Diskussionen über Elektroautos

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tnt369
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

HCA2 hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 18:07 Der Tagesspiegel meldet angesichts 600.000 verkaufter Heizlüfter :

„Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine großflächige Blackout-Situation reinlaufen“, sagt der Leiter des Fachbereichs Erzeugung und Speicherung elektrischer Energie im Verband VDE
...
Heizlüfter. :mrgreen:

Man stelle sich nun noch 10 Mio. E-Autos zusätzlich vor. =))
Hier mal Fakten:

600.000 Heizlüfter => 1,2 GW max. Leistung => Netzauslastung max. 1,2% => geschenkt, da geht deswegen kein rotes Lämpchen an

10 Mio. E-Autos am laden => ca. 20 GW Leistung => Ladung vorwiegend Nachts => Netzreserve Nachts: 50GW => immer noch 30GW Reserve übrig

Wobei ich schon mit Worst-Case gerechnet habe: Erzeugung 95GW (ohne Wind, ohne Solar) und alle Verbraucher gleichzeitig am Netz. Kommt in der Realität so gar nicht vor. Es laden nie alle E-Autos gleichzeitig.
Also Blackout wg. den paar Heizlüfter und E-Autos fällt ganz klar in die Kategorie Panikmache.
Matthias W.
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von Matthias W. »

Mir fehlt häufig der Wille zum umdenken. Warum muss ich denn unbedingt in der Nacht das Auto vor der Haustüre laden, wenn ich dann Speicher brauche? Ich kann auch tagsüber das Auto auf dem Firmenparkplatz laden, ohne Speicher, von der Sonne direkt in die Autobatterie. Der Wille zum Umdenken ist aus meiner Sicht der Schlüssel zur Lösung.
tnt369
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 DIe Besitzer vom Häuschen im Grünen mit eigener PV-Anlage sind in der verschwindenden Minderheit, das scheint immer noch nicht klar zu sein; ...
Ich sprach über die MÖGLICHKEIT die Energieerzeugung zu beeinflussen. In DE über 16 Mio. Einfamilienhäuser, das ist keine verschwindende Minderheit die eine Möglichkeit zur eigenen Energieerzeugung hätten. Dazu noch Firmengebäude etc. Da ginge schon was. Eine einzige PV-Platte liefert pro Tag bis zu 15km elektrische Reichweite.
chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 ... Gehirnwäsche der Politik sei dank...
Normalerweise höre ich bei so was auf zu lesen. Man kann anderer Meinung sein, aber so pauschal zu urteilen, das ist disqualifizierend.
Besser währe es mit Fakten und Informationen zur Diskussion beizutragen.
chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 ... Eine neue extreme Nachfrage an Strom politisch zu manifestieren, indem man die Menschheit gesammelt in Batterieautos zwingt, ist fast schon ein Verbrechen an der Umwelt.
Ein definitives Verbrechen ist das Festhalten an Erdöl. Die Förderung, der Transport, die Verarbeitung und Verteilung mit anschließender Verbrennung ist in jedem Teilbereich ein unsäglicher Frevel an der Umwelt.
chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 Dämmung am Haus ist so ziemlich das Dümmste, was man sich erdenken kann, wenn man irgendein minimales Interesse an der Umwelt hat...
Jetzt tu nicht so als ob es nicht auch umweltverträgliche Dämmstoffe gibt (z.B. Holzweichfaser). Gerade als Architekt sollten Dir die Möglichkeiten wohl bekannt sein. Eine generelle Verteufelung jeglicher Dämmung ist nicht zielführend.
chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 ... Anstatt auf regenerative Energien zu setzen, von denen man ohne Ende rausballern könnte, mutieren unsere Häuser durch ihre Bauweise zu extremen unrecyclebaren Umweltsünden, nur um ein wenig von der dreckigen Energie einsparen zu können, die man uns seit Jahrzehnten mehrheitlich liefert.
Das interessiert mich jetzt: Welche regenerative (Heiz-) Energie ist es die man ohne Ende rausballern kann und damit auf jegliche Dämmung verzichten kann?
chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 ... Das wäre so, als würde man ab jetzt nicht mehr mit Kohle zeichenn, sondern am Bildschirm eines Computers...
Keine Ahnung was Du damit sagen möchtest. Evtl. das Wort "Kohle" durch "Tusche" ersetzen? Dann ergibt es Sinn. Der Computer hat in der Konstruktion das Zeichenbrett ersetzt.
Und es fährt heute keiner mehr mit Dampfwagen durch die Gegend. So wird es irgendwann auch mit den Diesel- und Benzinautos sein.
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von HCA2 »

tnt369 hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 12:04
Also Blackout wg. den paar Heizlüfter und E-Autos fällt ganz klar in die Kategorie Panikmache.
Die Möglichkeit besteht natürlich, zumal der von mir zitierte Hr. Klaimaier im Artikel für den Weiterbetrieb von AKW plädiert.
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

Die Möglichkeit besteht natürlich immer. Es gilt die Wahrscheinlichkeit und die Ursachen zu betrachten. Und da machen die Heizlüfter und E-Autos viel weniger aus als gerne dargestellt wird.
Eher sind es Schaltfehler oder Defekte in Umformstationen bzw. in der Übertragungsinfrastruktur. Zukünftig wird auch der Wegfall/Ausfall von Kraftwerken (z.B. AKW) eine größere Rolle spielen. Daher dürfte auch die Wahrscheinlichkeit für Blackouts (bzw. auch Brownouts) steigen.
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

Mittel- bzw. Langfristig werden E-Autos zur Netzstabilisierung beitragen. Da meist beim Laden viel Zeit zur Verfügung steht kann die Ladeleistung der Netzsituation angepasst werden.
Ich praktiziere das im kleinen schon lange (Ladeleistung in Abhängigkeit vom PV-Überschuss). Die Netzbetreiber sind da schon sehr stark im Gange, immerhin können sie so die Netzreserve erhöhen ohne dazu physikalisch groß was umbauen zu müssen.
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von nurgis »

Sollten sich die reinen E-Fahrzeuge durchsetzen, d.h. kostenlos über Solar etc. zu laden, wird sich die Ölindustrie gewiss eine Hemmschwelle oder Gemeinheit einfallen lassen, um das zu verhindern.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von HCA2 »

tnt369 hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 21:56 Die Möglichkeit besteht natürlich immer. Es gilt die Wahrscheinlichkeit und die Ursachen zu betrachten. Und da machen die Heizlüfter und E-Autos viel weniger aus als gerne dargestellt wird.
Das war wohl missverständlich. Ich wollte Dir Recht geben, ich meinte, dass die Möglichkeit bzgl. "Panikmache" besteht.

Dass die Möglichkeit eines Blackouts besteht, ist wohl ohnehin unbestritten. Ansonsten würde die Regierung Unternehmen wohl kaum den Kauf von Notstromaggregaten empfehlen. ;-)

Und das, obwohl die Bundesaussenschiffschaukelbremserin schon vor der Wahl postuliert hat
„Da gibt es nicht mehr Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke, die laufen durch, sondern wir haben volatile Energie, das heißt, Wind ist nur, wenn Wind weht, logischerweise, und Sonne ist nur, wenn die Sonne scheint, wir haben Grundlast durch Biomasse, und wir haben, und das ist neu, äh, das ist auch interessant für Start-ups und Unternehmen, zum Beispiel Rechenzentren, große Supermärkte, die dann als Energieerzeuger in den Markt reinkommen.“
:mrgreen:

Denn es gilt:
„Und wenn eine Kühlung, zum Beispiel, bei einem riesengroßen, äh, Produzenten von minus 22 Grad in Zukunft dann auf 20 Grad, minus 20 Grad runterkühlt, dann ist das Hühnchen immer noch kalt, aber wir können an der Grundlast das Netz, und das war mein Punkt, so stabilisieren, dass sich im Netz die unterschiedlichen Akteure ausgleichen".
=))


Rechenzentren und Supermärkte und Hühnchen werden mit den paar Heizlüftern locker fertig. Möglichkeiten über Möglichkeiten... :mrgreen:
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von Xanaron »

Bleibt einfach sachlich!
Neutrale Energiegewinnung und neutraler Energieverbrauch ist möglich.
Das durchzusetzen ist aber allein die Verpflichtung der Politik. Denn die "Privaten" haben leider die Eigenschaft, die Gewinnmaximierung anzustreben. Dazu werden sie immer versuchen über Lobbyismus (Politiker schmieren....) , bilden von Kartellen, Patentierung eine
marktbeherrschende Stellung zu erreichen.

Bestes Beispiel: Ladesysteme und Ladesäulen-Debakel.
Dass ein einziger Anbieter mit Quasimonopol beim Ladesystem gleichzeitig der Einzige ist, der Fahrzeuge mit hoher Laufleistung anbieten kann, ist einzig der Unfähigket und Unwilligkeit der Politik anzulasten.

Dass nicht jede Möglichkeit durch den Staat ohne wenn und aber unterstützt wird, die millionen Dachflächen mit Solarzelen zu versehen und die Einspeisung des "Überstroms" gesetzlich vorzuschreiben inkl. der Vergütung, das sind die Sünden der letzten 20 Jahre. Im Gegenteil wurden fast alle Versuche von privaten Organisationen und Einzelnen durch willfähige Politiker abgewürgt.

Typisch die Warmwassergewinnung mit Solaranlagen in Spanien. Es ist schlichtweg ein Witz, dass dies zwar vorgeschrieben wurde, aber wird es auch durchgesetzt? Und wenn, wie? Und weshalb sind die Anlagen so teuer, dass es sich kaum lohnt für den Häuslebesitzer, sowas nachträglich zu montieren?

Traurig darauf hoffen zu müssen dass der Ukraine-Krieg wenigstens da positive Auswirkungen zeitigt.....
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chris
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von chris »

tnt369 hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 12:39
chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 DIe Besitzer vom Häuschen im Grünen mit eigener PV-Anlage sind in der verschwindenden Minderheit, das scheint immer noch nicht klar zu sein; ...
Ich sprach über die MÖGLICHKEIT die Energieerzeugung zu beeinflussen. In DE über 16 Mio. Einfamilienhäuser, das ist keine verschwindende Minderheit die eine Möglichkeit zur eigenen Energieerzeugung hätten. Dazu noch Firmengebäude etc. Da ginge schon was. Eine einzige PV-Platte liefert pro Tag bis zu 15km elektrische Reichweite.
Natürlich ginge da was, aber dies ist ein weiteres Feigenblatt der Politik.
Ihr habt doch ein Dach, also kümmert Euch bitteschön selbst um saubere Energie. Wir als Staat gehen weiterhin mit den Vertretern von Kohle-, Gas- und Atomstrom Hand in Hand.


tnt369 hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 12:39
chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 ... Gehirnwäsche der Politik sei dank...
Normalerweise höre ich bei so was auf zu lesen. Man kann anderer Meinung sein, aber so pauschal zu urteilen, das ist disqualifizierend.
Besser währe es mit Fakten und Informationen zur Diskussion beizutragen.
Die Fakten willst Du ja auch nicht lesen....
Und außerdem ist es Fakt, dass das politisch aufgenötigte Batterieauto von eben jenen Politikern in den Himmel gehoben wird, so als wäre es eine Lösung für unsere Probleme, oder könnte auch nur ansatzweise in der benötigten Stückzahl funktionieren.
Dafür wie auf allen Kanälen gegen Diesel und für E-Autos, notfalls mit Braunkohlestrom, gewettert und Stimmung gemacht wird, fällt mir außer einer generellen Gehirnwäsche nichts mehr ein.
Oder eben, wenn Du es historisch magst, Opium fürs Volk. Klimawandel? Shice! Da kann man nur mit dem E-Auto davor davonfahren.


tnt369 hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 12:39
chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 Dämmung am Haus ist so ziemlich das Dümmste, was man sich erdenken kann, wenn man irgendein minimales Interesse an der Umwelt hat...
Jetzt tu nicht so als ob es nicht auch umweltverträgliche Dämmstoffe gibt (z.B. Holzweichfaser). Gerade als Architekt sollten Dir die Möglichkeiten wohl bekannt sein. Eine generelle Verteufelung jeglicher Dämmung ist nicht zielführend.
[...]
Welche regenerative (Heiz-) Energie ist es die man ohne Ende rausballern kann und damit auf jegliche Dämmung verzichten kann?
Dämmung muss produziert und entsorgt werden. Dämmung ist teuer. Viele Dämmstoffe sind bei der Herstellung giftig und extrem umweltschädlich und zudem brandgefährlich, auch im eingebauten Zustand.
Außerdem geht es trotz aller Dämmung nicht ohne potentiell störanfälliger Haustechnik, die auch erst einmal produziert, teuer bezahlt und ggf nach 15 Jahren, weil defekt oder ökopolitisch nicht mehr auf dem allerneusten Stand, ausgetauscht werden muss. Und der ganze alte Schrott entorgt. Wenn Deine 16 Millionen EFH alles 16 Jahre neue Technik brauchen, dann sind das 1 Million Installationen an Lüftungs- und Wärmerückgewinnungsanlagen, die jährlich auf den Müll kommen und am anderen Ende auch irgendwo neu aus Rohstoffen produziert werden müssen.

Hätte ich ein weitgehend normales Haus, das ich mit einer Wärmepumpe beheize, die mit Ökostrom gespeist wird, bräuchte ich den ganzen Mist nicht, würde der Umwelt etwas Gutes tun und noch dazu ein paar 10'000 Euro Investitionen sparen.


chris hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 19:51 Und es fährt heute keiner mehr mit Dampfwagen durch die Gegend. So wird es irgendwann auch mit den Diesel- und Benzinautos sein.
Sicherlich, wenn weiterhin die Vernunft auf der Strecke bleibt und der politische Zwang das Sagen hat.
In der Vergangenheit, mit Ausnahme der in diesem Zusammenhang gern als Negativbeispiel viel zitierten VHS-Technik, hat sich ein neues Produkt durchgesetzt, weil es dem Vorgänger überlegen war - in der Wahrnehmung des Benutzers oder Verbrauchers. Ein heutiges Dieselauto zieht man einem Dampfwagen nicht durch politischen Druck vor, sondern weil es so unglaublich viel besser ist.

Das E-Auto hingegen ist metaphorisch die quecksilberhaltige "Energiesparlampe" der Autoindustrie. Für viele Menschen und deren Nutzungsprofil ungeeignet, unangenehme Lichtfarbe, extrem teuer, nicht so ökologisch und effizient wie beworben, außer in einigen speziellen Nutzungsprofilen. Und daher musste politischer Zwang her. Der Spuk ist zum Glück nach einigen Jahrzehnten ausgestanden, aber so lange man mit halbfertiger Technik gutes Geld verdienen konnte, war die Begeisterung bei der Entwicklung der LED-Technik eher verhalten. Erst jetzt, über dreißig Jahre später, gibt es Leuchtmittel, die Energie sparen UND die Ansprüche der Kunden erfüllen.

Und so warten wir besser ab, welche Mobilitätslösungen sich am Ende ohne Zwang durchsetzen werden. Das E-Auto in seiner heutigen Form jedenfall garantiert nicht. Vielleicht ein E-Auto 2.0, aber dafür braucht es erst einmal eine Infrastruktur, und die ist noch nicht einmal bei 0.9beta, und ein echtes Update ist nicht in Sicht.
Saludos,
Chris
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