hund einäschern?

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Oliva B.
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Re: hund einäschern?

Beitrag von Oliva B. »

Montemar hat geschrieben:[...]Denn seinen Vierbeiner im Wald, am Wegesrand oder auf öffentlichem Grund z.B. im Park zu bestatten ist verboten und man macht sich außerdem strafbar. Oder sollte der Kadaver in der Tierkörperbeseitigung landen?
[...]
Unseren ersten Hund, an dem wir sehr hingen, wurde überfahren, als wir ohne ihn im Urlaub waren. Er wurde ohne unser Wissen "entsorgt", was sehr schmerzhaft für uns war.

Unseren letzten Hund haben wir auch in unserem Garten begraben. Allerdings ist das schon 27 Jahre her.
Damals habe ich den Tierarzt gefragt, ob das gestattet sei (denn ich fand es wichtig, nicht nur für uns, sondern besonders für unsere Kinder, einen Ort zu haben, wo sie unseren Hund betrauern konnten).

Noch heute bekommt unser zweiter Hund Blümchen am Todestag auf seine Grabplatte gelegt (ein großer Feldstein, auf den die Natur ein Kreuz gezeichnet hat) und auch eine Kerze wird angezündet. Er war ein echtes Familienmitglied.
D..jpg
Als ich damals den Tierarzt fragte, ob ich den Hund in unserem Garten begraben könne, fragte er mich, wo wir wohnen und gab sein Okay, da unser Haus nicht in einem Wasserschutzgebiet liegt. Diese Bestimmung kann sich jedoch allerdings im Laufe der vergangenen Jahre geändert haben.
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Montemar
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Re: hund einäschern?

Beitrag von Montemar »

Ja, wer möchte schon, daß das tote Tier in der „Tierkörperbeseitigungsanstalt“ zu Mehl oder Fett verarbeitet wird.

"Die preisgünstigere Variante stellt die Tierkörperbeseitigungsanstalt dar. Bringt man den Tierkörper auch noch selber dorthin, entstehen die geringsten Kosten. Für ein Tier bis 10 kg werden 11,30 €, für ein Tier bis 50 kg 25, 20 € berechnet. Läßt man das Tier abholen, kommen noch einmal 42 € dazu. Danach wird es mit anderen Kadavern und tierischen Abfällen erst grob zerkleinert und dann bei 133° sterilisiert und getrocknet. Aus der gewonnenen Masse wird das Fett herausgepresst und in der Industrie als Brennstoff eingesetzt."

Und auch das kann passieren, vielleicht konnte sich der Besitzer die 11,30 € nicht leisten – einfach zum heulen
„Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?" Ernst R. Hauschka
taureau
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Re: hund einäschern?

Beitrag von taureau »

Schon die zahlreichen Beiträge zeigen, dass es sich hier um ein sehr komplexes Thema handelt, welches auch polarisiert...
Für mich ist ganz klar, dass jeder Hunde- und Katzenhalter selber entscheiden sollte, was für ihn und sein geliebtes Tier richtig und wichtig ist.
Ich habe meine kleine Hündin vor bald 17 Jahren in einem sehr gut geführten Tierheim entdeckt und es war Liebe auf den ersten Blick! Wobei zu sagen ist, dass sich ein Hund seinen Meister/Gefährten aussucht, und nicht umgekehrt ;)
Wenn ich daran denke, wie viel wir zusammen erlebt haben, tut es schon weh, bald einmal Abschied nehmen zu müssen.
Dankbarkeit und Respekt, gepaart mit viel Liebe, haben einen hohen Stellenwert.
taureau
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hundetraudl
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Re: hund einäschern?

Beitrag von hundetraudl »

@cozumel
stimmt, danke. Ich für mich benötige keine Gräber um zu trauern. Aber jeder wie er will.
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
sol
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Re: hund einäschern?

Beitrag von sol »

Dieser Hund lebt noch, dank Feuerwehreinsatz:

Eine Berlinerin soll 13.000 Euro für die Rettung ihres Hundes Skipper aus einem Dachsbau zahlen.
Die Feuerwehr hatte stundenlang metertiefe Löcher im Wald gegraben.
Die Frau klagt gegen die Kosten.

http://www.morgenpost.de/berlin/article ... ahlen.html
Gruss Wolfgang
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hundetraudl
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Re: hund einäschern?

Beitrag von hundetraudl »

Unser Hund hat uns ca. 30.000 DM gekostet, durch die vielen Operationen und Medikamente. :((
Was tut man nicht alles - wenn man kann - für unsere vierbeinigen Lieblinge.
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
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nichimmalustich
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Re: hund einäschern?

Beitrag von nichimmalustich »

Hallo Akinom,

sooo tierisch ernst, wie Du dem Anschein nach glaubst, sehe ich die Dinge nun wirklich nicht.
Ob jemand seine Hunde und Katzen mit in sein Bett nimmt, denen nur Feinkost vom Sternekoch serviert und ihnen das Leckerli auch noch mit einem silbernen Löffel vom Teller zwischen die Kauwerkzeuge bugsiert, ist mir wirklich egal.
Allerdings habe ich auch kein echtes Verständnis dafür, selbst dann nicht, wenn (Und das ist sicher bei unglaublich vielen Menschen der Fall.) Tiere als Kindersatz genommen und wie Kleinstkinder im Babybuggy durch die Gegend gefahren werden… und zum knötern auch nur ausgesuchte saubere Plätzchen betreten dürfen.
Natürlich ist dabei jede Spurensuche verboten.
Du solltest Dir mal ansehen, was für ein wahnwitziger Kult mancherorts betrieben wird, welcher zu meinem Unverständnis zu etlichen Haltermarotten führte.
Auf der Kö in Düsseldorf (Ich komme aus dem Kaff) war sonntäglich ein Schaulaufen der besonderen Art.
Erst kamen Herrchen und Frauchen (So nannten sie sich, wenn sie ihre Hunde zu sich riefen- und wenn nach dem zweiten Ruf nicht reagiert wurde, waren sie auf einmal Papi und Mutti) in einen Rolls-Royce und direkt hinter ihnen die zweite Nobelkiste selbiger Bauart mit zwei riesigen Hunden, Klasse Barsoi, denen ich nicht nachrennen möchte.
Der Diener, welcher die Hunde durch die Gegend kutschierte, lud die Vierbeiner einzeln (Heißt: der eine aus der linken, der zweite aus der rechten Hintertür) aus und brachte sie einzeln zu Herrchen und Frauchen, welche in einem gehörigem Abstand von gut 10 m warteten. Der Fahrer verkroch sich hinter sein Lenkrad und die Herrschaften gingen mit den Hunden an der langen Leine 200 m die Kö hoch, kam diese 200 m wieder zurück, um dann auf den reservierten Stammplätzen in einem Kö-Bistro Patz zu nehmen. Hundi 1 bekam zusammen mit Mutti – aber beachte: VOR ihr – sein Nachmittagsleckerchen und erst dann Hundi 2 – aber auch er VOR ihm – seinen speziell gebackenen Kuchen. Danach ging man gemeinsam noch einmal 200 m in die andere Richtung der Kö und bestieg in der Reihenfolge wie man ausgestiegen war die Autos. Und wenn es regnete, wurde für jeden Hund ein eigens angefertigter Regenschirm gehalten- natürlich von einem Dienern, welcher bis auf die Knochen nass werden durften.

Dieses fand ich immer sehr belustigend und konnte es als Marotte abtun, welche lediglich nicht für die Hunde lustig war.

Sehr viel bedenklicher sehe ich eine Situation, welche ich vorigen Sommer erlebt habe.
Ich wartete im Flughafen Alicante auf Freunde, als ich beobachten durfte, wie eine ca. Mitte 30-jährige Frau mit zwei Kleinkindern (um die 3 – 5 Jahre jung) und einem kleinen (Wie ich dazu sage) Schoßhündchen die Ankunft des Vaters der Kinder erwarteten. Das dieses so war, konnte ich deren Reden entnehmen.
Als nach etlicher Wartezeit sich die Türen nach dem Zollbereich öffneten, rannten die Kinder voller Freude auf Papa zu, der dann nicht einmal Zeit hatte die Kinder auf die Arme zu nehmen… er drückte ihnen einen kurzen Schmatzer auf den Kopf, eilte mit seiner Reisetasche vor zu seiner Frau – nicht um sie innig zu küssen, sondern nur um die Tasche los zu werden…
und dann krallte er sich sein Schoßhündchen und schleckte es ab, dass einem übel werden konnte.
Die Frau trug anschließend die ziemlich schwere Tasche und die Kinder trotteten hinterher. Hundi wurde, soweit ich es sehen konnte, noch im Aufzug von Papi (So nannte er sich gegenüber dem Hund) abgeschleckt.

Ich bin wirklich fest der Meinung, ein kleines Stücken von dem was Hundi abbekommen hat, hätte seiner Frau und den Kindern zugestanden.

Ok, dieses sind beides echte Extremfälle, von denen ich aber hunderte schildern könnte… in über 60 Jahren schnappt man doch so einiges auf.
Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass man Haustiere einäschern lässt, wenn man in der Stadt wohnt und es keinen Platz gibt, seine Zwei- und Vierbeiner in freier Natur zu begraben. Aber dort, wo es noch Platz gibt und zulässige ist, würde ich diese auch immer wieder nutzen.
Kritisch sehe ich es aber dann, wenn die Einäscherung dem menschlichen Begräbnis gleichgesetzt wird…
auch DAS ist in Düsseldorf möglich, einschließlich Trauerredner.
Wer es so- oder noch härter tun will, kein Problem, denn es ist SEIN Ding.
Ich behalte mir jedoch vor, etwas anders (Ist das etwa schon engstirnig?) darüber zu denken und meine Bedenken auch zu äußern.
So wie manchem Alkoholiker erst nach etlichen Gesprächen und Hinweisen klar wird, dass er da tatsächlich ein echt fettes Problem vor der Brust hat, fällt sicher auch etliche Tierfreunde nach irgendwelchen Hinweisen und Begebenheiten auf, dass ihr Hund tatsächlich immer noch ein Tier – und kein zweibeiniges Menschenkind ist.

Dann mal bis denne
nichimmalustich Günter

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Montemar
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Re: hund einäschern?

Beitrag von Montemar »

sol hat geschrieben:Dieser Hund lebt noch, dank Feuerwehreinsatz:

Eine Berlinerin soll 13.000 Euro für die Rettung ihres Hundes Skipper aus einem Dachsbau zahlen.
Die Feuerwehr hatte stundenlang metertiefe Löcher im Wald gegraben.
Die Frau klagt gegen die Kosten.

http://www.morgenpost.de/berlin/article ... ahlen.html
Das würde ich aber auch juristisch abklären lassen, ob die Hundebesitzerin zur Kasse gebeten werden darf/kann, vor allem in welcher Höhe. Ich bin gespannt auf den Urteilsspruch. Sollte jemand in die Situation kommen - zumindest in Berlin - bitte genau stoppen, wie lange und wie viele arbeiten, ob die minutengenaue Abrechnung dann auch stimmt, denn die Berliner Feuerwehr muß Einsätze nicht nach Pauschalbeträgen, sondern minutengenau abrechnen. :lol: Denn nach der „Feuerwehrbenutzungsgebührenordnung“ - kurz: FwBENGebO kostet beispielsweise ein Rüstwagen pro angefangene Minute 3,52 €, Gerätewagen 4,80 €, Löschfahrzeug 4,70 €, technische Einsatzkräfte 0,71€ und ein leitender Beamter 0,96 €. :((
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Re: hund einäschern?

Beitrag von nichimmalustich »

Ja jaaaaaaaaaaa....
dat nennt man glaube ich einen jaaanz besonderen Sonderpreis, bei welchem die Frage: Darf´s ein bisschen mehr sein?
überhört wurde, als der Notruf durch eine marode Telefonleitung rauschte.
Was wäre wohl passiert, wenn der Hund auch noch einen noch lebenden Dachs im Schnapp gehalten hätte?
Eine Anklage wegen Futtermissbrauch in freier Natur?
nichimmalustich Günter

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Re: hund einäschern?

Beitrag von calpe06 »

taureau hat geschrieben:Hallo Akinom
Vielen Dank für Deinen Bericht - und ich bin ganz Deiner Meinung.
Meine Hündin wird bald einmal 18 Jahre alt, braucht den Vergleich mit "Methusalem" wirklich nicht zu scheuen... ;)
Sie hat natürlich diverse Alterserscheinungen, freut sich aber noch jeden Tag auf ihr Futter.
Noch immer werde ich jeden Morgen freudig begrüsst - und bei diesem aktuellen Zustand lasse ich sie ganz bestimmt nicht einschläfern.
Meine Anfrage war deshalb vorsorglich, weil man ja nie wissen kann.
Alles in allem eine spannende Diskussion!
Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende :smile:
taureau
Hallo!

Also unser Neufundlaender-Schaeferhund-Mischling wurde auch 18 Jahre alt.
Er musste dann eingeschlaefert werden, denn innerhalb von zwei Wochen ging es rapide abwaerts,
und der Tierarzt meinte entweder mit grossen Schmerzen auf den Tod warten oder einschlaefern.
Meine Mama entschied sich fuers das Einschlaefern, denn sie wollte ihn nicht quaelen, da er da auch
schon nicht mehr laufen konnte. Leider mussten wir ihn dann in der Klinik (Deutschland) lassen, da er
dort eingeschlaefert wurde durften wir ihn nicht mit nach Hause nehmen. Sonst waere Bobby bei
meinem Elternhaus im Garten sein! So wie meine Püppi auch schon die als erste von uns ging und bei
uns zu Hause eingeschlafert wurde. Und unsere Babsy ist an einer Vergiftung gestorben auch in der Klinik
und musste dort bleiben. Ich persoenlich (damals 17 Jahre) fand es sehr schoen bei ihr sein zu duerfen und
sie ist in meinen Armen eingeschlafen. Sie war fuer mich wie eine Schwester, wir sind zusammen aufgewachsen.
Püppi, unsere Dackeldame, wurde 15 Jahre.

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Liebe Gruesse
Steffi und Familie
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