Tapas

für Köche und Genießer
Benutzeravatar
Frambuesa
especialista
especialista
Beiträge: 1642
Registriert: Mo 15. Okt 2018, 17:02
Wohnort: Nähe Köln / Mazarrón

Re: Tapas

Beitrag von Frambuesa »

Valladolid als die spanische Tapas-Hauptstadt zu bezeichnen halte ich eigentlich für eine recht gewagte These. Lokalitäten wie die im Artikel beschriebenen gibt es in vielen Städten des Landes.
In den letzten Jahren haben wir Spanien mehrmals von Nord nach Süd und von Ost nach West bereist. Es gibt überall schmackhafte und fantasievolle Tapas, häufig kostenlos und manchmal kostenpflichtig, da sticht für uns Valladolid nicht sonderlich heraus.
Nach wie vor liegt für uns der Norden des Landes eine Nasenlänge voraus.
Auch wenn die „Zigarre mit Cognac“ oder „Obama im weißen Haus“ recht spektakuläre Kreationen sind, so fanden wir nicht minder beeindruckende Tapasvariationen z.B. auch in verschiedenen Bares von Sevilla, Malaga, Granada, Almeria etc.

Ansonsten kann ich nur Miesepeters Beitrag beipflichten: In den Dörfern der Alpujarras gibt es in der kalten Jahreszeit häufig ein Schälchen deftigen Eintopf, auch in den kleinsten Bares erhält man im ländlichen Bereich zur Habas-Erntezeit ein paar Schoten zu Bier und Wein.
Sehr gute Erfahrungen haben wir in Roa de Duero (Burgos) gemacht; die abenteuerlichsten Tapas wie z.B. undefinierte tierische Teile von gewöhnungsbedürftiger Konsistenz erhielten wir allerdings auch in den Provinzen der Comunidad Castilla y León.
chupacabra hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 09:28 Nun habe ich es auch verstanden. In Valladolid bin ich dann auch in den nächsten Tagen (Oviedo, Burgos, Valladolid, .....).
Da bin ich schon jetzt auf deinen Bericht gespannt
Saludos Frambuesa
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
Benutzeravatar
chupacabra
especialista
especialista
Beiträge: 1171
Registriert: Fr 30. Jun 2017, 21:04
Wohnort: Caracas - Granada - Heidelberg

Re: Tapas

Beitrag von chupacabra »

Frambuesa hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 09:51
chupacabra hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 09:28 Nun habe ich es auch verstanden. In Valladolid bin ich dann auch in den nächsten Tagen (Oviedo, Burgos, Valladolid, .....).
Da bin ich schon jetzt auf deinen Bericht gespannt
Dann wollen mir mal schauen. Kann mir jemand von den Experten Empfehlungen zu Burgos oder Salamanca geben? Speziell in Salamanca habe ich letztes Jahr (im Zentrum) nichts Interessantes gefunden.
Saludos chupacabra
Benutzeravatar
nixwielos
especialista
especialista
Beiträge: 4662
Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
Wohnort: Stuttgart / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Tapas

Beitrag von nixwielos »

chupacabra hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 10:46
Dann wollen mir mal schauen. Kann mir jemand von den Experten Empfehlungen zu Burgos oder Salamanca geben? Speziell in Salamanca habe ich letztes Jahr (im Zentrum) nichts Interessantes gefunden.
Experten sind wir nicht, aber derzeit in Burgos und ab morgen in Salamanca ;)

In Burgos waren wir sehr zufrieden im „La Favorita“, Taberna Urbana in der C. Avellanos 8 (lafavoritaburgos.com)! Tolle Tapas und Ambiente, große Auswahl an Vermuts, geniale Käse und gute Schinken...

Heute Abend essen wir im „Casa Ojeda“, das für seine Holzofengerichte bekannt ist. Wir werden berichten... Und wenn uns in Salamanca etwas besonders gefällt, ebenso!
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Benutzeravatar
chupacabra
especialista
especialista
Beiträge: 1171
Registriert: Fr 30. Jun 2017, 21:04
Wohnort: Caracas - Granada - Heidelberg

Re: Tapas

Beitrag von chupacabra »

Prima & danke!
Saludos chupacabra
Benutzeravatar
nixwielos
especialista
especialista
Beiträge: 4662
Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
Wohnort: Stuttgart / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Tapas

Beitrag von nixwielos »

Sodele, mit ganz frischem Eindruck: Morcilla de Burgos aus dem Holzofen, rote Bohnen mit Einlage und dann das Milchlamm, auch al horno, dazu ein guter Roter aus der Umgebung, zwei Cañas und zwei Kaffee, Wasser nicht zu vergessen... Köstlich, richtig gut, preislich mit 130.- Euro ein gutes Drittel teuerer als gestern, aber halt auch in einem der besten Häuser der Stadt (manche behaupten, daaas Beste). Wir bereuen nix und können auch diese Lokal empfehlen!
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21572
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Tapas

Beitrag von Oliva B. »

Miesepeter hat geschrieben: So 29. Sep 2019, 20:42 In einem Trucker-Schuppen in Osuna (unweit Sevilla) gibt es als Tapas ca. 1/2 Dzd. verschiedene Arten gebratener Singvögel. "Pajaritos" waren schon immer ein begehrter Happen in großen Teilen Andalusiens. Das Einfagen war und ist ein lustiger Zeitvertreib für kleine und große Kinder. In Granada und Sevilla (und natürlich auch anderswo) kommen Kenner in speziellen Restaurants auf ihre Kosten. Also nächstes Mal einfach mal nach Pajaritos fragen.....

Vögel dienten ja besonders in Notzeiten (z. B. während des Bürgerkriegs in Spanien) als eine der wenigen Eiweißquellen. Heute ist europaweit der Konsum, der Handel und die Jagd auf Vögel verboten, in Spanien lt. Königlichen Erlass 439/1990 vom 30. März 1990. Vorher standen sie auf vielen Speisekarten, hauptsächlich in Andalusien, aber auch in anderen Landesteilen.
Singvögel wurden geschossen oder mit Fallen und Netzen (in so genannten paranys) gefangen, die man, obwohl sie verboten sind, manchmal noch heute sieht.
Die kleinen Piepmätze landeten in der Küche und wurden von ihren Federn befreit, frittiert und dutzendweise als Tapas verzehrt. Inzwischen sind sie in der Gastronomie tabu. Trotzdem werden sie manchmal heimlich in den Hinterzimmern von Gasthäusern als Spezialität serviert, auf der Speisekarte wich man aber auf Wachteln, Rebhühner, Tauben und Drosseln aus, deren Verzehr nicht verboten wurde.
tordos
tordos
Bis 1876 wurden auch in Deutschland noch Lerchen als Delikatesse verzehrt Leipziger Lerche, in Frankreich werden in gewissen Kreisen, verbotener Weise auch heute noch, die auf grausame Weise gemästeten Fettammern gegessen.
Frambuesa hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 09:51 Valladolid als die spanische Tapas-Hauptstadt zu bezeichnen halte ich eigentlich für eine recht gewagte These. Lokalitäten wie die im Artikel beschriebenen gibt es in vielen Städten des Landes.
Von Superlativen hielt der Präsident der Hoteliers Jaime Fernandez im Jahr 2014 angeblich nicht viel, aber er meinte bescheiden :lol: , Valladolid sei ein nationaler Maßstab für Tapas, zumindest gehöre die Stadt zu den drei führenden in Spanien, wo es die besten Tapas gibt.
chupacabra hat geschrieben: So 29. Sep 2019, 19:26 Und je nach Ort ist das Wording auch wichtig. Wo ich üblicherweise bin ist die Skalierung Tapa, Media Ración, Ración. Das Wort Tapa ist dort der Überbegriff.

Die übliche Einteilung ist eher folgende:
Tapas sind kleine Gerichte (Appetithäppchen/Snacks), in der Regel eine kleine Menge eines Hauptgerichts, die meistens gratis als Begleitung zum Getränk serviert werden, ohne dass man sie bestellt hätte. Auch die aus Nordspanien (Asturien, León, Kantabrien, La Rioja, Baskenland und Navarra) stammenden Pintxo/Pinchos die mit einem Zahnstocher zusammengehalten werden, zählen zu den Tapas, genauso wie die Montaditos, bei denen kleine Kostproben von Speisen auf Weißbrotscheibchen serviert werden.

Etwas größer und dann nicht mehr umsonst, ist eine Ración (Portion=Mengenangabe), die der Gast extra, also unabhängig von dem Getränk bestellt, wobei ein oder zwei Raciones eine ganze Mahlzeit ersetzen können. Man kann aber auch eine halbe Portion (media ración) zum Teilen bestellen oder probiert als media ración verschiedene Speisen aus.

Meistens hängt es vom Preis des Bieres oder des Weins ab, ob die Tapas großzügig oder weniger großzügig ausfallen, bei einem eher normalen Preis müssen sie normalerweise separat bezahlt werden. Kostenlose Tapas sind vielerorts zum Problem der Gastronomen geworden.
Tapas.JPG
Denn wer geht noch aufwändig Essen, wenn er quasi beim Trinken satt werden kann?
In der Provinz Alicante haben Tapas keine Tradition. Da bekommt der Gast meistens ein paar Chips oder Oliven oder gesalzene Erdnüsse zum Getränk. In den letzten Jahren bekommt man hin und wieder auch einen kleinen Appetizer kostenlos zum Getränk serviert. Auch Rutas de Tapas werden immer beliebter, die von Touristikämtern und Gemeinden organisiert werden.
GRATIS bekommt man Tapas lt. el País in den Provinzen Alcalá de Henares, Ávila, Almería, Badajoz, Granada, Jaén, León, Salamanca (kann ich gerade nicht bestätigen), Segovia und Vigo, Stand 2015.

Ich wünsche euch (nixwielos und Chupacabra) genussvolles Reisen.
Benutzeravatar
chupacabra
especialista
especialista
Beiträge: 1171
Registriert: Fr 30. Jun 2017, 21:04
Wohnort: Caracas - Granada - Heidelberg

Re: Tapas

Beitrag von chupacabra »

Oliva B. hat geschrieben: Di 1. Okt 2019, 07:05 ...
GRATIS bekommt man Tapas lt. el País in den Provinzen Alcalá de Henares, Ávila, Almería, Badajoz, Granada, Jaén, León, Salamanca (kann ich gerade nicht bestätigen), Segovia und Vigo, Stand 2015.

Ich wünsche euch (nixwielos und Chupacabra) genussvolles Reisen.
Bei Salamanca würde ich mich der Formulierung in Klammern auch anschließen. Es kann natürlich auch daran liegen, dass wir Touristen uns meistens nur noch im jeweiligen historischen Themenpark bewegen, wo das Leben und die Bräuche anders sind (Preise hoch, Qualität niedrig, Kostenstruktur optimiert), als außerhalb des Themenparkes, auch wenn es im Artikel ganz anders steht ("las mejores zonas para tapear son casco histórico ...") (oder er sich nicht mehr auf die Überschrift bezieht).

Aber ich schaue mir die Stadt auch demnächst etwas genauer an.
Zuletzt geändert von chupacabra am Di 1. Okt 2019, 09:28, insgesamt 5-mal geändert.
Saludos chupacabra
Benutzeravatar
chupacabra
especialista
especialista
Beiträge: 1171
Registriert: Fr 30. Jun 2017, 21:04
Wohnort: Caracas - Granada - Heidelberg

Re: Tapas

Beitrag von chupacabra »

nixwielos hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 22:29 Sodele, mit ganz frischem Eindruck: Morcilla de Burgos aus dem Holzofen, rote Bohnen mit Einlage und dann das Milchlamm, auch al horno, dazu ein guter Roter aus der Umgebung, zwei Cañas und zwei Kaffee, Wasser nicht zu vergessen... Köstlich, richtig gut, preislich mit 130.- Euro ein gutes Drittel teuerer als gestern, aber halt auch in einem der besten Häuser der Stadt (manche behaupten, daaas Beste). Wir bereuen nix und können auch diese Lokal empfehlen!
... aber da fehlt doch nach etwas wichtiges oder nicht? Der Name der Restaurants. ;-)

Aber wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mir abends Essen gehen in Spanien etwas abgewöhnt.
Saludos chupacabra
Benutzeravatar
nixwielos
especialista
especialista
Beiträge: 4662
Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
Wohnort: Stuttgart / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Tapas

Beitrag von nixwielos »

nixwielos hat geschrieben: Mo 30. Sep 2019, 16:19
Heute Abend essen wir im „Casa Ojeda“, das für seine Holzofengerichte bekannt ist. Wir werden berichten... Und wenn uns in Salamanca etwas besonders gefällt, ebenso!
Nee, nee, der Name war schon bekannt gegeben worden... ;;)
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Benutzeravatar
chupacabra
especialista
especialista
Beiträge: 1171
Registriert: Fr 30. Jun 2017, 21:04
Wohnort: Caracas - Granada - Heidelberg

Re: Tapas

Beitrag von chupacabra »

Oliva B. hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 14:39 ...
Auf die Geschichte der Tapas möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, denn meine Einleitung sollte nur als Appetithäppchen :lol: für einen Link dienen, in dem erklärt wird, "weshalb Valladolid als spanische Hauptstadt der Tapas gilt". ...
Für sehr gute Tipps gibt es natürlich auch das Feedback von der Praxis. Los Zagales liegt fast direkt an der Plaza Mayor von Valladolid. Es hat einen riesigen Barraum plus Restaurant. Es zeichnet sich aus, dass es eine Vielzahl von Tapas Preisen (Tapas Premiadas) gewonnen hat. Ich habe zuerst die Tapa auf dem Foto bestellt “Puro de Sardina”. Das Getränk dabei ist jedoch kein Brandy, sondern Jugo de Tomate y Abacá (3,10 Euro an der Bar).

Bild

Bild

p.s. Jetzt habe ich mir noch den „Tigretostón“ bestellt (3,25).

p.p.s. Beurteilung nach dem „Tigre“: Witzig aber alles überteuert. Wir haben übrigens direkt gegenüber Mittagessen gegessen (Pasción Gastrobar). Das war sehr gut.
Saludos chupacabra
Antworten

Zurück zu „Sonstige Themen“