Taifun36 hat geschrieben:Hallo Rainer,
also ob man mit Vorstellen mehr erreicht? Ich meine, ich kann doch lügen bis zum Erbrechen
Warum solltest du? Jeder kann doch von sich preis geben, wozu er bereit ist. Warum also lügen?
La Vanguardia meldete am 15.10.2012:
Nach 18 Monaten negativen Wachstums wurde bei der Zahl der Hausverkäufe ein Wachstum von 6,2% im Vergleich zum Vorjahr registriert.
Die Spanier werden gefragt: "Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, in Wohnraum zu investieren?" Denn die Risikoanlagen, die in der Immobilienkrise massiv an Wert verloren haben, sollen bis Ende November in eine sogenannte Bad Bank ausgelagert werden. Es wird aber auch gewarnt, sich in der Krise nicht durch Schnäppchen verführen zu lassen.
Murcia economiaund [url=
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 63780.html]Handelsblatt[/url].
Es wird bemängelt, dass die Preisanpassung für Immobilien nicht in demselben Tempo verläuft wie in anderen Ländern, in denen eine Immobilienblase geplatzt ist wie z.B. in Irland, wo die Preise um 50 Prozent gefallen sind, während es in Spanien nur eine Korrektur von 23 Prozent für die bisher unverkauften Immobilien gab. In einigen Küstenlagen werden auf Immobilien Nachlässe von über 50 Prozent gewährt. In welchen Gegenden diese Immobilien liegen, ist Insidern schon klar. Ich kenne jedoch Gegenden, wo kaum ein Preisverfall zu beobachten ist.
Wie wir schon so oft hier im Forum geschrieben haben, die Lage ist das A und O.
Und mal Hand auf's Herz? Welche Immobilieneigentümer erfahren diese enormen Wertverluste? Wie Cozumel schon anmerkte, handelt es sich um Objekte mit Renovierungsstau und in schlechter Lage.
Ich beobachte, wie manch andere in unserem Forum auch, den hiesigen Immobilienmarkt schon seit 25 Jahren, habe Höhen und Tiefen, das Wachsen der Immobilienblase und ihr Platzen miterlebt, deshalb möchte ich noch weiter ausholen.
Die spanische Immobilien-Hausse begann noch vor dem Euro.
Leute, die ihre Schwarzgelder schnell unterbringen wollten, egal zu welchem Preis (nur weg damit), trieben die Preise nicht nur in die Höhe, sondern ins Uferlose. Bald gab es gar nicht mehr so viel Häuser wie Nachfragen, also wurde planlos gebaut, um die kaufwütige Interessentenschar zu befriedigen - und noch weit darüber hinaus.
Auch Spekulanten sprangen vor dem Euro auf den fahrenden Zug, haben in der Blüte verkauft und dabei einen Reibach von mehr als 100 Prozent gemacht.
Dann gab es andere, die wegen Sonne und Meer gekommen sind, viele um im "Florida Europas" ihren Lebensabend zu verbringen. Die meisten von ihnen leben auch heute noch glücklich und zufrieden hier, sofern sie gesund sind und sich das Leben trotz gewaltiger Preissteigerung noch leisten können.
Ein Zweithaus im Süden ist reiner Luxus, genauso wie ein Pool. Doch Luxus muss man sich leisten können. Andere sind mit allem was sie hatten nach Spanien gezogen, weil es sich hier deutlich billiger leben ließ als in Mitteleuropa. Wer damals mit seinem Einkommen gerade mal so über die Runden gekommen ist, wird das heute nicht mehr schaffen. Viele gehen aus finanziellen Gründen zurück - oder auch gesundheitlichen. Das ist nachvollziehbar, besonders wenn sie der spanischen Sprache nicht mächtig sind und Zuhause eine Familie haben, die sich um sie kümmert..
Absolut nicht verstehen kann ich, wenn in den Medien über den Preisverfall von Immobilien geredet wird. Welche Preise sind verfallen? Die der aufgeblähten, überbezahlten, überbewerteten Häuser und Wohnungen? Wenn sangriatrunkende Interessenten während dreier Besichtigungstage jeden Kaufvertrag unterschrieben haben, aus Angst, kein Stück vom großen Kuchen mehr mitbekommen und völlig überzogene Preise gezahlt haben?
Diejenigen aber, die in der Baisse gekauft oder gebaut haben, können sich jetzt ganz entspannt zurücklehnen, denn immer noch haben sie Immobilien, die beim Verkauf mehr bringen als sie dafür bezahlt haben.
Warum sollten sie wegen der Krise in die Heimat flüchten?
Heute werden in Spanien nur noch 21.000 Hypotheken/Monat gewährt - im Vergleich zu 2007, als es knapp 120.000 pro Monat waren. Bei der herrschenden Arbeitsmarktlage wird es lange dauern, bis der Immobilienstock von Wohnungen im Nirgendwo abgebaut sein wird.
@ Rainer
Die Zahl von 800.000 unverkauften Immobilien bezieht sich nur auf die letzten fünf Jahre. Diese wurden zu weit überhöhten Preisen gebaut und lassen sich logischerweise nur mit hohen Verlusten verkaufen. Die Gesamtzahl der unverkauften Immobilien beläuft sich sogar auf 2,2 Millionen Wohnungen.
Quelle
Heute ist es m.E. wichtiger, die Nachfrage nach gebrauchten Immobilien anzukurbeln als neue Häuser in den Sand zu setzen. Die Nachfrage beläuft sich bis zum Jahr 2020 auf geschätzt 200.000 Wohnungen jährlich (davon ca. 150.000 Neubauten), der Überhang wird also automatisch in den nächsten Jahren peu à peu schmelzen.
Für die leer stehenden Immobilien in Küstennähe werden sich auch Käufer finden, denn trotz Krise ist Spanien ein schönes Land und wer in den Süden will, hat die Qual der Wahl zwischen etlichen Krisenländern.
Warum also nicht die alte Immobilien auf wertvollen Parzellen abreißen lassen und neu bauen oder aufwändig renovieren? Fantasiepreise fernab der Realität wie in der Vergangenheit, wird jedoch niemand mehr dafür auf den Tisch legen.
Wenn sich ein ausländischer Käufer ein Haus im Süden gönnt, so hat er in der Regel genügend Geld dafür - und wer nicht flüssig ist, dem wird bei entsprechender Kreditwürdigkeit keine deutsche Bank einen Stein in den Weg legen, da spielen spanische Banken bei der Finanzierung keine entscheidende Rolle.
Eine neue Masche scheint es zu sein, die leerstehenden Immobilien im Internet zu verkaufen. So versteigerte die amerikanische
Kennedy Wilson auction group am 20. Oktober für die Catalunya Banc Ferienhäuser in Murcia ab 33.000 Euro im Alamo Golf Resort. Häuser die vorher bis zu 372.000 € gekostet haben.
Quelle.
Ach ja, die russischen Kaufinteressenten beleben doch auch den spanischen Immobilienmarkt...
Und von all dem wurde in dem von mir eingestellten Link nichts erwähnt.