Spanische Wirtschaft im Aufwind???

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Atze
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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von Atze »

JRP hat geschrieben:Einen Nachtrag möchte ich noch machen. Aus berufenem Munde und aus solider Quelle stammt dies:

Man beachte das Datum! Wer da noch an Aufschwung in Spanien glaubt, für den kommt auch dieses Jahr wieder der Weihnachtsmann.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -zur-lira/

Und wie wär´s damit?
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -euro-weg/

Soviel zum Wahrheitsgehalt unseres Staatsfernsehens.
Die "deutschen wirtschaftsnachrichten" des Herrn Michael Meier (der sich ganz klein im Impressum versteckt) sind ja nun wirklich so eine "solide Quelle" - nur noch übertroffen vom Kopp-Verlag.


https://www.psiram.com/ge/index.php/Deu ... achrichten

http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Maier_(Journalist)

Ich zweifele nicht daran, dass sich manchmal einige Körnchen Wahrheit verstecken.
Aber diese "Quelle", die regelmäßig nur aus anderen Nachrichten abkupfert, dieses dann einseitig aufbauscht und mit Horrorszenarien garniert, ist kein Beispiel für guten Journalismus.
Siehe die "Nachricht" im letzten Jahr, dass alle Kleingärtner Europas bei Strafandrohung nur noch EU-konformes Saatgut verwenden dürfen.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... verbieten/
LG Atze
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Montemar
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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von Montemar »

Dafür hat der Mensch Kopf, Hirn und Verstand, denn Bildung schützt vor Manipulation. Ein aufgeklärter und gebildeter Mensch wird sich von Verschwörungstheorien nicht bzw. kaum beeinflussen lassen, sondern objektiv recherchieren. Bildung ist eine ungeahnte Machtquelle. Nicht ohne Grund wollten und wollen diverse Despoten die Bildung ihres Volkes verhindern, denn eine dumme Viehherde lässt sich viel leichter steuern…

Und was war das für eine reisserische Aufmachung bzgl. daß alle Kleingärtner Europas bei Strafandrohung nur noch EU-konformes Saatgut verwenden dürfen? Fakt ist, das Saatgutrecht regelt die Produktion und Vermarktung von Saatgut, nicht dessen Kauf und die Verwendung. Demzufolge geht es in der Verordnung auch nicht darum, Kleingärtner bezüglich der Verwendung von Saatgut zu kontrollieren. Das wurde übrigens bei der Kritik auch nie behauptet. Kleingärtner werden von der Verordnung aber insofern tangiert, als sie die Verfügbarkeit von Saatgut auf dem Markt beeinflusst und auch die Kennzeichnung etwa von nicht reproduktionsfähigem Hybrid-Saatgut.

In Art. 14 wird eine grundsätzliche Registrierungspflicht für Sorten statuiert, von denen Saatgut auf dem Markt gebracht werden darf und hinsichtlich der Vermarktung wird in Art. 3 der Verkauf und das Verschenken gleichgesetzt, indem definiert wird: „making available on the market“ ist das Anbieten zur Abgabe, „whether free of charge or not.“

Alles nachzulesen in der Verordnung „Neuregelung des europäischen Saatgut-Marktes“. Das Thema hatten wir hier aber auch schon einmal!
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Oliva B.
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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von Oliva B. »

@ Montemar
Ich glaube, Atze ging es weniger um die Regulierungen der EU für die Kleingärtner, sondern die Art und Weise, wie der "berufene Mund", also der von JPR zitierte Michael Meier, in seinen Wirtschaftsnachrichten diese Themen aufbereitet.

Der Deutschlandfunk schrieb gestern: "Wirtschaftliche Erholung oder Trugbild? ". Ein Indikator, dass es wirtschaftlich wieder aufwärts zu gehen scheint, ist die Beschäftigungslage in der Bauindustrie, bis 2007 eine der tragenden Säulen der spanischen Wirtschaft: "Auf den Baustellen wird wieder gehämmert und geschweißt. Die Arbeitslosigkeit ist von ihrem Höchstwert von über 26 Prozent auf zuletzt 24,5 Prozent gesunken."
Das ist immer noch eine der höchsten Arbeitslosenquoten Europas oder anders ausgedrückt, das Schicksal von 4,4 Millionen Menschen.

Deshalb meine Frage, geht es wirklich mit einer Wirtschaft wieder aufwärts, wenn gleichzeitig die Arbeitslosenzahlen steigen?
Die offizielle Begründung für den Anstieg: Die Arbeitslosenzahlen gingen im August immer in die Höhe, weil dann Zeitarbeitsverträge im Bereich Bildung und Gesundheit ausliefen.... :-?

Doch was passiert im September mit den Servicekräften, wenn die Urlauber wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind und die Bediensteten des Hotel- und Gaststättengewerbes bis zum nächsten Jahr in die Arbeitslosigkeit geschickt werden? Erhöhen die dann nicht aufs Neue die Arbeitslosenstatistik? Aber da werden bestimmt wieder neue Zeitarbeitsverträge im Bereich Bildung und Gesundheit verteilt, die die Arbeitslosenstatistik wieder optisch ins Lot bringen. :twisted:
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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
nur leicht OT , fand aber auf die schnelle keinen anderen passenden Platz :-? Meiner bescheidenen Meinung krankt ja nicht nur die spanische Wirtschaft in irgendeiner Weise an den veralteten Interpretationen von Wirtschaftswissenschaften, da im Moment auch das Wetter hier gerade nicht ganz meinen sonstigen Ambitionen entspricht und auch sonst einiges anliegt was mich von meinen Erkundungsaktivitäten abhält, komme ich wenigstens ein wenig zum lesen und da kam mir dieses unter und ich denke obwohl es zeitlich schon einige Dekaden zurueckliegt da ist was wahres dran :? deswegen werf ich es einfach mal in die Runde:

Ich bin davon überzeugt, dass die Bankinstitute eine größere Bedrohung für unsere freiheitliche Ordnung darstellen als stehende Armeen...
Sollte das amerikanische Volk je zulassen, dass private Banken erst durch Inflation, dann durch Deflation die Kontrolle über die amerikanische Währung erobern, werden die Banken und die in ihrem Umfeld entstehenden Unternehmen... die Menschen all ihres Reichtums berauben, bis ihre Kinder eines Tages auf dem Kontinent, den ihre Väter erobert haben, ohne ein Dach über dem Kopf aufwachen... Die Macht, Geld in Umlauf zu bringen, muss den Banken entrissen und an das Volk zurückgegeben werden, dem sie von Rechts wegen zusteht.

Thomas Jefferson im Jahre 1809 :!: :!: :!:


Darüber hinaus werden wir ja alle erleben was die desolate "geistige Elite" anrichtet >:) >:) , ich habe da wenig Hoffnung das sich da irgendwie eine etwas höherwertige geistige Linie abzeichnet #:-s
Saludos
maxheadroom, der sehr im Zweifel ist ob er noch ein Apfelbäumchen pflanzen sollte :lol: (frei nach M.Luther)





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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von Cozumel »

Maxheadroom hat geschrieben:Die Macht, Geld in Umlauf zu bringen, muss den Banken entrissen und an das Volk zurückgegeben werden, dem sie von Rechts wegen zusteht.Thomas Jefferson im Jahre 1809 :!: :!: :!:
Die Jusos haben in den 1970 ern, unter dem Vorsitz von Heidemarie Wieczorek-Zeul und ihrem Stellvertreter Klaus Uwe Benneter damals das Modell modifiziertes StaMoKap (Staatsmonopol Kapital) vertreten. Damals wurden sie als Spinner verspottet. Sie vertraten die Meinung, dass alles nicht vervielfachbare Gut wie zum Beispiel Grund und Boden nicht Privatpersonen gehören sollte um Spekulationen zu vermeiden.
Banken sollten verstaatlicht werden (wenn man sieht, was aus den Landesbanken wurde, vielleicht keine so gute Idee)

Trotzdem ist der Ansatz nicht schlecht gewesen. Nur vermutlich wie der Sozialismus nicht durchsetzbar.
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maxheadroom
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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von maxheadroom »

Cozumel hat geschrieben:
Banken sollten verstaatlicht werden (wenn man sieht, was aus den Landesbanken wurde, vielleicht keine so gute Idee)

Trotzdem ist der Ansatz nicht schlecht gewesen. Nur vermutlich wie der Sozialismus nicht durchsetzbar.

Hola todos y Cozumel,
ich hab das ja nur mal so als Denkansatz eingeworfen ;-) :mrgreen: Im Sozialismus gab es eigentlich nur eine gute Idee, ich glaub das Zitat stammt von Lenin, "Wir muessen im Sozialismus den neuen Menschen schaffen" denn daran krankt ja eigentlich alles , weil ja gewisse Gedankenstrukturen nicht so einfach umzupolen sind wie folgendes beweist :mrgreen: :mrgreen:
In Indien werden Affen gefangen, indem man ihnen einen Krug anbietet, an dessen Boden sich Nüsse befinden, welche die Affen ganz besonders mögen. Der Arm der Affen gelangt nur knapp durch den Hals des Kruges. Sobald sie die begehrten Nüsse erfasst haben und versuchen, ihren Arm wieder aus dem Krug herauszuziehen, sind sie gefangen, weil die Faust mit den Nüssen darin nicht mehr durch den Hals des Kruges passt. Sie wissen, dass sie ihre Freiheit behalten können, wenn sie die Nüsse loslassen und weglaufen. Ihr Verlangen nach den Nüssen ist aber so groß, dass sie nicht loslassen und sich lieber einfangen lassen.

Um den für die Abschaffung der Zinswirtschaft benötigten Bewusstseinssprung zu schaffen, dürfen wir nicht mehr wie die Affen denken. Denn genauso erzeugt das Mangelbewusstsein im Menschen ein Sicherheitsdenken, das es ihm sehr schwer macht, auf eine verzinste Vermögensabsicherung zu verzichten. Wie Recht hat der Affe damit, den Menschen vorzuwerfen, dass sie böse sind, weil sie ihn seiner Freiheit berauben, wenn er der Freiheitsberaubung durch seine eigene Gier zugestimmt hat? Wieviel Recht haben wir, uns über die Missstände in der Welt zu beklagen, die wir durch unser Verlangen nach Zinsen oder Sachkapitalzinsen selbst erzeugen?

;) :mrgreen:
tja da wären wir wieder bei unserer eigenen Unzulänglichkeit die uns gefangen hält >:) >:)
Ist natuerlich ein unerschöpfliches Thema mit dem man etlichen thread Seiten füllen könnte :)

Saludos
maxheadroom
P.S.
„Was der liebe Gott vom Gelde hält, kann man an den Leuten sehen, denen er es gibt."

Peter Bamm
>:) >:)



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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von Cozumel »

Im Euromagazin, ARD kam ein Bericht über Mrd. hohe Zuschüsse der EU für Andalusien und wo die Gelder hinverschwinden.

Gelder die für Weiterbildung von Arbeitslosen gedacht war und Entwicklung von Industrieanlagen.

Leider ist wenig angekommen wo es hinsollte. Unter anderem wurde in Cadiz ein Containerhafen gebaut, den niemand braucht, weil Alcecieras und Tanger bereits nicht ausgelastet sind. Ausserdem wird untersucht wer alles Gelder unterschlagen hat.
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Oliva B.
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Wirtschaftsaufschwung in Spanien

Beitrag von Oliva B. »

Über die Wirtschaftskrise in Spanien haben wir in den letzten Jahren lang und breit berichtet. Nun wird sei Monaten der
Wirtschaftsaufschwung herbeigeredet. Den Spaniern wäre er zu gönnen.

[align=center]Ist die Erholung real oder wird sie nur herbei geredet?[/align]

Das Lande hätte "das höchste Wachstumstempo aller Länder im Westen des europäischen Kontinents hingelegt". Doch spielt das eine Rolle, wenn die Wirtschaft sich auf Kosten der arbeitsfähigen Bevölkerung gesund schrumpft, und diejenigen, die einen Job haben, sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln und zu Dumpingpreisen arbeiten müssen? Die Bevölkerung merkt noch nichts von dem überall gepriesenen Aufschwung.
So spricht der Spanien-Experte Thomas Stehling von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Madrid auch nur von "Verbesserungen" der Wirtschaftsfakten, aber nicht von einem Aufschwung.

Quelle.

Auf jeden Fall hatten die Verbraucher am Jahresende durch den gesunkenen Ölpreis mehr Geld zum Ausgeben in der Tasche.
Es lohnt sich auf jeden Fall, das Thema "Wirtschaftsaufschwung" weiter beobachten.
sol
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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von sol »

dazu dies :
Robustes Wachstum in Spanien ?
In einer gemeinsamen Studie prognostiziert das Münchener Ifo-Institut mit Forscherkollegen aus Paris und Rom für die ersten beiden Quartale 2015 jeweils ein Wachstum um 0,3% - im Durchschnitt der Eurozone. Motor dieses Wachstums bleibt Deutschland und überraschenderweise Spanien.

http://www.google.de/url?q=http://www.d ... IxEwAIQLpA
Gruss Wolfgang
amogles
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Re: Spanische Wirtschaft im Aufwind???

Beitrag von amogles »

In der Vergangenheit hat Spanien auf solche Krisen immer mit eine Abwertung der Peseta reagiet. Auf einmal konnte die spanische Industrie besser exportiereren und der Import wurde erschwert was die inländische Industrie stärkte. Lebensmittel und so weiter, welche sowieso grossenteils aus dem Inland stammten wurden nicht teurer und somit gab es kaum negative Auswirkungen für die einfache Bevölkerung. Verlierer waren natürlich ausländische Anleger deren Investition auf einmal viel weniger Wert waren. Aber mit dieser Politik hat sich Spanien schon unzählige Male aus der Krise geholfen.

Daher denke ich dass der Euro Heute ein wesentlicher Teil des Problems ist, weil die Einheitswährung genau diesen Mechanismus verhindert. Sttattdessen muss gespart werden was sehr viel Leid und verursacht und auch schäden die gar nicht so schnell wieder gutzumachen sind, auch wenn der Aufschwung irgendwann wieder kommt.
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