La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Der „Dachschaden“ in Valencia ist nicht der erste Fall. Hohe Kostenvoranschläge und zahlreiche Baumängel haben dem Stararchitekten schon mehrfach Ärger mit seinen Auftraggebern gebracht. Dieses Jahr wurde er wegen mangelhafter Arbeit zur Zahlung eines Schadenersatzes von 3,27 Millionen Euro verurteilt. Ein Richter hat ihn lt. spanischen Medien in Oviedo für mehrere Mängel am 2011 eingeweihten Kongresspalast der nordspanischen Stadt für schuldig gesprochen. Während der Bauphase waren 2006 in Oviedo unter anderem Dachteile des „Palacio de Congresos“ eingestürzt. Allein dieser Unfall führte damals zu Mehrkosten von 3,4 Millionen Euro.
Nicht überall finden und fanden seine Bauwerke auch Bewunderung. Seine Brücke über den Canal Grande brachte halb Venedig in Rage. Ein noch auffälligeres Bauwerk in Jerusalem sorgte ebenfalls für Ärger. Der Bau aus Glas und Stahl war nicht nur wegen seines ultramodernen Aussehens in die Kritik geraten, sondern auch weil die Arbeiten mehr Zeit und Geld beanspruchten als geplant!
Nicht überall finden und fanden seine Bauwerke auch Bewunderung. Seine Brücke über den Canal Grande brachte halb Venedig in Rage. Ein noch auffälligeres Bauwerk in Jerusalem sorgte ebenfalls für Ärger. Der Bau aus Glas und Stahl war nicht nur wegen seines ultramodernen Aussehens in die Kritik geraten, sondern auch weil die Arbeiten mehr Zeit und Geld beanspruchten als geplant!
„Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?" Ernst R. Hauschka
- Florecilla
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Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Ich frage mich nur, wie all so etwas möglich ist. Auch wenn ein Architekt unsinnig und mangelhaft plant, gibt es doch immer Behörden, die die Entwürfe dieser Bauwerke genehmigen - genauso, wie es Behörden gibt, die die korrekte Bauausführung und Einhaltung aller Auflagen kontrollieren. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Liebe Florecilla!
Ich muss Dir leider recht geben, Du bist hier wirklich auf dem Holzweg, gerade in Spanien!
"Kontrollen" finden meist nicht auf der Baustelle, sondern in einem guten Restaurant statt, Baupläne können die wenigsten "Experten" lesen usw.. Kostenüberschreitungen gehören zum guten Ton und sind wahrscheinlich von vorn herein eingeplant. Heute gab´s im 6ten im "Intermedio" einen guten Beitrag, so als Ergänzung der Affaire Panamakanal: letzte Ausbaustufe Flughafen Barajas: 500%, Umfahrungstunnel Madrid: auch so um die 500%, AVE Verbindung Madrid-Valencia: mehr als 300% usw. usw...
Da meist genügend Schmiergeld geflossen ist, wird auch nichts beanstandet und die Mehrpreise anstandslos bezahlt, es hat ja keiner irgendwelche Verantwortung!
Ich muss Dir leider recht geben, Du bist hier wirklich auf dem Holzweg, gerade in Spanien!
"Kontrollen" finden meist nicht auf der Baustelle, sondern in einem guten Restaurant statt, Baupläne können die wenigsten "Experten" lesen usw.. Kostenüberschreitungen gehören zum guten Ton und sind wahrscheinlich von vorn herein eingeplant. Heute gab´s im 6ten im "Intermedio" einen guten Beitrag, so als Ergänzung der Affaire Panamakanal: letzte Ausbaustufe Flughafen Barajas: 500%, Umfahrungstunnel Madrid: auch so um die 500%, AVE Verbindung Madrid-Valencia: mehr als 300% usw. usw...
Da meist genügend Schmiergeld geflossen ist, wird auch nichts beanstandet und die Mehrpreise anstandslos bezahlt, es hat ja keiner irgendwelche Verantwortung!
Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Vor etlichen Jahren, als die Oper in Valencia noch im Bau war, hatte ich mich als Spezialist für Bühnenkinetik dort mal beworben.HermanG hat geschrieben:Liebe Florecilla!
Ich muss Dir leider recht geben, Du bist hier wirklich auf dem Holzweg, gerade in Spanien!
"Kontrollen" finden meist nicht auf der Baustelle, sondern in einem guten Restaurant statt, Baupläne können die wenigsten "Experten" lesen usw.. Kostenüberschreitungen gehören zum guten Ton und sind wahrscheinlich von vorn herein eingeplant. Heute gab´s im 6ten im "Intermedio" einen guten Beitrag, so als Ergänzung der Affaire Panamakanal: letzte Ausbaustufe Flughafen Barajas: 500%, Umfahrungstunnel Madrid: auch so um die 500%, AVE Verbindung Madrid-Valencia: mehr als 300% usw. usw...
Da meist genügend Schmiergeld geflossen ist, wird auch nichts beanstandet und die Mehrpreise anstandslos bezahlt, es hat ja keiner irgendwelche Verantwortung!
Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, die sogenannte Untermaschinerie im Rohbau "begutachten" zu können.
Die Technik funktionierte schon damals nicht wirklich, die Motoren für die Bühnenpodeste standen teils im Grundwasser... für meine Verhältnisse einfach undenkbar.
Nun, was soll ich gross erzählen, aus dem Job wurde nichts. Die Firma, für die ich arbeiten wollte, hat den Auftrag damals dann wohl verloren und konnte mich deswegen dann natürlich auch nicht beschäftigen.
Das Debakel jetzt war aber sozusagen schon damals vorprogrammiert.
Saludos, El Toro
Anhang: Ich habe über einige Jahre hinweg die Jose Carreras Gala in Leipzig, sowie The Dome, mit Bühnenkinetik (Drehscheiben, Hubpodeste) versorgt und diese während der Show auch "gefahren". Ich weiss also, wovon ich da rede.
Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Wenn das so weitergeht muß der Stararchitekt – der in der Schweiz lebt – bald Insolvenz anmelden…
Domingo kann wegen Gebäudeschäden nicht dirigieren, das Dirigentendebüt in Valencia fällt ins Wasser
Unterdessen kündigte die Regionalregierung rechtliche Schritte gegen Calatrava an, der den 2005 eröffneten Musikpalast in der spanischen Mittelmeermetropole entwarf. Der aus Valencia stammende Architekt war in letzter Zeit zunehmend in die Kritik geraten. In verschiedenen spanischen Städten, aber auch in den Niederlanden sowie in Italien laufen derzeit Ermittlungen gegen ihn wegen angeblicher baulicher Mängel seiner Gebäude und Brücken hier
Eine Rechtsprechung zum Bau- und Architektenrecht sagt - zumindest in Deutschland:
"Der die örtliche Bauaufsicht führende Architekt hat dafür zu sorgen, daß der Bau plangerecht und frei von Mängeln errichtet wird. Die ihm insoweit obliegenden Leistungen richten sich nach den Umständen des Einzelfalls. Der Architekt ist
zwar grundsätzlich nicht verpflichtet, sich ständig auf der Baustelle aufzuhalten. Gleichwohl muß er die Arbeiten in angemessener und zumutbarer Weise überwachen und sich durch häufige Kontrollen vergewissern, daß seine Anweisungen sachgerecht erledigt werden. Bei wichtigen oder kritischen Bauabschnitten, die ein hohes Mängelrisiko aufweisen und von denen das Gelingen des gesamten Werkes abhängt, ist der Architekt allerdings zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu einer intensiveren Wahrnehmung der Bauaufsicht verpflichtet. Gleiches gilt, wenn sich im Verlauf der Bauausführung Anhaltspunkte für Mängel ergeben. In derartigen Fällen wird der Architekt sogar verpflichtet sein, die Ausführung der jeweiligen Baumaßnahme persönlich oder durch einen zuverlässigen Bauleiter zu überprüfen. Handwerkliche Selbstverständlichkeiten bei allgemein üblichen Bauarbeiten, deren Beherrschung durch den Bauunternehmer vorausgesetzt werden kann, braucht der Architekt dagegen nicht zu überwachen, sofern es sich nicht um einen unzuverlässigen Bauunternehmer handelt."
Domingo kann wegen Gebäudeschäden nicht dirigieren, das Dirigentendebüt in Valencia fällt ins Wasser
Unterdessen kündigte die Regionalregierung rechtliche Schritte gegen Calatrava an, der den 2005 eröffneten Musikpalast in der spanischen Mittelmeermetropole entwarf. Der aus Valencia stammende Architekt war in letzter Zeit zunehmend in die Kritik geraten. In verschiedenen spanischen Städten, aber auch in den Niederlanden sowie in Italien laufen derzeit Ermittlungen gegen ihn wegen angeblicher baulicher Mängel seiner Gebäude und Brücken hier
Eine Rechtsprechung zum Bau- und Architektenrecht sagt - zumindest in Deutschland:
"Der die örtliche Bauaufsicht führende Architekt hat dafür zu sorgen, daß der Bau plangerecht und frei von Mängeln errichtet wird. Die ihm insoweit obliegenden Leistungen richten sich nach den Umständen des Einzelfalls. Der Architekt ist
zwar grundsätzlich nicht verpflichtet, sich ständig auf der Baustelle aufzuhalten. Gleichwohl muß er die Arbeiten in angemessener und zumutbarer Weise überwachen und sich durch häufige Kontrollen vergewissern, daß seine Anweisungen sachgerecht erledigt werden. Bei wichtigen oder kritischen Bauabschnitten, die ein hohes Mängelrisiko aufweisen und von denen das Gelingen des gesamten Werkes abhängt, ist der Architekt allerdings zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu einer intensiveren Wahrnehmung der Bauaufsicht verpflichtet. Gleiches gilt, wenn sich im Verlauf der Bauausführung Anhaltspunkte für Mängel ergeben. In derartigen Fällen wird der Architekt sogar verpflichtet sein, die Ausführung der jeweiligen Baumaßnahme persönlich oder durch einen zuverlässigen Bauleiter zu überprüfen. Handwerkliche Selbstverständlichkeiten bei allgemein üblichen Bauarbeiten, deren Beherrschung durch den Bauunternehmer vorausgesetzt werden kann, braucht der Architekt dagegen nicht zu überwachen, sofern es sich nicht um einen unzuverlässigen Bauunternehmer handelt."
„Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?" Ernst R. Hauschka
Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Lieber "El Toro",El Toro hat geschrieben: Vor etlichen Jahren, als die Oper in Valencia noch im Bau war, hatte ich mich als Spezialist für Bühnenkinetik dort mal beworben.
Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, die sogenannte Untermaschinerie im Rohbau "begutachten" zu können.
Die Technik funktionierte schon damals nicht wirklich, die Motoren für die Bühnenpodeste standen teils im Grundwasser... für meine Verhältnisse einfach undenkbar.
Nun, was soll ich gross erzählen, aus dem Job wurde nichts. Die Firma, für die ich arbeiten wollte, hat den Auftrag damals dann wohl verloren und konnte mich deswegen dann natürlich auch nicht beschäftigen.
Das Debakel jetzt war aber sozusagen schon damals vorprogrammiert.
Saludos, El Toro
Anhang: Ich habe über einige Jahre hinweg die Jose Carreras Gala in Leipzig, sowie The Dome, mit Bühnenkinetik (Drehscheiben, Hubpodeste) versorgt und diese während der Show auch "gefahren". Ich weiss also, wovon ich da rede.
Du sprichst mir aus der Seele. Als die Erneuerung der Bühne der Oper in Madrid anstand, die dann von der bekannten österreichischen Firme Wagner-Biro mechanisch ausgeführt worden ist, hatten wir uns um die gesamte Elektroausrüstung beworben. Mein Glück war, dass ein Studienkollege, der später Musik studiert hatte und während 10 Jahren musikalischer Leiter der Oper in Zürich war. Er führte mich im Detail in die Probleme einer Bühnentechnik ein: "stell Dir vor, ein Antrieb der Bühne bleibt hängen etc. Nach spätestens 2 Minuten hast Du vollen Applaus..." Ich bin heute noch dankbar, dass wir damals den Auftrag nicht bekommen haben, es wäre reiner Selbstmord geworden!
Hermann
Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Lieber "El Toro",HermanG hat geschrieben: Saludos, El Toro
Anhang: Ich habe über einige Jahre hinweg die Jose Carreras Gala in Leipzig, sowie The Dome, mit Bühnenkinetik (Drehscheiben, Hubpodeste) versorgt und diese während der Show auch "gefahren". Ich weiss also, wovon ich da rede.
Du sprichst mir aus der Seele. Als die Erneuerung der Bühne der Oper in Madrid anstand, die dann von der bekannten österreichischen Firma ...[/quote]
Hola Hermann, ich hatte es noch vermieden, den Namen der Firma zu nennen...
[qote] "stell Dir vor, ein Antrieb der Bühne bleibt hängen etc. Nach spätestens 2 Minuten hast Du vollen Applaus..." Ich bin heute noch dankbar, dass wir damals den Auftrag nicht bekommen haben, es wäre reiner Selbstmord geworden!
Hermann[/quote]
Genau das war damals auch mein Eindruck. Bühnenpodestwagen, die hängen blieben, die Computersteuerung für hoch und runter des Hauptbühnenpodestes lief nicht... und wie schon erwähnt, wenn man für die Untermaschinerie am besten Gummistiefel anzieht, da ist dann mehr im argen. Mein Gefühl sagte mir, dass der Job mit verdammt vielen Überstunden verbunden einhergeht.
Ne, da mach ich dann doch lieber normale Elektromontagen z.B. im Ladenbau oder so.
Saludos, El Toro
Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Man hat eine Milliarde euro dafür ausgegeben das ist der helle Wahnsinn.
Ist die U-Bahn schon abbezahlt?
Ist die U-Bahn schon abbezahlt?
- Oliva B.
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- Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
- Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...
Re: La Ciudad de las Artes y las Ciencias
Eine Milliarde Euro reichen scheinbar nicht aus: Katerstimmung in Valencia. Der Bericht von Le Monde stammt aus bereits aus dem Jahr 2012. Ich möchte nicht wissen, was seitdem an Instandhaltungskosten angefallen ist...
Trotzdem schließe ich mich dem Fazit dieses Berichts an:
- "[…]die Stadt der Künste und der Wissenschaften [ist] aber ein fester Bestandteil der Stadt Valencia und nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Ein Besuch ist ein absolutes Muss."
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante