Kulinarisches Valencia: Paella
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Kulinarisches Valencia: Paella
Interessante Ausführungen von Claudia Mussotter
Valencianos pflegen ihre Traditionen, vor allem die kulinarischen und damit hauptsächlich ihre Reisgerichte. Star ist die Paella. Der Name steht nicht nur für den köstlichen Inhalt, sondern bezeichnet auch sein Behältnis, eine flache Pfanne mit zwei Henkeln.
So sehr ist das Korn als Grundnahrungsmittel in die Kultur eingegangen, dass das Kochen von Reis zu einer Art Zeitmaß geworden ist. „Ya he echado el arroz“ – Ich hab’ gerade den Reis hineingeworfen, sagt man, wenn etwas noch 20 Minuten dauert.
Nun muss dazu gesagt werden, dass man in der Provinz Valencia als authentische Paella nur die des Landesinnern anerkennt, die mit Huhn, Kaninchen und den speziellen großen Bohnen aus der Region gemacht ist; wenn ihre Zeit ist, wirft man noch ein paar Schnecken hinein. Und sich vehement gegen die Paella mixta aus der Nachbarprovinz Alicante wehrt, in der Fleisch und Meeresfrüchte kombiniert werden – was sogar einmal zu einer hitzigen Parlamentsdebatte führte.
Selbst ihre Zubereitung ist verschieden: Während in Alicante der Reis zuerst angebraten und dann die Brühe zugegossen wird, wirft man in Valencia, genau umgekehrt, den Reis in die kochende Brühe.
Vor der Paella isst man traditionell einen valencianischen Salat. Wer den zum ersten Mal vorgesetzt bekommt – in Streifen geschnittenen Römersalat, Tomate, Zwiebelscheiben und selbst eingelegte, meist gewöhnungsbedürftige bittere grüne Oliven, vielleicht noch Tunfisch und Ei oder eine Stange Spargel –, ist zunächst ratlos. Ein populärer Spruch hilft beim Anmachen. Es braucht „einen Philosophen zum Würzen, einen Geizhals, um den Essig dranzugeben, einen Verschwender, um das Öl draufzugießen, und einen Verrückten, der das Ganze vermischt“. In dieser Reihenfolge – vermischt wird natürlich nicht.
Auch eine Fideuà könnte man auf den Salat folgen lassen. Die „Nudel-Paella“ ist ein typisches Gericht der alicantinischen Küste, leicht und sommerlich, das ursprünglich von Fischern auf ihrem Boot zubereitet wurde. Dazu verwendeten sie nicht das Beste vom Fang, sondern beschränkten sich auf weniger geschätzte Felsenfische und was sonst noch im Netz war – Basis auch für den an der Costa Blanca so populären Suquet de Peix, einen Fischtopf mit Kartoffeln. Weiterlesen
Reis, Hühnchen und Kaninchen gehören in eine echte Paella. Die Reispfanne hat die geschützte Herkunftsbezeichnung Denominación de Origen (D.O.) Arroz de Valencia erhalten. Für die Paella Valenciana gibt es ein Rezept aus zehn Zutaten. Abwandlungen wie die Ente in der Paella aus l'Albufera werden geduldet. Mit anderen Zutaten "gespickte" Paellas dürfen nicht mehr "à la Valenciana" genannt werden.
Valencianos pflegen ihre Traditionen, vor allem die kulinarischen und damit hauptsächlich ihre Reisgerichte. Star ist die Paella. Der Name steht nicht nur für den köstlichen Inhalt, sondern bezeichnet auch sein Behältnis, eine flache Pfanne mit zwei Henkeln.
So sehr ist das Korn als Grundnahrungsmittel in die Kultur eingegangen, dass das Kochen von Reis zu einer Art Zeitmaß geworden ist. „Ya he echado el arroz“ – Ich hab’ gerade den Reis hineingeworfen, sagt man, wenn etwas noch 20 Minuten dauert.
Nun muss dazu gesagt werden, dass man in der Provinz Valencia als authentische Paella nur die des Landesinnern anerkennt, die mit Huhn, Kaninchen und den speziellen großen Bohnen aus der Region gemacht ist; wenn ihre Zeit ist, wirft man noch ein paar Schnecken hinein. Und sich vehement gegen die Paella mixta aus der Nachbarprovinz Alicante wehrt, in der Fleisch und Meeresfrüchte kombiniert werden – was sogar einmal zu einer hitzigen Parlamentsdebatte führte.
Selbst ihre Zubereitung ist verschieden: Während in Alicante der Reis zuerst angebraten und dann die Brühe zugegossen wird, wirft man in Valencia, genau umgekehrt, den Reis in die kochende Brühe.
Vor der Paella isst man traditionell einen valencianischen Salat. Wer den zum ersten Mal vorgesetzt bekommt – in Streifen geschnittenen Römersalat, Tomate, Zwiebelscheiben und selbst eingelegte, meist gewöhnungsbedürftige bittere grüne Oliven, vielleicht noch Tunfisch und Ei oder eine Stange Spargel –, ist zunächst ratlos. Ein populärer Spruch hilft beim Anmachen. Es braucht „einen Philosophen zum Würzen, einen Geizhals, um den Essig dranzugeben, einen Verschwender, um das Öl draufzugießen, und einen Verrückten, der das Ganze vermischt“. In dieser Reihenfolge – vermischt wird natürlich nicht.
Auch eine Fideuà könnte man auf den Salat folgen lassen. Die „Nudel-Paella“ ist ein typisches Gericht der alicantinischen Küste, leicht und sommerlich, das ursprünglich von Fischern auf ihrem Boot zubereitet wurde. Dazu verwendeten sie nicht das Beste vom Fang, sondern beschränkten sich auf weniger geschätzte Felsenfische und was sonst noch im Netz war – Basis auch für den an der Costa Blanca so populären Suquet de Peix, einen Fischtopf mit Kartoffeln. Weiterlesen
Reis, Hühnchen und Kaninchen gehören in eine echte Paella. Die Reispfanne hat die geschützte Herkunftsbezeichnung Denominación de Origen (D.O.) Arroz de Valencia erhalten. Für die Paella Valenciana gibt es ein Rezept aus zehn Zutaten. Abwandlungen wie die Ente in der Paella aus l'Albufera werden geduldet. Mit anderen Zutaten "gespickte" Paellas dürfen nicht mehr "à la Valenciana" genannt werden.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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Re: Kulinarisches Valencia
wir hatten letztes Wochenende ein kleines Sommerfest in unserem Garten. Und traditionell gibt es bei den Spanien-Rückwanderern Paella. Sie ist auch im Allgäu sehr beliebt
Gruß Uschi
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- Oliva B.
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Re: Kulinarisches Valencia
Da kann man hungrig werden, Uschi
Nach dem vorstehenden Bericht bereiten wir unsere Paella valencianisch zu, d.h. der Reis kommt ins Wasser, nicht umgekehrt.
Nach welcher Art bereitest du deine Paella zu?
Nach dem vorstehenden Bericht bereiten wir unsere Paella valencianisch zu, d.h. der Reis kommt ins Wasser, nicht umgekehrt.
Nach welcher Art bereitest du deine Paella zu?
Saludos,
Elke (Oliva B.)
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Re: Kulinarisches Valencia
Lecker !!ursula ellis hat geschrieben:wir hatten letztes Wochenende ein kleines Sommerfest in unserem Garten. Und traditionell gibt es bei den Spanien-Rückwanderern Paella. Sie ist auch im Allgäu sehr beliebt
Die letzte Paella genoss ich bei Josefa in der Spanischen Weinstube in Ulm.
Mit einer grossen Künstlerschar bestellten wir zusammen eine grosse Pfanne
mit Paella, intensiv mit Knoblauch gewürzt.
Wir hatten alle eine "Fahne" und fragten uns, ob am nächsten Tag unsere Besucher einen grossen Bogen um uns machen würden?
Das ist nun schon viele Jahre her, aber immer noch gut in Erinnerung!!
Re: Kulinarisches Valencia
... es gibt tatsächlich kaum etwas gemütlicheres als eine große Paella auf dem Tisch, Tinto oder Sangria dazu und eine nette Gästeschar ringsum. Aber selber machen mußte ich sie bisher nicht. Wir bestellten sie in unserm Stammlokal am Strand und dann sah sie so aus, bevor sie vertilgt wurde:
(aber fragt mich bitte nicht, ob nach valencianischer oder alicantiner Art zubereitet)
Jedenfalls hat sie gut geschmeckt.
Ansonsten wird Paella hier in Spanien mittags z.B. in den Fernfahrerkneipen sehr oft als Vorspeise serviert. Die beste Paella haben wir immer im Lokal TERE an der Carretera N 340 zwischen Torreblanca und Oropesa gegessen. Das Lokal ist übrigens einen Abstecher wert, wenn jemand die A7 in Richtung Costa Blanca oder umgekehrt fährt.
(aber fragt mich bitte nicht, ob nach valencianischer oder alicantiner Art zubereitet)
Jedenfalls hat sie gut geschmeckt.
Ansonsten wird Paella hier in Spanien mittags z.B. in den Fernfahrerkneipen sehr oft als Vorspeise serviert. Die beste Paella haben wir immer im Lokal TERE an der Carretera N 340 zwischen Torreblanca und Oropesa gegessen. Das Lokal ist übrigens einen Abstecher wert, wenn jemand die A7 in Richtung Costa Blanca oder umgekehrt fährt.
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Re: Kulinarisches Valencia
Ein typisch spanisches Paella-Restaurant (man trifft dort neben Touristen und Residenten überwiegend Spanier ;) ) findet man in Parcent. Das Restaurante L'Era bietet ausschließlich ein "Paella-Menü" an. Als Vorspeise gibt es frischen Salat wahlweise mit oder ohne gebratene Kaninchenleber, anschließend entsprechend der Personenzahl eine riesige Paellapfanne und zum Abschluß jede Menge frisches Obst. Mit Getränken zahlt man pro Person etwa 15,00 Euro.
Da das Restaurant immer sehr gut besucht ist, sollte man auf jeden Fall vorbestellen.
Restaurante L'Era
Calle L'Era
Parcent
Tel. 96 640 5298
Ein Blick in die Küche ist auch gestattet:
Achtung: Laut und nicht wirklich gemütlich. Zum Quatschen und gemütlich Beisammensitzen sollte man sich nach dem Essen eine andere Lokalität suchen.
Da das Restaurant immer sehr gut besucht ist, sollte man auf jeden Fall vorbestellen.
Restaurante L'Era
Calle L'Era
Parcent
Tel. 96 640 5298
Ein Blick in die Küche ist auch gestattet:
Achtung: Laut und nicht wirklich gemütlich. Zum Quatschen und gemütlich Beisammensitzen sollte man sich nach dem Essen eine andere Lokalität suchen.
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Re: Kulinarisches Valencia
Hallo Oliva,Oliva B. hat geschrieben:Da kann man hungrig werden, Uschi
Nach welcher Art bereitest du deine Paella zu?
also der Beschreibung nach mache ich es auf alicantinische Art. Den Reis erst etwas im Öl glasig werden lassen und dann das Wasser dazugeben. Als Fleisch verwende ich meistens Huhn, Meeresgekrabbel mögen die meisten meiner Gäste nicht und deshalb lasse ich es weg, bis auf eine Dose Miesmuscheln wegen des Geschmacks. Aber die popeln die meisten auch raus.
Als ich in Crevillente ganz am Anfang unseres Aufenthaltes mal meiner spanischen Nachbarin stolz erzählte, dass wir am Abend Gäste bekämen und sie mich fragte, was ich serviere und ich ihr "Paella" antwortete, sah sie mich ganz entsetzt an:
"Paella isst man doch nicht am Abend". Seitdem gibt es Paella nur noch mittags.
Hallo Pedro,
Du kehrst ab und zu bei Josefa in Ulm ein?? Finde ich witzig. Ich war früher öfter in der spanischen Weinstube. Du hast mich auf eine Idee gebracht, mal wieder dort einzukehren. Ich wohne ja nur 25 km von Ulm entfernt.
Gruß Uschi
Re: Kulinarisches Valencia
Früher jedes Jahr einmal, aber nun schon länger nicht mehr.ursula ellis hat geschrieben:
Hallo Pedro,
Du kehrst ab und zu bei Josefa in Ulm ein?? Finde ich witzig. Ich war früher öfter in der spanischen Weinstube. Du hast mich auf eine Idee gebracht, mal wieder dort einzukehren. Ich wohne ja nur 25 km von Ulm entfernt.
Gruß Uschi
Ob die liebe Josefa (ein herzensgutes Original ) das überhaupt noch macht ?
War diesen Sommer beim Fischerstechen und Nabada wieder mal in Ulm, aber in die Innenstadt kam ich nicht gross.
Erlebte beides von der Neu-Ulmer Seite aus und wandelte da auf alten Spuren, soweit die da noch sind. Denn einst ging ich NU in die Schule.
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Re: Kulinarisches Valencia
Ich werde es demnächst herausfinden und Dir dann hier berichten.Pedro hat geschrieben: Ob die liebe Josefa (ein herzensgutes Original ) das überhaupt noch macht ?
Gruß Uschi
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Re: Kulinarisches Valencia
Eine andere Alternative, eine gute Paella serviert zu bekommen, ist das
Restaurante Cañis , in dem ich selbst schon sehr oft war. Adresse:
Benissa-Benimarco, Plaza Benimarco, Tel. 965 74 72 15 Die Paella ist ausgezeichnet, sollte man aber möglichst vorbestellen. Man kann wählen zwischen Fleisch-, Fisch- und gemischter Paella. Das sonstige Essen ist gut, aber hier geht es hauptsächlich um die Aussicht auf das Meer und den Peñon de Ifach, die man mittags von der Terrasse (überdacht oder offen) aus geniessen kann.
Restaurante Cañis , in dem ich selbst schon sehr oft war. Adresse:
Benissa-Benimarco, Plaza Benimarco, Tel. 965 74 72 15 Die Paella ist ausgezeichnet, sollte man aber möglichst vorbestellen. Man kann wählen zwischen Fleisch-, Fisch- und gemischter Paella. Das sonstige Essen ist gut, aber hier geht es hauptsächlich um die Aussicht auf das Meer und den Peñon de Ifach, die man mittags von der Terrasse (überdacht oder offen) aus geniessen kann.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
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