Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Preisentwicklung, rechtl. Voraussetzungen, Kataster, Grundbuch, Genehmigungen etc.
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baufred
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von baufred »

Beefeater hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 18:30 ... Für beide spanischen Anwälte war es kein Problem.
Unter Spaniern wäre das die Normalität. Die einzigen, die oft Stress machen wären die Ausländer.
... der Spass hört dann aber auf, wenn das Urbanismo eine amtl. Abrissverfügung mit Strafandrohung bei Nichterfüllung zustellt, bzw. alternativ den Abriss selbst zu Lasten des betroffenen Eigentümers beauftragt ... so meinem Nachbarn geschehen, konnte aber nach Abklärung der Beurteilungsparameter in einen Teilrückbau zu Lasten des Bauherrn umgewandelt und danach neu beantragt und dann entsprechend fertiggestellt werden ....

Und, die "Rennerei" und Gespräche haben nicht unbedingt Spass gemacht :roll: ....
Saludos -- baufred --
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chris
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von chris »

Beefeater hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 18:30 Deine Aussagen und die von den 2 Anwälten, bei denen ich in den letzten Monaten 7 Häuser überprüfen lies. Bei den Überprüfungen
hatten 6 Nicht lizensierte Bauten auf dem Grundstück. Für beide spanischen Anwälte war es kein Problem.
Unter Spaniern wäre das die Normalität. Die einzigen, die oft Stress machen wären die Ausländer.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt würde ich mir neue Anwälte suchen.
Schwarzbau? Kein Problem! Unter Spaniern Normalität.
Und besonders originell: wir haben bei unserem Überprüfungsauftrag Probleme entdeckt, aber machen Sie sich mal keine SOrgen und kaufen die Hütte trotzdem.
:-?

Lass Dich von Deinen Ratgebern mal über das Ley 5/2014 vom 20. August aufklären und vor allem, wo dort die Schrauben angezogen wurden.
Es besteht keinerlei Garantie, dass es in Zukunft nicht noch schwieriger wird, illegale Bauten zu legalisieren. Wenn das irgendwann nur noch über ein Projekt geht, das die zum Zeitpunkt der Legalisierung gültigen Vorschriften einhalten muss, dann wünsche ich viel Spaß.
Saludos,
Chris
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Beefeater
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von Beefeater »

Ok, lasst uns mal sachlich zusammenfassen. Ich habs sicher aus eurer Sicht verharmlost.
Ihr baut aus meiner Sicht eine unrealistische Drohkulisse mit drakonischen Strafen auf.
Abrissverfügung, Rückbau, immense Kosten, 30.000E Strafe, wobei ich nicht mal weiss, ob nun in D oder ES.
Und dann noch riesige Rennerei und Ärger.

Eventuell liegt meine Sicht an der speziellen Natur meiner Haussuche.

Kernparameter waren Grosses Grundstück, mind 8000m2, grosses Haupthaus mit Nebenhaus oder Baumöglichkeit, sprich Bau Reserve.
Dazu ein Maximalpreis. Das gibt sicher einen Tunnelblick. Denn auf 10.000 oder 12.000 ist wohl die Verlockung gross, noch mal eben eine gemauerte Lagerhalle oder ähnliches "hinter den Zaun" zu setzen. Und das haben dann die Besitzer, zu 90% Spanier, scheinbar oft und reichlich auf solchen Grundstücken getan. Daher meine 6 von 7 Treffer. Ich habe das Thema also immer wieder diskutiert. Und immer wieder sagten sie
sinngemäss... "das ist 8 Jahre alt, das ist 15 Jahre alt, das ist 21 Jahre alt".. und darum kann man es für eine überschaubare Gebühr Nachlizensieren ... WOBEI ...immer. wenn es Ihnen denn sooo wichtig ist. Spanier machen das selten bis nie.

Bei einer Haussuche bis 1000m2 hätte das dann laut euren Aussagen ganz anders ausgesehen.

Ich habe ja nun gerade gekauft und vorher alles checken lassen.

Was aber wäre .. und das ist wohl für jeden wichtig ist, der irgendwann diesen Text liest, wenn ich nun trotzdem noch was auf dem Grundstück finde. Ich muss zugeben, ich habe nicht alles gesehen. Nunja ... Es war heiss, das Grundstück ist 10.000m2 gross. 6000m2 davon sind dichter Urwald. Ich hatte wenig Lust mich ohne ohne Machete da durchzuschlagen. Und dann noch völlig unbekanntes Terrain. Urwald mit Löchern im Boden, gefährliche Gegenstände, etc ...Und Drinnen gabs viel spannenderes zu sehen.

Nun stelle ich nach der Übernahme bzw. nach Einzug fest - grotesk herbei gezogen - da hinten in dem Urwald hat die Familie noch nen Bunker gebaut und der Pool ist 4m tief, ausserdem ist er 3m länger als im Kataster eingetragen.

Was macht man denn nun als Betroffener?

Entweder man passt sich den "Flamenco Tänzern" an und lässt es so weiterlaufen
oder das schlechte Gewissen kommt durch, man will Rechtssicherheit und keinen Stress und man lässt es Nach-Lizensieren.
Laut meiner Anwälte, wie gesagt Kein Problem, die machen sowas regelmässig für ihre Kunden.

Wer kann denn hier etwas dazu sagen, wie sowas dann abläuft?
Und woran könnte das Nachlizensieren scheitern und ich muss den Pool zubetonieren?
... Et het noch emmer joot jejange
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housecat
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von housecat »

Beefeater hat geschrieben: man lässt es Nach-Lizensieren.
Laut meiner Anwälte, wie gesagt Kein Problem
Hey! Wenn du schon einen "kein Problem" Anwalt an der Angel hast: frag ihn doch einfach nach einem Festpreis. Dann kannst du sicher feststellen wie "kein" das Problem ist. Von einem Forumsmitglied hier eine eineindeutige Aussage zu erwarten ist möglicherweise etwas viel verlangt.

Gruß // Housecat
Zuletzt geändert von Oliva B. am Do 16. Jun 2022, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Korrektur des Zitaterstellers (angegeben war Chris)
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chris
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von chris »

Beefeater hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 21:13 Ok, lasst uns mal sachlich zusammenfassen. Ich habs sicher aus eurer Sicht verharmlost.
Ihr baut aus meiner Sicht eine unrealistische Drohkulisse mit drakonischen Strafen auf.
Abrissverfügung, Rückbau, immense Kosten, 30.000E Strafe, wobei ich nicht mal weiss, ob nun in D oder ES.
Und dann noch riesige Rennerei und Ärger.
Verharmlost wäre ein Euphemismus... Du hast es verallgemeinert und damit falsch dargestellt. Richtig schlimm wird das erst, wenn jemand sich auf das verlässt was er hören bzw in einem Forum lesen will und dann hinterher die Probleme bekommt.

Spontane Anekdoten aus meinem Nähkästchen:

Mobile Home auf Rústico Grundstück aufgestellt, ein paar Wochen später war der Strom weg, weil das Rathaus das so bei Iberdrola veranlasst hat.

Mann kauft Haus im Rústico mit winzigem Pool. Städtischer Inspektor kriecht durch die Wildnis, sieht das Teil, Abrissverfügung. Es wurde dann sogar kontrolliert, dass das Mini-Bassin fast vollständig mit Beton verfüllt und anschließend zu einem Blumenbeet umgearbeitet wurde.

Frau in Dachgeschosswohnung überdacht provisorisch einen 2m² großen Teil eines Lavadero der zum nicht einsehbaren Innenhof liegt, Nachbar aus dem Erdgeschoss ist ein Querulant (so einer dieser entspannten Spanier, nicht dass hier jemand einen paragraphenreitenden Deutschen vermutet), meldet das dem Bauamt, dieses schickt Drohbriefe wegen illegaler Erweiterung der Wohnung. Abriss.

Und das sind nicht drei Märchen oder Hörensagen oder Hypothesen, das ist alles in den letzten Jahren an der Costa Blanca geschehen, und der Papierkram ist auf meinem Schreibtisch gelandet.

Wenn also jemand alles easy peasy zum Festpreis "nachlegalisieren" kann, dann bin ich brennend an Details interessiert, denn Unmögliches schaffe ich selbst, aber für Wunder wäre eine Kooperation mit so einem Magier eine Voraussetzung.
Saludos,
Chris
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von nurgis »

Die deutschen Bauverordnungen sehe ich ja schon als teilweise kleinlich an (habe ein Haus in D.), aber was hier teilweise da abgeht, kann ich bei bestem Wissen einfach nicht verstehen.
@Baufred hat gewiss viele Gegenargumente. Trotzdem finde ich einige Bauvorschriften und Genehmigungs-Vorschriften einfach überzogen.
Aber was soll`s. Die Kontrolle bringt es! Habe in D. nie so viele "wilde", ungenehmigte Bauten gesehen. Auch nicht so eigenartig vergrößerte oder verkleinerte Grundstücke, von dem der gutgläubige Käufer erst nach Kauf etwas erfährt. Auch mein Grundstück (beglaubigt!) hatte nach Kontrolle plötzlich ganz andere Maße. :-? :mrgreen:
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von Marbel »

Das war ja eine hitzige Diskussion :mrgreen:
Ich neige auch schon fast dazu, das Haus trotz des (noch) nicht legalisierten Pools zu kaufen. Welche Kosten können denn im Nachhinein entstehen? Vom Rückbau gehe ich mal nicht aus.

Kann mir denn jemand auf die Frage antworten, wie lange die Legalisierung eines Pools im Raum Denia dauern kann. Ein Architekt sei bereits mit dem Thema beauftragt.
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vitalista
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von vitalista »

Mir persönlich ist ein Pool nicht mehr wichtig, aber wenn das bei euch anders ist, wäre ich vorsichtig.
Was spricht dagegen, in den Vorvertrag aufzunehmen, dass Bedingung für die Gültigkeit die Genehmigung des Pools ist?
Dann siehst du, wie sehr der Verkäufer sich sicher ist, dass dieser genehmigt wird und ihr seid etwas abgesicherter.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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chris
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von chris »

vitalista hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 00:53 Was spricht dagegen, in den Vorvertrag aufzunehmen, dass Bedingung für die Gültigkeit die Genehmigung des Pools ist?
Dann siehst du, wie sehr der Verkäufer sich sicher ist, dass dieser genehmigt wird und ihr seid etwas abgesicherter.
Exakt so würde man es machen.

Marbel hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 22:51 Welche Kosten können denn im Nachhinein entstehen? Vom Rückbau gehe ich mal nicht aus.
Kann mir denn jemand auf die Frage antworten, wie lange die Legalisierung eines Pools im Raum Denia dauern kann.
Ein Architekt sei bereits mit dem Thema beauftragt.


Ansonsten gilt, dass im Rústico eine Legalisierung über ein entsprechendes Projekt erfolgt, und da kommt es auf die Grundstücksgröße und die Flexibilität der Gemeinde an.
Viele geben unter 10'000m2 gar keine Genehmigung, ich hatte aber schon den Fall, wo ein Pool genehmigt wurde, wenn er nicht größer als 2% der Grundstücksgröße war, obwohl dieses weniger als 10'000m2 hatte.

Auf der relativ sicheren Seite seid Ihr, wenn das Grundstück größer als 10'000m2 ist, in keiner besonders geschützten Zone liegt, nach Möglichkeit das Haus nicht mehr als 2% der Grundstücksfläche überdeckt und das Schwimmbad ebenfalls im Limit bleibt, denn neben den Haus hat man noch einmal 2% Überbauung von Nebennutzungen zur Verfügung.

Wie lange es aduert, das hängt dann vom Bauamt ab. Ich würde mal mit 2 bis 6 Monaten rechnen, bevor die Genehmigung vorliegt, und danach muss alles natürlich noch eingetragen werden; gewöhnlich im Moment, in dem der Verkauf beim Notar stattfindet.

Die Kosten entsprechen mindestens denen eines regulären Projektes, denn sonst wären ja diejenigen, die schwarz bauen, gegenüber den ehrlichen Leuten im Vorteil. Zzgl möglicherweise einer Strafe von ein paar tausend Euro.
Saludos,
Chris
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