Spanische Erdbeeren

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Rioja
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Re: Spanische Erdbeeren in diesem Jahr um 44 % billiger

Beitrag von Rioja »

Hallo zusammen

Nebst dem die Erdbeeren unter katastrophalen Giftereien und sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen produziert werden, schmecken sie nach nichts, nur gut sind sie noch rot. Da esse ich lieber Kohlrabi.
Es grüsst

Rio



Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
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Oliva B.
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von Oliva B. »

Der Betrug beim Verkauf angeblich "deutscher" Erdbeeren.
Aufzeichnung der Sendung MARKTCHECK „Deutsche“ Erdbeeren aus Spanien & Co. (8:04 Min.) vom 17.5.2016
sol
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von sol »

deutsche Erdbeeren kauft man beim Erdbeerbauern direkt vom Feld
selbst gepflückt !!!! z.ZT. noch nicht--oder sind im Gewächshaus---

Will man unbedingt Erdbeeren essen--z.Zt. bei Lidl & CO, aus Spanien
verpackt und entsprechend ausgezeichnet--- in der Plastic- Schale und im Umkarton
Gruss Wolfgang
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Oliva B.
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von Oliva B. »

sol hat geschrieben:deutsche Erdbeeren kauft man beim Erdbeerbauern direkt vom Feld
selbst gepflückt !!!!RICHTIG! Da weiß man, woher die Ware kommt! z.ZT. noch nicht--oder sind im Gewächshaus---

Will man unbedingt Erdbeeren essen--z.Zt. bei Lidl & CO, aus Spanien
verpackt und entsprechend ausgezeichnet--- in der Plastic- Schale und im Umkarton
Korrekte Herkunftsbezeichnungen für die Erdbeeren in Deutschland zu finden, scheint lt. Bericht jedoch Glücksache zu sein.


Hier in Spanien bekommt man in den Supermärkten vorwiegend Erdbeeren aus der Provinz Huelva angeboten.
Zitat: "Die Region ist seit langem berüchtigt für Wasserverschwendung und exzessiven Pestizid- und Düngemitteleinsatz. Allein der Wasserverbrauch durch die ständige Bewässerung der Erdbeerfelder entspricht dem Jahresbedarf von 60 Millionen Menschen." Erdbeeren - Multitalente mit Nebenwirkungen Hintergrundinfo aus dem Jahr 2016

Bio - logisch! Aber wer zahlt die Zeche? - Eine Reportage über die fehlende Nachhaltigkeit in der industriellen Produktion von Bioerdbeeren aus dem Jahr 2009.

Spanische Erdbeeren - eine Gefahr für die Umwelt? vom Hamburger Abendblatt aus dem Jahr 2012.
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von sol »

wenn man das alles so liest---
WO bleibt da die Gesundheit bei den Früchtchen---
Vitamine ( C--mehr als in der Zitrone z.B.) etc. werden da doch auch kaputt gemacht

WAS ? soll man da noch essen----------- :((
irgendwie ist doch alles geschädigt
allein von der Umwelt global gesehen--örtlich unterschiedlich--

Deshalb sage ich, wie Franz :

Habe Hoffnungen,
aber niemals Erwartungen,
dann erlebst du vielleicht Wunder,
aber niemals Enttäuschungen -
Fr.v. Assisi
Gruss Wolfgang
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Oliva B.
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von Oliva B. »

Ich habe diesen alten Fred ausgegraben, die nachfolgenden Beiträge aus verschiedenen Threads zusammengesucht und, um dieses Thema zu vervollständigen, kopiert.

Wenn man dann den aktuellen Bericht ganz am Schluss dieses Beitrages liest, weiß man, dass sich seitdem nicht viel geändert hat...
Re: Erdbeeren aus der Coto de Doñana
Gast1 hat geschrieben: Mi 2. Sep 2009, 10:25 damit wir in Deutschland immer schöne frische Erdbeeren bekommen, wird dort im Nationalpark Schindluder betrieben.

Der Rocina ist Doñanas wichtigster Zufluss. Weil er früher bis zum Spätsommer Wasser führte, wird er die "Mutter der Marsch" genannt. In den vergangenen Jahren versiegte der Fluss aber bereits im Juni. Vor allem für den Anbau von Früherdbeeren, die auch in Deutschland in Supermärkten zu finden sind, wird dem Fluss das Wasser abgegraben.

Als Gegenmaßnahme arbeiten Fuentelsaz und seine Kollegen mit einigen Erdbeerfarmern zusammen und zeigen diesen, wie man mit einem Viertel weniger Wasser und etwas Technik - Tröpfchenberieselung, Feuchtigkeitssensoren im Boden und Computern zur automatischen Steuerung des Ganzen - saftige Erdbeeren hinbekommt. Mit einem Panda-Logo auf dem Schälchen werden diese unter anderem in Deutschland angeboten - zu leicht erhöhten Preisen, versteht sich.


Die Wasserverschwendung der Plantagenbesitzer habe ich auch hautnah miterleben dürfen.
den ganzen Artikel könnt Ihr hier lesen.
Gruß Uschi
Miesepeter hat geschrieben: Mo 15. Apr 2019, 09:34 In einer bereits 2013 von der frz. "Génerations Futures" durchgeführten Untersuchung sind 92% der Huelva Erdbeeren mit Toxinen belastet, auch durch - teilweise gar nicht zugelassene - Pestizide einschl. Carbosulfán (seit 2007 in Europa verboten), Spirotetramat und Dimetomorf. Weiterhin das bereits im 1. Weltkrieg als chem. Kampfmittel eingestzte Chloropikrin. Alle diese Mittelchen wirken sich negativ auf das Hormonsystem aus und sind Alöser für Brust-, Hoden- u. Prostatakrebs sowie Fettleibigkeit und Diabetes. In der Samtagsausgabe einer renomierten Tageszeitung wird erneut davor gewarnt.
Oliva B. hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 15:17
Frambuesa hat geschrieben: Mo 9. Sep 2019, 07:10
chupacabra hat geschrieben: So 8. Sep 2019, 23:08 Und Erdbeeren aus Spanien isst man doch hoffentlich ohnehin nicht? Die haben doch keinen Geschmack.
Da muss ich dich eines Besseren belehren: Schmeckten sie noch vor 5 Jahren wie harte, aufgepumpte rote Plastikfrüchte, so schaffen sie es mittlerweile sowohl in Huelva als auch in Murcia einen ganz passablen Geschmack da hinein zu zaubern. Die Konsistenz allerdings ist weiterhin katastrophal (steinhart).
Frambuesa, ich stimme dir zu: Ja! Die Erdbeeren schmecken inzwischen recht gut, auch die Konsistenz finde ich in Ordnung, trotzdem vermeide ich es, Obst und Gemüse zu kaufen, wenn es nicht nicht regional angebaut wurde, zudem muss ich sie auch nicht außerhalb der Erntezeit konsumieren - abgesehen von den Arbeitsbedingungen und den Eingriff in die Natur.

Hinzu kommt, dass Erdbeeren SEHR VIEL WASSER verbrauchen, im weltweiten Durchschnitt bis zu 280 Liter Wasser pro Kilo.
Zitat:
  • "2016 wurden 94.118 Tonnen von dort nach Deutschland importiert (Quelle). Um den Wasserbedarf der Pflanzen zu decken, müssen immer mehr und tiefere Brunnen gebohrt werden. Der Grundwasserspiegel sinkt ab – mit Folgen für die Umwelt."

    UND - da wir an anderer Stelle schon beim Thema sind:

    "Eine 500-Gramm-Schale spanischer Erdbeeren ist somit für den Ausstoß von zirka 400 g CO2 verantwortlich." -

    Aber am besten, ihr lest dazu folgenden Bericht, er stammt von Utopia, das ist eine deutschsprachige Online-Plattform zum Thema Nachhaltigkeit.
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) hat die spanischen Erdbeeren ebenfalls auf dem Kieker... :-b

Doch wem dies alles zuviel Lesestoff ist, der sollte sich wenigstens folgenden BRANDAKTUELLEN BERICHT (ganz frisch vom 7.9.19)
durchlesen:
  • "Wie Erdbeeren einen Nationalpark vernichten. Mit seinen Lagunen und Feuchtgebieten strotzt der andalusische Nationalpark Coto de Doñana vor Artenreichtu m. Umgeben ist er von Erdbeerplantagen – die ihm illegalerweise das Wasser abgraben" WEITER LESEN, von Spektrum (ehemals Wissenschaft-Online), dem Online-Wissenschaftsportal der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft.

Hier geht es zu dem aktuellen Artikel vom Deutschlandfunk Erdbeerpflücken in Spanien - „Eine moderne Art der Sklaverei“.
Warum, so frage ich mich, muss man in Deutschland Erdbeeren aus Spanien kaufen und kann nicht warten, bis die leckeren Früchte in der eigenen Region reif sind? :-?
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von Miesepeter »

Diese Frage hat doch eine ganz einfache Antwort: "Weil der Handel es so will". Der Handel - und nur der - legt fest, was wir wann zu welchem Preis verbrauchen dürfen. Frischobst und - Gemüse sind selten ausgereift bzw. werden künstlich auf optisch reif getrimmt. Bei Zitrusfrüchten nimmt man dazu Karbid, das den unreifen, gewollt zu früh geenrteten, Apfelsinen und Zitronen ein reifes Aussehen verleiht. Je schneller das Zeug dann auf den Markt kommt, umso bessere Preise werden erzielt. Ein anderes Kapitel ist der Einsazt von Pestiziden. Wenn die Einheimischen ausnahmslos alles Obst nur geschält verzehren, wissen sie warum. So werden u.a. mit Billigung und Erlaubnis der Behörden (in der EU verbotene) Substanzen wie Chloropkrin und 1,3-dichloropropen eingesetzt. Ich erinnere mich an einen Fall, bei dem vor ca. 5 Jahren eine junge Frau bei Valencia kurz nach nach dem Verzehr von "selbst geernteten" frisch gesprühten Orangen verstarb.
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Oliva B.
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von Oliva B. »

Miesepeter hat geschrieben: Mo 21. Jun 2021, 15:40 Diese Frage hat doch eine ganz einfache Antwort: "Weil der Handel es so will".
Dem setze ich entgegen, "weil der Verbraucher es so will", denn Geiz ist nicht nur beim Kauf von Unterhaltungselektronik geil, sondern auch beim Kauf von Lebensmitteln. Nach Jahrzehnten intensiver Aufklärung müsste inzwischen jeder Mensch wissen, unter welchen Umständen manche Lebensmittel produziert werden, wie in diesem Beispiel die Erdbeeren aus der südspanischen Provinz Huelva. Leid können sie mir die Schnäppchenjäger nicht tun, im Gegensatz zu den ausgebeuteten Saisonarbeitern aus Billiglohnländern, die keine andere Alternative sehen, sich ihre Träume zu verwirklichen. Es geht ihnen nicht nur darum, möglichst viel Geld zu verdienen, damit die Familie in der Heimat über die Runden kommt, oder um den Kauf von Artikeln, die sie sich Zuhause nicht erlauben könnten, sondern, wie wir lesen konnten, auch um den sozialen Aspekt: die Selbstbestimmung der Frauen.

Aber um beim Thema zu bleiben; aus Erdbeeren lässt sich ein köstliches Tiramisu zaubern. Mit Puderzucker, Joghurt, Zitrone, Mascarpone, Schlagsahne, Orangenlikör, Löffelbiskuits oder Amarettis schmeckt man vielleicht nicht mehr heraus, ob die Erdbeeren aus dem eigenen Garten oder von Andalusiens Erdbeerfeldern stammen. :-s
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von Mausifan »

Also wenn ich das hier lese dann graust es mir ja schon. Wir essen sehr gerne Erdbeeren und auch viel. Wahrscheinlich sind wir schon durch und durch vergiftet. Die Bio Erdbeeren die man hier in Spanien so kaufen kann sind alleine vom Aussehen schon gewöhnungsbedürftig. Kann mir denn einer sagen was ich für Erdbeeren hier jetzt bedenkenlos kaufen und essen kann? Oder muß ich mir deutsche einfliegen lassen. :-\ Ich bin mir jetzt auch nicht mehr sicher ob waschen reicht. Wahrscheinlich ist das Gift auch drin. Eigentlich habe ich immer gedacht, daß in meinem Alter jeder Konservierungsstoff gebraucht werden kann. Aber wohl auch nur ein Trugschluss. :d
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Re: Spanische Erdbeeren

Beitrag von Miesepeter »

Zitat OlivaB; "weil der Verbraucher es so will". Der Verbraucher will m.E. nur eines: seimen täglichen Bedarf preiswert (ich vermeide den Ausdruck "billig") eindecken. Und der Handel will dies ausnutzen und dabei Kasse machen und nicht zu knapp. Die Handelsmargen sind oft ein Vielfasches von dem, was der Erzeuger bekommt der eigentlich die Hauptarbeit und sämtliches Risiko zu verkraften hat. Der Handel läßt sich alles Mögliche einfallen, um die Ware so teuer als nur möglich unte die Leute zu bringen und gibt dafür eine Menge Geld aus, ohne dass damit eine Wertsteigerung verbunden und noch weniger gewollt ist. Das Ganze nennt sich dann "Marketing" und war bis vor 50 Jahren weitgehend unbekannt. Der Gipfel der Abzocke ist das Tele-Shopping, wo Waren mit ominösem Nutzen überteuert angeboten und auch an Leichtgläubige und Unbedachte verhökert werden. Der Handel gaukelt hier vor, wozu im Prinzip wenig oder kein Bedarf besteht.
Da fallen mir noch die Kiwis ein. Als die vor einmigen Jahren nach Europa kamen waren sie schmackhaft und fleischig. Eine namhafte Illustrierte sang ein Loblid auf die neue Vitaminbombe. Jetzt sind sie im Hadel überwiegend unreif, sauer und holzig. Und sowas soll der Vergrasucher wollen?
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