. Sie konnte keine Miete mehr zahlen und nun kann sie sich ihren Lebenstraum erfüllen: ein eigenes Haus, für sich und ihre Kinder... - na, wenn das keine schöne Bescherung war! Herzlichen Glückwunsch!
Quelle: diarioinformacion