Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
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Re: Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
Zitat:"...In Madrid gingen in dieser Woche die Bauern aus Alicante und Murcia auf die Straße. Sie fordern Wasser...". In Sevilla ging man vor einigen Jahren noch einen Schritt weiter. Die Figur des "Jesus des letzten Atmezuges" volkstümlich "Cachorro" (übers. Welpe od. evtl. Hundesohn) wurde aus der Kirche geholt und in Prozession durch die Strassen getragen. Ob es danach tatsächlich geregnet hat der nicht wurde nicht bekannt.
Spanien verwüstet langsam aber stándig,wobei die allgemeine Erderwärmung sicher mitwirkt. Allein wenn man die vielen Wadis sieht, alle ausgetrocknet aber vor 70 Jahren viel oder sehr viel Wasser führten. Allein der Turia-Fluss überschwemmte alle paar Jahre Valencia, das letzte Mal 1957, es gab u.a. 81 Tote. Danach hat man das Flussbett mit viel Aufwand umgeleitet. Die Bauarbeiten dauerten 4 Jahre und wurden teilweise mit Zusatzbriefmarken (ähnl. der Notopfer-Berlin Marken) im Wert von 25 cts. finanziert. Nenenneswerte Wassermengen sind aber bisher nie durch den neuen Lauf geflossen- ist ja auch keins mehr da.
Ein anderes Pharaonen-Project war und ist die ca. 400 km lange Wasserleitung "Tajo-Segura". Wasser kam damit bis vor Kurzem hauptsächlich für die Bwässerung der Äcker von Valencia, Alicante, Murcia und Almeria. Damitit es nun auch vorbei, denn die einspeisenden Stauseen Entrepeñas und Buendia sind am Ende. Ggw.hält sich die Landwirtschaft mit meist illegalen Entsalzungsanlagen über Wasser oder zapft einen Abwasser-Kanal an (habe ich selbst beobachten können).
Niemand anders als der Präsindent der Autonomie Murcia sagte mal in einem Interview "das Wasser in Murcia ist FAST trinkbar".
Spanien verwüstet langsam aber stándig,wobei die allgemeine Erderwärmung sicher mitwirkt. Allein wenn man die vielen Wadis sieht, alle ausgetrocknet aber vor 70 Jahren viel oder sehr viel Wasser führten. Allein der Turia-Fluss überschwemmte alle paar Jahre Valencia, das letzte Mal 1957, es gab u.a. 81 Tote. Danach hat man das Flussbett mit viel Aufwand umgeleitet. Die Bauarbeiten dauerten 4 Jahre und wurden teilweise mit Zusatzbriefmarken (ähnl. der Notopfer-Berlin Marken) im Wert von 25 cts. finanziert. Nenenneswerte Wassermengen sind aber bisher nie durch den neuen Lauf geflossen- ist ja auch keins mehr da.
Ein anderes Pharaonen-Project war und ist die ca. 400 km lange Wasserleitung "Tajo-Segura". Wasser kam damit bis vor Kurzem hauptsächlich für die Bwässerung der Äcker von Valencia, Alicante, Murcia und Almeria. Damitit es nun auch vorbei, denn die einspeisenden Stauseen Entrepeñas und Buendia sind am Ende. Ggw.hält sich die Landwirtschaft mit meist illegalen Entsalzungsanlagen über Wasser oder zapft einen Abwasser-Kanal an (habe ich selbst beobachten können).
Niemand anders als der Präsindent der Autonomie Murcia sagte mal in einem Interview "das Wasser in Murcia ist FAST trinkbar".
- Oliva B.
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Re: Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
Vielmehr kommt kaum noch Wasser in Valencia-Stadt an, denn das Wasser des Turia wurde nicht nur aufwändig umgeleitet, sondern wird auch noch in den neu errichteten Staudämmen gesammelt.Miesepeter hat geschrieben:[...] Allein der Turia-Fluss überschwemmte alle paar Jahre Valencia, das letzte Mal 1957, es gab u.a. 81 Tote. Danach hat man das Flussbett mit viel Aufwand umgeleitet. Die Bauarbeiten dauerten 4 Jahre und wurden teilweise mit Zusatzbriefmarken (ähnl. der Notopfer-Berlin Marken) im Wert von 25 cts. finanziert. Nenenneswerte Wassermengen sind aber bisher nie durch den neuen Lauf geflossen- ist ja auch keins mehr da.[...]
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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Re: Erste Quellen trocknen aus
Moin MoinOliva B. hat geschrieben:Gestern wollten wir wie üblich unser Trinkwasser von einer nahegelegenen Quelle holen. Doch das Quellwasser, das selbstverständlich ungechlort ist und regelmäßig kontrolliert wird, ist versiegt.....
Und laufen Eure Quellen wieder und es war wie in Spanien meist nur ein Leitungsproblem?
Hier gerade ein interessanter Artikel den ich Euch nicht vorenthalten wollte: http://www.tagesschau.de/inland/weltwas ... e-101.html
Gruß
Lenny
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Re: Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
Ohne nach spanischen Quellen im Internet zu forschen, verweise ich auf einen Artikel in der neuesten CBN (Nr. 1706, Seite 26), in dem berichtet wird, dass die Speicher Amadorio und Guadalest (Marina Baja) leer sind, während der Stausee Pedrera immer noch vom Tajo-Segura-Kanal gespeist wird (über den in diesem Jahr bereits 160 Kubikhektometer Wasser für die Landwirtschaft und für den Trinkkonsum geflossen sind). Der Stausee von Beniarrés in der Comarca El Comtat ist auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahrzehnten gesunken.
Auch Alicante-Stadt verzeichnet das vierttrockenste Jahr seit Aufzeichnung der Wetterdaten.
Die Bauern befürchten schwere Ernteausfälle.
Die Angaben über Tollos und Millena kann bestätigen.
Was ich jedoch nicht verstehe, dass von den Gemeinden nicht eingegriffen wird und zumindest der Wasserdruck gedrosselt wird. In Benissa wie bei uns im Hinterland (eine Nachbargemeinde der beiden betroffen Dörfer) sprudelt das Wasser mit vollem Druck aus dem Kran. Und die Springbrunnen (man will den Touristen schließlich etwas bieten) "springen" so, als würde es keine Wasserknappheit geben. Warum sollten sich dann Urlauber und Einwohner beim Wasserverbrauch zurückhalten, wenn die Gemeinden das kostbare Gut sinnlos vergeuden, obwohl sie auf der anderen Seite zum Sparen auffordern und Sanktionen verkünden?
Die Dörfer Tollos, Millena (Landkreis El Comtat) und Abdet /Marina Baja) bekommen ihr Wasser bereits von Tanklastwagen geliefert. Die Quellen sind versiegt.
Auch Alicante-Stadt verzeichnet das vierttrockenste Jahr seit Aufzeichnung der Wetterdaten.
Die Bauern befürchten schwere Ernteausfälle.
Die Angaben über Tollos und Millena kann bestätigen.
Was ich jedoch nicht verstehe, dass von den Gemeinden nicht eingegriffen wird und zumindest der Wasserdruck gedrosselt wird. In Benissa wie bei uns im Hinterland (eine Nachbargemeinde der beiden betroffen Dörfer) sprudelt das Wasser mit vollem Druck aus dem Kran. Und die Springbrunnen (man will den Touristen schließlich etwas bieten) "springen" so, als würde es keine Wasserknappheit geben. Warum sollten sich dann Urlauber und Einwohner beim Wasserverbrauch zurückhalten, wenn die Gemeinden das kostbare Gut sinnlos vergeuden, obwohl sie auf der anderen Seite zum Sparen auffordern und Sanktionen verkünden?
Saludos,
Elke (Oliva B.)
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Re: Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
Du meinst diesen großen Guadalest Stausee? https://de.wikipedia.org/wiki/Guadalest ... -Presa.jpg
Dann fahre ich da gleich mal vorbei und kontrolliere ob die CBN die Wahrheit sagen - das würde ich ja schon gerne leer sehen.
Dann fahre ich da gleich mal vorbei und kontrolliere ob die CBN die Wahrheit sagen - das würde ich ja schon gerne leer sehen.
- Oliva B.
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Re: Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
Hallo Lenny,
den relativ vollen Stausee von Guadalest kannst du dir (fast aus derselben Perspektive) auf Seite eins dieses Threads anschauen.
Die CBN schreibt, dass sich im Amadorio- und Guadalest-Stausee jeweils noch ein Rest von 6 Kubikhektometer Wasser befindet. Diese Website sagt jedoch etwas anderes. Dort sind jeweils nur 2 hm3 angegeben...
den relativ vollen Stausee von Guadalest kannst du dir (fast aus derselben Perspektive) auf Seite eins dieses Threads anschauen.
Die CBN schreibt, dass sich im Amadorio- und Guadalest-Stausee jeweils noch ein Rest von 6 Kubikhektometer Wasser befindet. Diese Website sagt jedoch etwas anderes. Dort sind jeweils nur 2 hm3 angegeben...
Saludos,
Elke (Oliva B.)
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Re: Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
Ja also 4hm³ (wenn der andere 2 hat) wäre ja super und würde 33% entsprechen - ich denke 2hm³ ist die richtige Zahl - das ist mit 15% nicht viel, aber war 2015 genauso und anscheinend wird da gar nicht soviel entnommen - 0,1hm³ pro Woche wenn ich das richtig lese (aktuell). Damit hätten wir noch 200 Wochen, aber der Sommer ist ja bald vorbei.
http://www.embalses.net/pantano-642-guadalest.html
Was ich bei google gerade nicht finden konnte - woher bezieht der Stausee sein Wasser? Flüsse aus dem Landesinneren? Nur Niederschlag?
Und auf wieviel 0% kann der Stausee runter gehen? Ich denke mal ein bestimmtes Minimum ist gar nicht mehr nutzbar.
http://www.embalses.net/pantano-642-guadalest.html
Was ich bei google gerade nicht finden konnte - woher bezieht der Stausee sein Wasser? Flüsse aus dem Landesinneren? Nur Niederschlag?
Und auf wieviel 0% kann der Stausee runter gehen? Ich denke mal ein bestimmtes Minimum ist gar nicht mehr nutzbar.
Re: Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
Weltweit wird das Trinkwasser knapp.
Deshalb geht es auf der diesjährigen Weltwasserwoche auch ums Wassersparen.
Trinkwasserexperte Jürgen Leist erklärt im Gespräch mit tagesschau.de,
warum das in Deutschland keine gute Idee ist.
http://www.tagesschau.de/inland/weltwas ... e-101.html
gerade entdeckt
Deshalb geht es auf der diesjährigen Weltwasserwoche auch ums Wassersparen.
Trinkwasserexperte Jürgen Leist erklärt im Gespräch mit tagesschau.de,
warum das in Deutschland keine gute Idee ist.
http://www.tagesschau.de/inland/weltwas ... e-101.html
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Zuletzt geändert von sol am So 28. Aug 2016, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Wolfgang
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Re: Sichere Trinkwasserversorgung in der Com. Valenciana?
Oy, den Link habe ich vor ner Stunde in diesem Thread gepostet :D