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Wasserentkalkung

Verfasst: Sa 16. Mär 2019, 21:40
von Tina31
Hat jemand von euch eine Wasserentkalkungsanlage installiert?

Grund für meine Frage ist, dass wir unser Wasser aus einem Brunnen bekommen und dieses Wasser extrem!! kalkig ist. Der Vorbesitzer hat kiloweise Salz in Wasch- und Spülmaschine geschüttet und die Armaturen schauen ebenfalls dementsprechend aus. Nun überlegen wir uns, eine Entkalkungsanlage für die Zisterne/Brunnen anzuschaffen. Gibt es im Forum jemanden mit Erfahrung zu diesem Thema? Ich würde mich über Infos sehr freuen.

Danke schonmal :)

Re: Wasserentkalkung

Verfasst: So 17. Mär 2019, 09:05
von Hobbid
Unsere Bekannten haben sich einen Wasserfilter in die Hauswasserversorgung eingebaut und können es sogar als Trinkwasser nutzen. Ohne Filter hatten sie die gleichen Probleme!

Re: Wasserentkalkung

Verfasst: So 17. Mär 2019, 10:45
von Eisbär
Hallo,
meine Eltern hatten früher (>30Jahren) in DE eine Enthärtungsanlage. Diese basierte auf dem Ionentauscherprinzip (Harzionentauscher). Woran ich mich besonders erinnere, war immer die Schlepperei mit den Säcken von erforderlichem Regeneriersalz. Wenn ihr nicht an ein Abwassernetz angeschlossen seid, sollte man auch bedenken, dass Abwasser bei der Regenerierung zusätzlich anfällt. Von den "physikalischen Verfahren" halte ich persönlich nichts, da die Wirkung nicht belegt ist. Einen ersten Überblick findet man bei hier zum Thema.

Gruss

Re: Wasserentkalkung

Verfasst: So 17. Mär 2019, 11:32
von Busbauer
Eisbär hat geschrieben: So 17. Mär 2019, 10:45 Diese basierte auf dem Ionentauscherprinzip (Harzionentauscher). [/url].

Gruss
Das ist das Standartverfahren in Millionen von Geschirrspülern - funktioniert also, das nur rein informativ dazu.

Re: Wasserentkalkung

Verfasst: So 17. Mär 2019, 17:08
von Eisbär
@Busbauer
Das hatte ich auch nicht in Zweifel gezogen.

Re: Wasserentkalkung

Verfasst: So 17. Mär 2019, 19:09
von villa
Ja, ich habe eine Anlage zum Entkalken, läuft sehr gut. Bin voll und ganz zufrieden, würde das Wasser aber deswegen nicht als Trinkwasser nutzen.
Aber sonst ist echt alles viel einfacher damit und Putzen wird zum Kinderspiel.

Re: Wasserentkalkung

Verfasst: So 17. Mär 2019, 22:12
von Tina31
Danke schonmal für eure Antworten.
Es ist mit dem Wasser bei uns wirklich extrem. Alles was aus der Spülmaschine kommt (da sieht man das Ausmaß am besten), ist wie mit einer Gipsschicht umgeben. Wäsche sauber waschen funktioniert fast überhaupt nicht. Meine Bekannten, die an das öffentliche Netz angeschlossen sind, haben das Problem nicht. Normalerweise bekomme ich Kalkablagerungen mit Essig in den Griff. Das Calcium, was in unserem Wasser ist, reagiert aber anscheinend nur mit Salz lt. Vorbesitzer. Im Brunnenwasser ist lt. Analyse jede Menge Calciumhydrogencarbonat und vor allem Calciumsulfat vorhanden. Das Calciumsulfat ist ein ganz hartnäckiges Teil und schwer lösbar. Nun bin ich auf der Suche nach einer Lösung. Puh, vielleicht hätte ich in Chemie doch besser aufpassen müssen ;-) Möglicherweise durch Salz oder auch durch Soda. Es gibt Enthärtungsanlagen für Zisternen, da wird nur mit Salz enthärtet. An so etwas dachten wir. Das ist auch nicht so extrem teuer. Trinken wollen wir das Wasser nicht, aber es wäre so schön, Wasch- und Spülmaschine vernünftig nutzen zu können.

Villa, was habt ihr für eine Anlage?

Re: Wasserentkalkung

Verfasst: So 17. Mär 2019, 23:33
von Eisbär
Die mir bekannten Anlagen nach Ionenaustauscherprinzip haben ein paar Nachteile:
- Ein regelmässiger Wasserverbrauch sollte gegeben sein (Mindestdurchfluss)
- Die Anlage muss regelmässig regeneriert werden (z.B. min. einmal pro Woche)
- Eine grössere Menge Regeneriersalz wird benötigt (Speziell gereinigtes Kochsalz), das regelmässig nachgefüllt werden muss
- Bei komplexeren Anlagen braucht es ev. weitere Betriebsstoffe
- Die Anlage braucht in der Regel Strom und erzeugt zusätzliches Abwasser (Salzlauge aus Regenerierung)
- Die Anlage muss regelmässig gewartet und desinfiziert werden (Verkeimungsgefahr)

Gerade, wenn man nicht immer vor Ort ist, kann der geordnete Betrieb schwierig werden.

Ein "mechanisches" Vorfilter/Filtration ist auf jeden Fall anzuraten, damit das Wasser nicht zuviele Partikel enthält. Diese könnten den Ionentauscher schnell verstopfen könnten. Ev. behebt ein gutes Vorfilter auch schon einen Teil der Probleme.

Ein erhöhter Kalkschutzzusatz in die entsprechenden Verbraucher käme aus meiner Sicht in Frage, erhöht aber die Düngung in dem Abwasser.

Ansonsten gibt es vom Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine Webseite zum Thema "Dezentrale Trinkwasseraufbereitung", die sehr lesenswert ist.

Wäre ein Anschluss an das lokale Wassernetz eine mögliche Alternative?
Den Brunnen (oder eine Zisterne) könnte man ja weiterhin für die Gartenbewässerung nutzen.