maxheadroom hat geschrieben:Miesepeter hat geschrieben:.......Die Zukunft ist längst nicht mehr, was sie mal war.
Hola todos y Miesepeter,
dieser Einwand hat mich jetzt einfach herausgefordert, auch schon allein wegen Deines Nicks da kann man natürlich nix von der Zukunft erwarten, sollte man auch nicht denn es gibt sie ja gar nicht :Denn das Wort Zukunft ist letztlich auch nur
ein Erklärungsprinzip, oder besser ein Beschreibungsprinzip, eine Worthülse für einen von uns phantasierten Raum Mit dem Wort "Zukunft" tun wir so, als gäbe es einen klar beschreibbaren Ort,an dem die Zukunft liegt. Den gibt es aber nicht. Die Geschichte zeigt, daß die Menschen zu allen Zeiten total danebenlagen, wenn sie Aussagen über die Zukunft machen wollten. Wir unterschätzen die Überraschungsmöglichkeiten.
Saludos
maxheadroom, der gerade auf dem Weg zurueck in die Zukunft ist
Hm, unsere Vorstellung von der Zukunft hat sich gewandelt und entspricht nicht mehr dem Wort im eigentlichen Wortsinn:
In unserem christlichen Kulturkreis hatte die Zeit einen Anfang (Schöpfung) und ein Ende, das durch die (Wieder-)Ankunft = Advent des Gottessohnes am Ende der Zeiten gekennzeichnet wurde. Dieser Zeitpunkt war zwar festgelegt, ihn wusste aber nur Gott - er lag in der ZuKUNFT, wobei -kunft von Kommen wieder auf dieses Ereignis weist. Es war also eine Zeitstrecke mit Anfang und Ende.
Dann kam die newton´sche Physik, mit deren Hilfe die Aufklärer ca 200 bis 300 Jahre lang erklärten, dass die Welt weder Anfang noch Ende hätte und die Idee eines "Anfang" auf den Müllhaufen warfen - das war die bis 1960 als Steady-State vertretene Theorie. Mit der sind die älteren von uns noch alle aufgewachsen.
1931 errechnete dann ausgerechnet ein katholischer Priester (und Physiker), dass mal Alles einen Anfang hatte, eine Idee, die zunächst als "Urknall" verlacht wurde, bis sie sich bestätigte und ab 1960 durchsetzte.
In unserer jetzt (noch) gebräuchlichen Vorstellung ist die Zeit also ein Strahl, der vom Urknall ins Unendliche weist, und das Unendliche jenseits unseres Standortes nennt man Zukunft.
Allerdings geht die heutige Astrophysik mit dem Begriff zukünftiger Unendlichkeit vorsichtiger um, weil sie weiß, dass die Zeit nicht nur einen Anfang hatte, sondern auch ein Ende haben wird: Nämlich bei vollständiger Entropie. (die Theorie der Schleifenquantengravitation lassen wir mal außen vor).
Und so kommt es, dass wir schlauen Menschen von heute eigentlich wieder ein ähnliches Zeitmodell besitzen - nämlich mit Anfang und Ende - wie die früher Christen. Nur sehr viel ausgedehnter.