Welchen Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von Scandy »

@ hundetraudl - ich verstehe die Wertung auch nicht so richtig, doch wie heisst es so schön:
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Bei L… steht oftmals eine Nummer als Herkunftsbezeichnung. :-?
:mrgreen: vielleicht gibt es bald eine Nummer des Landes wie die E-Nummer des Inhaltsstoffes: alles angegeben, nichts verstanden ;-)

Bei M… kaufe ich hin und wieder unser Abendessen, denn sie kommen aus dem gleichen Dorf, vom selben Hafen und sind oftmals vom Vortag - welches man nachlesen kann: der Fisch zappelt zwar nicht mehr, doch ist er frisch.

Scandy
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Oliva B.
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von Oliva B. »

Scandy hat geschrieben:@ hundetraudl - ich verstehe die Wertung auch nicht so richtig, doch wie heisst es so schön:
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Bei L… steht oftmals eine Nummer als Herkunftsbezeichnung. :-?
:mrgreen: vielleicht gibt es bald eine Nummer des Landes wie die E-Nummer des Inhaltsstoffes: alles angegeben, nichts verstanden ;-)

Bei M… kaufe ich hin und wieder unser Abendessen, denn sie kommen aus dem gleichen Dorf, vom selben Hafen und sind oftmals vom Vortag - welches man nachlesen kann: der Fisch zappelt zwar nicht mehr, doch ist er frisch.

Scandy
Sehr interessant deine Bemerkungen. ;;)

Zum Thema Statistik: Statistik hin und her, vielleicht setzt aber gerade Lidl als große Kette Wert auf Standards, die im Ausland (z.B. Spanien) VIELLEICHT eher auf die leichte Schulter genommen werden? :-\

Bei M..... meinst du Mas y Mas, nicht wahr? Die werben mit fangfrischen Fisch aus heimischen Gewässern.

Aber nun zu deinen Herkunftsbezeichnungen. Die sind nicht auf LIDLs Mist gewachsen. :lol:

Die Nummern auf den Verpackungen hat die "Food and Agriculture Organization of the United Nations" *), kurz FAO) festgelegt, die es eigentlich (Vorgänger) schon seit 1905 gibt.

Die Originalmappe (die weltumfassend ist) findet ihr hier, Nummer 37 ist übrigens das Mittelmeer und das Schwarze Meer.
  • *) Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen [...] hat die Aufgabe, die Produktion und die Verteilung von landwirtschaftlichen Produkten im Allgemeinen und Nahrungsmitteln im Besonderen weltweit zu verbessern, um die Ernährung sicherzustellen und den Lebensstandard zu verbessern. Zu diesem Zweck hat sie z. B. den Codex Alimentarius entwickelt, der internationale Standards für die Lebensmittelsicherheit definiert. Quelle: Wikipedia
Lidl ist sich (lt. eigenen Angaben) seiner ökologischen Verantwortung als Handelsunternehmen bewusst. Deshalb bieten sie möglichst keine Fischarten an, die
  • • aus gefährdeten oder überfischten Beständen stammen
    • vom Aussterben bedroht sind
    • und ... weiterlesen bei LIDL unter "Nachhaltiger Fischfang"
Der Tiefkühlfisch bei LIDL (wie Schollen, Schellfisch, Kabeljau, Seelachs, Lachs, Zander, Cocktail-Garnelen) wird direkt nach dem Fang eisgekühlt und bleibt so frisch. An Frischfisch wird Forelle und Lachs angeboten.

Man setzt (lt. Firmenaussage) auf nachhaltigen Fischfang und überhaupt kann man sich hier eingehend informieren.

Nun mal ein Erlebnis der anderen Art:
Ich wollte es mir einmal einfach machen und habe mir bei Carrefour eine Tüte tiefgefrorener, gepulter Garnelen gekauft, die ich für eine Vorspeise verwenden wollte. Jeder, der sich die Arbeit "GAMBAS säubern" sparen will, kann ich nur davon abraten!!!!! Macht sie euch oder verzichtet auf die Gambas!

Sie sahen in der Klarsichtverpackung sehr gut aus. Nach dem Auftauen hatte ich etwas ganz anderes vor Augen, denn von den durch Phosphate und Zitronensäure aufgeblähten Garnelen blieb nur noch ein widerlicher Glibber zurück, den ich umgehend entsorgte. Nie wieder kaufe ich so ein ekeliges Zeug.

Dieses Zitat:
  • "Phosphat bindet Wasser. Das heißt: Das Fischfilet wird aufgebläht und gewinnt dadurch bis zu 20 Prozent an Gewicht."
habe ich gefunden in dem sehr lehrreichen Link, den Rainer kürzlich hier eingestellt hat. Wer ihn noch nicht gelesen hat, dem lege ich die Lektüre ans Herz: Die Pangasiuslüge. ¡Buen provecho! :-P
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von sol »

so, jetze---

wir essen mind. 1 x in der Woche Fisch
hier in Berlin gibt es wunderbare Fischgeschäfte
und einen Ableger auch umme Ecke in den Gropiuspassagen.--
auch die Abt. vom Kaufland ist nicht zu verachten---
wenn wir in Spanien sind, lachen uns die Fische entgegen
und wir greifen öfter zu---auch im Hotel !

AAAAAABER Nun ??---NUR noch Karpfen ?????

Fisch gilt als gesund. Doch Greenpeace rät jetzt weitgehend zum Verzicht.
Ausschließlich Karpfen sei uneingeschränkt zu empfehlen.
Der Grund: die Überfischung der Meere.
siehe :
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fis ... e-101.html
Gruss Wolfgang
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von balina »

Na, wenigstens Hering, Lachs und Wels dürfen gerade mal, lt. Greenpeace, gegessen werden.

Was mich wundert, auch Thunfisch ist bei den gerade noch vertretbaren Arten dabei. Dabei hört man doch gerade immer von den Thunfischen, daß der Bestand sich erst einmal erholen soll. :-? *grübel*

Forellen fehlen aber ganz in der Liste. Dabei sind die doch auch Teich- und somit Süßwasserzuchtfische. Na, vllt. hat der Reporter da was nicht ganz genau verstanden. Soll ja vorkommen.

Mir hat ein kürzlich im Fernsehen gesendeter Bericht leicht auf den Magen geschlagen, in dem darüber berichtet wurde, daß in den verkauften Lachsen Fadenwürmer sind. Diese würden zwar beim Erhitzen oder Einfrieren absterben, aber drin sind sie immer noch.

Ansonsten kommt es mir so vor, als würden Schweinegrippe, Vogelpest und Pferdefleisch in der Pizza abgegraste Themen sein und die Berichterstatter haben nun ein neues Schweinchen gefunden, daß sie unbefangen durchs Dorf treiben können.

Über Ölpanschereien z.B., die durch neue Bestimmungen der EU zumindest erleichtert werden, findet man sehr wenig in den Berichterstattungen.

Oder auch darüber, daß Monsanto, nachdem es in Europa nun doch (erst einmal) mit den genveränderten Pflanzen nicht geklappt hat, sich jetzt Früchte patentieren läßt.

Oder habe ich was überlesen?
_____________
lieben Gruß
balina

Ein bisschen Grütze unter der Mütze ist schon was nütze.
Aber ein gutes Herz unter der Weste ist wohl das Beste.
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Oliva B.
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von Oliva B. »

Hallo balina,

hier kann man die eingefügten Bemerkungen nachlesen, die ich "inline" in deinen Beitrag eingefügt habe.
balina hat geschrieben:Na, wenigstens Hering, Lachs und Wels dürfen gerade mal, lt. Greenpeace, gegessen werden.
Ausgenommen sind jedoch: Heringsfisch aus einigen Unterfanggebieten im Nordosten und Nordwesten des Atlantiks
sowie Wels aus deutscher Aquakultur.

Was mich wundert, auch Thunfisch ist bei den gerade noch vertretbaren Arten dabei. Dabei hört man doch gerade immer von den Thunfischen, daß der Bestand sich erst einmal erholen soll. :-? *grübel*
Gemeint ist damit nur der Gelbflossenthunfisch aus fünf Fanggebieten im Pazifik, der Blauflossenthuns, auch Roter Thun genannt, ist stark gefährdet.
Forellen fehlen aber ganz in der Liste. Dabei sind die doch auch Teich- und somit Süßwasserzuchtfische. Na, vllt. hat der Reporter da was nicht ganz genau verstanden. Soll ja vorkommen.
Akzeptabel sind auch Doraden aus dem Mittelmeer oder Bachforellen aus Deutschland
Mir hat ein kürzlich im Fernsehen gesendeter Bericht leicht auf den Magen geschlagen, in dem darüber berichtet wurde, daß in den verkauften Lachsen Fadenwürmer sind. Diese würden zwar beim Erhitzen oder Einfrieren absterben, aber drin sind sie immer noch.

Ansonsten kommt es mir so vor, als würden Schweinegrippe, Vogelpest und Pferdefleisch in der Pizza abgegraste Themen sein und die Berichterstatter haben nun ein neues Schweinchen gefunden, daß sie unbefangen durchs Dorf treiben können.
Den Einkaufsratgeber für Fisch gibt Greenpeace jährlich heraus.
Über Ölpanschereien z.B., die durch neue Bestimmungen der EU zumindest erleichtert werden, findet man sehr wenig in den Berichterstattungen.
Darauf antworte ich dir lieber in dem entsprechenden Thread.

Oder auch darüber, daß Monsanto, nachdem es in Europa nun doch (erst einmal) mit den genveränderten Pflanzen nicht geklappt hat, sich jetzt Früchte patentieren läßt.
Vielleicht interessiert dich auch dieser Artikel der Netzfrauen? Saatgut- Monsanto unter falscher Flagge – auf den Spuren von Monsanto in Europa.

Oder habe ich was überlesen?
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von nurgis »

Macht mir doch mein Lieblingsessen nicht so madig ! Für einen eigenen Fischteich ist`s bei mir auf dem Berg zu trocken.

Die letzten Jahre habe ich allerdings die Fischgewinnung für uns Verbraucher immer verfolgt. Es ist wirklich teilweise grauenhaft. Auch die ganzen (inzwischen vielen) Fischfarmen, die uns frischen Seefisch vorgaukeln, erzeugen ihre "Ernte" nur mit großen Antibiotika-Gaben etc.

Ist es denn aber inzwischen nicht fast auf jedem Sektor der Lebensmittelgewinnung so ? Es gibt `zig Produkte. Sollen wir alles selber herstellen. Die Möglichkeit haben wenige. Klar, wir können rebellieren. Viele haben`s versucht, ein wenig bringt es. Tun wir es alle, vielleicht ein wenig mehr.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von Atze »

Balina hat geschrieben: Vielleicht interessiert dich auch dieser Artikel der Netzfrauen? Saatgut- Monsanto unter falscher Flagge – auf den Spuren von Monsanto in Europa.

Oder habe ich was überlesen?
Hm, vieles was ich bisher von den "Netzfrauen" gelesen habe, war entweder ohne Quellenangabe geklaut, falsch und alarmistisch dargestellt, und manchmal auch ein wenig rassistisch. Da ich Facebook ablehne, sehe ich natürlich nur ein rel. kleines Spektrum.

Der letzte Reinfall der Netzfrauen war der Boykottaufruf gegen Tchibo, weil Tchibo Schlüsselanhänger mit Puscheln in "Echfelloptik" verkaufte. Offenbar gelang es Doro Schreier nicht, zwischen Echtfell und Echtfelloptik zu unterscheiden.
Tatsächlich war es natürlich Kunstfell.

Das ändert natürlich nichts an der grundsätzlich berechtigten Kritik an Monsanto
LG Atze
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von balina »

Wenn ich über Monsanto lese, wird mir schlecht, egal ob Netzfrauen (kannte ich bisher noch nicht) darüber übertrieben schreiben, im net Infos klauen oder nur verlinken.

Fakt ist jedenfalls, daß Monsanto über Saatgutfirmen mit anders lautendem Namen ihr Saatgut verkaufen, auch wenn die Übernahme von Syngenta und der Verkauf ihres genveränderten Mais' MON 810 in Europa als gescheitert gilt.

Traurig genug, daß es überhaupt ein Gerichtsurteil geben muß, damit Saatgut alter Pflanzen selbst gezogen und vertrieben werden darf.

Ich finde gerade nicht die neuesten Angaben dazu. Hier ein Link aus dem Jahr 2012. Der Kampf um nichtpatentiertes Saatgut ging danach noch weiter.

http://www.n-tv.de/politik/Gericht-gibt ... 16111.html

So sollte ein sehr teures Püfverfahren sichern, daß nur noch einige wenige ihr Saatgut prüfen lassen und dann verkaufen können. Das wäre das Aus für viele kleine Saatguthersteller. Sogar Kleingärtnern wäre es verwehrt gewesen, ihr Saatgut untereinander zu tauschen.


Inzwischen ist die EU-Saatgutverordnung vom Tisch.

https://www.global2000.at/en/node/3089

:)

Ich kann meine Tomaten weiter aus eigenem, getauschten und beim BioGärtner gekauften Samen ziehen. :) :) Ich hoffe, noch sehr lange.
_____________
lieben Gruß
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von Atze »

balina hat geschrieben: Mir hat ein kürzlich im Fernsehen gesendeter Bericht leicht auf den Magen geschlagen, in dem darüber berichtet wurde, daß in den verkauften Lachsen Fadenwürmer sind. Diese würden zwar beim Erhitzen oder Einfrieren absterben, aber drin sind sie immer noch.
Fadenwürmer "gehören" ganz einfach zum Fisch "dazu".
Heringe sind z.B. zu über 60% befallen. Aber auch andere Fische. Die waren schon in den Fischen, bevor der Mensch zu fischen anfing. Allerdings sind sie selten im Muskelfleisch, meist in der Bauchhöhle. Solange der Fisch kurzzeitig gefroren oder erhitzt wird, sind sie auch ungefährlich.
Die Anisakiasis (Heringswurmkrankheit) war früher in Holland weit verbreitet, nach dem Einfrieren des Matjes nicht mehr.
Dagegen ist sie in Japan noch recht häufig und tritt mit Zunahme des Sushi-Verzehrs auch zuweilen in D auf.

"Gesund wie ein Fisch im Wasser" ist eine Wunschvorstellung. Und: Auch Würmer liefern Eiweiß.
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Re: Welchem Fisch kann man (NOCH) bedenkenlos essen?

Beitrag von balina »

Atze, nimm doch mal Kirschen. ;)

Wobei mir keine Krankheit bekannt ist, die von den Maden in der Kirsche hervorgerufen wird. Die Maden liefern Eiweiß, sind nicht riesig und trotzdem mag ich sie nicht essen. Ich weiß aber auch, daß sie in meiner heißgeliebten Schwarze-Kirschen-Konfitüre nicht aussortiert werden. :)
_____________
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