Preisentwicklung spanischer Immobilien

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Oliva B.
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Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von Oliva B. »

Durch den Beitrag Geisterurbanisationen an der Costa Blanca stieß ich bei meinen Recherchen auf ein drei Jahre altes Costa Blanca Special des größten immobilien-Magazins "BELLEVUE", das es m.E. wert ist, noch einmal aus der Distanz gelesen zu werden.

Abkühlung Von Katharina Hoopmann
Auszüge:
"Denn einzelne Marktsegmente sind gegen die rückläufige Entwicklung bisher völlig immun geblieben – der High-End-Bereich beispielsweise, zu dem an der Costa Blanca Objekte zu Preisen ab etwa 800.000 Euro gehören. Man findet sie überwiegend im nördlichen Raum um die Orte Dénia, Jávea und Moraira, die für ein exklusiveres Immobilienangebot bekannt sind. Zudem gilt die Immunität gegenüber Marktschwankungen auch für absolute Topstandorte am Meer. Wie heißt es so schön: Lage, Lage, Lage …
{...]Der Höhepunkt bezüglich der Hauspreise wurde bereits zum Jahreswechsel 2003/2004 erreicht. Seit dem Jahr 2005 sind die Preissteigerungen rückläufig.[...]Grundsätzlich bleibt die Costa Blanca ein im Vergleich zu anderen spanischen Regionen günstiger Markt. Gerade im Süden Alicantes, um Torrevieja und die großen Urbanisationen wie Ciudad Quesada oder Doña Pepa bei Rojales, kann man mit etwas Glück für weniger als 100.000 Euro wieder Schnäppchen machen. Für den Norden mit beliebten Residential-Orten wie Dénia, Moraira, Jávea oder Benissa gilt das eher nicht. Über 80 Prozent der Klientel suchen hier nach Objekten für 350.000 bis 500.000 Euro. "

Hier kann man sich das "teuerste" Landhaus Mallocas ansehen. Für 35 Mille geradezu ein Schnäppchen :roll:

Meine Frage an unsere Mitglieder vor Ort:
Wie sieht es bei euch im Umkreis aus?
  • Seht ihr viele "se vende"-Schilder?
    Habt ihr die Preisentwicklung der letzte Jahre verfolgt?
    Wie sieht es mit dem Nord-Süd-Gefälle aus?
    Lohnt es sich, JETZT zu kaufen,
    bzw. lohnt es sich überhaupt zu kaufen, ist mieten nicht viel günstiger? :-?
Cozumel
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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von Cozumel »

Da ich ja in DE auch in der Immobilienbranche arbeitete, hab ich mich hier auch an der "Lage" orientiert.

Ich glaube kaum, dass es unendlich schwer sein wird, hier zu verkaufen, wenn es mal sein müsste.

Zur Zeit wollen alle nach Calpe, aber mieten und wenns geht Haus mit Pool und mit Meerblick, für maximal 500 EU.
:-D

Kaufwillige sehe ich eher weniger und verkauft wird zur Zeit auch nicht so viel, man wartet wohl auf bessere Zeiten.

In der CBN sehe ich immer Denia und Torrevieja mit vielen Angeboten.
Da gibts eben auch viele Immobilien.
Cozumel
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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von Cozumel »

Mieten ist so eine Sache.

Gute Objekte gehen in die Ferienvermietung. Die die nicht dafür geeignet sind werden langzeitvermietet. Diese Häuser sind zwar nicht so teuer, aber auch sehr einfach.
Cozumel
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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von Cozumel »

Grundsätzlich ist jetzt keine schlechte Zeit zum Kaufen.

Es gibt viele Häuser hier in Calpe für 230.000 - 299.000. Wieviel günstiger sollen die noch werden?

Die Objekte bestehen immerhin aus Haus, Grundstück, bereits angelegtem Garten, Mauern, Einfriedung und meistens auch pool.
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kuba
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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von kuba »

wir haben uns im letzten Jahr in Oliva mitten in der Altstadt ein schönes altes Dorfhaus gekauft. Hier werden etliche objekte angeboten, allerdings trennt sich auch sehr schnell hier der Spreu vom Weizen. Häuser in einem schlechten, renovierungsbedürftigen Zustand, evtl. kein Blick von der Dachterasse liegen wie saure Gurken im Fass, fast unverkäuflich. Häuser in einem guten Zustand, mit großer Dachterasse und schönem Ausblick gehen schnell weg. was hier positiv zählt ist einfach die gewachsenen infrastruktur mit kleinen Tante emma Läden, netten Eckkneipen etc.
Meines Erachtens haben sich die Preise zumindest in Oliva weitgehend stabilisiert.
liebe grüße
kuba
lamolina
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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von lamolina »

Blick in die Glaskugel !!!

Vielleicht wissen einige, dass ich in Spanien ein gutes Jahrzehnt Immobilien verkauft habe.
Wenn ich eines gelernt habe, dann einem zaudernden Interessenten zu sagen, er soll jetzt kaufen, weil billiger wird es nicht mehr und demnaechst steigen die Preise !
Und genau das wuerde ich auch heute noch jedem Interessenten sagen.
Wie sieht denn die reale Situation aus ?
Ein Haus in Calpe kann nicht mehr billiger werden ? Warum nicht ? Nur weil irgendjemand sagt, es sei jetzt schon billig ?
Alles kann noch billiger werden, ganz einfach dann, wenn es nicht genug Kaeufer gibt.
Ich kenne im Moment 2 bis 3 Haeuser/freistehend zwischen 135tsd und 170 tsd. Euro.
Natuerlich keine in 1. Strandlinie, die sind sowieso nicht bezahlbar und auch in der absoluten Minderheit.
Das gleiche in Moraira und auch in Javea.
Auch meine Kollegen und ich damals in Playa Flamenca /Orihuela Costa konnten uns nicht vorstellen, dass die Nachfrage irgendwann mal so stark zurueck geht, aber es ist passiert.
Was ist also, wenn weiterhin die Nachfrage gering bleibt ? Jedem Residenten muss klar sein, dass er Jahr fuer Jahr aelter wird und die Preise eben nicht mehr steigen werden. Selbst in D gab es einen starken Verfall in manchen Gebieten.
Jetzt kann man sagen, aber nicht in den Ballungsraeumen ! Ja eben, dort nicht, weil die Nachfrage nun mal da ist. In Spanien in vielen Gegenden ist sie es nicht mehr.
Ich kann jedem Kaufinteressenten empfehlen, es beim Hauskauf wie beim Autokauf zu machen:
Schwachstellen suchen und runterhandeln, wenn der Verkaeufer nicht mitmacht, weitersuchen.
Nur eine Notiz: Ein Freund von mir hat sich ein Haus in Javea gekauft, das war 2009, auf folgende Weise:
Er hat sich die Muehe gemacht und ueber 60 Immobilien angesehen ! Die Methode war immer die gleiche:
Einen extrem niedriges Angebot gemacht, sich vom Hof jagen lassen, aber am Ende hat er sein Traumhaus bekommen.
Naehe Cala Blanca, falls das jemand kennt, geforderter Preis 460 tsd Euro, am Ende bekommen fuer 235 tsd.Euro

Bitte denkt vor dem Hauskauf immer an folgendes:
Werde ich wirklich die naechsten Jahre in Spanien bleiben und kann die Flaute ueberbruecken ? Wer Zeit hat, kann warten !
Ein Haus kostet im Unterhalt auch in Spanien nicht gerade wenig, manchmal ist mieten die bessere Alternative.
Man ist flexibler, was den Ortswechsel angeht, falls es mal zu Problemen kommt wie z.b. Aerger mit neuen Nachbarn, eine neue Strasse direkt vor der Terrasse, ein neuer Riesen-Supermarkt mit 500 Parkplaetzen hinterm Haus, schon wieder Wertverlust, teilweise Enteignung wegen neuer Urbanisationen usw. usw.
Es kann vieles passieren.
Mein Eindruck bleibt der gleiche wie vor 2 Jahren: Der Immobilenmarkt koennte noch weiterhin stagnieren.
Interessant dazu das Buch "La verdad sobre el mercado inmobiliario espanol" / Die Wahrheit ueber den spanischen Immobilienmarkt von Borja Mateo.
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Florecilla
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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von Florecilla »

Oliva B. hat geschrieben:Meine Frage an unsere Mitglieder vor Ort:
Wie sieht es bei euch im Umkreis aus?

Seht ihr viele "se vende"-Schilder?
Ich bin ja überwiegend in und um Denia unterwegs. Die Zahl der "se vende"- aber auch der "se aquila"-Schilder ist in der letzten Zeit nicht weniger geworden. Allerdings ist m. E. deutlich zu beobachten, dass hier überwiegend Immobilien des "unteren Preissegments" zum Verkauf stehen. Selbstverständlich gibt es auch Verkäufe im eher hochpreisigen Bereich, aber das sind in der Regel keine Notverkäufe und die Besitzer können die Angelegenheit aussitzen.

Habt ihr die Preisentwicklung der letzte Jahre verfolgt?
Ja, habe ich. Auch hier eine ähnliche Beobachtung. Vor allem Reihenhäuser und kleine Häuser in reinen Wohngebieten mit kleinen Grundstücken ohne Pool oder mit Gemeinschaftspool sind häufig als Schnäppchen zu bekommen. Aber dass Häuser an der nördlichen Costa Blanca regelrecht verramscht werden, ist m. E. ein Ammenmärchen. Die sogenannten Schnäppchenhäuser haben in der Regel jede Menge Haken und die Preise sind sooo niedrig nun auch wieder nicht.

Wie sieht es mit dem Nord-Süd-Gefälle aus?
Keine Ahnung, da ich mich immobilientechnisch mit der südlichen Costa Blanca nie beschäftigt habe. Ich könnte mir aber vorstellen, dass in den und wegen der großen Urbanisationen die Preise im Süden niedriger sind. Da würden mich die Beobachtungen unserer Mitglieder aus dem Süden interessieren.

Lohnt es sich, JETZT zu kaufen,
bzw. lohnt es sich überhaupt zu kaufen, ist mieten nicht viel günstiger? :-?
Das kommt auf die jeweilige Situation an. Wie lange möchte ich vor Ort bleiben? Wie hoch ist der Kaufpreis? Bin ich eher der Mieter- oder der Eigentümer-Typ? Prinzipiell ist Mieten sicherlich günstiger, aber manch einer mag halt lieber die eigenen vier Wände bewohnen und nicht von einem Vermieter abhängig sein.

Ob man jetzt oder später kauft, weil die Preise vielleicht weiterhin fallen, muss jeder für sich entscheiden. Wenn man aber sein Traumhaus gefunden und Herz und Geldbeutel "JA" sagen, sollte man zugreifen, denn wer trauert schon gerne verpassten Gelegenheiten hinterher. Klar, man findet immer noch ein günstigeres Angebot, aber wenn man dann Abstriche machen muss und auf Dauer nicht glücklich ist ... dumm gelaufen ...
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von Cozumel »

....und nicht die Lage vergessen. :lol:
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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von rainer »

Unser "Wunschhaus" in einem der freundlicheren Bereiche von Ciudad Quesada war schon ein Jahr vor dem Kauf in der engeren Wahl, aber noch zu teuer. Es war die Zeit der Spitzenpreise, viele Hausbesitzer wollten "Kasse machen", es gab unzählige "se vende"-Schilder. Man konnte die Straßen entlang fahren, und sich unter hunderten eins aussuchen.
Ein Jahr später war der Bann gebrochen, die Preise schon im Abwärtstrend. Und als wir dem Makler nun einen (sehr viel niedrigeren) Preis nannten, der maximal für uns in Frage kam, war der nach einem einzigen Telefonat mit dem Auftraggeber akzeptiert. Wir haben Glück gehabt, denn dieser Preis ist dort heute noch im aktuellen Trend. In unserer Straße standen damals acht Häuser zum Verkauf. Heute keins mehr. Es ist eine gute Wohngegend, hier sind die Preise nun seit vier Jahren stabil.
In anderen Ortsteilen sieht das anders aus. Und wo diese unsäglichen "Legebatterien" stehen, wie ich sie nenne, kann man die Preise mehr als halbieren und findet trotzdem keine Käufer. Dann gibt es auch Neubau- "Villen" die 750000 Euro kosten sollen, aber gleichförmig , im Dutzend, dicht an dicht auf viel zu kleinen Grundstücken, auch die finden keine Käufer. Auch "normale" Häuser in zu dichten Bebauungszonen stehen noch reichlich zum Verkauf und niemand will sie haben.
Im Trend waren die Häuser übrigens damals im CB- Norden etwa 20 bis 30% teurer.
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baufred
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Re: Preisentwicklung spanischer Immobilien

Beitrag von baufred »

... na dann doch noch mal 'ne Impresion zu den Preisen in unserem "Wohnteppich" La Marina, Costa Blanca-Süd, festgemacht an einigen Makleraushängen im Schaufenster im Laufe der letzten Jahre:
Typ: 3SZ,Kü,Du.-Bad, o.Pool, 200m² Grundstück => Kaufpreis 1990=95.000 DM > 2000=160.000DM > 2006-7=140-160.000€ ... (Boomphase (Engländer ;-) ) > 2010=120-130.000€ ... je nach Lage und Ausstattung leichte Variationen nach oben u. unten ...

... wäre m.E. bei unserer Hütte noch kein Verlustgeschäft ... später, in der "Hochpreisphase" erworbene Häuser stehen da um einiges schlechter da ... aber wir wollen ja nicht verkaufen 8-)

Saludos -- baufred --
Saludos -- baufred --
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