Als der Mann meiner Nachbarin schwer verunglückte fuhr ich mit ihr nach Denia ins Hospital.
Dort war Sprachkenntnis an der Rezeption zuerst mal kein Problem.
Sie wurde allerdings gefragt, ob sie länger als 3 Monate am Stück hier wohnen würde.
Da sie zögerte, wurde ihr eindringlich erklärt, dass die deutsche Krankenkasse nur gilt, wenn man seinen Hauptsitz nicht in Spanien hat.
Sie sagte später zu mir, versteh ich nicht, bei meiner Versicherung bekommen sie das Geld doch wieder aus Deutschland.
Zu der Zeit gabs gerade überall Zahlungsprobleme in Krankhäuser und in Farmacias.
Später allerdings musste ich zum dolmetschen einspringen. Denn der Mann wurde auf der Bahre weggerollt und dann hörten wir 5 Stunden nichts mehr von ihm. Auf unsere ständigen Nachfragen wurde uns gesagt, er wäre zwar behandelt aber die Ärzte hätte keine Zeit um sich zu äussern. Wenn ein Arzt Zeit hatte, kam immer Personal das den Namen des Patienten aufrief.
Da der Wartesaal aber in einer Glaskabine war und die Damen den Namen schon ausserhalb der Kabine riefen, ohne in den Wartesaal zu treten verstand man die Namen kaum. Jedesmal mussten wir nachfragen. Irgendwann war ich es leid und sprach ein Machtwort und ging hin um zu bitten, man möge doch in den Eingang des Warteraumes treten, damit man den Aufruf verstehen kann. Als dann der Arzt endlich kam -er hatte nur sehr wenig Zeit- war kein Dolmetscher dabei. Es waren aufreibende Stunden für die Ehefrau des Kranken. Vier Tage später verstarb er dort.
Bei den Reiseversicherungen muss man bedenken, dass sie nur akute Problem bezahlen, nicht aber bei chronischen Erkrankungen.