Massentourismus - Schwerpunkt "Kreuzfahrten"

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Oliva B.
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von Oliva B. »

Atze hat geschrieben: Sa 26. Aug 2023, 20:12
Mausifan hat geschrieben: Sa 26. Aug 2023, 19:44 Es ist schon ein paar Jahre her, da war ich auch mal in Petra aber ich muss sagen, das war das letzte Mal das wirklich absolut letzte Mal, dass ich mir irgendwo auf der Welt die so genannten alten Steine angesehen habe. Petra war einfach eine einzige Katastrophe. Dort wurde man von irgend jemand irgendwie angesprochen, der irgendetwas von einem wollte oder was verkaufen wollte. Alle schönen Dinge, die man sich dort ansehen konnte, waren zu gebastelt von irgendwelchen Tischen mit Souvenirs und so weiter und immer wurde man von Irgendjemand angequasselt. Man konnte nicht mal in Ruhe ein Bild machen, ein Foto machen. Es ging gar nicht, denn da war immer etwas anderes drauf man konnte nichts wirklich fotografieren, ohne irgendeinen von diesen Verkäufern oder sonstige Sachen da drauf zu haben. Das gleiche gilt auch für andere alte Stätten, die man sich gerne ansehen möchte wie zum Beispiel Dubrovnik. Dubrovnik ist eine sehr tolle Stadt, aber wenn man dorthin kommt, es sei denn, man ist nachts da ist die Stadt zu mit Menschen. Es ist einfach nur fürchterlich auch das lohnt sich nicht mehr dorthin zu fahren. Weiterhin geht es auch bei den ägyptischem Pyramiden oder auch Abu Simbel oder Tal der Könige. Dort ist es genauso. Man wird nur von Souvenirverkäufern angequatscht oder Leute, die einem irgendetwas verkaufen wollen oder irgendwo irgendwie hin bringen wollen. Man kann sich nicht in Ruhe dort mit den alten Dingen, mit den alten Steinen, mit den ganzen alten Geschichten befassen. Geht nicht.
So ein Ärger aber auch:
Die Geister, die ich rief, die werd ich nicht mehr los.
Oder: Der Tourismus frisst seine Gäste.
Und dann noch die lästigen Eingeborenen, die auch was vom Kuchen abhaben wollen.
1000sende Touristen eines Schiffs "überfallen" einen Ort. Das muss Konsequenzen haben.
Vielleicht geht noch Petra bei Vollmond.
Oder die Jordanier bauen ein Petra 2. Möglichst klimatisiert und direkt am Anleger.
@ Atze
Ich verstehe nicht, warum Mausifan für seinen Beitrag so viel Spott ernten musste. Er hat doch Recht! Wenn man sich ständig belästigt fühlt, ist der Verzicht auf den Besuch solcher hippen Hotspots eine logische Konsequenz. Es gibt noch genügend andere UNESCO-Weltkulturerben, die (noch) nicht vom Overtourism gezeichnet sind.
Miesepeter hat geschrieben: Mo 28. Aug 2023, 10:24 Alles der breiten Masse Zugängliche verliert m.E. seinen Reiz. [...]
Für Abhilfe wird doch ständig gesorgt: Neue Hochglanz-Artikel und Fernsehreportagen preisen kaum besuchte Orte an, todsichere "Geheimtipps" werden im Internet oder hinter vorgehaltener Hand gehandelt — und schon ist ein neuer Hotspot entstanden, ein weiteres "Must-go-to" :-P
Aber bitte vorher schnell noch die Liste des gefährdeten Welterbes abhaken, bevor der Tourismus sie zerstört hat. >:)

Dass nicht die Einheimischen die Schuld an der Jahrmarkt-Atmosphäre vor Ort haben, sondern allein wir, die Touristen, die teilweise wie Heuschreckenschwärme einfallen, dürfte jedem klar sein. Wer will der vom Overtourism genervten Bevölkerung Vorhaltungen machen, wenn sie aufdringlich versucht, ihre Waren und Dienstleistungen zu verkaufen? Vom großen Tourismuskuchen bekommt sie nur selten ein Stückchen ab. Natürlich ist es lästig, wenn man von Händlern ständig angefasst, betatscht und bedrängt wird, aber sie dürfen nicht lockerlassen, denn zu Hause wartet die Familie, die versorgt werden muss.
Und noch einmal:
Atze hat geschrieben:Oder die Jordanier bauen ein Petra 2. Möglichst klimatisiert und direkt am Anleger
Warum nicht? Bestrebungen in dieser Richtung gibt es weltweit. Als Beispiel fällt mir der Nachbau der Höhle von Altamira ein, der mit großem Aufwand errichtet wurde, um das Original vor dem Verfall zu schützen.

Und überhaupt - steht der Erhalt des Weltkulturerbes nicht vor dem persönlichen Interesse? Müssen wir diese einzigartigen Orte nicht für unsere Nachkommen bewahren? Oder wollen wir kommenden Generationen wirklich die "alten Steine", verziert mit unzähligen Monogrammen und Daten vergangener Jahrzehnte, vererben? Bei einem Nachbau wäre es ein Leichtes, die beschädigten Attrappen auszutauschen.
Auch eine strikte Limitierung der Besuchszahlen, die nicht von der Dicke des Geldbeutels abhängig ist, wäre zu begrüßen.

In dem Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt steht:
"[Der]Verfall oder der Untergang jedes einzelnen Bestandteils des Kultur- oder Naturerbes [stellt]eine beklagenswerte Schmälerung des Erbes aller Völker der Welt dar...]
Es muss nicht nur geredet, sondern endlich auch gehandelt werden!
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Atze
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von Atze »

Ui, da habe ich ja offenbar in ein Wespennest gestochen.
Zunächst: Ich wiederhole: Meine kritische Ansicht von Kreuzfahrten ist meine höchst subjektive Meinung, ich habe noch keine gemacht und vorstellen für mich könnte ich mir allenfalls Flusskreuzfahrten oder (als alter Segler) solche auf Windjammern. Oder (das geht aber immer weniger) als Passagier auf Handelsschiffen.
Mein Temperament war schon immer ein gemächliches. Und alles, was mit größeren Menschenmengen einhergeht, flößt mir eher ein Schaudern ein.
Generell habe ich in meinem Leben nur drei Pauschalreisen gemacht, meist Studiosus in sehr kleinen Gruppen. Sonst machten wir immer individuelle Reisen. Um Leihwagen und Unterkünfte kümmerten wir uns vor Ort. Und die Orte oder Landesteile, die wir mit Guppen erlebten, haben wir entweder anschließend oder auf einer zweiten Reise „nachbearbeitet“.
Fachliteratur machte immer einen großen Anteil unseres Gepäcks aus. Für Griechenland z.B. war es u.a. der Kirsten-Kraiker.
Nun ging es mir eigentlich nicht um Kreuzfahrtreisen (obwohl ich sie wegen des Massenbetriebes nicht mag). Sondern um die Klage, dass Eingeborene, die mühsam ihren Unterhalt bestreiten als lästig empfunden werden. Dabei versuchen sie doch nur einen vom Kuchen abzubekommen. Verstärkt wird das noch durch die Tatsache, dass Kreuzfahrten nur einen sehr geringen Teil des ausgegebenen Geldes im besuchten Land lassen, man isst und schläft ja auf dem Schiff. Das allerdings ist Fakt.
Falls ich jemandem damit auf die Füsse getreten habe, möchte ich mich dafür entschuldigen.

Zu Petra 2: Altamira 2 und Lascaux 2 haben uns völlig genügt, und bei der Chauvet-Höhle zeigte sich, dass gut gemachte Kopien sogar eine eigene Anfahrt oder Reise wert sein können.
LG Atze
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von JanV »

Ich finde, der Massentourismus, das sind die Geister, die man rief. Und es gibt nur wenig Wege, um aus dem Teufelskreis rauszukommen, die aber allesamt unpopulär sind.
Meistens geht es doch nur noch um Kohle. Darum ist es schwierig, die Touristenzahlen zu reduzieren. Der Rattenschwanz, der da dranhängt, ist sehr sehr lang. Souvenirs, Verleihe, Restaurants, Hotels, Verkehr, Händler, Infrastruktur usw usw. Alle wollen mitverdienen. Incl. Politik und Steuer. Für sehr viele ist es auch die Lebensgrundlage.
Beispiel Petra: Von mir sehr grob geschätzt, die Hälfte der Besucher sind Kreuzfahrer, die andere Hälfte kommt auf dem Landweg aus Amman. Wenn man durch irgendeine Verordnung die Besucheranzahl in Petra reduziert, ist Aqaba tot. Keine Reederei fährt diesen Hafen mehr an. Genau so oder sehr ähnlich ist es überall, wo was touristisch sehenswertes angeboten wird.
Noch dazu sind viele der weltberühmten Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss, v.a. in Ländern, wo es mit der Pflege und Erhaltungsbemühungen nicht so weit ist, bzw. wo man mit solchen Sachen überfordert ist, und wo, ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, der Bakschisch viel zählt.
Die touristische Erschließung, soziale Netzwerke, Filmindustrie, lockererer Lebensstil mit viel Frei- und Auszeit usw tun ihr Übriges.
Ich fände es auch schwierig, die junge Generation, auf welche Art auch immer, um den Genuss zu bringen, weil die Bauwerke etc. im schlechten Zustand sind. Also sehe ich es so, dass man da wohl oder übel durch muss. Abstände vergrößern, Absperrungen, Terminierungen, Securities usw. Es gibt ein paar Lösungen, die aber niemand mögen wird.
Schlimmer finde ich aber den Massentourismus, der nicht der Bildung, sondern dem Vergnügen dient, dabei möchte ich die Kreuzfahrten ausdrücklich rausnehmen.
Das was auf Mallorca abgeht, Thailand, griechischen Inseln, Adria - eigentlich überall dort, wo gewisse Freizügigkeit herrscht - das ist für mich das größere Problem. Gewisse Hoffnung hege ich darin, dass viele dieser Leute dann eher nicht in Petra, Taj Mahal usw anzutreffen sind. Auch so gibt es genug davon - diese selffotografierenden, posierenden, eitlen Instagramer. Die stören tatsächlich.
Ich bin froh, dass ich aus dem Alter raus bin und dem Verlangen nach dieser Art von Tourismus nicht erliegen werde. Grundsätzlich habe ich aber wenig Erfahrung mit organisierter Pauschaltouristik.
Kreuzfahrten dagegen finde ich gut, wobei es selbstverständlich auch hier viele Abers gibt. Allerdings beschränken sich meine Erfahrungen nur auf den karibischen Bereich. In Europa war ich nur paarmal mit Aida unterwegs und das waren alles Firmenveranstaltungen und somit mit Touristik nicht gleichzusetzen.
In der Karibik sind die Kreuzfahrten die einzige Möglichkeit für einen Normalo, die vielen Inseln zu besuchen. Vom Kennenlernen kann man nicht reden, dazu reicht die Zeit nicht. Die angebotenen Landausflüge sind umfassend, aber doch v.a. auf die US-Klientel zugeschnitten. Aber, das haben Florecilla und Atze erwähnt - man hat Möglichkeiten sich im Vorfeld zu informieren und vorzubereiten.
Auf dem Schiff selbst hat man genug Möglichkeiten sich zu beschäftigen, ohne die Strände zuzumüllen, Sehenswürdigkeiten zu beschmieren oder zu zerkratzen oder sich sinnlos zu besaufen und Mist zu bauen. Auch die umgebaute Insel Coco Cay wie auch Labadee auf Haiti fand ich als Gesamtkonzept sehr gelungen.
Ich war jedes Mal erstaunt über das niedrige Durchschnittsalter der Mitreisenden, wie auch über das gesittete Benehmen aller. Nur die Essgewohnheiten waren tlw. erschreckend.
Die Leute sind heute durch die Medien viel informierter als früher, wollen die Welt bereisen und kennenlernen, am besten noch bevor das Arbeitsleben anfängt. Das wird sich nicht umkehren lassen, es gibt auch keinen Grund warum man dies machen sollte.
Für die heutigen Touristen ist die Masse wohl kein Problem, für die ältere Generation und die Individualtouristen vor allem aber sehr wohl. Also halte ich es eher für Problem des Fortschritts, mit dem man sich arrangieren muss.
Jan
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von nurgis »

Wir sind Ende der siebziger Jahre öfter von Menton (Cote Azur) nach Corsica und Nordsardinien gesegelt. Es war ein Traum. Oft die einzigen Gastlieger in den kleinen Yachthäfen, wo einen der Hafenkapitän noch mit der Leine entgegen kam und uns freundlich begrüßte. Wir waren dort oft die einzigen Gäste.
Jahre später musste man schon am Morgen einen Liegeplatz für den Abend suchen. Man lag im "Päckchen" (festgemacht an anderen Yachten) und hatte oft das "Vergnügen", das Anlieger die nach uns kamen, mit Kind und Kegel über unser Schiff liefen um an Land zu kommen. Die Charter-Yachten nahmen
enorm zu. Oft entstiegen aus einer 10m Yacht 10 Leute und mehr. Die einsamen Ankerbuchten waren plötzlich voll von grölenden Menschen, die oft nach genug Alkohol, versuchten unser Schiff zu entern. Den Traum, den wir früher dort erlebten, den gibt es zumindest in diesem Gebiet nicht mehr.
:sad: :((
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von Atze »

Wieder mein eigener subjektiver Eindruck: Da ohne eigene Erfahrungen habe ich mir jetzt einige Folgen von "Verrückt nach Meer" angeschaut, in der Hoffnung dass ich über Kreuzfahrten mehr erfahre. Wird da ja alles sehr positiv dargestellt. Aber irgendwie nicht mein Fall. Wie gesagt bin ich eher der gemächliche Typ, ich mag eben kein touristisches FastFood, keine organisierten Bespaßungen (wenn überhaupt klatsche ich bei Musik eher auf 2 und nicht auf 1). Aber wie gesagt: Nur meine Meinung. Allerdings sehen das wohl einige besuchte Städte bzw. deren Einwohner zunehmend ähnlich: Die von Dubrovnik und Venedig z.B.
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von hundetraudl »

Früher war es besser, da die Schiffe ca. 800 Passagiere aufgenommen haben.. ( habe 2 Jahre auf so einem Schiff als Stewardess gearbeitet).
Für eine Innenkabine (Zweibett mit Stockbetten) , also ohne Fenster musste man locker mindestens 2500 DM pro Person bezahlen, ( vor ca. 40 Jahren) dafür waren die Getränke sehr günstig.
Heute fasst ein Schiff zwischen 3.000 bis 5.000 Passagiere, absolut fürchterlich. Jeder muss selber wissen, ob ihm das gefällt. Wir werden bestimmt keine Kreuzfahrt mehr buchen, da zuviel Masse.
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von Josefine »

hundetraudl hat geschrieben: Di 29. Aug 2023, 16:36 Jeder muss selber wissen, ob ihm das gefällt.
Das weiß ja auch jeder, was ihm/ihr gefällt. ;-)
Nur wenn man etwas unternimmt, was der andere Gesprächspartner absolut nicht mag, dann wird es so negativ beurteilt.
"absolut fürchterlich" etc...

Ich könnte auch sagen, mit dem Wohnmobil herumzufahren, wäre ein Graus für mich. Ist es auch tatsächlich.
Aber ich würde es nicht so ausdrücken, wenn z.B. eine Bekannte mir davon vorschwärmen würde.
Ich würde eher sagen, "schön, dass du eine Urlaubsform gefunden hast, die dir zusagt".
Sie könnte mir dann erzählen, was für Gegenden sie gesehen hat. Und schon entwickelt sich ein nettes Gespräch.
Es wäre wahrscheinlich nicht so angenehm verlaufen, wenn ich gleich gesagt hätte: Für mich ist das nix!

Diese Toleranz und auch der Respekt fehlt mir bei sehr vielen "Nicht-Kreuzfahrern".
Gruß Josefine :)
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von Atze »

Das verstehe ich nicht, wieso ein "für mich ist das nichts" einen Graben zwischen den Gesprächspartnern auftauen soll. Jeder hat so seine Vorlieben und sollte auch dazu stehen. Die Ansichten sind - wie ich mehrfach schrub - sehr subjektiv.
Aber ich bin auch ziemlich schwierig. Auch mit den üblichen Wohnmobilen (Dickschiffen) herumzufahren, wäre für mich nichts. Zumindest nicht längere Übernachtungen auf Campingplätzen. Unser Gefährt (VW-Bus) ist zwar aus steuerlichen Gründen ein Wohnmobil, aber eher ein ziemlich kleines, geländegängiges Gefährt, mit dem wir fast jeden Ort (sei es in der Stadt oder in der Pampa) erreichen können. Mehr als 1 Woche ununterbrochenes "Wohnen" ist schon aus hygienischen Gründen nicht drin. Ideal für spontane Übernachtungen und Kurzreisen wo wir wollen. Wohnen ist was Anderes.
Zuletzt geändert von Atze am Di 29. Aug 2023, 18:13, insgesamt 2-mal geändert.
LG Atze
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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von Florecilla »

Josefine hat geschrieben: Di 29. Aug 2023, 17:22
hundetraudl hat geschrieben: Di 29. Aug 2023, 16:36 Jeder muss selber wissen, ob ihm das gefällt.
Das weiß ja auch jeder, was ihm/ihr gefällt. ;-)
Nur wenn man etwas unternimmt, was der andere Gesprächspartner absolut nicht mag, dann wird es so negativ beurteilt.
"absolut fürchterlich" etc...

Ich könnte auch sagen, mit dem Wohnmobil herumzufahren, wäre ein Graus für mich. Ist es auch tatsächlich.
Aber ich würde es nicht so ausdrücken, wenn z.B. eine Bekannte mir davon vorschwärmen würde.
Ich würde eher sagen, "schön, dass du eine Urlaubsform gefunden hast, die dir zusagt".
Sie könnte mir dann erzählen, was für Gegenden sie gesehen hat. Und schon entwickelt sich ein nettes Gespräch.
Es wäre wahrscheinlich nicht so angenehm verlaufen, wenn ich gleich gesagt hätte: Für mich ist das nix!

Diese Toleranz und auch der Respekt fehlt mir bei sehr vielen "Nicht-Kreuzfahrern".
Dem kann ich nur zustimmen, Josefine.

Dass diese Urlaubsform nicht jedermanns Geschmack ist, mag sein, und dass sich die Geister aus verschiedenen Gründen scheiden - geschenkt! Aber auch andere Urlaubsformen - Wohnmobil, Camper, Ferienhaus, Strand & Meer - sind nicht nach jedermanns Geschmack. So findet jeder seine Nische.

Was mich persönlich immer wieder erstaunt, ist die Verbreitung von Gemeinplätzen, wie beispielsweise
hundetraudl hat geschrieben: Di 29. Aug 2023, 16:36 Heute fasst ein Schiff zwischen 3.000 bis 5.000 Passagiere
Ja, tun sie, aber mit denen muss man ja nicht fahren und ich persönlich war noch nie auf einem so großen Schiff.
Josefine hat geschrieben: Di 29. Aug 2023, 17:22 absolut fürchterlich
Woher weiß man so etwas, wenn man lediglich auf Schiffen mit 800 Gästen war?


Ich habe aus beruflichen Gründen 20 Jahre lang keine Fernreisen machen können und vor 6 Jahren haben mein Mann und ich diese Reiseform für uns entdeckt. Wir mögen beide aus verschiedenen Gründen keinen Hotelurlaub, Wohnmobil finde ich charmant, aber nicht für uns, und immer nur ins eigene Ferienhaus erweitert den Horizont auch nicht dauerhaft.

Freunde haben uns kürzlich während einer Kreuzfahrt gefragt, warum wir nicht den Hotelurlaub vorziehen. Ein paar unserer Argumente auf die Schnelle:
  • Wir sind in kurzer Zeit an einem anderen Ort, Insel, Land, Stadt und müssen dafür nicht ständig Koffer ein- und auspacken.
  • Wir bereisen Länder, die wir als Ziel sonst vermutlich eher nicht ins Auge fassen würden.
  • Wir können von Tag zu Tag entscheiden, ob wir uns (im Ausnahmefall) ins Getümmel stürzen oder uns (sehr gerne) ein ruhiges Plätzchen suchen.
  • Ob und in welcher Form wir Landausflüge gestalten, liegt komplett bei uns, wobei da eher ich das Zepter in die Hand nehme.
  • Wenn wir mögen, können wir ein vielfältiges Freizeitangebot (Sport, Show, Konzerte, Vorträge u.v.m.) nutzen. Wir können es aber ebenso bleiben lassen.
  • Seetage entschleunigen ungemein!!!
Natürlich, einige von diesen Argumenten sind auch auf den Hotelurlaub zu übertragen, aber hej, wenn mir die Umgebung des Hotels nicht gefällt, das Restaurant nicht mein Ding ist oder was auch immer niicht meinen Wünschen und Vorstellungen entspricht - ich habe keine Ausweichmöglichkeiten und bin auch am nächsten Tag noch an der gleichen Promenade.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Massentourismus - war früher alles besser?

Beitrag von Oliva B. »

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