PLZ: 03110
Einwohner: 24.487 lt. INE 2016, 24.256 lt. INE 2015
Einwohnerbezeichnung: muchamelero/-a, (val.) mutxameler/-a
Ausländeranteil: 10,84 % (= 2.654 Ew., darunter 123 Deutsche lt. INE 2016; 2.607 lt. INE 2015)
Sprachdominanz: Valenciano
Flughafenentfernung
Alicante 23 km (A-70)
Valencia – 168 km Inlandautobahn (A-7)
188 km Küstenautobahn (E-15/AP-7)
Ortsbeschreibung
Die Stadt (Val.) Mutxamel (Span. Muchamiel, ausgesprochen [mutʃa'mjel]), liegt 9 km nördlich von Alicante im Landkreis Campo de Alicante, in dem historischen Landstrich "Huerta de Alicante", durch den der Fluss Monnegre fließt. Dieser ist Lebensader der Bevölkerung und Grund für den schwunghaften Aufstieg der Gemeinde, aber auch Ursache vieler Naturkatastrophen. Der Fluss entspringt auf 1.100 m Höhe in der Sierra von Onil. Sein oberer Abschnitt nennt sich noch río Verde (oder auch Cabanes). Zum río Monnegre wird er erst, nachdem er den Stausee von Tibi passiert hat. Den Namen Monnegre erhielt er, weil er eine Landschaft mit schwarzen Kalkstein durchquert, wodurch das Wasser schwarz wirkt.
Das erste Hydrauliksystem haben die Mauren in dem fruchtbaren Schwemmland des Flusses Monnegre gebaut und haben damit den landwirtschaftlichen Gartenanbau in dieser Region gefördert.
In der Vergangenheit erlitt die Bevölkerung oft Ernteverluste durch extreme Trockenperioden und Dürre im Sommer, Hochwasser und Überschwemmungen im Winter, ebenso durch eine kleine Eiszeit, die vom 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts dauerte. Deshalb wurde in den nachfolgenden Jahrhunderten nach Vertreibung der Mauren das bestehende Hydrauliksystem von Ingenieuren ausgeweitet und verbessert. Um das Wasser des Flusses besser nutzen zu können, wurden Staudämme, Bewässerungskanäle und Dämme (auch assuts/assots genannt) errichtet, um sein Wasser auf die umliegenden Ländereien zu verteilen, wodurch die Entwicklung der Landwirtschaft einen enormen Aufschwung erlebte.Fotos.
Doch in der Huerta von Alicante wird dem Fluss so viel Wasser für die Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen entzogen, daher wird das spärliche Rinnsal, das zwischen Mutxamel und Campello ins Meer mündet, in diesem Teilabschnitt "Rio Seco" genannt.
Die Landwirtschaft ist auch heute noch der wichtigste Wirtschaftszweig der Gemeinde. Es werden hauptsächlich dicke Bohnen (habas) und Tomaten von hervorragenden Qualität der autochthonen Sorte "tomate de Mutxamel" erzeugt. Zudem werden Mandel-, Oliven-, Johannisbrot-, Maulbeer-, Feigen- und andere Obstbäume im Trockenfeldbau bewirtschaftet.
Neben der Landwirtschaft gibt es eine kleine Industrie. Einige bekannte Keramikhersteller sind in Muchamiel ansässig. Die Nähe zur Provinzhauptstadt führte zu einer wirtschaftlichen Verschmelzung mit Alicante und zu einem starken Anstieg von Unternehmen, die zur Verlagerung (Outsourcing) übergingen. Heute ist Mutxamel für viele Erwerbstätige Wohn- und Schlafstadt; der Ort profitiert von seiner Nähe zur Universität und zum Flughafen.
Schon in früheren Zeiten war Mutxamel ein Ort, in dem wohlhabende Alicantiner ihren Sommer verbrachten. Residenzen wurden erbaut, wie die des Conde von Montemar oder des Marqués von Peñacerrada. Durch die Sommergäste wurden viele Freizeiteinrichtungen ins Leben gerufen wie Reiterhöfe, das Bonalba Golf Resort & Spa und ein kleiner Flugplatz, der aeródromo de Muchamiel.
In der Altstadt stehen in engen Gassen ein- und zweistöckige Häuser mit bunten Fassaden, von den Eigentümern liebevoll mit Keramikfliesen mit Heiligenbildern, kleinen Szenen aus dem täglichen Leben und kleinen Fassadenaltären dekoriert.
Von 1981 (8.045) bis heute verdreifachte sich fast die Zahl der Einwohner.
Das Gemeindegebiet ist flach, abgesehen von ein paar kleinen Hügeln wie die Sierra de Boter im Norden.
Das Klima ist mediterran-mild, die durchschnittlichen Jahreswerte liegen um die 17º C und fallen auch im Winter nicht unter den Gefrierpunkt, allerdings besteht im September/Oktober die Gefahr einer "gota fría" (kalter Tropfen, das sind sintflutartige Regenfälle, die oft Hagel mit sich bringen).
Regionale Küche:
Von den typischen Gerichten muss explizit die "pericana" und "Pà oli boix" erwähnt werden, die in der ganzen Umgebung beliebt sind, ebenso wie das Holzofenbrot "pan de pueblo", das im Umland einen sehr guten Ruf genießt und die Horchata de Almendras.
Geschichte