Die Valencianische Sprache (Valenciano/Valencià)

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Oliva B.
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Re: ¡Hablemos español!

Beitrag von Oliva B. »

@ Luna

Luna, zunächst finde ich es gut, dass du dieses Thema noch einmal nach oben geholt hast. Auch ich hätte mir gewünscht, dass sich ein paar Leute mehr für das Thema interessieren würden. Aber vielleicht liegt die ausgebliebene Reaktion auch an mir, weil ich dieses Thema unter "Hablamos español" eingestellt habe?

Du schreibst am Schluss deines letzten Beitrags:
  • Wen dem so ist, dann viel Vergnügen weiterhin in Eurer "Scheinwelt".
Auch wenn du damit nur ein Vermutung aussprichst, wäre mir persönlich ein weniger persönlicher Ton lieber. Denn wie gesagt verläuft sich nicht jeder in die Rubrik spanische Sprache und zweitens, was heißt hier "Scheinwelt"?

Deine Antwort liest sich für mich abwertend. Andere mögen es anders sehen. Ich weiß nicht, ob du das wirklich so gemeint hast oder ob zwischen dem Geschriebenen und Gelesenen Nuancen verloren gegangen sind? :-?

Jeder darf doch sein Leben, sofern er in der Lage dazu ist, selbst bestimmen. Die einen sind in einer abgeschotteten, sicheren Urbanisation glücklich und zufrieden, in der die Residenten unter sich bleiben und in ihrer Sprache mit den Nachbarn und ihren Angestellten (hier meist Gärtner und/oder Poolpfleger) sprechen können, die anderen fühlen sich mittenmang der Spaniern wohl. Aber steht dir, mir oder einem von uns zu, darüber ein Werturteil zu fällen? Ist es tatsächlich jedem zuzumuten, sich nach einer arbeitsintensiven Zeit im Urlaub mit dem Problemen des Gastlandes auseinanderzusetzen?

Ich habe versucht, meinen Eingangsbeitrag möglichst wertfrei zu halten.

Wir alle leben im Zeitalter der Globalisierung:
Die europäischen Märkte haben sich schon lange zusammengeschlossen, der Teuro verbindet die meisten Länder Europas, Arbeit wird nicht nur im eigenen Land, sondern auf dem internationalen Markt gesucht (gerade für Spanier im Moment brandaktuell unter dem Stichwort "Arbeitsmigration"), im Internet unterhält man sich meist auf Englisch, Chinesisch oder Spanisch - alles Weltsprachen. Deutsch ist da genauso wenig gefragt wie Valenciano.

Unter den arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren gibt es in Spanien sehr viele, die den bildungsschwachen Schichten angehören. Selbst mir, als Ausländerin, fällt auf, dass zwar flüssig Valenciano gesprochen wird, doch in amtlichen Broschüren oft sehr viele Fehler stecken - egal ob es sich um Valenciano oder Spanisch handelt. Für mich ein Ergebnis der Bildungspolitik der letzten +/- 35 Jahre. Seit 1978 gibt es die spanischen Regionen mit eigenen Regierungen.

Valenciano war jedoch früher eine Sprache, die vorwiegend von der bäuerlichen Bevölkerung gesprochen (nicht geschrieben!) wurde. Auf einmal wurde sie nach Francos Tod zur Schriftsprache hochstilisiert. Seit 1978 haben einige autonome Regionen, u.a. das Land Valencia die Regionalsprachen aggressiv ausgeweitet.

Doch es gab offensichtlich am Anfang noch keine Normen, sonst wäre die Fehlerquote geringer. Die Ähnlichkeit Valenciano/Castellano verwirrt den Lernenden, denn die Sprachen ähneln sich in vielem. Die Richtlinien für die Valencianische Sprache kennen doch nur die wenigsten. Die Acadèmia Valenciana de la Llengua gibt es erst seit dem 16. September 1998.

Valenciano und Spanisch wird von der Valenciano sprechenden Bevölkerung locker-flockig gemischt und - oh Wunder - das Gemisch wird trotzdem von jedem in der Region verstanden...

Spanisch wird in vielen Schulen nur als Zweitsprache gelehrt, andere Länder sind da deutlich fortschrittlicher, dort wird zukunftsorientiert Englisch als erste Fremdsprache schon seit Jahrzehnten unterrichtet.

Mit dem sprachlichen Halbwissen, mit dem die Leute hier von der Schule auf den Arbeitsmarkt entlassen werden, fällt es ihnen schwer, sich international zu behaupten. egal ob hier im Tourismusbereich, eine DER Säulen der spanischen Wirtschaft, oder auf dem internationalen Arbeitsmarkt.

Separatismus und Nationalismus statt Globalisierung. Ist das die Lösung, um Spanien und explizit das Land Valencia aus der extrem schwierigen Wirtschaftslage heraus zu führen?
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Florecilla
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Re: ¡Hablemos español!

Beitrag von Florecilla »

Luna hat geschrieben:Bekommt eigentlich einer von Euch von der wirklichen Krise in Spanien etwas mit ? Oder lebt Ihr in Eurer eigenen Welt ? Wen dem so ist, dann viel Vergnügen weiterhin in Eurer "Scheinwelt" !
Solche vorwurfsvollen, fast aggressiv klingenden Verallgemeinerungen finde ich nicht fair und klingen mir zu (ab)wertend!

Mag sein, dass ich einer "spanischen Scheinwelt" lebe, aber Spanien ist auch nicht mein Lebensmittelpunkt. Dieser wird auch zukünftig in Deutschland liegen und hier muss ich mich schon mit genügend negativen und auch belastenden Dingen beschäftigen, die meine "heile rosarote Welt" :-o stark beeinträchtigen.

Auch wenn ich (noch) nicht direkt betroffen bin, beschäftigt mich die Krise in Spanien dennoch. Man müsste schon mit arg großen Scheuklappen durch die Gegend laufen und ziemlich ignorant sein, um die Auswirkungen der Krise nicht zu sehen.

Aber das ist ja nicht das Thema, es geht ja eigentlich um die Sprachgewohnheiten in der Comunidad Valenciana. Ich persönlich bin bislang auf niemanden getroffen, der sich geweigert hätte, castellano mit mir zu sprechen. Ganz im Gegenteil, man ist immerzu erfreut, wenn ich als Ausländer bemüht bin, mich auf spanisch zu verständigen. Ich bin allerdings auch noch nie auf einer offiziellen (politischen) Veranstaltung gewesen. Ich finde es jedoch respektlos, wenn Bekanntmachungen, Prospekte, Veranstaltungskalender u. ä. ausschließlich auf valenciano veröffentlicht werden. Ein Land, dass zu einem großen Teil vom Tourismus lebt und in dem viele Ausländer leben, die sich die spanische Sprache angeeignet haben, sollte mehr Fingerspitzengefühl und Weltoffenheit demonstrieren und ich finde es beschämend, dass man nicht einmal Wert darauf legt, dass man von den eigenen Landsleuten verstanden wird.

Ach ja, ich dachte übrigens, dass "hablemos" die valencianische Schreibweise ist :oops:
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Luna
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Re: ¡Hablemos español!

Beitrag von Luna »

Cozumel hat geschrieben:Ja, ich hab ja schon geantwortete! Luna, geh doch nicht immergleich so hoch. Bild
Kein Problem. Ist Dir der Name "Lolita" noch ein Begriff ? Wenn dem so ist, dann "vom Saulus zum Paulus". Das andere hat Dir besser gestanden. Ich erwarte noch die Antwort von Baufred, auf die Ihr alle wartet, da Ihr ja selbst anscheinend keine eigene Meinung habt zum Thema !

Schade die Leute die etwas zum sagen hatten - zu fast allen Themen - sind entweder von sich auch gegangen oder wurden gesperrt ! Macht weiter so ; Langeweile pur !
Inge Wamser hat geschrieben:Schleimen geht gar nicht !!

Schleimen kommt mir nicht in den Sinn,
möchte so bleiben wie ich bin.

Gerade heraus und ehrlich,
wenn es ist auch mal gefährlich.

Die Fronten glätten mit einem Gespräch,
mit echten Freunden das nur geht.

Immer nur Ja sagen, schlägt auf den Magen,
Jasager kann ich schlecht ertragen.

Dann ist es erledigt für mich,
nachtragend bin ich nicht,
froh,wenn mir auch jemand sagt,
was er denkt über mich.

Habe damit gute Erfahrungen gemacht,
später haben wir über unsere
Meinungs-Verschiedenheiten
oft zusammen gelacht.

Doch vor Schleimern nehme ich mich
noch immer in acht,
die mir nicht sagen, was sie wirklich gedacht.

So kam ich eigendlich ganz gut durch mein Leben,
das mir dadurch viele gute,ehrliche und
langjährige Freunde hat gegeben.
Anmerkung: Das Gedicht stammt von Inge Wamser. Sie hat auf ihrer Autoren-Pinnwand in der
http://www.gedichte-oase.de/autor/wamser_118/
vermerkt:

Zitat:
"ICH SCHREIBE NUR IN DER GEDICHT OASE.!!!! Gedichte dürfen kopiert werden mit meinem Namen. Nicht für Werbung nutzen,wurde schon zu oft ohne meine Erlaubnis getan. "
Zuletzt geändert von Oliva B. am Mi 15. Aug 2012, 23:57, insgesamt 3-mal geändert.
Grund: Gedicht formatiert und Autorin eingefügt, da das Gedicht nicht von Luna stammt.
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FridaAmarilla
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Re: ¡Hablemos español!

Beitrag von FridaAmarilla »

Oliva B. hat geschrieben:
FridaAmarilla hat geschrieben: @ FridaAmarilla
Das hoffe ich auch. Ich habe die Überschrift bewusst mit dem öffnenden Ausrufezeichen versehen, weil ich den Ausspruch nicht nur als reine Aufforderung interpretiert wissen wollte, sondern - provozierend - als Imperativ.
Die erste Person Plural heißt im Konjunktiv sowie im Imperativ "hablemos", was hier wohl zu einigen Missverständnissen führte.
Ohhhh :') ich hatte die Ausrufezeichen übersehen :')
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Florecilla
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Re: ¡Hablemos español!

Beitrag von Florecilla »

Sag mal, Luna, was ist in den letzten drei Monaten passiert? Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber du scheinst mir ein wenig "unausgeglichen". Dass bei deinen bewusst provokanten Fragestellungen und den damit suggerierten Unterstellungen niemand Lust hat, zu antworten, wundert mich eigentlich nicht. Außerdem kann man wohl niemanden zwingen, seine Meinung kund zu tun. Was baufreds Meinungsäußerung jetzt so unabdingbar macht, weiß ich auch nicht. Letztendlich geht es doch nur um eine grammatikalische Fragestellung, die Elke bereits beantwortet / begründet hat:
Oliva B. hat geschrieben:Die erste Person Plural heißt im Konjunktiv sowie im Imperativ "hablemos"
Gegen Langeweile pur gibt es übrigens ein gutes Mittel: Aktivität!
Saludos,
Florecilla (Margit)


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baufred
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Re: ¡Hablemos español!

Beitrag von baufred »

... obwohl bereits alles gesagt/beantwortet wurde ... nach "leichter" Aufmunterung :-o , doch noch mein Kommentar dazu:

... also, wenn etwas explizit in spanischer Manier - wie in der Überschrift - in Ausrufezeichen > signo(s) de exclamación/admiración ... gesetzt wird und dazu noch das Leitthema im Eingang die Überschrift als Aufforderung (auf)wertet, ist das eindeutig das Imperativ > imperativo, dessen Form, wie schon gesagt, sich in der ersten Person Plural und in der dritten Person Plural mit dem Subjuntivo deckt ... ansonsten aber nicht ... aber, wegen der Art der Schreibweise > als Auforderung an die Valencianos doch auch Spanisch zu sprechen, mehr als eindeutig ist, ist es halt dennoch kein Subjuntivo ... zumal das Subjunktiv, wie auch schon angedeutet, spezielle Formen der Einleitung bedarf ... die sogenannten Signalwörter, die immer, bis auf einige wenige Ausnahmen, den Subjuntivo fordern ....

Wenn Interesse besteht, pack ich dazu, oder wenn noch anderweitiger grammatikalischer Klärungsbedarf besteht, mal ein paar Infos ins Spanisch-Unterforum .... sind speziell soooo aufgebaut, dass mit "Hilfskrücken" jeder eigentlich dann auch die richtige Form wählt ... gibt mir mal 'ne Bedarfsmeldung rein ... die für extranjeros wichtigen Grammatik-Themen liegen in meinem Archiv als Arbeits-/Merkblätter fertig vor ...
Saludos -- baufred --
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Re: Das sollte eigentlich ALLE interessieren: ¡Hablemos espa

Beitrag von Cozumel »

Luna, ich bin immer die Gleiche. Nix Saulus oder Paulus.

Wenn es mir mal wichtig genug ist, meine Meinung zu sagen, dann tue ich das nachdrücklich aber sachlich mit Argumenten und nicht wie Du hier mit zweifelhaften Methoden. Frust lasse ich nie an anderen aus. Würde es mir aber trotzdem mal nicht gelingen mich zu beherrschen, dann würde ich mich am nächsten Tag entschuldigen.

Mir gefällt die tolerante Atmosphäre hier. Wer Zoff will, kanns wo anders ausleben.
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FridaAmarilla
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Re: Das sollte eigentlich ALLE interessieren: ¡Hablemos espa

Beitrag von FridaAmarilla »

Hallo baufred,

vielen Dank für Dein Angebot, ich selber würde mich sehr freuen, wenn Du ein paar Infos mit "Hilfskrücken" ins Forum stellen würdest :-D

lg Frida Amarilla
Albertine
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Re: Das sollte eigentlich ALLE interessieren: ¡Hablemos espa

Beitrag von Albertine »

Albertine - aus einer anderen Sicht.

Elke hat sich sehr viel Arbeit gemacht und hat sehr viel recherchiert, um uns auf ein anrollendes? sprachliches
Ärgernis hinzuweisen. Weil mich die Region Teulada/Moraira betrifft, möchte ich auf die Anfangs-Info eingehen:

Ehrlich gesagt empfinde ich es in Anbetracht der Abhängigkeit Morairas vom Tourismus (als Einnahmequelle der Doppelgemeinde Teulada-Moraira) als Hohn, wenn

"das Rathaus von Teulada-Moraira von der valencianischen Landesregierung und der Valenciano-Akademie für seine Förderung der valencianischen Sprache ausgezeichnet wird. Vor allen Dingen in der lokalen Verwaltung werde die Regionalsprache vorbildlich genutzt."(CBN vom 27.7., S. 10)


Was können wir gegen die sprachliche Entwicklung, die von höherer Stelle gesteuert wird, unternehmen?
Wir könnten z. B. zum Rathaus gehen und schriftlich Protest einlegen. Wir könnten uns auf die Märkte stellen,
und mit Info-Material versuchen, die Menschen aufzurütteln. Wir erreichen voraussichtlich nichts, denn wir sind
zu Gast in Spanien..... und eigentlich geht es im weitesten Sinne auch gar nicht um uns.

Am 29. Juli 2012 las ich in der WamS, dass in der Woche zuvor die Regionalregierung Valencias den Bettelgang nach Madrid antreten mußte. 3,5 Millarden Euro braucht der Regionalpräsident Alberto Fabra bis Ende des Jahres, damit Valencia seine Schulden zahlen kann.

In diesem Sommer ist die ständige Arbeitslosenquote in der Communidat Valencia bei 27 Prozent angekommen.
Bei den Jugendlichen ist sie auf über 50 % angewachsen. Valencias Verschuldung lag 2005 bei 10,5 Milliarden Euro und
6 Jahre später ist es fast die doppelte Summe: 20,8 Milliarden Euro.


http://www.welt.de/print/wams/wirtschaf ... staat.html

Den Jugendlichen werden durch den lokalen Druck, Valenciano zu erlernen bzw. zu sprechen, sehr viele Chancen genommen,
evtl. im Ausland Arbeit zu finden. Es sollte m. E. unterstützt und gefördert werden, englisch oder auch deutsch zu erlernen.

Eine engagierte Deutsche in Gata de Gorgos möchte spanischen arbeitslosen Jugendlichen helfen, evtl. in Deutschland eine Ausbildungsstelle zu erhalten. Sie teilte uns mit:

Wie Sie wissen, ist die Arbeitssituation für junge Leute hier nicht sonderlich gut. Auch wenn meine Aktionen hier
vermutlich nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein werden, kann ich hoffentlich ein bisschen was bewirken.


Im Moment starten wir ein Projekt “Deutsch für Arbeitslose” zusammen mit dem Roten Kreuz

Dazu konnten wir ihr schon sehr viele Infos geben. Wir haben einen Mangel an Auszubildenden.
Hier in D können sehr viele Ausbildungsplätze nicht von unseren eigenen Jugendlichen besetzt werden.
Wir hatten Ende März 2012 im Großkreis Düsseldorf 700 und in NRW 25.ooo unbesetzte Lehrstellen.
http://www.hwk-duesseldorf.de/31%2c0%2c1463.html

Unsere Bundesbildungsministerin Frau Schavan hat mit dem spanischen Bildungsminister eine Zusammenarbeit bei
der Ausbildung im dualen System vereinbart. Über die Art und Weise der Umsetzung ist mir noch nichts bekannt.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/sch ... en100.html

Voraussetzung ist die Kenntnis der deutschen Sprache.

Was soll unsererseits die Aufregung um die lokale, gewollte Abgrenzung einer Sprache. Letztendlich katapultieren sich einige spanische Landsleute, forciert durch die Politik, wirtschaftlich ins AUS.

Ein in meinem deutschen Wohnort ansässiger Spanier, vermittelt Fachkräfte aus Spanien nach D.
Er erwartet ebenfalls eine Bewerbung in Castellano bzw. Englisch.

Saludos von Albertine
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villa
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Re: Das sollte eigentlich ALLE interessieren: ¡Hablemos espa

Beitrag von villa »

Ich will mal zurück zum Thema kommen, es ging ja ursprünglich darum ob es nun eine förderungswürdige Sprache geht oder einen Dialekt.

Ich glaube jeder Deutsche würde sofort unterschreiben dass Schwiizterdütsch eine eigene Sprache ist. Aber wir Schweizer verstehen uns im Extremfall ja untereinander kaum und dann noch 4 Landessprachen und das auf so kleinem Raum :-?

Ich bin überzeugt, dass Valenciano ein Dialekt ist. So sehr sie es sich anders wünschen.

Unsere 4. Landessprache ist ein gutes Beispiel. Romanisch, auch eine historisch vor allem gesprochene Sprache wurde so "kanalisiert" dass jeder der die Sprache zu Hause spricht sagt:" aber so sprechen wir es zu Hause nicht" :evil: Es wurde so eine art Kunstsprache geschaffen die man nun auch unterrichtet. Jeder der Romanisch als Muttersprache hat kann mindestens noch eine weitere Sprache (Deutsch oder Italienisch) da ja ausser in den engen Bergtälern sonst keiner diese Sprache kann.

Das ganze wurde gemacht weil die Sprache zu verschwinden drohte.... also ein kulturelles Projekt. Und ich glaube so wird es von vielen Gesehen, ist ja auch lustig wenn so das eine oder andere mal in Romanisch angeschrieben ist, gibt den Turisten auch ein guets Gefühl von Abenteuer ;;)

Auch die Leute die die Dialekte sehr ausgeprägt sprechen werden immer weniger; Schwiizerdütsch wird immer Schweizerischer und spezielle urige Ausdrücke verschwinden immer mehr. Das dürfte auch auf deutsche Dialekte zu treffen.

Ich denke die Spanier haben da ein Problem zu unterscheiden und ich finde es auch nicht gut wenn Menschen über eine Sprache oder Dialekt ausgeschlossen werden. Wenn deutsche in die Schweiz kommen haben wir ja auch kein Problem Hochdeutsch zu sprechen (ich bin mir einfach nicht sicher ob das von den Deutschen auch immer als solches erkannt wird :oops: )
Da wir in der Schweiz auch mit etwas mehr als 20% Ausländern unser Land teilen ist das für die meisten selbstverständlich.

Genau so selbstverständlich wie es für mich ist mir ein Minimum am Spanischkentnissen an zu eignen, wenn ich mehr als nur ein paar Wochen Urlaub da verbringen will. Aber ich finde auch, dass von mir als Besucher nicht erwarter werden kann dass ich mit dem Dialekt vertraut bin.

Dialetke gibt es überall aber es gibt auch so was wie eine Amtssprache und so sollte es auch in Spanien sein, Spanisch als Amtssprache und die Dialekte als lokale Identifikation. Dann könnten auch Touristen daran Freude haben und nicht Frust. Ich bin mir fast sicher dass wenn es so rum wäre viele von uns mehr Valenciano Begriffe kennen würden. Wir staunen ja immer wieder wie schnell sich bei den deutschen Einwanderern schweizerdeutsche Redewendungen und Begriffe schnell einschleichen. Was dann in der Folge bei Familienbesuchen mitunter für grosse Belustigung sorgt.

Es wäre schön wenn die Spanier das auch ein wenig entspannter sehen könnten.

Zum Schluss mss ich aber auch sagen, dass ich persönlich noch keine negativen Erfahrungen machen musste. Im allgemeinen werde ich freundlich behandelt, und wie es in diesem Forum schon öfter gesagt wurde, es wird geschätzt wenn man sich bemüht Spanisch zu sprechen.
Sollte dies weiter getreiben werden dass Valenciano die Hauptsprache (Amtssprache) wird, kann das in meinen Augen nur schädlich sein, denn so viele Sprachen kann kein Mensch lernen. Da geht man dann vielleicht lieber ein bisschen weiter an der Küste wo Castillano gesprochen wird und auch geschrieben. Wär für mich schon eine grässliche Vorstellung wenn alle Infos von Behörden nur noch in Valenciano verfügbar wären.
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