Stadtbusse

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georg.vt
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Re: Stadtbusse

Beitrag von georg.vt »

chupacabra hat geschrieben: Di 23. Okt 2018, 11:13 ... vielleicht gibt es auch betriebswirtschaftliche Gründe. Einfach einmal ins Blaue.

1. Billiger Bustypen gekauft.
2. Längere Laufzeiten der Busse.
3. Längere Wartungszyklen.
4. Weniger Training bei den Fahrern.
5. Niedrigere Sozialbeiträge.

....
Die Wartungszyklen zu verlängern bringt nichts wenn die Fahrzeuge alle halbe Jahre zur Bremsenprüfung müssen und den ITV müssen die sicher machen ich denk mal auch mit einem verkürzten Abstand von ca. Einem Jahr.
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Re: Stadtbusse

Beitrag von georg.vt »

sonnenanbeter hat geschrieben: Mo 22. Okt 2018, 15:03
Frambuesa hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 13:13Wir sind immer wieder erstaunt (und erfreut) über die günstigen Buspreise in den Städten Spaniens. [...] Wie machen die das nur? [...]
Ein Grund für die günstigen Buspreise sind u.A. die geringen Gehälter der Busfahrer/innen.
Vor langer Zeit wurde in den CBN mal ein Lohn-/Gehaltsvergleich verschiedener Branchen und Tätigkeiten veröffent-
licht. Während das Anfangs-/Mindestgehalt für einen x-beliebigen Angestellten der MERCADONA - Supermarktkette bei 1.100 EUR netto lag, wurden als Durchschnittsgehalt für eine/n Busfahrer/in lediglich 800 EUR genannt.

Das könnte auch der Grund dafür sein, warum man -zumindest hier im Raum Torrevieja- relativ viele Busfahrerinnen sieht. Während der Ehemann einer besser bezahlten Tätigkeit nachgeht (sofern er denn eine hat), bessert die Ehefrau die Haushaltskasse als Busfahrerin auf.

Völlig unverständlich ist natürlich, dass ein "Regalauffüller" bei MERCADONA für eine anspruchslose Tätigkeit mehr verdient als ein/e Busfahrer/in, der/die im Grenzfall die Verantwortung für bis zu 50 Fahrgäste hat :-( .

Gruss
Herbert

Die Regaleauffüller haben auch andere Tätigkeiten. Wenn die Schlange an den Kassen zu lang werden werden die zur Kasse gerufen.
Das Putzfahrzeug wird gefahren, Aushilfe in der Bäckerei, Wursttheke, Parfümerie oder Fischtheke steht auch auf dem Plan. Einkaufswagen einsammeln.
Da ist schon Flexibilität gefragt. In den anderen Ketten ALDI, LIDL, MASS Y' MASS ist es das gleiche Programm!
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Re: Stadtbusse

Beitrag von georg.vt »

chupacabra hat geschrieben: So 21. Okt 2018, 14:44
Frambuesa hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 13:13 Wir sind immer wieder erstaunt (und erfreut) über die günstigen Buspreise in den Städten Spaniens.
In Santander z.B. zahlt man 1,30€ bei den TUS (Transportes Urbanos de Santander) pro Strecke/Bus, egal wie weit der Bus rausfährt. Letztens waren wir 45 Minuten unterwegs von A nach B für 1,30€. Wer - wie die meisten - im Besitz von z.B. aufladbaren Karten ist, zahlt nur 0,66€ pro Fahrt.
Bei diesen Preisen fahren wir natürlich nicht mit dem Auto in die Innenstädte ;-)
Wie machen die das nur?
Wenn ich mir dann an die Preise des ÖPNV z.B. in Köln oder Bonn betrachte, ...
Liegt vielleicht auch an den extrem niedrigen Gehältern?
Die im öffentlichen Dienst verdienen auch sehr viel weniger, selbst ein Bürgermeister, selbst in Großstädten verdienen nur ein Bruchteil dessen was in Deutschland bezahlt wird. Da Wunder ich mich nicht wenn auf den Rathäusern kräftig die Hand aufgehalten wird. Man will ja schließlich mit an der großen Tafel sitzen und nicht am Katzentisch.
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Re: Stadtbusse

Beitrag von georg.vt »

georg.vt hat geschrieben: Mi 24. Okt 2018, 14:21
chupacabra hat geschrieben: So 21. Okt 2018, 14:44
Frambuesa hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 13:13 Wir sind immer wieder erstaunt (und erfreut) über die günstigen Buspreise in den Städten Spaniens.
In Santander z.B. zahlt man 1,30€ bei den TUS (Transportes Urbanos de Santander) pro Strecke/Bus, egal wie weit der Bus rausfährt. Letztens waren wir 45 Minuten unterwegs von A nach B für 1,30€. Wer - wie die meisten - im Besitz von z.B. aufladbaren Karten ist, zahlt nur 0,66€ pro Fahrt.
Bei diesen Preisen fahren wir natürlich nicht mit dem Auto in die Innenstädte ;-)
Wie machen die das nur?
Wenn ich mir dann an die Preise des ÖPNV z.B. in Köln oder Bonn betrachte, ...
Liegt vielleicht auch an den extrem niedrigen Gehältern?
Die im öffentlichen Dienst verdienen auch sehr viel weniger, selbst ein Bürgermeister, selbst in Großstädten verdienen nur ein Bruchteil dessen was in Deutschland bezahlt wird. Da Wunder ich mich nicht wenn auf den Rathäusern kräftig die Hand aufgehalten wird. Man will ja schließlich mit an der großen Tafel sitzen und nicht am Katzentisch.


hab mal kurz gegoogelt und das das gefunden.

https://www.wochenblatt.es/spanien/was- ... ermeister/


Höhere Gehälter als das vom Ministerpräsidenten
Am 22. Mai fanden in ganz Spanien die Kommunalwahlen statt. Ein guter Anlass um nachzufragen, was ein spanischer Bürgermeister eigentlich an Gehalt bezieht.

Madrid – Die Daten der Vereinigung spanischer Gemeinden und Provinzen (FEMP) überraschen: während mehr als die Hälfte der Bürgermeister nichts in ihrem Amt verdienen, kassieren andere mehr als der spanische Regierungschef.

0 – 120.000 Euro

Laut FEMP gibt es in Spanien 8.116 Gemeinden und Rathäuser, davon 4.883 mit weniger als tausend Einwohnern. Gerade diese kleinen Gemeinden verfügen nur über kleine Kassen, sodass 60% aller spanischen Bürgermeister komplett auf ein Gehalt verzichten und manchmal sogar auf den Ausgleich der ihnen entstandenen Verwaltungskosten.

Auf der anderen Seite stehen die Bürgermeister, die teils mehr erhalten als der spanische Präsident. So verdienen die Stadtvorsteher von Madrid und Barcelona um die 120.000 Euro brutto im Jahr, während die Arbeit des Präsidenten mit 92.000 Euro vergütet wird. Auf Anraten der FEMP wurden die Gehälter zwar gekürzt, trotzdem beziehen z.B. die Bürgermeister von Provinzhauptstädten immer noch zwischen 78.500 Euro (Córdoba) und den genannten 120.000 Euro.

Ratschläge

Die FEMP hat einen „Kodex der guten Lokalregierung“ mit Anregungen und Ratschlägen aufgestellt. Zum einen plädiert die Vereinigung für die Einführung eines Fonds vonseiten der autonomen Regionen, um die Gehälter von Bürgermeistern in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern zu sichern. Zum anderen wird die Veröffentlichung der Bürgermeisterbezüge befürwortet, jedoch findet man nur auf wenigen Gemeindewebseiten diesbezügliche Informationen. Jedenfalls sollten die Gehälter laut der FEMP der Einwohneranzahl, dem Haushalt und der wirtschaftlichen Situation der Gemeinde angepasst werden.
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Re: Stadtbusse

Beitrag von balina »

Hessebub hat geschrieben: So 21. Okt 2018, 14:09 Naja, in der Dieseldebatte kam ja auch schon die Idee auf den öffentl. Nahverkehr für lau anzubieten :-?
Im Endeffekt bezahlt das dann auch der Steuerzahler.
Dann wird das Steuergeld jedenfalls sinnvoll ausgegeben. Besser als Bankenrettung und andere sinnlose Bauten oder gar Kriege, die man nicht Krieg nennen darf, die aber nichts anderes sind.
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Re: Stadtbusse

Beitrag von balina »

Frambuesa hat geschrieben: So 21. Okt 2018, 15:14 Ich geh mal ganz stark davon aus, dass Miesepeter sozial Benachteiligte meinte. ;-)
So ein Verschreiber ist ja schnell passiert, zumal das a gleich neben dem s auf der Tastatur liegt.
Sozial Benachteiligte können ganz schön viel Geld besitzen. Arm mit sozial benachteiligt zu vergleichen hat sich leider eingebürgert, ist aber m.E. so nicht richtig. Ein armer Mensch kann sehr sozial denken und handeln. Als reicher Mensch jedoch auch sehr unsozial sein.

Nur mal so als kleine Randbemerkung und zum Nachdenken.
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Re: Stadtbusse

Beitrag von Miesepeter »

Es heisst ja auch nicht umsonst: "reicht ist nicht, wer am meisten hat, sondern am wenigsten braucht" - Umgekehrt: "Arm dran ist wer wenig hat, aber viel braucht". Spanien steht in der EU-Armutsstatistik zusammen mit Litauen an 3. Stelle nach Rumänien und Bulgarien. Als arm gilt wer mit 710, pro Monat über die Runden kommen muss, das sind 20% der Bevölkerung, Tendenz steigend. Inflation=1,66%, Rentenanhebung= 0,25%. Die allgmeine Unzufriedenheit in allen Schichten breitet sich langsm aber stetig aus, wird aber weitgehend in den Medien wenig beachtet. Die öffentliche Verschuldung ist schon lange nicht mehr bezahlbar und die Sozialkassen sind leer. Die Regierung liefert weiter Waffen an Saudi-Arabien weil der Erhalt von 400 Arbeitplätzen wichtiger ist als ds Leben der möglichen Opfer dieser Waffen. Quo vadis? nicht auszudenken. Sollt sich vielleicht doch bewahrheiten, was H. Göring seinerzeit in seinem Brief an W. Churchill prophezeite: "...Ihnen wird es zu verdanken sein, dass Europa seinen Überlebenskrieg nicht im Ural sondern an den Pyrenäen austragen muss."
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
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