Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Abwasser, Sickergrube,Brunnen
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Kipperlenny
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Kipperlenny »

Ja ich war auch irritiert, dass meine Frau Tofu statt Kühlpacks gekauft hat - aber funktioniert :D

@all, also meine Tochter hat bei der Quelle probiert - sie ist jetzt mein Labor und bisher gehts ihr gut :roll: :-s >:)
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Citronella
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Citronella »

Hallo Lenny,

wir konsumieren dieses Wasser seit 17 Jahren und uns geht es gut ;-) . Allerdings nehmen wir zum Trinken gekauftes Wasser mit Kohlensäure, weil uns das besser schmeckt. Bedenken wegen Überdüngung habe ich bei dieser Quelle nicht, da sie hoch in den Bergen liegt und so viele Äcker da nicht sind (im Tal sieht das vielleicht wieder anders aus).
Wassertests kannst du in einer Farmacia mit angeschlossenem Labor machen lassen, einfach mal nachfragen.

Gutes Gelingen beim Bierbrauen!

Saludos
Citronella
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Oliva B.
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Oliva B. »

Dieses Thema ist sehr vielschichtig und ich weiß nicht, ob man es im Rahmen dieses Forums überhaupt diskutieren kann.

Ich habe mich schon oft gefragt, wie gesund das Wasser ist, das wir hier in Spanien konsumieren und wollte unser Quellwasser, das wir täglich zum Kaffeekochen nehmen, eigentlich schon vor Jahren analysieren lassen. Leider ist es bis heute dabei geblieben. Wie Citronella kaufen wir Mineralwasser (agua mineral con gas) zum Trinken. Zum Kochen nehmen wir Leitungswasser, das in unserer Gemeinde (im Gegensatz zur Küste) nur minimal gechlort ist.

Ich habe ein wenig recherchiert, um einen Überblick zu bekommen, wie es mit der Reinheit des Wassers in Spanien aussieht.

Wie in Deutschland so ist auch in Spanien Leitungswasser (grifo), Mineralwasser (botella) sowie Wasser aus Brunnen und Quellen (manantial) für den menschlichen Konsum geeignet.


Natürliches Mineralwasser

Für die Qualität natürlichen Mineralwassers (keine chemische oder mikrobiologische Behandlung) garantiert die spanische Agentur für Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit und Ernährung (AECOSAN) durch Kontrollen. Die chemische Zusammensetzung findet man auf den Etiketten.

Spanien steht weltweit an 6. (andere Quellen sprechen von 8.) Stelle im Konsum von Wasser, das zusätzlich zum Leitungswasser gekauft wird.
Anmerkung: Bei der teilweise schlechten und überchlorten Qualität, ist das kein Wunder. Es wird auch darauf hingewiesen, dass es durch Unfälle oder menschliches Versagen immer wieder vorkommen kann, dass Wasser kontaminiert ist.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Studie des Instituto de Investigación Biosanitaria de Granada (Institut für biomedizinische Forschung von Granada):
In der Werbung wird dem Verbraucher suggeriert, dass Wasser in Kanistern oder Flaschen gesund sei. Tatsächlich hat die Studie ergeben, dass alle 29 untersuchten Proben "natürlichen" Mineralwassers hormonell belastet waren. 26 der 29 Behälter bestanden aus PET-Kunststoff, woraus 80 % aller Wasserkanister bestehen, die man kaufen kann. Diese Behälter können Schadstoffe freisetzen, weshalb empfohlen wird, sie nicht wieder zu verwenden oder der Sonne auszusetzen.
Aber auch Glasflaschen sind nicht frei von Belastungen. Drei der Wasserproben stammen aus Glasflaschen. Auch darin fand man hormonelle Belastungen, wenn auch in geringerer Konzentration als in PET-Behältern (nur ein Drittel gegenüber 90 % in PET-Behältern). Darüber hinaus wurde jedoch festgestellt, dass die Glasflaschen Blei, Antimon und Alkylphenolen in Wasser freisetzen können.

Leitungswasser

Leitungswasser wird Chlor (kann Ekzeme, Allergien und Dermatitis verursachen) und Natriumchlorid zugesetzt. Die Wasserqualität wird engmaschig kontrolliert. Trotzdem kann es vorkommen, dass dieses Wasser zu belastet ist und von dem Konsum abgeraten wird. Auch durch Verunreinigungen im Leitungssystem und Lecks können Mikroorganismen, Nitrate, Pestizide und Schwermetalle auftreten.
Anm. Wie z.B. nach den starken Regengüssen mit Überschwemmungen im letzten Winter, wo in manchen Gemeinden von dem Gebrauch von Leitungswasser, selbst zur Körperpflege, abgeraten wurde.

Die Qualität des Trinkwassers in Spanien kann auf der Website des Gesundheitsministeriums abgerufen werden. SINAC (Sistema de Información Nacional de Agua de Consumo) informiert jährlich die Verbraucher. 2014 entsprachen 99,5 % der häuslichen Proben den hygienischen Anforderungen.

In beliebten Urlaubsgebieten wie Spanien und Portugal variiert teilweise die Qualität des Leitungswassers von „als Trinkwasser geeignet“ bis „beim Verzehr in großen Mengen gesundheitsgefährdend“. Zum Kochen ist das Trinkwasser in ganz Europa geeignet. (Wikipedia)
Quellwasser:
Die "We are Water"- Foundation rät davon ab, Quellwasser zu verwenden, da das Grundwasser in allen landwirtschaftlich genutzten Zonen Spaniens zu nitrathaltig ist (mehr als 50 mg/l), bedingt durch den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden.
Die "We are Water Foundation" ist eine Non-Profit-Organisation, die im Jahr 2010 mit dem Ziel gegründet wurde, zur Lösung von Problemen beizutragen, die durch Wassermangel usw. entstehen.

Auch Wasser aus einer Quelle ist keine Garantie dafür, dass es keine Verunreinigungen enthält.

Gülledüngung ist hier im Norden der CB im Gegensatz zu vielen Gegenden Deutschlands nicht üblich (zur Situation im Süden können unsere "Südländer" vielleicht mehr sagen), aber durch alte Kläranlagen - oder wie hierzulande üblich auch Gruben, kann das Grundwasser auch durch Nitrateintrag verseucht werden, was wiederum für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden kann..

Familien mit Kindern sollten Wasser mit einem Natriumgehalt von unter 20 Milligramm pro Liter nehmen, um Milchflocken oder ähnliches anzurühren“, empfiehlt Steguweit und beruft sich auf eine Vorgabe des Instituts Fresenius,"Quelle.
Baby-Trinkwassertest (in Deutschland. Evtl. beim nächsten Besuch in Deutschland eine Wasserprobe mitnehmen).

"Nitrat ist eine der häufigsten Verunreinigungen des ländlichen Grundwassers und kann bei Kindern unter 12 Monaten zum Blue-Baby-Syndrom führen - auch wenn hierzulande die alten Dorfbewohner immer noch auf die Qualität ihrer Quelle schwören, die schon ihre Vorfahren nutzten..

Andererseits wird hier geschrieben, dass Quellwasser strenge Kontrollen durchlaufen muss, bevor es als Trinkwasser im "Registro General Sanitario de Alimentos" der Agencia Española de Seguridad Alimentaria y Nutrición (AESAN) aufgenommen wird.

Die Güteanforderungen für Trinkwasser sind in Deutschland in der DIN 2000 und in den gesetzlichen Grundlagen, der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) sowie in der „Allgemeinen Verordnung für die Versorgung mit Wasser“ (AVBWasserV) festgelegt.[...] In Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden ist Trinkwasser das am intensivsten kontrollierte Lebensmittel und damit zum Verzehr uneingeschränkt geeignet.
Deutsche Trinkwasserverordnung

In Spanien werden die Kriterien für die Qualität des Trinkwassers durch das Real Decreto 140/2003, de 7 de febrero geregelt.

Hier eine weitere Studie (auf Spanisch), die die Kontrollen des Trinkwassers zum Zweck des menschlichen Konsums zum Thema hat.

In Spanien kann man Trinkwasser (agua potable) in folgenden Laboratorien (es gibt sicher noch sehr viel mehr) analysieren lassen:
Laboratorio Control Microbiológico S.L. in Madrid oder auch im Labor Biomig


Und was das Abkochen von Wasser anbelangt:

"Abkochen von Wasser ist das Erhitzen auf den Siedepunkt, um Keime und Mikroorganismen, also Bakterien, Pilze, Algen und andere abzutöten. Durch das Abkochen werden fast alle Mikroorganismen abgetötet, Ausnahmen stellen besondere Bakterien und Viren dar, die bei 100 °C überlebensfähig sind, und solche, die Sporen bilden.
Das Wasser sollte mindestens 3 Minuten sprudelnd kochen. In höheren Lagen muss das Wasser noch länger gekocht werden, da das Wasser bei niedrigerem Luftdruck einen niedrigeren Siedepunkt hat, als Richtwert gilt: 1 Minute länger je 150 Höhenmetern."
Quelle: Quelle.
:!: Das heißt: Nitrate, Pestizide und Schwermetalle etc. werden durch das Abkochen nicht entfernt.

Doch welches Wasser können wir noch bedenkenlos trinken? :-?
Wahrscheinlich sind die Schadstoffe, mit denen das Trinkwasser in den letzten 100 Jahren "angereichert" wurde, verantwortlich für allerlei Wehwehchen, andererseits sind die Menschen noch nie so alt geworden wie heute. Vielleicht sollte man sich hier in Spanien doch das Rotweintrinken angewöhnen, denn nur das scheint ein langes Leben zu garantieren. :lol:
Cozumel
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Cozumel »

Danke für die Zusammenfassung, Elke.

So, also lieber Rotwein? Da wird sich Max aber freuen. hehe
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Kipperlenny
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Kipperlenny »

Fehlt nur noch nen Abschnitt über Gletscher- oder Eisbergwasser :D
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maxheadroom
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von maxheadroom »

Cozumel hat geschrieben:Danke für die Zusammenfassung, Elke.

So, also lieber Rotwein? Da wird sich Max aber freuen. hehe

Hola todos y Elke y Cozumel,
erst auch mal ein Dankeschoen fuer die Mühe liebe Elke, wieder ordentlich viel Arbeit geleistet. Ohne Frage stellt Wasser eine wichtige Grundlage fuer das Leben dar. Aber eben auch fuer die Pflanzen, ist ja auch leben, und hier natuerlich auch fuer die Reben und dadurch kommt ja dann auch ein gesundes Getränk zustande , welches a) ziemlich frei von allerlei Kleinstungeziefer ist, oder hat schon jemand gehoert das jemand Legonellen from Rotwein bekommen hat :?: :lol: :lol:
Natuerlich ist eben das Wasser fuer das bayerische Nationalgetränk wichtig, ist aber natuerlich eine andere Baustelle, da dies nur in einem bayerischen Forum diskutiert werden kann :)
Da wünsche ich natuerlich Lenny viel Erfolg bei seinem Brauunternehmen.
Saludos
maxheadroom, der schon bald Stunden zählen kann bis zum ersten copa >:) >:)
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Atze
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Atze »

Mit Quellen in unserer (spanischen) Umgebung kann ich nicht dienen. Unser Berliner Trinkwasser ist in der Regel hervorragend, man kann es sogar als Mineralwasser einstufen.
An unserer Datsche in Brandenburg haben wir einen Brunnen, den der Vorbesitzer (gerade weil früher mal Kuhställe in der Nähe waren) von 12 auf 30 Meter vertieft hatte. Dieses Wasser haben wir prüffen lassen: Einwandfrei, der leichte Eisengeschmack kommt wohl eher von den Leitungen.

Im Prinzip habe ich nichts gegen gechlortes Wasser in Spanien einzuwenden: Solange man Chlor im Wasser riecht, kann man ziemlich sicher sein, keimarmes Wasser zu bekommen. Solange das Wasser nicht mit organischen Stoffen belastet war, wird das Chlor in unbedenkliches Chlorid abgebaut.
Trotzdem will Atzine auch zum Kochen das Wasser aus den Flaschen, was ich übertrieben finde.
Zu den (Plastik)-Flaschen: Es handelt sich ja fast immer um PET, die nach Glas denkbar unbedenklichste "Hülle" für Wasser.
Interessierte Kreise versuchen mit dem Wortspiel Polyethylenterephthalat (PET) gegen Phthalate, die in Weichmachern enthalten sind, Stimmung zu machen: Weichmacher wirken östrogenähnlich (wie Soja) und sind in diversen anderen Kunststoffen und Verschlüssen, auch in der Kunststoffauskleidung mancher Konservendosen zu finden.
In PET sind prinzipiell keine Weichmacher vorhanden, die "weicheren" Einmalflaschen" sind einfach nur dünner als die dickeren Mehrwegflaschen aus D.
Allenfalls könnten fertigungstechnisch Spuren von Antimon anhaften.
Und das sagt die offizielle Seite der BRD zu PET-Flaschen:
http://www.bfr.bund.de/cm/343/ausgewaeh ... aschen.pdf

Ich würde das Wasser in PET-Flaschen allerdings keine Ewigkeit aufbewahren wollen.
LG Atze
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Oliva B.
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Oliva B. »

Die Qualität des Wassers in Deutschland ist nicht mit der in Spanien zu vergleichen.

Lennys Fragen waren doch, ob man hier in Spanien das Quellwasser bedenkenlos trinken kann oder nicht, ob Wasser vom LIDL besser als Quellwasser ist und ob man Quellwasser abkochen muss.

Auf deren verlinkten Website der "We are Water-Foundation" fasst Damià Barceló, Direktor des katalanischen Instituts für Wasserforschung (ICRA) die allgemeine Situation des Trinkwassers in Spanien zusammen:
[youtube]https://youtu.be/7qLBiM5Qocs[/youtube]
Ich denke, dieses Video beantwortet die erste Frage eindeutig.

Die Frage nach der Belastung des Wasser in Kanistern beantwortet die Studie des Instituto de Investigación Biosanitaria de Granada (Institut für biomedizinische Forschung von Granada). So ganz verharmlosen sollte man diese Erkenntnisse nicht.

Das Abkochen von Quellwasser ist nur bedingt nützlich, das Schadstoffe nicht einfach weggekocht werden können.
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Kipperlenny
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Kipperlenny »

Jut, also man muss wissen welche Quelle - und das finde ich wohl nur raus wenn ich das Wasser in einem Labor testen lasse - oder gibt es eine Webseite wo z.B. jährliche Testergebnisse von unseren Quellen aufgelistet sind?

Weil wenn auf meinem Bier steht "Mit frischem Quellwasser gebraut" klingt das viel toller als "Mit dem guten LIDL Kanister Wasser" - obwohl das Kanister Wasser ja anscheinend besser ist.....
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Re: Trinkwasser Quellen (Quellwasser)

Beitrag von Cozumel »

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Ich hab mal eine Frage zum Agua del grifo. Nachdem wir einen Tag kein Wasser hatten und die Reparatur abgeschlossen war, kam das Wasser trübe. Es sah aus wie Sauerstoff. Nach einigen Minuten war es dann klar. Ich hab alles dreimal gewaschen und viel Wasser laufen lassen, ohne viel Änderung. Sind das Schwebstoffe, oder was?
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