Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Platz für alles, was in keine andere Rubrik des Forums passt und KEINEN Bezug zur Costa Blanca oder Spanien hat
Cozumel
especialista
especialista
Beiträge: 11704
Registriert: Mo 26. Apr 2010, 22:10
Wohnort: Schwarzwald

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von Cozumel »

camahewe hat geschrieben: Sa 22. Sep 2018, 19:01 Vor einigen Jahren sagte ein deutscher Philosoph, leider weiss ich den Namen nicht mehr, im Fernsehen:" Kein Mensch hat das Recht auf ein Organ eines Anderen."
Jeder, der auf ein Spenderorgan wartet, wartet doch auch auf den Tod eines Anderen. Hut ab, vor denen, die freiwillig ihre Organe spenden wollen. Aber es darf doch nicht von oben herab bestimmt werden, dass wir nur noch zum "Ersatzteillager" werden.
Das war kein Philosoph, sondern Prof. Bormann, Moraltheologe der katholischen Kirche. Deren verquere Moralvorstellungen muss sich nicht jeder zu eigenmachen.

Es soll ja auch niemand gezwungen werden. Genau wie man einen Spenderausweis bei sich haben sollte, dass man spenden will, kann man einen haben der verbietet, dass die Organe entnommen werden dürfen.
Cozumel
especialista
especialista
Beiträge: 11704
Registriert: Mo 26. Apr 2010, 22:10
Wohnort: Schwarzwald

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von Cozumel »

Nurgis, unsere Organe sind eh nicht mehr zu gebauchen. :)
Benutzeravatar
nurgis
especialista
especialista
Beiträge: 8662
Registriert: Mi 30. Mai 2012, 12:12
Wohnort: München-Land/Moraira

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von nurgis »

Cozumel hat geschrieben: Sa 22. Sep 2018, 20:33 Nurgis, unsere Organe sind eh nicht mehr zu gebauchen. :)
Natürlich. wenn Du sie nicht gebührend für die Verwendung gepflegt hast :lol:
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21583
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von Oliva B. »

camahewe hat geschrieben: Sa 22. Sep 2018, 19:01 Vor einigen Jahren sagte ein deutscher Philosoph, leider weiss ich den Namen nicht mehr, im Fernsehen:" Kein Mensch hat das Recht auf ein Organ eines Anderen."
Jeder, der auf ein Spenderorgan wartet, wartet doch auch auf den Tod eines Anderen. Hut ab, vor denen, die freiwillig ihre Organe spenden wollen. Aber es darf doch nicht von oben herab bestimmt werden, dass wir nur noch zum "Ersatzteillager" werden.
Cozumel hat geschrieben: Sa 22. Sep 2018, 20:33 Das war kein Philosoph, sondern Prof. Bormann, Moraltheologe der katholischen Kirche. Deren verquere Moralvorstellungen muss sich nicht jeder zu eigenmachen.
Religiöse Gründe dürften keiner Spendenverweigerung zugrunde liegen, denn selbst die katholische Kirche sieht die Organspende als "einen Akt der Nächstenliebe". Quelle. Sie setzt allerdings den Hirntod des Menschen voraus, das heißt, wir sprechen von einem Leichnam. Allein aus diesem Grund ist die Befürchtung, es "könne von oben herab bestimmt werden", dass wir (also die Menschen) nur noch als 'Ersatzteillager' dienen", nicht nachvollziehbar, denn ein Verstorbener hat aufgehört als Mensch zu existieren - und Organspenden Lebender werden bei uns nicht verlangt!

Ob das von camahewe Zitat, "Kein Mensch hat das Recht auf ein Organ eines Anderen", tatsächlich Prof. Dr. Bormann zugeschrieben werden kann, kann ich nicht beurteilen. Seine Stellungnahme zum Thema "Organspende" erschien vor 4 Tagen unter dem provokanten Titel "Der Mensch ist kein Ersatzteillager"...Wie diese Aussage allerdings gemeint ist, kann man nur verstehen, wenn man das ganze Interview liest. Übrigens, Herr Prof. Dr. Bormann trägt seinen Organspendeausweis immer bei sich.

Die "deutsche Widerspruchslösung" im Vergleich zu anderen Gesetzliche[n] Regelungen zur Organspende in Europa
Benutzeravatar
nixwielos
especialista
especialista
Beiträge: 4662
Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
Wohnort: Stuttgart / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von nixwielos »

Jetzt sind wir weit OT für den Titel dieses Fadens, aber ich möchte dennoch Dir, liebe Elke, herzlich danken und Dich auch als Vorbild benennen, wie spannende und kontrovers zu diskutierende Themen sauber recherchiert und nicht einfach mal so aus der hohlen Hand heraus argumentiert werden können! >:d<
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Benutzeravatar
Florecilla
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 16992
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:32
Wohnort: Frechen / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von Florecilla »

Dem schließe ich mich an, nixwielos. Ich war noch bei der Recherche und Elke ist mir mit ihrer Erläuterung zuvor gekommen.
Oliva B. hat geschrieben: So 23. Sep 2018, 09:35 Sie setzt allerdings den Hirntod des Menschen voraus, [...]
Das ist für mich einer der entscheidenden Punkte bei der Organspende. Irrtümlicherweise wird häufig angenommen, dass jeder Leichnam zur Organspende geeignet sei. Dem ist mitnichten so. Immer wieder hört man das Argument, man ließe z. B. bei einem Unfall einen Schwerverletzten einfach sterben, um seiner Organe habhaft werden zu können. Organentnahmen sind aber nur möglich, wenn beim Hirntod des Menschen, d.h. die Gesamtfunktion des Großhirns, Kleinhirns und Hirnstammes unwiederbringlich und unumkehrbar ausgefallen und damit der Tod des Menschen sicher festgestellt ist. Nur dann kann das Herz-Kreislauf-System durch intensivmedizinische Maßnahmen für eine begrenzte Zeit künstlich aufrechterhalten werden und die so weiterhin durchbluteten Organe können für eine Transplantation entnommen werden.

Die Wahrscheinlichkeit, überhaupt als Organspender in Frage zu kommen, ist dabei verschwindend gering:

"Von 900.000 Todesfällen im Jahr sterben in Deutschland etwa 400.000 im Krankenhaus. Davon werden nur ein Prozent, also 4.000 Menschen, überhaupt als hirntot diagnostiziert. Das heißt: Weniger als 0,5 Prozent aller Verstorbenen kommen überhaupt als Spender in Frage – unabhängig davon, ob sie zu Lebzeiten für oder gegen die Organspende waren." (Quelle: Planet Wissen)

Deshalb befürworte ich die Widerspruchslösung, wie in anderen europäischen Ländern bereits üblich. Bei dieser geringen Anzahl an überhaupt möglichen Spenden wird m. E. jedes "verfügbare" Organ benötigt. Ich bin auch der Meinung, dass die meisten Menschen aus bequemer Passivität keinen Organspendeausweis haben, aber durchaus im Falle eines Falles zu einer Spende bereit wären. Diese Bequemlichkeit käme der Widerspruchslösung sehr entgegen ;-)
Saludos,
Florecilla (Margit)


CBF on Facebook
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21583
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von Oliva B. »

Florecilla hat geschrieben: So 23. Sep 2018, 12:05 […]Deshalb befürworte ich die Widerspruchslösung, wie in anderen europäischen Ländern bereits üblich. Bei dieser geringen Anzahl an überhaupt möglichen Spenden wird m. E. jedes "verfügbare" Organ benötigt. Ich bin auch der Meinung, dass die meisten Menschen aus bequemer Passivität keinen Organspendeausweis haben, aber durchaus im Falle eines Falles zu einer Spende bereit wären. Diese Bequemlichkeit käme der Widerspruchslösung sehr entgegen ;-)
Noch besser finde ich die von Prof. Dr. Bormann vorgeschlagene "verpflichtende Entscheidungslösung", Zitat:
  • "Das bedeutet, dass jeder Bürger sich zu einem gewissen Zeitpunkt für oder gegen eine Organspende entscheiden muss. Ich habe also nur zwei Wahlmöglichkeiten: Entweder ja, ich spende bestimmte Organe oder nein, ich möchte das nicht. Es gibt bereits Länder, in denen das so gehandhabt wird. In den USA zum Beispiel ist jeder, der einen Führerschein erwirbt, verpflichtet, diese Angabe zur Organspende zu machen."
    Quelle
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21583
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von Oliva B. »

Danke, Nixwielos. Ich weiß, dass man sich durch das Hinterfragen von unklaren Äußerungen keine Freunde macht. Doch in einem Forum, das Insider-Wissen vermitteln möchte, sollte sich jeder trauen, Vermutungen, Spekulationen oder Gehörtes anzuzweifeln, auch wenn sich manchmal Mitglieder dadurch auf den sprichwörtlichen "Schlips getreten" fühlen. Es geht doch gar nicht ums Rechthaben, sondern um die Kompetenz eines Forums. Oft genug werden noch Jahre später alte Beiträge im Internet recherchiert und gelesen. Das gilt sicher weniger für Rubriken wie "Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...", aber auch hierhin "verlaufen" sich, wie man sieht, ab und zu ernstere Themen, die nicht unbedingt hierhin gehören.

Überlegt (und eigentlich verworfen) hatte ich, noch etwas zum vorigen Thema Avocados und den Wasserreichtums Andalusiens bzw. Málagas zu schreiben, denn eigentlich gehört das in die "Spanische Plauderecke", aber jetzt mach ich es trotzdem.

Málaga verfügt längst nicht mehr über die früheren Wasserressourcen. Schon durch den ständig steigenden Massentourismus der vergangenen Jahre geraten die Küstenregionen (nicht nur die autonome Region Andalusien) jeden Sommer an die Grenzen ihrer Trinkwasserversorgung, in der Provinz Málaga kommt auch noch der Wasser verbrauchende Anbau von Avocados hinzu. Natürlich bietet die tropischen Küsten Granadas und der Axarquía beste Voraussetzungen für den Anbau von Avocados, genauso wie die Vega Baja (Alicante) für Obst und Gemüse, doch in regenarmen Regionen führt dieser exzessive Anbau (von dem nur wenige Großbauern wirklich profitieren) zusammen mit dem Tourismus regelmäßig zu Restriktionen bei der Nutzung von Trinkwasser.

Erst im September letzten Jahres gingen bei der Regierung die roten Warnlichter an, als die Wasserreserven auf den niedrigsten Stand des letzten Jahrzehnts sanken - die Junta de Andalucia plante damals ein Dürredekret. (Das zuletzt bekannte Dürredekret galt von 2005-2009). Doch die prekäre Wassersituation entspannte sich dank der Niederschläge im Winter 2017/18 und die befürchteten Restriktionen konnten unter der Bedingung aufgeschoben werden, dass künftig Wasser eingespart werden müsse, besonders in den Sommermonaten. Der Appell verklang nicht ungehört: In den letzten drei Monaten konnte - im Vergleich zum Vorjahr - der Wasserverbrauch von 68 auf 60 hm3 gesenkt werden. Das heißt aber trotzdem, dass die Provinz in den drei Sommermonaten die Hälfte des Jahresbedarfs (insgesamt 120 hm3)! Quelle

Wegen des anhaltenden Wassermangels in Andalusien haben jetzt Landwirte anderer "wasserreicher" Provinzen wie Cadiz und Huelva und die Valencianische Gemeinschaft ( :-? ) damit begonnen, verstärkt Avocados anzubauen. Quelle: Fruittoday
Ich bezweifele, dass Valencia über mehr Wasser als Andalusien verfügt. In Tàrbena, in der Vega Baja, oberhalb des hiesigen Mispel- und Avocadoanbaugebiets, wurde (nicht nur) in diesem Sommer öfter das Wasser abgestellt!


Verstecken ist aktiviert
Um diesen versteckten Text lesen zu können, musst du registriert und angemeldet sein.
Benutzeravatar
hundetraudl
especialista
especialista
Beiträge: 2466
Registriert: So 29. Sep 2013, 09:46

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von hundetraudl »

maxheadroom hat geschrieben: Sa 22. Sep 2018, 12:45
Hola todos y Cozumel,
Du hast im Prinzip nicht unrecht , aber es ist trotzdem eine üebrdenkenswerte Entscheidung der Politik über mich und meinen Willen zu entscheiden, dies ist die eine Seite der Medaille und wenn man die Diskusion verfolgt liegt es es nur am Rnade an den Spenderorganen , die Infrastruktur ist nach Informationen aus relevanten Kreisen , was man so mitbekommt gar nicht in der Lage mehr Spenderorgane zu händeln, dies ist die andere seite der Medaille >:)
Was aber das Hauptargument ist , ist das eingreifen des Staates in meine Willensentscheidung, eben das was als Opt.in/Opt-out beschrieben ist, letztlich fuehrt das dazu weil die Renten- und Pflegeversicherung an ihre Belastungsgrenzen stossen werden alle Pflegebeduerftigen und kostenintensive Kostenverursacher eliminiert wenn sie nicht explizit widersprechen >:) >:) >:)
Saludos
maxheadroom
Warte noch 20 Jahre dann gibt es Abschussprämien für Rentner >:)
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
Benutzeravatar
nurgis
especialista
especialista
Beiträge: 8662
Registriert: Mi 30. Mai 2012, 12:12
Wohnort: München-Land/Moraira

Re: Derek's wunderbare Welt des Schwachsinns...

Beitrag von nurgis »

@ Hundetraudl, der Vorschlag existierte schon vor zig Jahren, zum Glück fehlte die Zustimmung.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Antworten

Zurück zu „Die Café-Lounge“