Swiss_Style hat geschrieben:Hallo Zusammen,
kurzer Nachtrag zu unseren Erfahrungen mit Liberty. Soviel vorweg, unser Vertrag läuft im Juni aus und wir werden ihn definitiv um ein Jahr verlängern.
Bereits im Oktober (Vertrag lief gerade mal 3 Monate) hatten wir in der Küche einen Wasserschaden, da der Anschluss der Spülmaschine undicht war. Unterstellschrank, Stossleiste, und Schranktür, etc. waren vom Wasser ruiniert. Insgesamt ein Schaden vom über 800 Euro für Ersatz und Reparatur. Den Schaden haben wir gleich der Liberty gemeldet. Wir konnten auch gleich mit der Reparatur beginnen und mussten nur die beschädigten Teile aufbewahren bis 2 Tage später der Gutachter von Liberty kam. Er hat sich alles angesehen und bestätigt, dass Liberty den Schaden übernimmt. Da die Handwerker nicht die Schnellsten waren hat es gedauert bis die Rechnungen kamen. In der Zwischenzeit hatte Liberty uns bereits eine Abschlagszahlung von 500 Euro gutgeschrieben um die Kosten zu decken. Nachdem wir die endgültigen Rechnungen hatten, haben wir diese nachgereicht und den Restbetrag 2 Wochen später auch bekommen. Lediglich den Anschlusshahn im Wert von 15 Euro mussten wir selbst tragen, da dieser nicht versichert war. Für uns eine perfekte Abwicklung ohne Probleme. Kann ich nur empfehlen.
Beste Grüsse,
Jürgen
Hier unsere Erfahrungen mit der Liberty:
Im vergangenen Spätsommer kaufte meine Partnerin in Torrevieja ein Apartment und versicherten dies bei der Liberty, ich hatte vorher mein Haus ebenso dort versichert. Wir wiesen mehrfach darauf hin, dass wir die Wohnung zur späteren Vermietung angeschafft hatten und der Vertrag entsprechend ausgefertigt werden sollte. Als meine Partnerin den Vertrag bekam, war ich für längere Zeit in Spanien. Sie kontrollierte die Unterlagen zwar, dass der Vertrag auf Eigentümer Hauptwohnung ausgestellt war, fiel ihr nicht auf. Dann wurde die Wohnung umfangreich renoviert und z.T. neu ausgestattet mit Möbeln, die aus meinem verkauften Haus in Deutschland stammten. Nachdem wir über Weihnachten noch hart am Haus gearbeitet hatten, aber nicht ganz fertig geworden waren, ging es zurück nach Deutschland. Ich wollte bei meinem nächsten Besuch die Restarbeiten erledigen, danach sollte vermietet werden. Als wir weg waren, wurde eingebrochen. Die Einbrecher hoben die Schiebefenster am Wintergarten aus, rissen das Gitter vom Wohnzimmerfenster aus der Wand, hoben das Schiebefenster des Wohnzimmers aus und kamen so in die Wohnung. Den Weg durch die Tür hatten sie vergeblich versucht, Türgitter und Sicherheitsschloss waren standhaft. Dann machten sie es sich in der Wohnung gemütlich, schraubten alles in Ruhe ab (Einbauküche, Klimaanlage, Boiler usw. ) Auch das neue Schlafsofa fand großes Gefallen, selbst die Flügel der Schiebefenster wurden mitgenommen. Schaden insgesamt ca. 15000€. Viel Arbeit also und deshalb übernachteten die Täter dort auch für ein paar Nächte. In der Zeit sollen Nachbarn die Polizei informiert haben, mit dem Hinweis, dass die Eigentümer den Einbruch anzeigen müssten, wurde sie aber nicht tätig (so erzählte man es uns). Erst Tage später wurden wir über unsere Maklerin informiert, dass eingebrochen wurde. Wir beauftragten eine Frau (freundliche Empfehlung hier aus dem Forum ) mit der Erledigung der Formalitäten, weil wir aus Deutschland nicht weg konnten. Der erste mehrstündige Versuch bei der Polizei Anzeige zu erstatten ging schief, weil die richtige Vollmacht nicht vorlag. Wir faxten ein entsprechendes Teil und nach weiteren 2 Tagen langen Wartens, konnte endlich Anzeige erstattet werden. Bis dahin konnte niemand ins Haus. Nachdem die Polizei sogar Fingerabdrücke genommen hatte wurde der Tatort nach einigen Tagen freigegeben. Probleme gab es auch, weil kein Schlüssel in Spanien war, er musste erst von uns geschickt werden. Der Gutachter der Versicherung weigerte sich durch das ebenerdige Fenster einzusteigen, um den Schaden aufzunehmen. Da aber nach 7-10 Tagen eine Schadensmeldung bei der Versicherung eingegangen sein muss, erstellten wir eine vorläufige Liste (die aber sehr unsicher war, weil niemand genau wusste, was alles gestohlen war). Problem war auch, die Preise der gestohlenen Gegenstände zu ermitteln. Wir hatten nur einige Fotos, keine genauen Typenbezeichnungen und spanische Preise kannten wir nicht. so kam eine sehr vage Liste zustande, deren Preise sich auf Amazon.es stützten. dann, es war inzwischen März, fuhr ich selbst nach Spanien, um die Sache zu klären. ein Termin mit dem Sachverständigen wurde durch unsere Bevollmächtigte vereinbart. dabei kam es zu einem Missverständnis. Ich hatte gedacht, sie wäre beim Termin dabei un zu dolmetschen, doch das war nicht so. Mit meinen minimalen Englischkenntnissen war die Kommunikation sehr schwierig. Der Sachverständige war sehr missgelaunt, machte nur ein paar Fotos (ganz besonders von der Lagerstätte der Einbrecher, die wohl bei ihrer Tätigkeit gestört worden waren und ihre Kleidung, Drogenutensilien, alte Unterhosen in nicht appetitlichem Zustand usw). und zog wieder ab, nachdem er mir aufgetragen hatte, eine neue Liste anzufertigen. Diese bekam er umgehend. Unsere Versicherungsagentin war zu jedem Zeitpunkt genauestens informiert. Dann kam der Hammer. Oder besser: es kam wochenlang nichts. Dann kamen die ersten Infos unter der Hand, nichts Offizielles. Die Versicherung würde nichts oder nur wenig zahlen, da es sich nicht um einen Einbruch, sondern um eine Hausbesetzung handeln würde. Wochenlang aber keine offizielle Stellungnahme, immer wieder wurden wir vertröstet, trotz Aufforderungen, Drohmails, verzweifelten Stellungnahmen. Nicht eine offizielle Antwort. Immer nur: nächste Woche soll die Stellungnahme oder ein Regulierungsvorschlag kommen. Ich versuchte einen deutschsprachigen Rechtsanwalt zu bekommen, bevor ich nach Deutschland zurück musste. Einige Anrufe bei denen ich niemanden erreichte, zwei Mails und 2 Nachrichten über die Webseiten der Anwälte wurden ignoriert, ich musste abreisen, denn ein Flug nach Brasilien wartete auf uns. Am 25 Mai bekam ich eine Mail der Versicherung:
> "die Schlussfolgerung des ereigneten Vorfalls des Einbruchs/Diebstahl: lt. dem Vertrag wurde - Eigentuemer Hauptwohnung deklariert, doch da diese vermietet wurde und auch auf einer Webseite fuer Vermietungen angeboten wird. Wenn der Vertrag korrekt als Eigentuemer Mietwohnung deklariert waere, hätte der Kunde 23,42 EUR mehr bezahlen muessen.
> Ich bitten die Aenderung ab dem Zeitpunkt des Einbruchs zu modifizieren."
Ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass die Wohnung nicht vermietet war, noch nicht fertig war um vermietet werden zu können und auch niemals angeboten wurde. Auf die Idee sind sie gekommen, weil sie damals einen kleinen Film bekommen hatten, auf dem die Wohnung angepriesen wurde (allerdings ohne Adresse und ohne Preis), damit die Versicherung sich einen Eindruck über den Zustand und die Möblierung vor dem Einbruch machen konnte. Der Film sollte später zur Vermietung eingesetzt werden, wurde jedoch nie veröffendlicht. Dieser Hinweis jedoch und der Hinweis, dass der Vertrag ja noch vor der Vermietung geändert werden konnte, interessiert die Liberty jedoch nicht. Wir warten derzeit wieder einmal auf die Rückmeldung eines Anwaltes, der den Fall übernehmen soll und das Risiko einer Klage abschätzen soll. Es nervt nur noch.
Soviel zur Liberty. Mein Vertrag ist jedenfalls gekündigt.
Vorsicht bei dieser Versicherung.
Liebe Grüße,
Klaus