Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

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filosoferl
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von filosoferl »

Oliva B. hat geschrieben:Hallo Marybell,
Sie haben erlebt, wie die zugezogenen Ausländer mit ihren Landsleuten in ihre eigenen Siedlungen gezogen sind, in denen sie untereinander in ihrer Heimatsprache kommunizieren. Die Ausländer verstehen die Spanier oftmals nicht, viele bemühen sich noch nicht einmal, erwarten jedoch umgekehrt, dass die Einheimischen die Ausländer verstehen.
In Deutschland wird von den Migranten erwartet, dass sie Deutsch lernen. Vielleicht erwarten die Valencianos denselben Schritt von den Zugezogenen in dieser Gegend?
Mit Verlaub, ich sehe das anders. In Ö sind in allen öffentlichen Ämtern mehrsprachige Hinweise, Erklärungen oder Formulare ausgelegt oder angebracht. Für Leute, die in den wenigsten Fällen mit Geld ins Land kommen sondern auch noch von unsren Steuern leben...
Meine Frau konnte sehr gut spanisch, doch wer sprach mit ihr (uns?) Wenn, dann fingen sie mit Valenciano zu "quargeln" an...
Diese zumeist ungebildeten Vollkoffer in unserem Haus warteten bis sie die Frau Dr. grüsst. Starrten sie an, wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Zum Glück verreise ich jedes Monat und will das Penthouse nicht vermieten oder zu einem Schleuderpreis verkaufen...
Dafür. dass man in den meisten Fällen über den Tisch gezogen wird, ihnen einen Reichtum zugeschanzt hat, von dem die Netz-Flicker früher nicht einmal zu träumen gewagt haben, finde ich die könnten sich mehr bemühen...
Meine Frau und ich suchten ja keinen Job in diesem Land, wir wollten einfach teuer für Sonne bezahlen, und bekamen Unfreundlichkeiten...
Ausserdem sind die "Kultur-Angebote" hier ziemlich dürftig...
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Florecilla
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von Florecilla »

Starke Geschütze, die du da auffährst, Freddy. Entspricht diese Haltung nicht genau den Rentnern, die du hier beschreibst und von denen du dich eigentlich so vehement distanzierst? Diese Sprüche habe ich hier schon mehr als einmal gehört. Ob und wie viel Wahrheitsgehalt enthalten ist, lassen wir mal dahin gestellt. Wenn ich mein Geld in diesem Land ausgebe, tue ich das doch freiwillig. Aber fällt uns denn ein Zacken aus der Krone, wenn wir die Sprache unserer Gastgeber zumindest versuchen zu verstehen. Nichts anderes verlange ich von in Deutschland lebenden Ausländern doch auch.

Warum deine Frau angestarrt wurde, wie ein Wesen von einem anderen Stern, kann ich nicht nachvollziehen. Meine Erfahrungen sind ganz andere. Trotz meiner - sagen wir mal - "noch ausbaufähigen" Spanischkenntnisse sind mir die Spanier immer geduldig und freundlich entgegen getreten. Auch wenn ich vielleicht nicht alles verstehe oder selbst Probleme habe, mich auszudrücken, wird so lange gemacht und getan, bis eine Verständigung erzielt wird. Und wenn der ein oder andere Spanier gewohnheitsmäßig ins Valenciano verfällt, genügt ein kleiner Hinweis, und schon geht's auf Castellano weiter und zur Not auch mal mit Händen und Füßen - aber immer nett und charmant.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Gast1
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von Gast1 »

ich habe ja im Hinterland gewohnt und die Crevillenter sind fast fanatische Valencianos, aber mir ist kein einziger begegnet, der nicht auch castellano mit mir sprechen konnte, wenn er merkte, dass ich ihn nicht verstand. Und wenn man nur ein paar Worte oder Sätze in Valenciano sagen konnte (und da ist nun wirklich nichts dabei), dann sind sie fast ausgeflippt vor Freude. Das ist es, was ich unter integrationswillig (was in Deutschland zur Zeit so heftig diskutiert wird) verstehe. Wenn allerdings Denia meint, ihre Prospekte nur in Valenciano drucken zu müssen, dann wollen sie halt unter sich bleiben. Sollen sie. Das wird sich dann schnell herumsprechen und die Leute werden auf touristenfreundlichere Orte ausweichen.
Urm.l hat geschrieben: Muss eigentlich jeder Deutsche der nach Bayern zieht die bayerische Mundart erlernen, weil er sonst nicht verstanden wird? Ich war noch nie in Bayern, daher ist das eine ernste Frage! :-?
Mit Verlaub, das ist eine blöde Frage! Als wenn jeder, der mal nach Norddeutschland geht, auch Platt sprechen müsste, um verstanden zu werden. Stell Dir vor, Urm.l, man hat mich Bayerin sogar in Kiel verstanden und die Hamburger werden auch in München keine Probleme haben.

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Urm.l
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von Urm.l »

In Kiel spricht man normalerweise kein Platt. Das haben die Großeltern getan und die Seeleute tun es heut noch. Aber die restliche ( :-D ) Bevölkerung bei uns im Norden spricht ein gutes Hochdeutsch. Außerdem denke ich mit Stolz sagen zu dürfen, dass wir sehr aufgeschlossen sind und uns immer bemühen, auch fremde Dialekte zu verstehen.
Saludos vom Urm.l
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von Moreflash »

Mal kurz an einige Greenhorns hier:

Die Spanier (Valencianos y Catalanos) sind, neben der Tatsache, dass Ihnen emotionale Intelligenz fehlt, KULTUR-RASSISTEN, das ist auch die vorwiegende Meinung vieler Spanier im Inland.

Der von Landschaft und Wetter verdüdelte Ausländer wird an der Nase rumgeführt. Das Rathaus veranstaltet Valenciano-Kurse für Ausländer und die Mitarbeiter dort regen sich gleichzeitig auf, dass die Ausländer jetzt auch schon anfangen ihre heilige Dorf-Sprache zu lernen und dass man ja gar nicht mehr unter sich sein könne.

Die Behörden in Katalonien (jetzt auch mit leichten Anfängen in der Com. Valencia) schreibt Geschäften mit Strafauflagen vor, ihre Webung vorwiegend in der Subsprache ihres so geliebten Insel-Bundeslandes zu machen. Und Schilder mit einer Sprachenvielfalt wird man damit unterbinden.

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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von filosoferl »

Moreflash hat geschrieben:Mal kurz an einige Greenhorns hier:

Die Spanier (Valencianos y Catalanos) sind, neben der Tatsache, dass Ihnen emotionale Intelligenz fehlt, KULTUR-RASSISTEN, das ist auch die vorwiegende Meinung vieler Spanier im Inland.

Der von Landschaft und Wetter verdüdelte Ausländer wird an der Nase rumgeführt. Das Rathaus veranstaltet Valenciano-Kurse für Ausländer und die Mitarbeiter dort regen sich gleichzeitig auf, dass die Ausländer jetzt auch schon anfangen ihre heilige Dorf-Sprache zu lernen und dass man ja gar nicht mehr unter sich sein könne.

Die Behörden in Katalonien (jetzt auch mit leichten Anfängen in der Com. Valencia) schreibt Geschäften mit Strafauflagen vor, ihre Webung vorwiegend in der Subsprache ihres so geliebten Insel-Bundeslandes zu machen. Und Schilder mit einer Sprachenvielfalt wird man damit unterbinden.

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Wie Recht du hast! Es wird so viel herum gesülzt und viele Auswanderer-willige nicht voll über die vielen Nachteile des Landes aufgeklärt!
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von filosoferl »

Florecilla hat geschrieben:Starke Geschütze, die du da auffährst, Freddy. Entspricht diese Haltung nicht genau den Rentnern, die du hier beschreibst und von denen du dich eigentlich so vehement distanzierst?
Das sind "Schüsse" mit einem Luftgewehr! Hier kommt die "Infanterie". Und bitte, der Artikel "Rentner-Stadl" widerspricht in keinem Punkt meinen Aussagen! Wie ich schon "Moreflash" zustimmte und meinte: Auswanderungswillige sollten nicht nur "Gesülze" hören, sondern auch die Realität!
Noch etwas: Die meisten haben gemietet, ich habe bar ohne Hypothek gekauft, und kann deswegen nicht so schnell weg. Meine Frau war keine Dumme, sie war sensibel, stand aber nicht auf "Kaffe-Kränzchen" oder sich mit ungebildeten Zugewanderten oder Einheimischen über Kultur oder Gesellschaft zu unterhalten...
Sind wir vielleicht vergleichbar mit Wirtschaftsflüchtlingen oder Schein-Asylanten, die den "Gast-Ländern" ja Geld kosten und keines bringen? Die sollen auch schleunigst die Sprache lernen, aber wozu soll ich perfekt spanisch sprechen, wenn ich nur selten meine Wohnung verlasse? Damit ich spanisches Fernsehen verfolgen kann? Ich muss und will hier nicht arbeiten, also wozu? Es genügt mein "spanisch" um durchs Leben zu kommen...
Ich schiesse vielleicht "scharf", aber schreibe meine Meinung klar hinaus. Hie etwas neues. Aber bitte nicht aufregen, ich zahle keine Arztkosten. (Nicht einmal die sprechen englisch. Meine Freundin muss nächste Woche nach Velancia zu einem Arzt, der wirklich was kann) an dieser Küste der Heilpraktiker und Wünschelruten-Heiler...
Noch etwas: Ausländer, die einen Suizid begehen, werden nicht in den Medien veröffentlicht...
http://radio-schwachsinn.blogspot.com/p ... d-der.html
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von Marybell »

Meine Güte,da ist ja wieder was losgetreten worden....
nun mein Anliegen jetzt ist eigentlich nur daraufhin zuweisen,dass es gegen das Gesetz ist,was hier ganz offiziell passiert. Valenciano kann gleichberechtigt neben dem Castellano stehen und das ist spanisches Gesetz. Auf keinen Fall dürfen Veröffentlichungen nur in Valenciano veröffentlicht werden,schon gar nicht von der Gemeinde. Aber wie so vieles wird dies einfach ignoriert.
Dazu muss ich sagen,dass die meisten Familien,die ich kenne und die zu Hause Valenciano sprechen auch nicht sehr glücklich sind mit der Politik ihrer Comunidad.Sie haben nämlich auch erkannt,dass es viel wichtiger wäre einen vernünftigen Englischunterricht anzubieten....
ciao Marybell
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von calpe06 »

Florecilla hat geschrieben:Starke Geschütze, die du da auffährst, Freddy. Entspricht diese Haltung nicht genau den Rentnern, die du hier beschreibst und von denen du dich eigentlich so vehement distanzierst? Diese Sprüche habe ich hier schon mehr als einmal gehört. Ob und wie viel Wahrheitsgehalt enthalten ist, lassen wir mal dahin gestellt. Wenn ich mein Geld in diesem Land ausgebe, tue ich das doch freiwillig. Aber fällt uns denn ein Zacken aus der Krone, wenn wir die Sprache unserer Gastgeber zumindest versuchen zu verstehen. Nichts anderes verlange ich von in Deutschland lebenden Ausländern doch auch.

Warum deine Frau angestarrt wurde, wie ein Wesen von einem anderen Stern, kann ich nicht nachvollziehen. Meine Erfahrungen sind ganz andere. Trotz meiner - sagen wir mal - "noch ausbaufähigen" Spanischkenntnisse sind mir die Spanier immer geduldig und freundlich entgegen getreten. Auch wenn ich vielleicht nicht alles verstehe oder selbst Probleme habe, mich auszudrücken, wird so lange gemacht und getan, bis eine Verständigung erzielt wird. Und wenn der ein oder andere Spanier gewohnheitsmäßig ins Valenciano verfällt, genügt ein kleiner Hinweis, und schon geht's auf Castellano weiter und zur Not auch mal mit Händen und Füßen - aber immer nett und charmant.
Also Florecilla!
Mit Sprache lernen bin ich voll deiner Meinung, aber dass man dann auch unbedingt Valnciano koennen soll, dass ist nun wirklich zuviel. Da kommt man als Urlauber und hat ein paar Brocken spanisch gelernt und kommt an den Strand von Calpe und kann nichts lesen, weil die Generalitat meint ihr Valencianisch ist das beste. Zumal es ja auch nur Catalan ist. Das mit den valencianisch wird sehr uebertrieben. Ja ich lerne fleissig Spanisch, aber soll ich euch mal was sagen es sind nicht nur die Touristen und Auslaender die ihre Probleme mit dem Valenciano haben, sondern auch die einheimischen Spanier kommen nicht nach, wenn die Kinder mit Valenciano Hausaufgaben nach Hause kommen. Da sollte sich die Generalitat doch mal ueberlegen ob es unbedingt so uebertrieben werden muss.
Das ist meine Erfahrung hier. Ich spreche Spanisch in den Geschaeften und mit den anderen Eltern der Compañeros von meinen Kindern und auch die Reunions in der Schule werden auf Castellano abgehalten, aber nicht weil soviele Auslaender bei unseren Klassen vertreten sind. Im Quinto Curso bei Ann-Christin bin ich die einzigste Auslaendermama von 25 Schuelern und beim segundo curso bei Pascal sind wir glaube ich drei Auslaender (2 Englaender und ich Deutsche) von 24 Schuelern.
Also ich habe nichts degegen das man da Kulturgut ehrt, aber muss es denn gleich so dominant sein. Der ganz Untterricht wird auf Valenciano gehalten, selbst auch bei Pascal der im Castellanozug angemeldet ist, aber in der zweiten Klasse jetzt sprechen die Lehrer auf Valenciano. Es ist schon ein Krampf, aber nicht nur fuer die Auslaender.
Liebe Gruesse
Steffi und Familie
Moreflash
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Re: Kultur gibt es in Denia nur noch für Valencianos

Beitrag von Moreflash »

Subthema Valenciano:

Nun, es ist schon Wichtig in der heutigen Zeit Valenciano auch zu verstehen (ich sage verstehen), damit man nicht betrogen wird. Gutes Castellano ist aber unabdingbare Basis.
Jetzt in Krisenzeiten sind es nicht nur die Ostblockler, die Kleinbetrügereien einfädeln oder raubend durch die Urbas ziehen, es sind auch schon die Spanier selbst.

Dann es wird nicht einfach in Zukunft. In Katalonien kann man heute schon nicht mehr erwarten, dass in den Schulen Castellano unterrichtet wird. Privatschulen, die noch unterrichten, werden finanziell vom Land diskriminiert. Es regelmässig bürgerkriegsähnliche Proteste statt, Monarchen-Bildverbrennungen und Abkehrproteste vom Mutterland Spanien.
Um der ganzen Entwicklung ein Sahnehäubchen aufzusetzen: der Nationalist Mas könnte der nächste Ministerpräsident von Katalonien werden.

Ich kenne viele ausländische Firmen, die Barcelona oder das Umfeld verlassen und nach Madrid gehen.

Die Communidad Valencia ist langsamer, aber zieht Stück für Stück nach.

Übrigens, Valenciano ist nicht Katalan, wie hier mal angeklungen ist. Aber das wäre eine eigene Diskussion.

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