Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
Sanft angeregt (durch pichichi, Josefine), will ich hier einen Bericht über Angkor einstellen.
Vorteilhaft ist, dass wir ein Reisetagebuch in digitaler Form haben, und so kann ich einfach den entsprechenden Abschnitt verwenden . Er hat fast Erzähl-Charakter und erfordert damit etwas Lesezeit. So muss ich "nur noch" die Fotos dazwischen schieben. Wer bloß die Bilder anschauen will - nur zu. Die Bildqualität aus der Optik unserer ersten Digitalkamera reißt allerdings nicht vom Hocker, zumal die Lichtverhältnisse in der Regenzeit (wir waren im August dort) die Knipserei oft erschwerten. Bei den Angkor-Bauten kommt hinzu, dass sie zu dieser Zeit schmutzig-grau-braun und damit kontrastarm erscheinen. Dies tat jedoch dem Reiz der Besichtigungen keinen Abbruch !
Wir kamen im August '2004 über Bangkok per Bus zur Grenzstadt Phsar Prum und wunderten uns dort über die riesigen Spielkasinos auf kambodschanischer Seite. In Thailand war und ist Glücksspiel (Ausnahmen, z.B. staatl. Lotto) offiziell verboten, und so zieht es wohlhabende Thai in Spielhöllen wie eben die in Phsar Prum.
Unsere Route führte nach Battambang, weil wir uns die Anfahrt von dort nach Siem Reap (Angkor) über eine total interessante Flussfahrt und über den Tonle-See nicht entgehen lassen wollten. Die Fahrt nach Battambang ist eine eigene Story. Es kamen starke Eindrücke zusammen, besonders während der 6-stündigen Passage in einem kleinen Boot. Schließlich kamen wir in Siem Reap an und suchten uns ein einfaches Hotel. Hier beginnt der Text des Tagebuchs:
Am Nachmittag (des 2. Tages in Siem Reap) gehen wir weiter auf Entdeckungsreise. Gegen 17 Uhr nehmen wir ein Tuk-Tuk und lassen uns in Richtung Angkor Wat karren. Etwa zwei Kilometer vor diesem wohl bekanntesten Tempel befindet sich die (einzige) Ticketausgabe zur Besichtigung der Region und Monumente Angkors.
Hier stehen wir zunächst in einer von drei Warteschlangen an, sind aber in 10 Minuten abgefertigt. Für unsere 3-Tages-Pässe haben wir je 40 U$ blechen müssen, können jedoch bereits heute Abend gratis in die Anlage.
( Hier eine Übersicht der einst vielleicht größten Stadt unseres Planeten, in der die Tempelanlage Angkor Wat nur ein kleiner Teil des Ganzen ist.) Laut Wikipedia war sie vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja .
(Anm.: Wer an der facettenreichen Geschichte der Khmer-Reiche interessiert ist, löchert am besten das Internet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Angkor
Einen genaueren Plan der Anlage gibt es bei "Wiki" auch :
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... l_Park.svg
Dass unsere Dollars gut investiert sind, ahnen wir schon, als wir kurz darauf um den Wassergraben des gewaltigen Komplexes Ankor Wat herum und daran vorbeifahren, um etwa einen Kilometer weiter auf einen vielleicht 50 m hohen Aussichtshügel zu klettern. Es geht steil über den steinigen Hang nach oben. Manche Touristen lassen sich von bereitstehenden Elefanten für den stolzen Preis von 15 $ nach oben bringen. Es regnet, und wir nutzen unsere Schirme. Auf der kleinen Khmer-Ruine am Scheitelpunkt des Hügels stehen bereits Dutzende von Touristen aus aller Welt, um den Sonnenuntergang zu sehen, während hinter uns, umgeben von Regenwald und dichtem Grün in parkähnlichen Anlagen die monumentale Kulisse des Ankor Wat zu erkennen ist.
Während die Sonne langsam sinkt, hört es irgendwann auf zu regnen, und es bildet sich über dem monumentalen Angkor Wat ein mächtiger Regenbogen. Die Stimmung ist grandios und zugleich unwirklich. Im Westen vor uns ist ein See zu erkennen, über dem die Sonne schließlich in Wolkenfetzen nach unten wandert. Der Himmel färbt sich und die Leute hier oben klatschen euphorisch.
Bald darauf steigen wir ab, begeistert über unser Glück, inmitten der herrlichen Szenerie sein zu können, und wir lassen uns zurück in die Stadt fahren.
Hier genehmigen wir uns als erstes ein „Happy-Hour“-Draftbeer (halber Preis und frisch vom Fass gezapft).
Mittwoch, 11. August
Unser Guesthouse bietet außer einem freien und langsamen Internet-Zugang auch zwei Fahrräder zum Nulltarif. Wir nehmen Maß, verstellen die Sättel und rollen über die Distanz von etwa 7 km bis zum Tempelkomplex Angkor Wat.
Hier stellen wir die Räder ab und wandern langsam über den Damm zum Eingangstor des äußeren Walls. Dieser liegt innerhalb eines Wassergrabens mit den Seitenlängen von etwa 1000 x 800 m.
Lotus blüht im Teich daneben. Die Pflanze hat eine zentrale Bedeutung für die Architektur der Tempel.
Vom Eingangsportal aus führt eine weitere Brücke aus Sandstein zum eigentlichen Kern der Tempelanlage mit den markanten 5 Türmen. Angkor Wat ist das größte sakrale Bauwerk unserer Erde und mehr als nur ein Tempel. Er stellt nach der Vorstellung der damaligen Bewohner einen Mikrokosmos dar, das Universum im kleinen.
Die Tempelanlage war eine Stadt in der Stadt. In ihr lebten damals ca. 20.000 Einwohner in Hütten aus Holz. Die Wassergräben symbolisieren dabei das Urmeer, Gräben und Galerien die Gebirgsketten und die Türme den Sitz der Götter.
Das Zentrum des Tempels zeigt den Berg Meru als die Mitte der Welt . Alle Khmer-Tempel weisen diesen höchsten Mittelturm auf, der wie auch die meisten anderen Türme die stilisierte Form einer Lotusblüte hat.
Über Kreuzgalerien und Treppen klettert man in die jeweils höhere Ebene. Die oberste war dem König sowie dem höchsten Priester vorbehalten. Der Mittelturm überragt diese Ebene um 42 Meter !
Die allermeisten Portale und Wände wurden mit Steinmetzarbeiten verziert und weisen Muster oder Skulpturen sowie Reliefs auf. Für Betrachter mit am interessantesten sind jedoch die fast endlosen Wandreliefs in den umlaufenden Gängen auf der untersten Ebene des Komplexes. Sie bedecken eine Wandfläche von ca. 800 m Länge: so etwas gibt es nirgendwo anders.
Bis zu ihnen durfte das einfache Volk, um die Bildergeschichten zu „lesen“. Diese antiken „Stories" geben einen tiefen Einblick in die damlige Geschichte und den Alltag des alten Angkor-Reiches. Die Themen orientieren sich vor allem an vielen Schlachten sowie an den indischen Epen Ramayana und Mahabharata.
Wir verweilen für Stunden in dem kolossalen Bauwerk, bewundern die Reliefs, die Jahrhunderte fast unbeschadet überstanden haben. An den verteilt aufgestellten Statuen fehlen oft die Köpfe. Die Roten Khmer haben Teile ihrer so prachtvollen kulturhistorischen Zeugnisse in wenigen Jahren ausgelöscht. Reliquien waren diesen üblen Gesellen ebenso verhasst wie Bildungsbürgertum. Da genügte bereits das Tragen einer Brille, um als Intellektueller eingekerkert oder umgebracht zu werden.
Fast jeder Einheimische, mit dem wir ins Gespräch kamen, wusste von schmerzlichen Erinnerungen aus seiner Familie zu erzählen. (Anm.: in Pnom Penh und im ganzen Land gibt es erschütternde Zeugnisse dieses leidvollen Teils der Geschichte des Landes)
Immer wieder bestaunen wir die ausgeklügelte Architektur, mit deren Hilfe ein solch gewaltiges Bauwerk errichtet werden konnte. Gleichzeitig wurde viel Augenmerk für die Proportionen und die Fein-Bearbeitung aufgebracht.
Der rote Pfeil im Plan zeigt die Blickrichtung zur Treppe mit Eckturm im Bild rechts darunter:
Hier zeigt der Pfeil im Plan die Blickrichtung zur Außenmauer entsprechend dem Bild darunter :
An einer Stelle weist ein Schild darauf hin, dass auch die Deutschen an der Restaurierung und am Erhalt dieses Weltkulturerbes beteiligt sind:
Gläubige opfern , um sich ein gutes Karma zu verschaffen. Vorteile für eine Wiedergeburt....
Die Dimensionen der Anlage werden deutlich, wenn man den Weg bis zur äußeren Begrenzungsmauer betrachtet:
Nachdem wir uns daran erinnern, dass wir heute noch ein zweites Monument besichtigen wollen, überqueren wir den Damm hinaus zur Straße, wo es einfach Essenstände, aber auch zwei, drei Restaurants sowie ein Café gibt. Letzteres erweist sich als Souvenirshop, aber im Restaurant nebenan bestellen wir eine „Large size“ Tom Yam-Suppe mit Shrimps, die in einem ringförmigen Gefäß gebracht wird – bei uns als Steamboat bekannt. Sie ist köstlich!
Danach ist es mit etwas Arbeit verbunden, die mit Postkarten, Schals und Büchern handelnden Kinder ruhigzustellen. Man ist meist in der Zwickmühle. Wendet man sich ihnen zu, redet man mit ihnen, sind sie fast wie Kletten. Ignoriert man sie, fühlt man sich nicht gut dabei, wird sie allerdings schnell los. Wir ertragen ihre Beharrlichkeit und kaufen ein paar Bild-Postkarten....
Auf einer kerzengeraden Straße fahren wir anschließend – vorbei an Angkor Wat – in den Regenwald hinein, der beiderseits der Straße ausgelichtet wurde und parkähnlich wirkt.
Nach vielleicht 2 km kommen wir an eine Galerie von Statuen mit unterschiedlichen Gesichtern. Es gibt solche mit Fratzen. Sie stellen Dämonen dar. Die anderen wirken freundlich. Sie flankieren den Zugang zu einem Tor, hinter dem die einstige Stadt Angkor Thom mit dem Bayon als Mittelpunkt zu finden ist. Sie wurde um 1200 n. Chr. gebaut.
Hinweis auf den Bayon:
Das Bauwerk liegt nach einigen hundert Metern ebenfalls inmitten eines Beckens, das ein Urmeer darstellen sollte. Angeblich schwammen darin einst Krokodile. Das Ganze ist von einer Art Ringstraße umgeben. So kann man das erstaunliche Gebilde jedenfalls umrunden und gut von allen Seiten anschauen.
Das Besondere am Bayon, der nur in kleinen Teilen restauriert bzw. vor weiterem Zerfall gerettet wurde, sind seine 54 Türme. Jeder weist 4 gewaltige Gesichter auf, die in alle Himmelsrichtungen blicken. Insgesamt wirkt der Bayon schon eher wie eine Ruine. Dies um so mehr, wenn man zuvor Angkor What gesehen hat.
Trotzdem findet man auch hier Reliefs und Verzierungen, die erahnen lassen, welch großartige Kultur dies alles hervorgebracht hat. Die ineinander verschachtelten Galerien, Aufgänge und Ebenen sind ein architektonisches Meisterwerk, entstanden ca. 100 Jahre nach Angkor Wat.
Die etwa 200 großen steinernen Gesichter verkörpern Lokesvara, ein Wesen, das die höchste Stufe auf dem Weg zur Erleuchtung erreicht hat und selbst Buddha werden kann. Allerdings verzichtet es selbstlos auf die letzte Erleuchtung, um den Menschen bei deren Suche nach diesem Zustand zu helfen.
Auch hier konnte das Volk die äußere Galerie besuchen , um dem Buddhismus näher zu kommen..
Diese Beiden pfeifen auf das "Lernprogramm" und spielen lieber mit ihren Barbie-Puppen !
Ein Stück weiter finden wir an der Straße die sog. Elefantenterrasse, eine Tribüne für König und Volk. Sie ist ca. 350 m lang . Auf ihrer ganzen Länge weist das Fundament Reliefs und Halbreliefs auf, z.B. Pferde, Elefanten.
Ein Stück hinter der Sandsteinkonstruktion liegen im Regenwald zwei Tempelberge von beachtlichen Ausmaßen, Nachbildungen des Berges Meru. Einer der Hügel wird gerade aufwändig restauriert. Etwas seitlich liegen zwei Wasserbecken. Diese dienten als Pools für Männer und Frauen – getrennt, wie es sich gehörte.
Am Himmel in Richtung Siem Reap brauen sich inzwischen dunkle Wolken zusammen und erinnern uns daran, dass wir in der Regenzeit reisen. Im Eilgang radeln wir zurück, vorbei am Bayon in Richtung Angkor Wat. Kurz davor beginnt es zu tröpfeln, und wir können uns gerade noch unter das Dach eines Imbiss-Stands retten, als ein füchterliches Unwetter über uns hereinbricht. Wohl dem, der wie wir ein Dach über dem Kopf hat.
Die Betreiber des Imbiss, zwei junge Männer und drei Frauen, sind sehr freundlich und ich rede lange mit einem 22-jährigen und gut informierten über Gott und die Welt, bis schließlich der Regen aufhört und wir durch die mit Pfützen, abgebrochenen Ästen und Blattwerk übersäten Straßen nach Hause radeln können.
Für heute hatten wir genug Programm, und so lassen wir den Tag auf der Terrasse vor unserem Zimmer gemütlich ausklingen. Das Mädchen an der Rezeption telefoniert schließlich noch mit Mr. Bin, einem Tuk-Tuk-Fahrer, der uns bereits um 5 Uhr am nächsten Morgen abholen soll, damit wir den Sonnenaufgang über Angkor Wat erleben können.
Abends gehen wir mit neuen Bekannten, einem Schweizer Paar, in ein kleines Khmer-Restaurant, wo wir einmal mehr lecker essen.
(Forts. folgt)
Vorteilhaft ist, dass wir ein Reisetagebuch in digitaler Form haben, und so kann ich einfach den entsprechenden Abschnitt verwenden . Er hat fast Erzähl-Charakter und erfordert damit etwas Lesezeit. So muss ich "nur noch" die Fotos dazwischen schieben. Wer bloß die Bilder anschauen will - nur zu. Die Bildqualität aus der Optik unserer ersten Digitalkamera reißt allerdings nicht vom Hocker, zumal die Lichtverhältnisse in der Regenzeit (wir waren im August dort) die Knipserei oft erschwerten. Bei den Angkor-Bauten kommt hinzu, dass sie zu dieser Zeit schmutzig-grau-braun und damit kontrastarm erscheinen. Dies tat jedoch dem Reiz der Besichtigungen keinen Abbruch !
Wir kamen im August '2004 über Bangkok per Bus zur Grenzstadt Phsar Prum und wunderten uns dort über die riesigen Spielkasinos auf kambodschanischer Seite. In Thailand war und ist Glücksspiel (Ausnahmen, z.B. staatl. Lotto) offiziell verboten, und so zieht es wohlhabende Thai in Spielhöllen wie eben die in Phsar Prum.
Unsere Route führte nach Battambang, weil wir uns die Anfahrt von dort nach Siem Reap (Angkor) über eine total interessante Flussfahrt und über den Tonle-See nicht entgehen lassen wollten. Die Fahrt nach Battambang ist eine eigene Story. Es kamen starke Eindrücke zusammen, besonders während der 6-stündigen Passage in einem kleinen Boot. Schließlich kamen wir in Siem Reap an und suchten uns ein einfaches Hotel. Hier beginnt der Text des Tagebuchs:
Am Nachmittag (des 2. Tages in Siem Reap) gehen wir weiter auf Entdeckungsreise. Gegen 17 Uhr nehmen wir ein Tuk-Tuk und lassen uns in Richtung Angkor Wat karren. Etwa zwei Kilometer vor diesem wohl bekanntesten Tempel befindet sich die (einzige) Ticketausgabe zur Besichtigung der Region und Monumente Angkors.
Hier stehen wir zunächst in einer von drei Warteschlangen an, sind aber in 10 Minuten abgefertigt. Für unsere 3-Tages-Pässe haben wir je 40 U$ blechen müssen, können jedoch bereits heute Abend gratis in die Anlage.
( Hier eine Übersicht der einst vielleicht größten Stadt unseres Planeten, in der die Tempelanlage Angkor Wat nur ein kleiner Teil des Ganzen ist.) Laut Wikipedia war sie vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja .
(Anm.: Wer an der facettenreichen Geschichte der Khmer-Reiche interessiert ist, löchert am besten das Internet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Angkor
Einen genaueren Plan der Anlage gibt es bei "Wiki" auch :
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... l_Park.svg
Dass unsere Dollars gut investiert sind, ahnen wir schon, als wir kurz darauf um den Wassergraben des gewaltigen Komplexes Ankor Wat herum und daran vorbeifahren, um etwa einen Kilometer weiter auf einen vielleicht 50 m hohen Aussichtshügel zu klettern. Es geht steil über den steinigen Hang nach oben. Manche Touristen lassen sich von bereitstehenden Elefanten für den stolzen Preis von 15 $ nach oben bringen. Es regnet, und wir nutzen unsere Schirme. Auf der kleinen Khmer-Ruine am Scheitelpunkt des Hügels stehen bereits Dutzende von Touristen aus aller Welt, um den Sonnenuntergang zu sehen, während hinter uns, umgeben von Regenwald und dichtem Grün in parkähnlichen Anlagen die monumentale Kulisse des Ankor Wat zu erkennen ist.
Während die Sonne langsam sinkt, hört es irgendwann auf zu regnen, und es bildet sich über dem monumentalen Angkor Wat ein mächtiger Regenbogen. Die Stimmung ist grandios und zugleich unwirklich. Im Westen vor uns ist ein See zu erkennen, über dem die Sonne schließlich in Wolkenfetzen nach unten wandert. Der Himmel färbt sich und die Leute hier oben klatschen euphorisch.
Bald darauf steigen wir ab, begeistert über unser Glück, inmitten der herrlichen Szenerie sein zu können, und wir lassen uns zurück in die Stadt fahren.
Hier genehmigen wir uns als erstes ein „Happy-Hour“-Draftbeer (halber Preis und frisch vom Fass gezapft).
Mittwoch, 11. August
Unser Guesthouse bietet außer einem freien und langsamen Internet-Zugang auch zwei Fahrräder zum Nulltarif. Wir nehmen Maß, verstellen die Sättel und rollen über die Distanz von etwa 7 km bis zum Tempelkomplex Angkor Wat.
Hier stellen wir die Räder ab und wandern langsam über den Damm zum Eingangstor des äußeren Walls. Dieser liegt innerhalb eines Wassergrabens mit den Seitenlängen von etwa 1000 x 800 m.
Lotus blüht im Teich daneben. Die Pflanze hat eine zentrale Bedeutung für die Architektur der Tempel.
Vom Eingangsportal aus führt eine weitere Brücke aus Sandstein zum eigentlichen Kern der Tempelanlage mit den markanten 5 Türmen. Angkor Wat ist das größte sakrale Bauwerk unserer Erde und mehr als nur ein Tempel. Er stellt nach der Vorstellung der damaligen Bewohner einen Mikrokosmos dar, das Universum im kleinen.
Die Tempelanlage war eine Stadt in der Stadt. In ihr lebten damals ca. 20.000 Einwohner in Hütten aus Holz. Die Wassergräben symbolisieren dabei das Urmeer, Gräben und Galerien die Gebirgsketten und die Türme den Sitz der Götter.
Das Zentrum des Tempels zeigt den Berg Meru als die Mitte der Welt . Alle Khmer-Tempel weisen diesen höchsten Mittelturm auf, der wie auch die meisten anderen Türme die stilisierte Form einer Lotusblüte hat.
Über Kreuzgalerien und Treppen klettert man in die jeweils höhere Ebene. Die oberste war dem König sowie dem höchsten Priester vorbehalten. Der Mittelturm überragt diese Ebene um 42 Meter !
Die allermeisten Portale und Wände wurden mit Steinmetzarbeiten verziert und weisen Muster oder Skulpturen sowie Reliefs auf. Für Betrachter mit am interessantesten sind jedoch die fast endlosen Wandreliefs in den umlaufenden Gängen auf der untersten Ebene des Komplexes. Sie bedecken eine Wandfläche von ca. 800 m Länge: so etwas gibt es nirgendwo anders.
Bis zu ihnen durfte das einfache Volk, um die Bildergeschichten zu „lesen“. Diese antiken „Stories" geben einen tiefen Einblick in die damlige Geschichte und den Alltag des alten Angkor-Reiches. Die Themen orientieren sich vor allem an vielen Schlachten sowie an den indischen Epen Ramayana und Mahabharata.
Wir verweilen für Stunden in dem kolossalen Bauwerk, bewundern die Reliefs, die Jahrhunderte fast unbeschadet überstanden haben. An den verteilt aufgestellten Statuen fehlen oft die Köpfe. Die Roten Khmer haben Teile ihrer so prachtvollen kulturhistorischen Zeugnisse in wenigen Jahren ausgelöscht. Reliquien waren diesen üblen Gesellen ebenso verhasst wie Bildungsbürgertum. Da genügte bereits das Tragen einer Brille, um als Intellektueller eingekerkert oder umgebracht zu werden.
Fast jeder Einheimische, mit dem wir ins Gespräch kamen, wusste von schmerzlichen Erinnerungen aus seiner Familie zu erzählen. (Anm.: in Pnom Penh und im ganzen Land gibt es erschütternde Zeugnisse dieses leidvollen Teils der Geschichte des Landes)
Immer wieder bestaunen wir die ausgeklügelte Architektur, mit deren Hilfe ein solch gewaltiges Bauwerk errichtet werden konnte. Gleichzeitig wurde viel Augenmerk für die Proportionen und die Fein-Bearbeitung aufgebracht.
Der rote Pfeil im Plan zeigt die Blickrichtung zur Treppe mit Eckturm im Bild rechts darunter:
Hier zeigt der Pfeil im Plan die Blickrichtung zur Außenmauer entsprechend dem Bild darunter :
An einer Stelle weist ein Schild darauf hin, dass auch die Deutschen an der Restaurierung und am Erhalt dieses Weltkulturerbes beteiligt sind:
Gläubige opfern , um sich ein gutes Karma zu verschaffen. Vorteile für eine Wiedergeburt....
Die Dimensionen der Anlage werden deutlich, wenn man den Weg bis zur äußeren Begrenzungsmauer betrachtet:
Nachdem wir uns daran erinnern, dass wir heute noch ein zweites Monument besichtigen wollen, überqueren wir den Damm hinaus zur Straße, wo es einfach Essenstände, aber auch zwei, drei Restaurants sowie ein Café gibt. Letzteres erweist sich als Souvenirshop, aber im Restaurant nebenan bestellen wir eine „Large size“ Tom Yam-Suppe mit Shrimps, die in einem ringförmigen Gefäß gebracht wird – bei uns als Steamboat bekannt. Sie ist köstlich!
Danach ist es mit etwas Arbeit verbunden, die mit Postkarten, Schals und Büchern handelnden Kinder ruhigzustellen. Man ist meist in der Zwickmühle. Wendet man sich ihnen zu, redet man mit ihnen, sind sie fast wie Kletten. Ignoriert man sie, fühlt man sich nicht gut dabei, wird sie allerdings schnell los. Wir ertragen ihre Beharrlichkeit und kaufen ein paar Bild-Postkarten....
Auf einer kerzengeraden Straße fahren wir anschließend – vorbei an Angkor Wat – in den Regenwald hinein, der beiderseits der Straße ausgelichtet wurde und parkähnlich wirkt.
Nach vielleicht 2 km kommen wir an eine Galerie von Statuen mit unterschiedlichen Gesichtern. Es gibt solche mit Fratzen. Sie stellen Dämonen dar. Die anderen wirken freundlich. Sie flankieren den Zugang zu einem Tor, hinter dem die einstige Stadt Angkor Thom mit dem Bayon als Mittelpunkt zu finden ist. Sie wurde um 1200 n. Chr. gebaut.
Hinweis auf den Bayon:
Das Bauwerk liegt nach einigen hundert Metern ebenfalls inmitten eines Beckens, das ein Urmeer darstellen sollte. Angeblich schwammen darin einst Krokodile. Das Ganze ist von einer Art Ringstraße umgeben. So kann man das erstaunliche Gebilde jedenfalls umrunden und gut von allen Seiten anschauen.
Das Besondere am Bayon, der nur in kleinen Teilen restauriert bzw. vor weiterem Zerfall gerettet wurde, sind seine 54 Türme. Jeder weist 4 gewaltige Gesichter auf, die in alle Himmelsrichtungen blicken. Insgesamt wirkt der Bayon schon eher wie eine Ruine. Dies um so mehr, wenn man zuvor Angkor What gesehen hat.
Trotzdem findet man auch hier Reliefs und Verzierungen, die erahnen lassen, welch großartige Kultur dies alles hervorgebracht hat. Die ineinander verschachtelten Galerien, Aufgänge und Ebenen sind ein architektonisches Meisterwerk, entstanden ca. 100 Jahre nach Angkor Wat.
Die etwa 200 großen steinernen Gesichter verkörpern Lokesvara, ein Wesen, das die höchste Stufe auf dem Weg zur Erleuchtung erreicht hat und selbst Buddha werden kann. Allerdings verzichtet es selbstlos auf die letzte Erleuchtung, um den Menschen bei deren Suche nach diesem Zustand zu helfen.
Auch hier konnte das Volk die äußere Galerie besuchen , um dem Buddhismus näher zu kommen..
Diese Beiden pfeifen auf das "Lernprogramm" und spielen lieber mit ihren Barbie-Puppen !
Ein Stück weiter finden wir an der Straße die sog. Elefantenterrasse, eine Tribüne für König und Volk. Sie ist ca. 350 m lang . Auf ihrer ganzen Länge weist das Fundament Reliefs und Halbreliefs auf, z.B. Pferde, Elefanten.
Ein Stück hinter der Sandsteinkonstruktion liegen im Regenwald zwei Tempelberge von beachtlichen Ausmaßen, Nachbildungen des Berges Meru. Einer der Hügel wird gerade aufwändig restauriert. Etwas seitlich liegen zwei Wasserbecken. Diese dienten als Pools für Männer und Frauen – getrennt, wie es sich gehörte.
Am Himmel in Richtung Siem Reap brauen sich inzwischen dunkle Wolken zusammen und erinnern uns daran, dass wir in der Regenzeit reisen. Im Eilgang radeln wir zurück, vorbei am Bayon in Richtung Angkor Wat. Kurz davor beginnt es zu tröpfeln, und wir können uns gerade noch unter das Dach eines Imbiss-Stands retten, als ein füchterliches Unwetter über uns hereinbricht. Wohl dem, der wie wir ein Dach über dem Kopf hat.
Die Betreiber des Imbiss, zwei junge Männer und drei Frauen, sind sehr freundlich und ich rede lange mit einem 22-jährigen und gut informierten über Gott und die Welt, bis schließlich der Regen aufhört und wir durch die mit Pfützen, abgebrochenen Ästen und Blattwerk übersäten Straßen nach Hause radeln können.
Für heute hatten wir genug Programm, und so lassen wir den Tag auf der Terrasse vor unserem Zimmer gemütlich ausklingen. Das Mädchen an der Rezeption telefoniert schließlich noch mit Mr. Bin, einem Tuk-Tuk-Fahrer, der uns bereits um 5 Uhr am nächsten Morgen abholen soll, damit wir den Sonnenaufgang über Angkor Wat erleben können.
Abends gehen wir mit neuen Bekannten, einem Schweizer Paar, in ein kleines Khmer-Restaurant, wo wir einmal mehr lecker essen.
(Forts. folgt)
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
Hallo @ville,
das freut mich außerordentlich, dass Du uns nun einen Fotobericht von Angkor ins Forum stellst.
Vielen Dank dafür.
Dieses UNESCO-Weltkulturerbe ist wirklich etwas ganz Besonderes, finde ich.
Ich bin ab morgen für einige Wochen weg.
Aber ich werde mir auf jeden Fall die Fortsetzung anschließend nach meiner Rückkehr in Ruhe anschauen und durchlesen. Ist ja leicht zu finden, unter der Rubrik Globetrotter.
Gruß
Josefine
Gruß Josefine
Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
herrliche Reportage
wundervolle Fotos
Danke---------------
wundervolle Fotos
Danke---------------
Gruss Wolfgang
Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
Vielen Dank für deinen kulturhistorisch einprägsamen Bericht mit den passenden Erklärungen zu den Fotos, ich werde im Dezember unseren Guide testen, ob er ebenfalls profundes Wissen vermitteln kann, derzeit schmökere ich voller Vorfreude im neuesten Lonely Planet.
Verzeih mir, wenn ich weiter sanft anstoße, aber war da nicht was in Hobbingen?
Verzeih mir, wenn ich weiter sanft anstoße, aber war da nicht was in Hobbingen?
- nixwielos
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- Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
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Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
Ein fantastischer Bericht über ein ebenso fantastisches Kulturgut, ganz herzlichen Dank lieber ville für diese enorme Führung! Wir freuen uns auf die Fortsetzung, auch dieses Fleckchen Erde ist uns bisher völlig unbekannt...
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Life is too short to drink bad wine
- Citronella
- especialista
- Beiträge: 6559
- Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
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Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
Diese Tempelanlagen sind wirklich faszinierend und riesig
Danke @ ville, für diesen tollen Bericht - auch ich werde dranbleiben ....
Saludos
Citronella
Danke @ ville, für diesen tollen Bericht - auch ich werde dranbleiben ....
Saludos
Citronella
- deniamartin
- activo
- Beiträge: 137
- Registriert: So 4. Mär 2012, 11:53
- Wohnort: Denia und Taunus
Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
ein ganz toller und sehr gut bebilderter Bericht - ich bin wirklich beeindruckt! Ich habe schon die Länder drumherum besucht (außer dem fast benachbarten Myanmar) und dachte, jetzt kenne ich (Süd) Ost-Asien, auch bringt mich eigentlich niemand mehr ins Flugzeug für Fernreisen, aber hier könnte ich doch nochmal schwach werden!
Vielen Dank für den schönen Bericht, den auch ich mir erst am Wochenende mal näher zu Gemüte führen werde!
Vielen Dank für den schönen Bericht, den auch ich mir erst am Wochenende mal näher zu Gemüte führen werde!
Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
Ich bleibe auch dran Ville, ein fantastischer Bericht und super Fotos . Nun weiß ich genau dass ich dies alles auch in natura sehen möchte, wir arbeiten dran .
Lieben Gruß
Gigi
Gigi
Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
So, Freunde exotischer Reiseziele,
vielen Dank erst mal für die netten Worte ! Das beflügelt mich, den Rest auch noch anzuhängen !
@ pichichi: mit "Hobbingen" kann ich erst mal nix anfangen. (Klingt jedenfalls schwäbisch.) Da brauch ich noch eine Eselsbrücke...
Und: euer guide wird euch vermutlich viel mehr zu erzählen haben.
@ Martin: weshalb nicht noch einmal nach S-O-Asien, und dann gleich noch ein wenig Myanmar dazu !
Doch hier jetzt die Fortsetzung:
________________________________________________________________________________________________________________
> Donnerstag, 12. August <
Wir stehen zwar um 5 Uhr vor dem Tor, aber unser bestelltes Tuk-Tuk fehlt. Etwa 10 Minuten später erscheint Mr. Bin - mit einem Motorrädchen! Das reicht vielleicht für ein einheimisches Pärchen, aber nicht für Kaliber wie uns. Die Zeit drängt. Gut, dass es in den Städten inzwischen ein Handy-Netz gibt, und dass fast jeder, der es sich leisten kann, über ein solches Status-Symbol verfügt.
In Kürze kommt ein Verwandter Bins mit seinem Tuk-Tuk, einem fahrbaren Untersatz, der aus einem Honda-Motorrädchen und einem über der Sitzbank mittels Deichsel angehängten Trailer besteht. Der kleine Kasten hat eine bequeme Doppelsitzbank und kann notfalls durch eine Persenning regendicht gemacht werden.
Auf dem Weg zum Angkor Wat überholen wir einen Radfahrer, der mächtig in die Pedale tritt, als wolle er den Sprint bei einer Etappen-Ankunft der Tour de France gewinnen. Auch er will wohl den Sonnenaufgang über den mystischen Türmen Angkor Wats sehen. Wir kommen gerade noch rechtzeitig an, um wie einige Dutzende anderer Touristen – nichts als Wolken zu sehen!
Schade !
So begeben wir uns also auf die „große Runde“, um einige weitere Bauwerke der Khmer anzusehen.
Besonders faszinierend finden wir Ta Prohm, bekannt durch Bilder der Urwaldriesen, die ihre Wurzeln über Mauern und Gebäude strecken wie Finger von Titanen, die versuchen, die kleinen Gebäude abzuheben.
Wenn die Portale, Dächer oder Wandelgänge auch oft stark beschädigt oder eingestürzt sind, läßt sich die einstige Pracht an vielen Details erahnen. Wir haben viel Glück und können diese verwunschene Szenerie fast alleine geniessen, da wir schon so früh unterwegs sind.
Wikipedia erläutert, dass die äußere Begrenzungsmauer der Anlage ein Gebiet von etwa 60 Hektar umschließe, der Tempel selbst mit umgebenden Gebäuden einem Hektar. Hier lebten vor allem Mönche. Die aus Stein gebauten Gebäude dienten religiösen Zwecken. Die Menschen, auch der König, lebten in Häusern aus Holz. Deshalb überstanden nur die Tempelanlagen die Jahrhunderte überstanden.
Eine besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor und in den Plänen von Besuchern nimmt Ta Prohm wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die Restauratoren und Architekten beschlossen, einen Tempel Angkors in dem Zustand zu belassen, in dem sie ihn vorfanden. Die Wahl fiel auf Ta Prohm. Störende Vegetation und Mauersteine wurden nur soweit entfernt und gesichert, dass man die Anlage gefahrlos begehen kann. "Besonders eindrucksvoll sind die Würgefeigen (Ficus virens) und die noch größeren Tetrameles nudiflora, deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen."
--> https://de.wikipedia.org/wiki/Ta_Prohm
Schließlich verlassen wir die Ruinen Ta Prohms, fühlen uns klein angesichts der dominanten Baumriesen..
Ein Stück weiter kommen wir zu einem Wasserreservoir, dem Baray Srah Srang, ca. 700 m x 350 m groß. Hier setzen wir uns ans Ufer und sehen ein Weilchen einer Gruppe von Frauen zu, die üppig wachsendes Seegras entfernen und an Land schaffen.
An einer Gabelung der weit verzweigten Naturwege hören wir unerwartete Töne. Ein Grüppchen blinder Musiker gibt traditionelle Instrumental - Musik zum Besten. Da kommt man um eine Spende nicht herum und gibt sie auch gerne ! Natürlich hören wir ein Weilchen zu.
Falls jemand an den klass. Instrumenten Kambodschas interessiert ist:
http://www.istov.de/htmls/cambodia/kamb ... nte02.html
Bereits gegen 14 Uhr brechen wir unser Kulturprogramm ab und legen den Schongang ein, was bei der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit auch ratsam ist.
Abends gehen wir wieder mit Erich und Ingrid – den beiden Schweizern – zum Essen. Diesmal im „Little India“, wo auch eine italienische Gruppe auftaucht, die uns schon einmal über den Weg gelaufen ist. Man fragt uns, was wir empfehlen können. Anschließend bekommen wir zu hören, dass es gut, aber scharf gewesen sei, worauf ich von Erlebnissen mit einem befreundeten italienischen Paar in Südindien erzähle, was zu allgemeinem Gelächter führt. (Carmine vertrug nämlich keine Schärfe, und er bestellte in seinem italienischen Englisch. „ No spiceees!“ Der Kellner nickte. Als das Essen kam, war es scharf. Carmine reklamierte, und es hieß : „There are no spices!“ Es stellte sich heraus: In der Küche hatten sie zum Ausgleich eine Extra-Ladung Salz und Pfeffer verwendet, denn die gelten nicht als Spices (Gewürze) !! Ab da bestellte er nur noch „No Pepparrr, no Salt, no Spiceees! “)
> Freitag, 13. August <
Obwohl wir nicht abergläubig sind, hoffen wir, dass heute alles gut geht. Am letzten Tag der Gültigkeit unserer Besichtigungstickets wollen wir uns auf die Roluosgruppe konzentrieren, die ein wenig abseits zu finden ist. Diesmal lassen wir es etwas gemütlicher angehen, wechseln zuerst ein paar Dollars in Riel, wobei das Verhältnis 1:4000 beträgt. Im Prinzip ist es jedoch egal, ob man in U$ oder Riel zahlt, da dieses Verhältnis überall akzeptiert wird. So kann man auch gemischt zahlen oder nur in $, wobei man dann beliebig Wechselgeld erhält, falls verfügbar. Thai-Baht werden ebenfalls genommen ; sie sind in Grenznähe sehr beliebt.
Nach einem Frühstück im vielleicht besten Café der Stadt mit gerösteten Brotscheiben, hausgemachter Marmelade und Klasse-Café, nicht zu vergessen die köstlichen Croissants, suchen wir uns einen sympathischen Tuk-Tuk-Fahrer, der uns bald darauf über die hervorragende Straße in Richtung Phnom Penh aus der Stadt transportiert.
Nach ca. 13 km verlassen wir die Straße und erreichen auf einem guten Naturweg wenig später ein ruhig gelegenes Örtchen, bestehend aus einigen Häusern, die wohl u.a. von Mönchen bewohnt werden, ferner einer Pagode und dann einer offensichtlich sehr alten Anlage von 4 Türmen aus Ziegelsteinen, die heute den Mittelpunkt des Wat Lolei bilden.
Die Türme stammen aus dem 9. Jahrhundert und waren die Vorläufer aller weiteren Bauwerke um Angekor.
Nachdem ich nach der Besichtigung noch eine Weile mit ein paar Mönchen diskutiert habe,
klettern wir wieder auf unser rollendes Sofa und lassen uns zurück zur Hauptstraße bringen,
um ein paar hundert Meter weiter auf der anderen Seite in eine Straße einzubiegen, die diesmal geteert ist.
Auf beiden Seiten stehen in unrgelmäßiger Folge einfache Häuser, teils mit schönem Vorgarten und Blumen oder Sträucher, manchmal mit Bananenstauden oder Palmen bepflanzt. Vor einem Haus entdecken wir eigenartige Gebilde aus Lehm oder ähnlichem Material. So lasse ich den Fahrer stoppen und gehe ein paar Schritte zurück. Im Hof sind die Beton-Modelle von Tempelstadtanlagen zu sehen, z.B. von Angkor Wat.
Der Besitzer erklärt mir, dass hier Jugendliche in der Fertigung solcher Objekte unterrichtet würden. Zwei Jungen sitzen auch etwas abseits und formen weitere Anbauteile für die Miniaturanlagen. Sie möchten nicht fotografiert werden. Ein eher seltener Fall in S-O-Asien.....
Kurz darauf erreichen wir darauf die Anlage Preah Ko, um das 9. Jahrhundert erbaut . Die Türme waren früher mit Stuck überzogen und dienten als Grabmäler.
Es lässt sich erahnen, welche Pracht einst zu bestaunen war...:
Als wir weiterfahren, kommen wir schließlich zum 3. Bauwerk, dem Bakong. Er liegt harmonisch in einem Wat (ein Kloster) eingebettet.
Wikipedia erläutert: "Der fünfstufige Tempelberg Bakong wurde in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts gebaut und im Jahr 881 unter dem Namen Harihar-alaya Gott Shiva geweiht. Er war die erste derartige Tempelpyramide in Angkor und diente als Staatstempel König Indravarmans I. In einer Inschrift heißt es: „881 errichtete der König, wie ein Gott, Verteiler der Reichtümer, ein Lingam namens Indresvara“[1]. Der Name Indresvara vereinigt den Namen des Königs mit dem des Gottes Shiva und deutet damit ein Eintauchen des Königs in die Gottheit an, beide eine neue Einheit der Anbetung bildend."
--> https://de.wikipedia.org/wiki/Bakong
Vor dem mächtigen Gebilde wohnen Mönche, und ihre Häuschen sind zum Teil von blühenden Büschen umgeben.
An einem weiter hinten gelegenen Gebäude ist ein junger Künstler bemüht, die hölzerne Wandtäfelung mit buddhistischen Motiven zu verschönern. Große Wandflächen hat er bereits verziert und ist am letzten Feld angekommen.
Ein Stück weiter bemalen Mönche und ein schwarz gekleideter älterer Mann einen Wagen, der bei einem Umzug präsentiert werden soll.
Der Bakong selbst gefällt uns vor allem aufgrund seiner Lage und des dort vorherrschenden Lebens außerordentlich gut, so daß wir die Besichtung der Roluos-Gruppe als eigentlich unverzichtbar sehen, obwohl die Anlagen neben Angkor Wat, Bayon und Ta Prohm eher wenig Beachtung finden.
Auf dem Rückweg lassen wir uns an einem Schulungszentrum für Traditionelle Khmer-Küche absetzen, in dem junge Leute den Umgang mit Küche, dem Restaurantbetrieb und mit den „Barang“, den Ausländern lernen. Wir werden zwar unbeholfen und auch ein wenig scheu, aber sehr zuvorkommend bedient und sind von der Qualität des Essen sehr angetan.
Abends gehen wir wieder in unser kleines Familien-Restaurant mit Khmer-Küche
und erleben den ersten Blackout in Kambodscha, der zwar aber nur 30 Minuten andauert, uns jedoch zu einem romantischen Essen bei Kerzenlicht verhilft.
> Samstag, 14. August <
Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Wir packen unsere Siebensachen, und dann rollen wir unsere Trolleys nach vorne zur Hauptstraße, wo der Bus nach Kampong Tom abfahren soll.
In letzter Minute kommt noch das liebenswerte Mädchen von der Rezeption, um sich von uns zu verabschieden. Sie scheint den Tränen nahe, denn wir haben viel mit ihr geredet und mochten sie sehr, da sie immer gut gelaunt war und sich emotional als „Seele von Mensch“ erwiesen hatte. Ihre Familie fehlte ihr sehr. Wir wollen ihr mailen! (Anm. Haben wir gemacht, aber ohne Antwort)
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Soviel also zu unserem Besuch in dieser mystischen und historisch so bedeutsamen Stätte, von der wir viele unvergessliche Eindrücke mitgenommen haben. Letzteres gilt allerdings auch für die Weiterreise. Fünf Wochen in Kambodscha bedeuten eine Fülle von Erinnerungen, die schnell wieder wach werden, wenn man z.B. einen solchen Bericht verfasst !
Inzwischen sind 12 Jahre vergangen, und es versteht sich von selbst, dass sich die Bedingungen für eine Reise nach Angkor nicht mehr die gleichen sind. Die einmaligen Hinterlassenschaften des Khmer-Reiches sind noch die selben und warten geduldig auf euren Besuch . Er lohnt sich...................
Gruß ville
.
vielen Dank erst mal für die netten Worte ! Das beflügelt mich, den Rest auch noch anzuhängen !
@ pichichi: mit "Hobbingen" kann ich erst mal nix anfangen. (Klingt jedenfalls schwäbisch.) Da brauch ich noch eine Eselsbrücke...
Und: euer guide wird euch vermutlich viel mehr zu erzählen haben.
@ Martin: weshalb nicht noch einmal nach S-O-Asien, und dann gleich noch ein wenig Myanmar dazu !
Doch hier jetzt die Fortsetzung:
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> Donnerstag, 12. August <
Wir stehen zwar um 5 Uhr vor dem Tor, aber unser bestelltes Tuk-Tuk fehlt. Etwa 10 Minuten später erscheint Mr. Bin - mit einem Motorrädchen! Das reicht vielleicht für ein einheimisches Pärchen, aber nicht für Kaliber wie uns. Die Zeit drängt. Gut, dass es in den Städten inzwischen ein Handy-Netz gibt, und dass fast jeder, der es sich leisten kann, über ein solches Status-Symbol verfügt.
In Kürze kommt ein Verwandter Bins mit seinem Tuk-Tuk, einem fahrbaren Untersatz, der aus einem Honda-Motorrädchen und einem über der Sitzbank mittels Deichsel angehängten Trailer besteht. Der kleine Kasten hat eine bequeme Doppelsitzbank und kann notfalls durch eine Persenning regendicht gemacht werden.
Auf dem Weg zum Angkor Wat überholen wir einen Radfahrer, der mächtig in die Pedale tritt, als wolle er den Sprint bei einer Etappen-Ankunft der Tour de France gewinnen. Auch er will wohl den Sonnenaufgang über den mystischen Türmen Angkor Wats sehen. Wir kommen gerade noch rechtzeitig an, um wie einige Dutzende anderer Touristen – nichts als Wolken zu sehen!
Schade !
So begeben wir uns also auf die „große Runde“, um einige weitere Bauwerke der Khmer anzusehen.
Besonders faszinierend finden wir Ta Prohm, bekannt durch Bilder der Urwaldriesen, die ihre Wurzeln über Mauern und Gebäude strecken wie Finger von Titanen, die versuchen, die kleinen Gebäude abzuheben.
Wenn die Portale, Dächer oder Wandelgänge auch oft stark beschädigt oder eingestürzt sind, läßt sich die einstige Pracht an vielen Details erahnen. Wir haben viel Glück und können diese verwunschene Szenerie fast alleine geniessen, da wir schon so früh unterwegs sind.
Wikipedia erläutert, dass die äußere Begrenzungsmauer der Anlage ein Gebiet von etwa 60 Hektar umschließe, der Tempel selbst mit umgebenden Gebäuden einem Hektar. Hier lebten vor allem Mönche. Die aus Stein gebauten Gebäude dienten religiösen Zwecken. Die Menschen, auch der König, lebten in Häusern aus Holz. Deshalb überstanden nur die Tempelanlagen die Jahrhunderte überstanden.
Eine besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor und in den Plänen von Besuchern nimmt Ta Prohm wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die Restauratoren und Architekten beschlossen, einen Tempel Angkors in dem Zustand zu belassen, in dem sie ihn vorfanden. Die Wahl fiel auf Ta Prohm. Störende Vegetation und Mauersteine wurden nur soweit entfernt und gesichert, dass man die Anlage gefahrlos begehen kann. "Besonders eindrucksvoll sind die Würgefeigen (Ficus virens) und die noch größeren Tetrameles nudiflora, deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen."
--> https://de.wikipedia.org/wiki/Ta_Prohm
Schließlich verlassen wir die Ruinen Ta Prohms, fühlen uns klein angesichts der dominanten Baumriesen..
Ein Stück weiter kommen wir zu einem Wasserreservoir, dem Baray Srah Srang, ca. 700 m x 350 m groß. Hier setzen wir uns ans Ufer und sehen ein Weilchen einer Gruppe von Frauen zu, die üppig wachsendes Seegras entfernen und an Land schaffen.
An einer Gabelung der weit verzweigten Naturwege hören wir unerwartete Töne. Ein Grüppchen blinder Musiker gibt traditionelle Instrumental - Musik zum Besten. Da kommt man um eine Spende nicht herum und gibt sie auch gerne ! Natürlich hören wir ein Weilchen zu.
Falls jemand an den klass. Instrumenten Kambodschas interessiert ist:
http://www.istov.de/htmls/cambodia/kamb ... nte02.html
Bereits gegen 14 Uhr brechen wir unser Kulturprogramm ab und legen den Schongang ein, was bei der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit auch ratsam ist.
Abends gehen wir wieder mit Erich und Ingrid – den beiden Schweizern – zum Essen. Diesmal im „Little India“, wo auch eine italienische Gruppe auftaucht, die uns schon einmal über den Weg gelaufen ist. Man fragt uns, was wir empfehlen können. Anschließend bekommen wir zu hören, dass es gut, aber scharf gewesen sei, worauf ich von Erlebnissen mit einem befreundeten italienischen Paar in Südindien erzähle, was zu allgemeinem Gelächter führt. (Carmine vertrug nämlich keine Schärfe, und er bestellte in seinem italienischen Englisch. „ No spiceees!“ Der Kellner nickte. Als das Essen kam, war es scharf. Carmine reklamierte, und es hieß : „There are no spices!“ Es stellte sich heraus: In der Küche hatten sie zum Ausgleich eine Extra-Ladung Salz und Pfeffer verwendet, denn die gelten nicht als Spices (Gewürze) !! Ab da bestellte er nur noch „No Pepparrr, no Salt, no Spiceees! “)
> Freitag, 13. August <
Obwohl wir nicht abergläubig sind, hoffen wir, dass heute alles gut geht. Am letzten Tag der Gültigkeit unserer Besichtigungstickets wollen wir uns auf die Roluosgruppe konzentrieren, die ein wenig abseits zu finden ist. Diesmal lassen wir es etwas gemütlicher angehen, wechseln zuerst ein paar Dollars in Riel, wobei das Verhältnis 1:4000 beträgt. Im Prinzip ist es jedoch egal, ob man in U$ oder Riel zahlt, da dieses Verhältnis überall akzeptiert wird. So kann man auch gemischt zahlen oder nur in $, wobei man dann beliebig Wechselgeld erhält, falls verfügbar. Thai-Baht werden ebenfalls genommen ; sie sind in Grenznähe sehr beliebt.
Nach einem Frühstück im vielleicht besten Café der Stadt mit gerösteten Brotscheiben, hausgemachter Marmelade und Klasse-Café, nicht zu vergessen die köstlichen Croissants, suchen wir uns einen sympathischen Tuk-Tuk-Fahrer, der uns bald darauf über die hervorragende Straße in Richtung Phnom Penh aus der Stadt transportiert.
Nach ca. 13 km verlassen wir die Straße und erreichen auf einem guten Naturweg wenig später ein ruhig gelegenes Örtchen, bestehend aus einigen Häusern, die wohl u.a. von Mönchen bewohnt werden, ferner einer Pagode und dann einer offensichtlich sehr alten Anlage von 4 Türmen aus Ziegelsteinen, die heute den Mittelpunkt des Wat Lolei bilden.
Die Türme stammen aus dem 9. Jahrhundert und waren die Vorläufer aller weiteren Bauwerke um Angekor.
Nachdem ich nach der Besichtigung noch eine Weile mit ein paar Mönchen diskutiert habe,
klettern wir wieder auf unser rollendes Sofa und lassen uns zurück zur Hauptstraße bringen,
um ein paar hundert Meter weiter auf der anderen Seite in eine Straße einzubiegen, die diesmal geteert ist.
Auf beiden Seiten stehen in unrgelmäßiger Folge einfache Häuser, teils mit schönem Vorgarten und Blumen oder Sträucher, manchmal mit Bananenstauden oder Palmen bepflanzt. Vor einem Haus entdecken wir eigenartige Gebilde aus Lehm oder ähnlichem Material. So lasse ich den Fahrer stoppen und gehe ein paar Schritte zurück. Im Hof sind die Beton-Modelle von Tempelstadtanlagen zu sehen, z.B. von Angkor Wat.
Der Besitzer erklärt mir, dass hier Jugendliche in der Fertigung solcher Objekte unterrichtet würden. Zwei Jungen sitzen auch etwas abseits und formen weitere Anbauteile für die Miniaturanlagen. Sie möchten nicht fotografiert werden. Ein eher seltener Fall in S-O-Asien.....
Kurz darauf erreichen wir darauf die Anlage Preah Ko, um das 9. Jahrhundert erbaut . Die Türme waren früher mit Stuck überzogen und dienten als Grabmäler.
Es lässt sich erahnen, welche Pracht einst zu bestaunen war...:
Als wir weiterfahren, kommen wir schließlich zum 3. Bauwerk, dem Bakong. Er liegt harmonisch in einem Wat (ein Kloster) eingebettet.
Wikipedia erläutert: "Der fünfstufige Tempelberg Bakong wurde in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts gebaut und im Jahr 881 unter dem Namen Harihar-alaya Gott Shiva geweiht. Er war die erste derartige Tempelpyramide in Angkor und diente als Staatstempel König Indravarmans I. In einer Inschrift heißt es: „881 errichtete der König, wie ein Gott, Verteiler der Reichtümer, ein Lingam namens Indresvara“[1]. Der Name Indresvara vereinigt den Namen des Königs mit dem des Gottes Shiva und deutet damit ein Eintauchen des Königs in die Gottheit an, beide eine neue Einheit der Anbetung bildend."
--> https://de.wikipedia.org/wiki/Bakong
Vor dem mächtigen Gebilde wohnen Mönche, und ihre Häuschen sind zum Teil von blühenden Büschen umgeben.
An einem weiter hinten gelegenen Gebäude ist ein junger Künstler bemüht, die hölzerne Wandtäfelung mit buddhistischen Motiven zu verschönern. Große Wandflächen hat er bereits verziert und ist am letzten Feld angekommen.
Ein Stück weiter bemalen Mönche und ein schwarz gekleideter älterer Mann einen Wagen, der bei einem Umzug präsentiert werden soll.
Der Bakong selbst gefällt uns vor allem aufgrund seiner Lage und des dort vorherrschenden Lebens außerordentlich gut, so daß wir die Besichtung der Roluos-Gruppe als eigentlich unverzichtbar sehen, obwohl die Anlagen neben Angkor Wat, Bayon und Ta Prohm eher wenig Beachtung finden.
Auf dem Rückweg lassen wir uns an einem Schulungszentrum für Traditionelle Khmer-Küche absetzen, in dem junge Leute den Umgang mit Küche, dem Restaurantbetrieb und mit den „Barang“, den Ausländern lernen. Wir werden zwar unbeholfen und auch ein wenig scheu, aber sehr zuvorkommend bedient und sind von der Qualität des Essen sehr angetan.
Abends gehen wir wieder in unser kleines Familien-Restaurant mit Khmer-Küche
und erleben den ersten Blackout in Kambodscha, der zwar aber nur 30 Minuten andauert, uns jedoch zu einem romantischen Essen bei Kerzenlicht verhilft.
> Samstag, 14. August <
Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Wir packen unsere Siebensachen, und dann rollen wir unsere Trolleys nach vorne zur Hauptstraße, wo der Bus nach Kampong Tom abfahren soll.
In letzter Minute kommt noch das liebenswerte Mädchen von der Rezeption, um sich von uns zu verabschieden. Sie scheint den Tränen nahe, denn wir haben viel mit ihr geredet und mochten sie sehr, da sie immer gut gelaunt war und sich emotional als „Seele von Mensch“ erwiesen hatte. Ihre Familie fehlte ihr sehr. Wir wollen ihr mailen! (Anm. Haben wir gemacht, aber ohne Antwort)
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Soviel also zu unserem Besuch in dieser mystischen und historisch so bedeutsamen Stätte, von der wir viele unvergessliche Eindrücke mitgenommen haben. Letzteres gilt allerdings auch für die Weiterreise. Fünf Wochen in Kambodscha bedeuten eine Fülle von Erinnerungen, die schnell wieder wach werden, wenn man z.B. einen solchen Bericht verfasst !
Inzwischen sind 12 Jahre vergangen, und es versteht sich von selbst, dass sich die Bedingungen für eine Reise nach Angkor nicht mehr die gleichen sind. Die einmaligen Hinterlassenschaften des Khmer-Reiches sind noch die selben und warten geduldig auf euren Besuch . Er lohnt sich...................
Gruß ville
.
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Re: Angkor - Highlight für Kambodscha-Reisende
ville, die Fortsetzung deines exzellenten Berichts hat für mich mit Ta Phrom den eigentlichen Höhepunkt der vielen Tempelanlagen gebracht, ist es doch ein gewaltiges Naturereignis, das hier den "Tand von Menschenhand" aus seinen Fugen sprengt...
@Hobbingen: bin zwar kein Fan von Mittelerde, aber die verbliebenen Kulissen nach den Dreharbeiten zum "Hobbit" sind heute eine überlaufene Touristenattraktion, viele von diesen Fans reisten sogar nur zwecks Besuchs der Hobbitwohnhöhlen auf die Nordinsel!
@Hobbingen: bin zwar kein Fan von Mittelerde, aber die verbliebenen Kulissen nach den Dreharbeiten zum "Hobbit" sind heute eine überlaufene Touristenattraktion, viele von diesen Fans reisten sogar nur zwecks Besuchs der Hobbitwohnhöhlen auf die Nordinsel!