Roscón de Reyes

typisch Gewürze, Kräuter, Spezialitäten, Meeresfrüchte, Wurstwaren, Käse, Schinken, Weine, Liköre usw.
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Florence
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Roscón de Reyes

Beitrag von Florence »

In vielen spanischen Haushalten gehört der "Roscon de Reyes" mit heisser Schokolade am Abend des 5., bzw. am 6. Januar zum Dreikönigsfest als süßer Abschluß der Weihnachtsfeiertage einfach dazu. In diesem aus Hefeteig gebackene Kranzgebäck sind traditionell jeweils ein oder Porzellanfigürchen und eine getrocknete dicke Bohne versteckt. Wer die Bohne in seinem Stück finded, bezahlt Traditionsgemäß den Roscón und wer das Figürchen findet wird zum "König" des Festes gekrönt (daher haben die meisten der Roscones auch ein goldenes Pappkrönchen im Zentrum.

Falls Ihr anstatt einen zu kaufen euren Roscón mal selber backen möchtet, hab ich einmal das Rezept herausgekramt. Die angegebenen Mengen sind großzügig berechnet und daraus können bequem zwei mittelgroße Roscones gebacken werden. Die Dekoration bleibt desweiterem dem persönlichen Geschmack überlassen (ich zum Beispiel mag die kandierten Früchte überhaupt nicht) und wenn gewünscht kann der fertige Roscón auch aufgeschnitten und mit z.Bsp. mit Sahne gefüllt werden.

• 650 g Mehl, Typ 550 (harina de fuerza)
• 250 ml warme Milch
• 25-30 g frische Hefe
• 120 g Zucker
• 120 g zerlassene Butter oder Margarine
• 2 ganze Eier und 1 Eigelb
• 10 g Salz
• 2 1/2 EL Orangenblütenwasser (agua de azahar)
• Geriebene Schale von jeweils 1 grossen Zitrone und 1 Orange (ungespritzt)
Für die Deko:
• Kandierte Früchte
• Zucker
• Mandeln
• 1 gequirltes Ei
• 1 Orange

Etwas von der warmen Milch mit 2 – 3 EL Mehl und der zerbröselten Hefe vermischen, abdecken und an einem warmen Platz 15 – 20 Minuten gehen lassen.
Das Mehl in einer großen Schüßel langsam mit dem Zucker, dem Zitronen- und Orangenabrieb, Salz, der restlichen Milch, 2 Eiern und der Mischung die wir zuvor haben gehen lassen vermischen, das Orangenblütenwasser und die zerlassene Butter oder Margarine hinzugeben. Das ganze wird zu eienm glatten Teig verarbeitet. Danach den Teig auf einer mit Mehl vorbereiteten Arbeitsfläche mit den Händen gut durchkneten und zu einem Bollen formen. Den Teigbollen in eine Schüßel geben, diese mit feuchten Tüchern abdecken und den Teig erneut an einem warmen Platz für etwa 2 Stunden ruhen lassen.
Nach der Ruhezeit müßte der Teig ungefähr die doppelte Menge erreicht haben. Der Teig wird erneit auf der eingemehlten Arbeitsfäche mit der Hand gut durchgekneted un dann in die typische Roscón-Form gebracht und muß noch ca eine weitere Stunde gut abgedeckt and einem warmen Ort ruhen.
Nach dieser erneuten Ruhezeit können wir unseren Roscón mit dem grquirlten Ei einpinseln und nach Gusto dekorieren, zum Beispiel mit den kandierten Früchten, Orangenstücken, Mandeln, Zuckerstreuseln o.ä. Wenn wir den Stilechten Roscón machen möchten, müßen nun auch die Figürchen (bitte Ofenfest) und die trockene Bohne (Haba) versteckt werden.
Den Ofen auf 180ºC vorheizen und den Roscón, je nach Größ 15 – 20 Minuten backen.
Miesepeter
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Re: Roscón de Reyes

Beitrag von Miesepeter »

Diese Arbeit machen sich die wenigsten Einheimischen und ziehen den Gang zum örtlichen Bäcker oder Lidl vor. Wie auch beim Dresdner Stollen sind die Qualitätsunterschiede gewaltig, was man aber meistens zu spät merkt. Traditionell besonders gefragt sind die Roscones der Konditorei "Mallorquina" auf dem Sonnentorplatz in Madrid. https://duckduckgo.com/?q=Roscones+la+M ... &ia=images
Heisse Schokolade dazu? - nicht unbedingt, Kaffee tut es auch - über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Besonders preiswert sind die (übriggebliebenen) Kränze ab dem 7.1. und das sind gar nicht wenige.
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Florence
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Re: Roscón de Reyes

Beitrag von Florence »

Ist mir schon klar das heutzutage die wenigsten sich diese Arbeit antun (obwohl gerade unter den Einheimischen mittleren Alters der Trend immer mehr dahin geht solche Sachen auch mal wieder selber zu machen). Auch die Frage ob heiße Schokolade, Kaffee, Wasser oder was auch immer dazu .... ist natürlich wie vieles andere auch Geschmackssache.

Das Rezept hier zu posten, lieber Miesepeter, war ja auch sowiso nur mal so eine Idee falls jemand im Forum Lust hat so einen Roscón selbst zu backen (es soll ja auch Leute geben die Freude am backen haben :-D :-D :-D )
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balina
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Re: Roscón de Reyes

Beitrag von balina »

Wir haben heute schon ein Stück gefüllt mit Zitronenpuddingcreme in einer kleinen Konditorei in Santa Pola gegessen. War lecker.

Vor zwei Jahren haben wir einen ganzen Roscón de Reyes bei einem Bäcker in Alicante gekauft und zu Bekannten als kleine Besuchergabe mitgenommen. Der Kuchen wurde dann auch gleich zum Kuchen der Gastgeber auf die Kaffeetafel gestellt. Menno, das Zeug war puptrocken.

Sollte ich noch einmal solch einen Kuchen irgendwohin mitnehmen, backe ich den garantiert selber. Da ist dein Rezept sehr hilfreich.

Danke für die Mühe. Habe es mir gleich mal ausgedruckt.
_____________
lieben Gruß
balina

Ein bisschen Grütze unter der Mütze ist schon was nütze.
Aber ein gutes Herz unter der Weste ist wohl das Beste.
Scandy
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Re: Roscón de Reyes

Beitrag von Scandy »

Vielen lieben Dank für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast. Das Rezept habe ich mir gleich "copy and paste" in mein persönliches Kochbuch gespeichert.
Wenn ich einmal am 06. Januar nicht in Spanien bin, werde ich ihn sicherlich auftischen.
Als Absicherung gibt es dicke Schokolade in der Tasse dazu - so fällt es niemandem auf, falls der Kranz zu trocken wird.

Meinen ersten habe ich vor Jahren in einer XXX-Filiale in Denia bekommen:
der Filialeiter (oder was auch immer er war, jedenfalls jemand mit Schlips, gut sitzender Firmenkleidung und schwarz lackierten Schuhen) ging herum und teilte aus. Herzhaft biss ich hinein und
:d
traf auf einen Weisen. Seitdem gehe ich diese Dinger und Warenproben jeglicher Art sehr vorsichtig an :-D

Scandy

PS.: der dicke bleiche Mann im Gewand von Elsa (Disney Frozen) steht nun im Wohnzimmer der ersten Heimat und jeder, der die Geschichte noch nicht gehört hat, muss daran glauben :)
pichichi
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Re: Roscón de Reyes

Beitrag von pichichi »

Seltsam, seltsam...hier auf Teneriffa ist der Vorrat an italienischen Panettoni komplett erschöpft, während man überall die roscones con crema, trufas, etc. erhält. Es scheint so, dass nicht nur Zugereiste das spezielle italienische Hefegebäck präferieren, sondern vermehrt auch die Einheimischen...
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