Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Pflege im Alter, Hilfsmittel etc.
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Kipperlenny
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von Kipperlenny »

highgate hat geschrieben:Wir sind den Weg anders gegangen und gleich in diese Anlage in Pego gezogen, wo wir nun seit knapp einem Jahr glücklich und zufrieden wohnen, zahlen lieber jetzt schon den Beitrag für die Pflege, mit der Hoffnung diese noch seeeeehr laaaaange NICHT in Anspruch nehmen zu müssen, aber wenn........ist immer jemand da. Unser Haus hat 125 qm über 2 Stockwerke, Treppenlift ist möglich und wir müssen uns weder um die Grünanlage, noch um den recht großen Pool kümmern, man kennt die Leute in den 16 Häusern und wenn einer von uns mal übrig bleibt, hat er Ansprache und ist nicht alleine.
Ich finde das sehr gut, wie Ihr das macht. Überhaupt halte ich es für sinnvoll, wenn man sich mit dem älter werden auseinandersetzt und den Umständen entsprechend einrichtet und anpasst. Wenn dies von einem selbst kommt und eingeleitet wird, empfindet man es evtl. auch nicht als Bevormundung durch andere und ist dem Ganzen positiv gegenüber eingestellt.
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Cozumel
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von Cozumel »

@ highgate

sind denn alle Bungalows zweistöckig?
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highgate
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von highgate »

Wir haben hier in der "Anlage" alle Freiheiten, haben keine Verpflichtungen und keiner macht uns Vorschriften. Wir fahren weiterhin Motorrad, mit der Vespa zum Strand ( 10 Km ), haben Rennräder und Mountain-Bikes, unser Kleinwagen ( Fiat 500 Abarth ) steht in der Tiefgarage, wo ich auch eine " Werkstatt " habe, nach Jahrzehnten Oldtimer-Schrauberei kann / will ich das nicht ganz aufgeben und es gibt immer irgendwas zu tun. Wir haben uns also optimal eingerichtet und -gewöhnt, vermissen NICHTS Bild
Liebe Grüße, Hans-Jürgen

Es gibt keinen größeren Luxus, als nur das tun zu können,zu dem man Lust hat.

"Alt ist nur der, dessen Geist keine Leidenschaft mehr kennt." (Konfuzius)
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von Florecilla »

Citronella hat geschrieben:Wunsch und Wirklichkeit triftet allzuoft auseinander.

Auch wir sind momentan dabei, unsere Wohnsituation zu verändern. Durch die 2 Schlaganfälle meines GG, wo einige Einschränkungen zurück geblieben sind, wird der Pool, großer Garten und die Instandhaltung des Hauses zunehmend zur Belastung. So ziehen wir nächsten Monat in "Betreutes Wohnen" mitten in Pego. Wir mieten eine große Wohnung, bekommen die Hilfe die wir brauchen. Mit dem Drumherum haben wir nichts zu tun und sind genauso unabhängig wie jetzt. Deutschland ist und war für uns nie eine Option. Der Schritt ist uns nicht leichtgefallen - wir hatten wunderbare 17 Jahre in unserem Haus. Aber man muß sein Leben den Gegebenheiten anpassen und seit die Entscheidung feststeht, freue ich mich auch auf den neuen (letzten?) Lebensabschnitt.

Also, falls jemand ein schönes Haus sucht - unseres steht zum Verkauf ;;)

Saludos
Citronella
EURE ENTSCHEIDUNG finde ich sehr gut und könnte mir eine solche Lösung zu gegebener Zeit auch vorstellen. Freue mich schon auf den ersten Besuch bei euch >:d<

Kipperlenny hat geschrieben:Ich finde das sehr gut, wie Ihr das macht. Überhaupt halte ich es für sinnvoll, wenn man sich mit dem älter werden auseinandersetzt und den Umständen entsprechend einrichtet und anpasst. Wenn dies von einem selbst kommt und eingeleitet wird, empfindet man es evtl. auch nicht als Bevormundung durch andere und ist dem Ganzen positiv gegenüber eingestellt.
Genau das ist der Punkt!
Saludos,
Florecilla (Margit)


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baufred
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von baufred »

... und jetzt der "Fuzzi" vom Bau :d :
in D: die letzten 6 Jahre hab' ich die "Altenteilswohnung" meiner Mutter in unserem Haus nach ihrem Tod komplett kernsaniert, technisch schon auf Stand von "morgen" B-) gebracht und weitestgehend barrierefrei für unseren letzten Lebensabschnitt hergerichtet - vor 1 1/2 Jahren sind wir eingezogen und fühlen uns "sauwohl" - mal 'n paar Stichpunkte zur "Barrierefreiheit":
> Zugang zur Wohnung von Bürgersteig und bis in den Garten > ohne Stufen!!
> rollstuhl-/rollatorgerechte Türbreiten - wo notwendig - hergestellt (3x)
> alle Türschwellen entfernt und bodenbündig gefliest
> Bad: vergrössert, Duschtasse entfernt, komplett bodenbündig gefliest > Duschbereich > rutschhemmend (R11) :idea: , FB-Heizung eingebaut, eine Wand installationsfrei vorbereitet für evtl. Montage Handgriff/Klappsitz, auf Glasduschabtrennung zum Waschbecken wurde zugunsten Vorhang verzichtet => volle Rollstuhlbewegungsfreiheit im Bedarfsfall :idea:
> WC = sep. Raum mit "freien" Montageflächen für nachträgl. Anbau v. Handgriff Wandseite + Klappgriff auf Raumseite sowie "vergrößerter Bewegungsspielraum" für Rollstuhl

Für Spanien:
>> Hauseingang: Option für den "barrierefreien" Zugang mittels nachträgl. installierbaren "Scherenhubtisch" - der Kostenaufwand dafür ist noch vertretbar und in der Zugangsöffnung braucht nur das Geländer und 'ne Aluschiebetür demontiert werden ... auch kein besonderes Hindernis -
>> die Terrasse wurde seinerzeit bereits auf Hausniveau geplant ...

... ergo, alles weitestgehend vorbereitet und im "grünen Bereich" bzw. ohne großen Aufwand und Umbauten nachrüstbar ... und, für die Betreuung wünsche ich mir 'ne temperamentvolle Spanierin ... :d

... so, und jetzt noch die nächsten Jahre auf eigenen Beinen "durchhalten" - nach dem "Schuss vorm Bug" vor Weihnachten > beidseitige Lungenembolie!! ... glücklicherweise ohne Folgen und wieder komplett fit ... #:-s
Saludos -- baufred --
Cozumel
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von Cozumel »

Echt klasse Baufred. :)

Nur Duschvorhänge finde ich brrrr
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vitalista
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von vitalista »

@ baufred: Jetzt musste ich erstmal googlen, was ein Scherenhubtisch ist. Du meinst, das wäre für einen Rollstuhl zu gebrauchen? Das ist ja auch mal eine Idee, wenn wie bei mir zwei Stufen zur Terrasse hoch überbrückt werden müssten.

@ Citronella: Schön, dass du es so sehen kannst. Ich denke auch, wenn man sich entschieden hat, dann kann man sich auch auf das Neue freuen. Nur der Weg bis dahin ist schwierig. #:-s Ich wünsche euch, dass ihr schnell einen Käufer für euer Haus finden werdet.

@ Cozumel: Genau die im Laufe der Jahre zusammengesuchten Schätze sind es u.a. auch bei mir... Jahrelang habe ich auf Flohmärkten und in Antiquitätenläden gestöbert und all die Fundstücke wären zu groß für das Haus. Das Putzen alleine wäre für mich auch nicht das Problem. Aber die Instandhaltung eines älteren Hauses ist schon aufwendiger. Früher machte mir das nichts aus, inzwischen wird es zur Last, wenn z.B. wegen des Regens im Bad der Putz runterkam, das Dach undicht geworden war und, und...

Eine Wohnung wäre für mich nichts, da hätte ich viel zuviel Schiss vor dem, was ich u.U. vom Nachbarn höre. Ich habe da schon einige negative Erfahrungen mit der spanischen Bauweise gemacht. Und wenn das Grundstück noch so klein ist, ich möchte einmal ums Häuschen laufen können.
Mal sehen, ob ich im Juni weiß, ob es für mich der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel ist.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
Cozumel
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von Cozumel »

Ich hab mein Haus nicht mit allzu grossem Bedauern verkauft.

Ich geniesse es, mich um Schäden an meinem Miethaus nicht mehr kümmern zu müssen. Natürlich überwache ich es.

Ich suche jetzt erwas kleineres für 800 Euro alles ebenerdig. Aber nicht zu klein.
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Oliva B.
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von Oliva B. »

Wer sein Leben lang in seinen eigenen vier Wänden inkl. Garten gewohnt hat, dem fällt es schwer loszulassen.

Viele Rentner kommen nach einem arbeitsreichen Leben (oder schon früher) an die Costa Blanca, die Werbung nennt die Küste das Florida Europas. Umgeben von Golfplätzen und mit deutlich mehr Sonnenscheinstunden gesegnet als in der Heimat, verbringen viele ganzjährig, andere nur ein paar Monate im Jahr ihren Lebensabend.

Das erste Jahrzehnt genießen die Senioren Haus, Garten (teilweise mit Pool) und Freizeitangebote, doch nach und nach stellen die meisten fest, dass ein Haus mit Grundstück viel Arbeit mit sich bringt (spätestens wenn sich die Zipperlein häufen) und bemerken, dass die Räume für Kinder und Freunde auch nicht das ganze Jahr belegt sind, aber trotzdem Arbeit machen.

Doch wann ist es der richtige Zeitpunkt einen Schnitt zu machen? Noch bevor das eigene Haus zur Last und die Unterhaltung zu teuer wird (weil man vorher selbst alle Arbeiten erledigt hat)? Oder orientiert man sich erst um. wenn man nicht mehr kann oder der Tod des Partners oder eine schwere Krankheit/Behinderung dem Leben im Eigenheim ein Ende setzt?

Wer sich noch fit fühlt, der schiebt den Gedanken sich zu verkleinern in der Regel noch ganz weit von sich. Doch die Überlegungen, wie und wo man sein Alter verbringen möchte, sollten rechtzeitig beginnen.

Wer noch gesund ist, macht sich wahrscheinlich wenig Gedanken, doch auch diese Menschen werden sich fragen, wie lange das noch gut gehen mag. Solange man noch Auto fahren kann, sieht man wenig Probleme, doch wenn man das nicht mehr schafft, sollten Geschäfte und kulturelle Angebote in der Nähe sein, aber auch Ärzte, Physiotherapeuten und Apotheken, denen man seine Wehwehchen möglichst in der Muttersprache mitteilen kann.

Auch muss man bedenken, das "Haus und Hof" ständige Aufmerksamkeit brauchen. Wenn sich erst einmal ein Renovierungsstau gebildet hat, wird es schwer werden, die Immobilie später gut zu verkaufen. Das bedeutet aber, dass Personal für die Pflege des Gartens und des Hauses eingestellt werden muss, zusätzliche Kosten auf die Eigentümer zukommen und für viele der Verlust eines geliebten Hobbys. Dafür muss ein Ersatz gefunden werden, um die freien Stunden zu füllen.

Nach und nach wird man feststellen, dass man nicht mehr so viel unternehmen kann. Hat man dann Nachbarn mit denen man sich gut versteht oder kommen sie nur drei Wochen im Jahr oder vermieten sie gar und man muss sich im Sommer von morgens bis abends das Jauchzen der Urlauber anhören, wenn sie begeistert in den Pool springen?

Alternativen zum Eigenheim gibt es einige - und sie sind meistens sehr viel günstiger als in Deutschland. Man kann von einem großen Haus in ein kleineres oder in eine Wohnung zur Miete ziehen (wobei man darauf achten sollte, dass sie seniorengerecht ist, aber auch in eine Senioren-Residenz oder in eine WG mit Bewohnern über 50. Mehrgenerationenhäuser wie in Deutschland, wo sich Alt und Jung ergänzen, sind mir an der CB nicht bekannt.

Doch egal, für welche Lösung man sich entscheidet, feststellen wird es jeder: Man muss Abstriche machen, wenn man seinen Lebensraum reduziert, kann aber auch eine Menge hinzugewinnen, z. B. eine bessere Lebensqualität. Es kommt immer auf die Sichtweise an! ;)
Cozumel
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Re: Wohnen im Alter: Wenn das Haus zur Bürde wird

Beitrag von Cozumel »

Elke, das Klima an der Costa Blanca lässte sich eher mit Kalifornien vergleich.
Das "mediterrane" Klima gibt es nämlich nicht nur in Europa sondern auch noch in Kalifornien, Nordafrika und Australien.

Mediterrane Klimazonen
(wie gut, dass ich endlich diesen Linkbutton gefunden habe. :-D )

Hier solls sein wie in Florida? Da sei Gott vor.
In Florida gibt es tropische Fieber. Giftschlangen und Aligatoren die bis zum Pool kommen und Preise die eher für Promis geeignet sind und ganz grosse Probleme mit Kriminalität und Drogenverbrechen.

Was ich eigentlich sagen möchte, wir haben hier ein unheimliches Glück so ein phantastisches Klima und Lebensbedingungen ganz in unserer Nähe zu haben.

Das sollte wirklich keine Kritik an Deinem Artikel sein. Ich bin nur so froh, dass wir nicht in Florida wohnen. :d
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