Recht am eigenen Bild

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sol
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Re: Strandurlaub auf Sansibar

Beitrag von sol »

Guten Morgen Elke

man kann im Leben alles, aber auch alles von mehreren Seiten betrachten-----
und jeder Mensch hat andere Betrachtungsweisen-oder erlernt sie im Leben durch
erlebte Ereignisse-mancher tut seine Meinungen zu irdendeinem Thema kund
andere behalten es im stillen Kämmerlein zurück-bis man eines besseren belehrt wird.
Schlimm. wenn alle einer Meinung wären--wie es von vielen Religionen oder Politikern
gefordert wird----wohin so etwas führt-die Geschichte lehrt es.


Ansonsten, wie geschrieben von mir, ein toller Bericht und hoffe auf Fortsetzung
und ja--verlege den "Dikussions"-Teil
schönen Tag noch
Gruss Wolfgang
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girasol
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Re: Strandurlaub auf Sansibar

Beitrag von girasol »

@ Oliva: Drücke ich mich so missverständlich aus? :-? Nochmal: Mir geht es nicht um das Einstellen der Bilder an sich und die rechtliche Seite, sondern um die Tatsache (und das ist es ja jetzt, da du es bestätigt hast), dass du Menschen um Erlaubnis zum Fotografieren fragst und als du diese nicht erhältst, diese Menschen heimlich aus der Ferne fotografierst. Das Einstellen ins Internet ist dann noch das "I-Tüpfelchen". So ein Verhalten finde ich, vorsichtig ausgedrückt, mehr als respektlos.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass du es toll finden würdest, wenn du von einem Wildfremden heimlich aus der Ferne fotografiert werden würdest, wenn du ein Foto vorher verweigert hast. :-?
Oliva B. hat geschrieben:Auch was Klaus geschrieben hat, ist absolut zutreffend. Für die Verstöße gegen die Forenregeln ist jeder selbst verantwortlich.
Jetzt verstehe ich gar nichts mehr :-? :-? Warum wird dann z.B. in der Netiquette unter Copryright folgendes geschrieben: "Diese Hinweise dienen nicht dazu, uns allen den Alltag im Forum zu erschweren, sondern basieren auf rein rechtlichen Hintergründen zum Thema Copyright ©. Der Betreiber eines Forums – also jene Person, die im Impressum aufgeführt ist - ist juristisch und finanziell haftbar für alle Inhalte, die auf seiner Seite gepostet werden. Es sollte daher in unserer aller Interesse sein, Rechtsstreitigkeiten diesbezüglich zu vermeiden." Auch wurde in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen und ja auch entsprechende Beiträge gelöscht. :-?

Und warum löscht du Bilder aus deinem Beitrag, nur weil ein bzw. zwei Forenmitglieder etwas dazu angemerkt haben, du und Hunderte anderer Mitglieder aber kein Problem damit haben? :-?

Gruß
girasol
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Aurelius Augustinus
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Akinom
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Re: Strandurlaub auf Sansibar

Beitrag von Akinom »

;-)

Hallo Elke,

ich freue mich schon auf deinen weiteren Bericht. Diese farbenfrohen Gewänder haben mir auch sehr gefallen. >:d<

Möchte mich auch Klaus anschließen!
Was mache ich nun mit all meinen Berichten?
Ich habe viele Fotos mit Menschen darauf in diesen Berichten! :-?

Klaus hat geschrieben:Es ist schade, dass dieser interessante Reisebericht mit den dazugehörigen Fotos von Einwohnern so kritisiert wird. Was wären die Fotos denn gewesen, ohne die teilweise hübschen bunten oder abschreckend schwarzen Schleier oder Burkas? Es wären beliebige Landschaftsfotos geworden, die Fotos von Oliva sind dagegen Dokumente einer Kultur. Die Personen auf den Bildern haben weder einen Schaden erlitten noch werden sie ihr Abbild je in diesem Forum sehen. Viele gedruckte Bildbände stellen die Einwohner und deren Alltag in exotischen Ländern dar, die Frage nach religiösen Gefühlen stellt sich eher nicht in diesen Werken, die man in jeder Buchhandlung erwerben kann, der Käufer weiß in der Regel nichts von den von Land zu Land unterschiedlichen Sitten und Gebräuchen. Oliva hat es nach meinem Rechtsempfinden richtig gemacht: Bei Portraits oder Nahaufnahmen die Erlaubnis eingeholt, so macht man das auch in unseren Breitengraden. Ich sehe fast täglich in der Presse Fotos von Demonstrationen in islamischen Ländern, von Marktszenen, ich sehe dramatische Bilder vom Kriegsgeschehen in diesen Ländern. Und ich frage mich, von wem diese Fotos wohl genehmigt wurden.
von den Betroffenen mit Sicherheit nicht!

;-) Monika
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Klaus
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Re: Strandurlaub auf Sansibar

Beitrag von Klaus »

Ich kann nur hoffen, dass die Reiseberichte weitergeführt werden, sie sind eine echte Bereicherung für unser Forum. Und Fotos werden erst richtig interessant, wenn Menschen abgebildet sind, deren Gesichter etwas ausdrücken, deren Kleidung landestypisch ist, die einer Tätigkeit nachgehen. Oder Kinder, deren Augen vor Freude strahlen oder aber großes Leid ausdrücken.
In der Illustrierten "Stern" sehe ich jede Woche solche Fotos, die nicht nur mich berühren. Niemand weiß, wie diese Bilder entstanden sind, ob mit Teleobjektiv, mit oder ohne Einwilligung der Personen. Und es ist auch völlig uninteressant für die Betrachter, es geht um die Botschaft, die das Bild aussendet. Noch nie habe ich einen Leserbrief gesehen, der eine Mahnung zum Recht des eigenen Abbildes ausgesprochen hat.
Anscheinend haben einige Mitglieder des CBF eine gesteigerte Sensibilität in diesem Punkt. Oder ein erhöhtes Mitteilungsbedürfnis.
Damit derart sensible Empfindungen nicht weiter aufkommen, sollte man die Reiseberichte mit einem deutlichen Hinweis versehen:"Achtung, dieses Bildmaterial kann unautorisierte Abbilder von Menschen enthalten".
Dann kann jeder selbst entscheiden, ob er den Bericht öffnet.
Gruß
Klaus
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Oliva B.
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Re: Recht am eigenen Bild

Beitrag von Oliva B. »

girasol hat geschrieben:@ Oliva: Drücke ich mich so missverständlich aus? :-? Nochmal: Mir geht es nicht um das Einstellen der Bilder an sich und die rechtliche Seite, sondern um die Tatsache (und das ist es ja jetzt, da du es bestätigt hast), dass du Menschen um Erlaubnis zum Fotografieren fragst und als du diese nicht erhältst, diese Menschen heimlich aus der Ferne fotografierst.
@ girasol
Für mich schon. :? Bist du tatsächlich der Auffassung, dass ich Menschen aus der Ferne fotografiert habe, obwohl sie mir vorher die Genehmigung versagt haben?
Wie kommst du darauf? Habe ich das irgendwo erwähnt?
Meine Bilder sind
a) Ausschnitte von Fotos, die ich mit dem Teleobjektiv aufgenommen habe, wie auch in meinem Fotobeitrag zu lesen ist.
Für mich bestand keine Veranlassung, Personen auf diesen Fotos um Erlaubnis zu bitten, denn deren Gesichter waren teilweise verschleiert z.T. unscharf oder im Gegenlicht fotografiert; zudem fehlt ein Hintergrund, der eine Ortsbestimmung erleichtern würde. Solch ein Foto stellt keine Verletzung des Rechts am eigenen Bild dar, da die Personen auf diesen Ausschnitten nicht identifizierbar sind, die Fotos keine Rückschlüsse auf ihre Identität zulassen, weder Namen noch Adresse genannt werden und keines der Fotos auf irgendeine Weise kompromittierend oder ehrverletzend ist. Respektlosigkeit definiere ich anders. Nur zur Erinnerung, es ging um das harmlose Thema Bekleidung!
b) Zusammen mit diesen Fotos habe ich auch Porträt- und Nahaufnahmen veröffentlicht, auf denen Personen eindeutig erkennbar sind. Deren Erlaubnis bekam ich durch ein bestätigendes Lächeln, durch Posieren der/des Betreffenden oder durch eine verbale Zustimmung. Professionelle Fotografen sichern sich durch einen "Model-Release-Vertrag" ab, denn nur dann können sie ihre Personenfotos auch veröffentlichen und Geld dafür verlangen. Ich bin jedoch kein Profi und kann auch keine Genehmigung vorlegen.
c) Aufnahmen von Personen ohne Einwilligung habe ich nicht gemacht und konnte sie folglich nicht veröffentlichen. Für die unter a) fallenden Fotos brauche ich keine Genehmigung.
girasol hat geschrieben: Das Einstellen ins Internet ist dann noch das "I-Tüpfelchen". So ein Verhalten finde ich, vorsichtig ausgedrückt, mehr als respektlos.
Ich entschuldige diese verletzende Äußerungen damit, dass du scheinbar nicht richtig gelesen hast, was ich geschrieben habe.
girasol hat geschrieben:Ich kann mir kaum vorstellen, dass du es toll finden würdest, wenn du von einem Wildfremden heimlich aus der Ferne fotografiert werden würdest, wenn du ein Foto vorher verweigert hast. :-?
Auch wenn du mir hier zum zweiten Mal etwas vorwirfst, was ich nicht getan habe, stellt sich mir immer die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Ich bin schon öfter von Fremden (z.B. im Rahmen von Besichtigungen) "getroffen" worden, ohne zu wissen, was sie anschließend mit den Fotos anstellen. Solange dies an öffentlichen Plätzen geschieht, ist es mir egal. Anders sieht es allerdings aus, wenn es um meine Privatsphäre geht.
girasol hat geschrieben:
Oliva B. hat geschrieben:Auch was Klaus geschrieben hat, ist absolut zutreffend. Für die Verstöße gegen die Forenregeln ist jeder selbst verantwortlich.
Jetzt verstehe ich gar nichts mehr :-? :-? Warum wird dann z.B. in der Netiquette unter Copryright folgendes geschrieben: "Diese Hinweise dienen nicht dazu, uns allen den Alltag im Forum zu erschweren, sondern basieren auf rein rechtlichen Hintergründen zum Thema Copyright ©. Der Betreiber eines Forums – also jene Person, die im Impressum aufgeführt ist - ist juristisch und finanziell haftbar für alle Inhalte, die auf seiner Seite gepostet werden. Es sollte daher in unserer aller Interesse sein, Rechtsstreitigkeiten diesbezüglich zu vermeiden." Auch wurde in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen und ja auch entsprechende Beiträge gelöscht. :-?
Copyright und "Recht auf das eigene Bild" sind völlig verschiedene Dinge. Das hatten wir schon einmal im Januar ausführlich geklärt. Der von dir zitierte Absatz bezieht sich nicht nur auf kopierte Texte fremder Autoren, sondern auch auf Bilder (Karikaturen, Comics sowie alle Fotos), die man nicht selbst gemacht hat. Die darf nur der Urheber selber veröffentlichen oder frei geben. Dann gehört aber die Namensnennung unabdinglich dazu. Wenn wir Bilder entdecken, die das Urheberrecht verletzten, löschen oder verlinken wir sie. Wenn wir das nicht tun, obwohl uns das bekannt ist, müssen wir mit einer Aufforderung rechnen das Bild zu entfernen - oder im schlimmsten Fall haften.
Für das Recht am eigenen Bild ist jedoch jeder selbst verantwortlich, der ein Foto von Personen einstellt, auf das ein Mensch zu erkennen ist. Ob eine Genehmigung dafür vorlag, können wir nicht kontrollieren.
girasol hat geschrieben: Und warum löscht du Bilder aus deinem Beitrag, nur weil ein bzw. zwei Forenmitglieder etwas dazu angemerkt haben, du und Hunderte anderer Mitglieder aber kein Problem damit haben? :-?
Gruß
girasol
Für mich war das erst einmal ein Versuch, das Off-Topic-Thema zu beenden, zumal ich genügend andere Fotos besitze, bei denen selbst diese beiden Forenmitglieder ;-) keinerlei Bedenken mehr haben dürften.

@ alle, die sich noch zu meinem Beitrag geäußert haben:
Vielen Dank, auf eure Beiträge antworte ich später.
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girasol
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Re: Recht am eigenen Bild

Beitrag von girasol »

Liebe Oliva, anscheinend mal wieder so ein Fall von Missverständnissen aufgrund des Schreibens und Lesens, die bei einem Gespräch gar nicht entstanden wären.

Zuerst einmal vielen Dank für deine Erklärung bezüglich des Unterschiedes zwischen Copyright und dem "Recht am eigenen Bild".

Was die andere Sache betrifft, da haben wir das Missverständnis.
Oliva B. hat geschrieben: Bist du tatsächlich der Auffassung, dass ich Menschen aus der Ferne fotografiert habe, obwohl sie mir vorher die Genehmigung versagt haben?
Wie kommst du darauf? Habe ich das irgendwo erwähnt?
Ich hatte es beim ersten Lesen deines Berichtes so verstanden. Da ich aber in der Tat sehr verwundert darüber gewesen wäre, habe ich zuerst einmal nachgefragt. Nach nochmaligem Lesen deines Berichtes, kam ich zu der Auffassung, dass ich das falsch verstanden habe, habe das auch geschrieben, mich entschuldigt und damit war die Sache für mich eigentlich erledigt.
Da dann aber Kommentare kamen, die mit dem, was ich gemeint hatte, gar nichts zu tun hatten und meine Frage offensichtlich falsch verstanden wurde, habe ich nochmals erklärt, worum es ging und was ich verstanden hatte, nämlich dass du die Menschen, nachdem sie dir ihre Erlaubnis verweigert hatten, aus der Ferne fotografiert hast. Dazu hatte ich geschrieben, du sollst mich korrigieren, falls das nicht stimmt.
Darauf hast du geschrieben, ich hätte dich schon richtig verstanden. Und deshalb daraufhin dann meine Bemerkung mit dem respektlosen Verhalten. Dieser Satz bezog sich auf das vermutete und vermeintlich bestätigte Verhalten (also das Fotografieren aus der Ferne nach verweigerter Erlaubnis) und nicht auf die Bilder an sich. Und ist natürlich jetzt nach Aufklärung der Sache was dich betrifft falsch.
Es tut mir Leid für dieses Missverständnis, vielleicht kannst du die Beiträge nochmals durchlesen und kannst dann vielleicht nachvollziehen, wie es dazu gekommen ist. Denn wenn du meine Nachfrage (die es ja anfangs nur war, eben weil ich mir das eigentlich nicht vorstellen konnte, dass du so handelst), richtig verstanden und darauf geantwortet hättest, wäre dieses Missverständnis gar nicht entstanden und diese Diskussion nicht aufgekommen.

Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlich ausgedrückt und die Sache ist damit geklärt. >:d<
Und ich würde mich auf eine Fortsetzung deines Sansibar-Berichtes freuen.

Gruß
girasol
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Oliva B.
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Re: Strandurlaub auf Sansibar

Beitrag von Oliva B. »

@ girasol
Ich habe es nochmal durchgelesen und vermute, wir haben uns auf unterschiedliche Textstellen bezogen.
Deshalb habe ich mir jetzt die Zeit genommen und noch einmal ausführlich, und diesmal hoffentlich unmissverständlich geantwortet.
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Oliva B.
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Re: Recht am eigenen Bild

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Klaus, Vitalista, Cozumel und Akinom,
ich hatte versprochen, mich noch einmal zu dem Thema zu melden. Vielen Dank für euren Zuspruch. :)

Nun noch meine Antwort auf (hoffentlich) alle Kommentare:
Klaus hat geschrieben:[...] Fotos [...]sind dagegen Dokumente einer Kultur. Die Personen auf den Bildern haben weder einen Schaden erlitten noch werden sie ihr Abbild je in diesem Forum sehen.
Auch für mich gehören Personenfotos zu den Information über andere Kulturkreise. Dort ändert sich im Laufe der Jahre wie bei uns die Mode, der Schmuck, die Frisuren.... Fotos sind Dokumente der Zeitgeschichte und daher ist es in meinen Augen normal, dass sie im digitalen Zeitalter im Internet verbreitet werden (Foto-Communities, Bilder-Hoster).

Von dem starken Persönlichkeitsschutz in Deutschland sind leider so wenige Personenkreise ausgenommen, dass man sie an den Fingern einer Hand abzählen kann.

Viele Foto-Künstler und Galeristen wehren sich gegen die strenge Reglementierung des Kunsturhebergesetzes, wie hier in einem Artikel aus der TV-Reihe "titel-thesen-temperamente" im Ersten nachzulesen ist, da es ihre künstlerische Freiheit beschneidet.

Eine Beschneidung der künstlerischen Freiheit hat ihren Preis:
Ausstellungen von Künstlern der Straßenfotografie wird es in Zukunft nicht mehr in der uns bekannten Form geben, d.h. sie dürfen nicht mehr das zeigen, was diese Kunst einst ausmachte. Das Einfangen eines Moments, wenn ein Mensch sich völlig unbeobachtet glaubt, z.B. ein Kind, das mit glänzenden Augen dem dargebotenen Eis entgegenfiebert, das attraktive Model, das ihren engen Pumps in der einen Hand hält und mit der anderen ihre schmerzenden Zehen massiert, der Genießer, der sich im Straßencafé gerade einen Leckerbissen reinschiebt....
Wer fängt sie nun ein, diese Momente, wenn man zuerst (und keinesfalls anschließend) von der Person eine Erlaubnis einholen muss? Diese Augenblicke gehen für immer verloren.

Nicht jedes Land geht so rigoros gegen die Fotografen vor wie Deutschland. Im angelsächsischen Raum ist das Recht am eigenen Bild weitaus freier gestaltet als im deutschen Rechtsraum. Auch in den USA ist man nicht kleinlich; dort dürfen Menschen in der Öffentlichkeit fotografiert werden.

Wenn man das deutsche Gesetz wörtlich auslegt, gilt das Einverständnis der fotografierten Person auch als erteilt, wenn der Fotograf eine Entlohnung für das Bild zahlt. § 22 KUG.
Danach wäre dem Gesetz Genüge getan, wenn man für die Fotos spendet, etwas verschenkt, oder ein Trinkgeld zahlt. Doch welche Beweiskraft haben solche Entlohnungen im Zweifelsfall? Wie hat sich der Gesetzgeber das gedacht? Muss der Fotograf ein Foto von der Entlohnung aufbewahren, wenn er keinen Model-Release-Vertrag vorweisen kann?
sol hat geschrieben:interessanten Artikel gefunden :

Auf die Frage, ob verschleierte Frauen fotografiert (und diese Fotos darüber hinaus veröffentlicht werden) dürfen,
gibt es zwei Antworten, eine rechtliche und eine moralische.

http://www.google.de/url?q=http://www.b ... rPkf2fsM_Q
sol, in den Weiten des Internets kann man eine Meinung zu allem finden, sofern man nur lange genug danach sucht. Dieser Link von dir bezog sich auf meine Fotos von verschleierten Frauen. Die Meinung dieses Bloggers teile ich nicht. Die z.Zt. gültige Rechtslage, die bereits streng genug ist, sieht so aus, dass ein Mensch, der auf einem veröffentlichtem Foto zu sehen ist, auch von seinem weiteren Freundes- und Bekanntenkreis wiedererkannt werden müsste, wenn das "Recht am Bild" greifen soll. Mehr wird nicht verlangt. Warum sollte ich moralische Bedenken bei Fotos von Personen haben, die sich bereits selbst durch eine Ganzkörperverhüllung geschützt haben? :-?

Nach allem, was ich inzwischen über das "Recht am eigenen Bild" gelesen habe, hat diese "besondere Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts" erst in den letzten Jahren an Eigendynamik gewonnen, obwohl das Gesetz schon über 100 Jahre existiert. Denunzianten und selbsternannte Moralapostel finden ein reiches Betätigungsfeld in den sozialen Netzwerken, Abmahnanwälte und Menschen, die sich in ihrer Persönlichkeit verletzt fühlen, beschäftigen Gerichte mit Unterlassungsklagen und verklagen die Verursacher auf Schmerzensgeld.

Klaus, ich bin überzeugt davon, dass Profi-Fotografen von Illustrierten wie der "Stern" sich immer absichern, um Klagen zu verhindern.
In der Praxis ist es aber wohl kaum zu erwarten, dass eine Person, die in der Öffentlichkeit von einer Privatperson fotografiert wurde, gewahr wird, dass dieses Foto in einer Community gezeigt wird. Deshalb kann man in der Regel davon ausgehen, "wo kein Kläger, da kein Richter". Trotzdem sollte man wissen, welche rechtlichen Konsequenzen die Veröffentlichung nach sich ziehen kann und in Zukunft auf solche Bilder verzichten.
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Re: Recht am eigenen Bild

Beitrag von vitalista »

Ganz ehrlich?
Ich fänd es traurig, wenn es zukünftig Bilder wie die von dir, ville oder vielen anderen eingestellten hier nicht mehr gäbe.
Gerade Reiseberichte leben von den Menschen, die abgebildet sind, verdeutlichen sie doch oft sehr eindrucksvoll die kulturellen Unterschiede.

Meiner Einschätzung nach zeigen sie Zeitgeschichte und erfüllen auch die Bedingungen des § 23, denn es sind
Bilder, auf denen die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen;
Bildnisse, die nicht auf Bestellung angefertigt sind, sofern die Verbreitung oder Schaustellung einem höheren Interesse der Kunst dient.
Meinem Empfinden nach urteilt hier mancher päpstlicher als der Papst.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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Re: Recht am eigenen Bild

Beitrag von Oliva B. »

vitalista hat geschrieben:Ganz ehrlich?
Ich fänd es traurig, wenn es zukünftig Bilder wie die von dir, ville oder vielen anderen eingestellten hier nicht mehr gäbe.
Gerade Reiseberichte leben von den Menschen, die abgebildet sind, verdeutlichen sie doch oft sehr eindrucksvoll die kulturellen Unterschiede.[...]Meinem Empfinden nach urteilt hier mancher päpstlicher als der Papst.
im Grunde empfinde ich genauso wie du...:x

Trotzdem schützt Unwissenheit vor Strafe nicht.

Deshalb sollten wir es nicht nur vermeiden, sondern uns eigentlich völlig verkneifen, Bildnisse von erkennbaren Personen zu zeigen. Sie sollten im eigenen Interesse (und nach deutscher Rechtsprechung) für uns völlig tabu sein.

Verjährung lt. § 23 KunstUrhG (Zitat):
  • (1) Der Anspruch auf Schadensersatz und die Strafverfolgung wegen widerrechtlicher Verbreitung oder Vorführung eines Werkes sowie die Strafverfolgung wegen widerrechtlicher Verbreitung oder Schaustellung eines Bildnisses verjähren in drei Jahren.
    (2) Die Verjährung beginnt mit dem Tag, an welchem die widerrechtliche Handlung zuletzt stattgefunden hat.
Quelle
Antworten

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