Hospital Levante Benidorm

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Cozumel
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Hospital Levante Benidorm

Beitrag von Cozumel »

Das Hospital Levante in Benidorm hat einen sehr guten Ruf. Hier möchte ich meine Erfahrungen schildern.

Mit der Ambulance wurde ich in die Klinik gefahren, da ich nicht halb tot war und noch bedingt laufen konnte, wurde ich in der Urgencia am Schalter abgeliefert.
Dort musste ich mich in eine lange Schlange einreihen. Das Stehen fiel mir schwer, aber es gab in Sichtweite keine Sitzgelegenheiten. In den Warteraum konnte ich nicht gehen, da ich ja keinen Blickkontakt zur Warteschlange hatte.
Als ich an der Reihe war und meinen Fall erklärt und meine Versicherungsunterlagen abgegeben hatte, wurde ich im Rollstuhl in die Fachabteilung gefahren. Das war ungefähr eine halbe Stunde nach Ankunft.

Dort wurde ich relativ zügig von einer Ärztin untersucht. Mir wurde ein Dolmetscher angeboten, den ich aber dankend ablehnte. Man erklärte mir, dass eine Biopsie gemacht werden müsse. Der Termin wurde auf 3 Tage später gelegt. Die Genehmigung bei meiner spanischen privaten Versicherung musste ich selbst einholen. Ich war zwar etwas erstaunt, kannte das aber aus den Staaten.

Am Tag der Biopsie war aber noch keine Genehmigung meiner Versicherung eingetroffen, obwohl der Tag des Eingriffes bekannt war und er im Rahmen meiner vertraglich vereinbarten Leistung lag. Telefonisch konnte ich auch niemand erreichen. Wie ich später erfuhr, war dort Weihnachtsfeier.
Ich fuhr trotzdem ins Hospital und gab die Karte meiner Deutschen Versicherung ab. Meine deutsche Versicherung hat einen Cooperationsvertrag mit dem Hospital Levante, das hatte ich am ersten Tag gesehen. An der Rezeption wurde gross mit einem Plakat darauf hingewiesen.
Ich hatte vorher natürlich mit der deutschen Vers. telefoniert und man sagte mir, es wären aber nur ambulante Notfälle abgedeckt. Das allerdings zu 100%. Naja, ein Notfall wars, aber ambulant?

Als ich dann in der Fachabteilung ankam, sagte man mir, eine Ausschabung verbunden mit der Biopsie wäre besser, damit der starke Blutverlust aufhörte. Termin 3 Tage später.
Ich sollte auch noch den Anästesisten aufsuchen und eine Radiographie und EKG machen lassen. Ich maschierte los, um das zu erledigen (plötzlich brauchte ich keinen Rollstuhl mehr).
Letztere zwei ging aber nicht am gleichen Tag und ich sollte am nächsten Tag wieder kommen.
Ich insistierte, ohne Erfolg.

Bis endlich nach 7 Tagen die Ausschabung gemacht wurde, war ich das vierte Mal nach Benidorm gefahren in der Zeit war mir ständig schwindlig vom sehr starken Blutverlust und ich musste fast immer ein Taxi nehmen.

Mein Termin war 08.00 h morgens. Naiv wie ich war, dachte ich, der OP Termin sei um 08.00h und da ich nochmal bei der Rezeption einchecken sollte, war ich etwas früher da. Das Hospital war dunkel und der Haupteingang verschlossen.
Ich ging um das Gebäude herum und fand den Eingang zur Urgencia. Dort fuhr ich hoch zur Rezeption. Immer noch war alles dunkel, ich setzte mich in die dunkle Eingangshalle und wartete.
Punkt 08.00 kam jemand und ca. 10 Minuten spater wurde ich bedient.
Man legte mir dort verschiedene Formulare vor, die ich unterschreiben sollte. Zum Beispiel, dass ich alle Kosten zu tragen hätte, die meine Versicherung nicht bezahlt, ebenfalls die Prozesskosten, falls ich nicht bezahle. Ich sagte, ich würde das nicht gerne unterschreiben, denn ich wüsste ja nicht, was da auf mich zukommen könnte und meine Versicherung in DE deckt doch Notfälle ab. Naja, ich musste es unterschreiben. Was sonst. Da ich ja nicht die Vertragsbedingungen der Vers. und des Hospitals kenne (meine Vers. konnte mir am Telefon darüber auch nichts weiter sagen) fand ich das schon etwas riskant, aber was hätte ich tun sollen?

Inzw. war es 08.40h, als ich in die Fachabteilung kam. Eine Krankenschwester wies mir ein Tageszimmer zu und setzte mir einen Zugang für die Infusion. Dort wartete ich, bereits entkleidet, nur mit dünnem Hemdchen bis 11.00h.
Dann wurde ich abgeholt mit einer Bahre. Ich wurde in einen grossen, leeren Raum geschoben und man sagte mir, ich solle warten. Es war dort schweinekalt und ich hatte weiterhin nur ein dünnes Hemdchen an und ein dünnes Tuch über mir. Mir war ganz schwindelig vor Kälte, aber es war niemand in Reicheweite, den ich um eine Decke bitten konnte.
Um ca. 13.ooh kam endlich jemand der mich abholte. Eine Schwester gab mir eine Infusion. Ein Mann, ich nehme an, es war ein Arzt beugte sich über mich. Er stellte sich nicht vor, ich wollte ihn nach seinem Namen fragen, aber da war er bereits wieder weg. In dem grossen, leeren Raum wachte ich wieder auf und wurde bald darauf in mein Tageszimmer geschoben, es war 13.45 h.

Eine Krankenschwester kam und sagte mir, es sei normal, wenn es noch ein paar Tage etwas weiterbluten würde, ich solle aber noch zwei Stunden warten bis ich nach Hause gehen könne.
Da ich ja den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, fragte ich, ob ich etwas zu essen haben könnte. Man versprach es. Dann kam bis 16.30 h keiner mehr vorbei.
Schliesslich klingelt ich und bat nochmal um etwas zu essen, machte aber darauf aufmerksam, dass ich Diabetikerin bin. Um 17.00 kam eine Schwester mit einem Tablett mit einer winzigen Mandarine, ein fettfreies, gezuckert Joghurt mit Erdbeergeschmack und drei Kekse und ein Glas Wasser. Ich habs ihr gerade wieder mitgegeben und sagte Ihr, ich wolle nun nach Hause.

Kurz darauf kam ein Pfleger, er sagte, ich könne gehen, wenn ich nicht mehr blute. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass die andere Schwester sagte, es sein normal noch ein paar Tage nachzubluten ging er und kam ca. 18.30 mit einem Rezept wieder. Ich fuhr nach Hause, ohne auch nur einmal mit einem Arzt gesprochen zu haben.

Am nächsten Tag,abends, riss mich ein grippaler Infekt mit Fieber förmlich von den Beinen. Dazu muss ich sagen, dass ich die letzten 10 Jahre noch nicht mal einen Schnupfen hatte und mich für abgehärtet hielt.
Gottseidank hatte ich mittags noch kurz eingekauft, um wenigstens an Weihnachten etwas zu Hause zu haben. Die nächsten Tage kam ein kräftiger Bronchialkatarrh dazu.

Bis heute habe ich noch keine Ergebisse der Biopsie, obwohl ich bereits dreimal angerufen habe. Jedesmal finden die MA des Callcenter meinen Namen nicht und es dauert und dauert um dann doch ergebnislos zu bleiben.
Meiner Bitte doch mich anzurufen, wenn das Resultat da ist, konnte man nicht entsprechen.
Ich hab versucht, es so zu beschreiben, wie es war, ohne zu werten. Ich hoffe, es ist mir gelungen.
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Oliva B.
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Cozumel,

unter einen guten Betreuung stelle ich mir auch etwas anderes vor. Aber ehrlich gesagt, es kann einen hier (E) wie dort (D, A, CH) erwischen... :roll:
Interessant wäre es natürlich zu hören, ob andere deine Erfahrungen teilen können?

Ich hoffe auf jeden Fall, dass dir OP geholfen hat und du inzwischen wieder auf dem "aufsteigenden Ast" bist.

Das neue Jahr kann nur besser werden.
Alles Gute wünscht dir

Elke
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von Cozumel »

Danke Elke. Ja, es kann nur besser werden. :)
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ville
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von ville »

Cozumel,
das klingt nicht gut, was du hier berichtest. Man kann nur hoffen, dass dir schlussendlich geholfen wurde, und dass du wieder bestens auf die Beine kommst. Mit deinem Report verstärkt sich der Eindruck, dass man wohl möglichst mit Begleitperson im Hospital erscheint, damit man nach Wunsch beaufsichtigt und versorgt wird.
Also: gute Besserung und ab jetzt ein gutes und gesundes Jahr 2014 !!!!!
ville
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(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
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Josefine
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von Josefine »

Hallo Cozumel,

Behandlungsqualität, das hat wohl auch mit Glück zu tun, an welchen Arzt/Ärztin, an welche Krankenschwester oder Pfleger man gerät. Leider.

Aber nun zu meiner Frage, denn so richtig verstehe ich es noch nicht. Ich hatte angenommen, dass Du permanent an der Costa Blanca wohnst.

Du hast also ein privates Krankenhaus direkt aufgesucht mit dem Deine deutsche Krankenkasse einen Kooperationsvertrag hat, sozusagen wie eine Touristin?

Heißt das, dass Du den Residentenstatus gar nicht hast und folglich auch keine spanische SIP-Karte?

Mit Residentenstatus und SIP-Karte hättest Du doch ins öffentliche Krankenhaus Denia gehen müssen. Sehe ich das richtig so?


Gruß :)
Josefine
Gruß Josefine :)
Cozumel
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von Cozumel »

@ Josefine
Ich hab eine private spanische Versicherung, die ich normalerweise nutze.
Meine deutsche Vers. hab ich noch, weil ich mich noch nicht entschieden habe, ob ich wieder zurückgehe.
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torre
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von torre »

Hallo,
deine Erfahrung wünsche ich mir und anderen beim besten Willen nicht.Find ich super von Dir,deinen Erfahrungsbericht ins Forum zu stellen.


Von mir nur die besten Genesungswünsche und ein GESUNDES 2014
Torre
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Josefine
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von Josefine »

Cozumel hat geschrieben:@ Josefine
Ich hab eine private spanische Versicherung, die ich normalerweise nutze.
Meine deutsche Vers. hab ich noch, weil ich mich noch nicht entschieden habe, ob ich wieder zurückgehe.
Cozumel, dass weiß ja eigentlich Niemand, ob man irgendwann mal nach Deutschland zurückgeht.
Bist Du denn bei einer deutschen Krankenkasse in Deutschland versichert?

Gruß :)
Josefine
Gruß Josefine :)
Cozumel
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von Cozumel »

ville hat geschrieben:Cozumel,
das klingt nicht gut, was du hier berichtest. Man kann nur hoffen, dass dir schlussendlich geholfen wurde, und dass du wieder bestens auf die Beine kommst. Mit deinem Report verstärkt sich der Eindruck, dass man wohl möglichst mit Begleitperson im Hospital erscheint, damit man nach Wunsch beaufsichtigt und versorgt wird.
Also: gute Besserung und ab jetzt ein gutes und gesundes Jahr 2014 !!!!!
ville
Dank Dir ville.
Auch wenns im Ergebniss vielleicht keinen Unterschied macht, aber zu zweit kommt es einem einfach besser vor.
Das Gefühl hatte ich ehrlich gesagt auch.
Cozumel
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Re: Hospital Levante Benidorm

Beitrag von Cozumel »

Josefine hat geschrieben:
Cozumel hat geschrieben:@ Josefine
Ich hab eine private spanische Versicherung, die ich normalerweise nutze.
Meine deutsche Vers. hab ich noch, weil ich mich noch nicht entschieden habe, ob ich wieder zurückgehe.
Cozumel, dass weiß ja eigentlich Niemand, ob man irgendwann mal nach Deutschland zurückgeht.
Bist Du denn bei einer deutschen Krankenkasse in Deutschland versichert?

Gruß :)
Josefine
Josefine, bei mir sollte das aber nicht irgendwann sein, sondern eigentlich gleich nachdem ich Ww. wurde.
Das hat sich eben alles verzögert.
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