Die männermordende Gottesanbeterin
Verfasst: Mi 21. Jul 2010, 23:03
Im Mittelmeerraum findet die Gottesanbeterin zahlreiche Lebensräume, in Mitteleuropa kommt sie hingegen nur in wärmeren Gefilden vor. In Deutschland, wo sie als„gefährdet“ eingestuft wurde und weder gefangen noch gehalten werden darf, z.B. am Kaiserstuhl. Ihr Oberkörper ist auffällig verlängert und der relativ kleine, dreieckige Kopf mit den seitlichen Facettenaugen, mit denen die Gottesanbeterin sehr gut sehen kann, ist völlig frei beweglich. Nach vorn ragt der kräftige Mund mit seinen Beiss- und Greifwerkzeugen. Das vordere Beinpaar besteht aus kräftigen, mit Dornen besetzen Fangbeinen, mit denen sie ihre Beute festhält, und die sie im Ruhezustand eingeklappt. Sie schleicht sich langsam an ihre Beute heran, lähmt diese mit einem Biss ins Genick und frisst sie auf. Normalerweise frisst sie kleine Insekten, im Mittelmeerraum stehen sogar Jungvögel und kleine Wirbeltier auf ihrem Speiseplan. Mord im Efeugewächs
Die zwei hinteren Beinpaare sind Schreitbeine. Das kleine vordere Flügelpaar verdeckt in Ruhestellung die hinteren Flügel. Doch trotzdem ist das Weibchen der tagaktiven Fangschrecken fast flugunfähig, im Gegensatz zu dem beweglichen Männchen, das aber auch nur kurze Distanzen überwinden kann. Wie auch bei anderen Fangschreckenarten kommt es gelegentlich vor, dass das größere Weibchen (75 mm bis 80 mm) das kleinere Männchen (ca. 60 mm) während oder nach der ca. zweistündigen Paarung auffrisst, um ihren Eiweißbedarf zu decken. Danach legt sie 200 bis 300 Eier in Kokons, aus denen die Larven im Frühjahr schlüpfen.
Das Insekt lebt nur ein Jahr. Seine Farbe reicht von lindgrün über gelblich bis braun und sogar fast schwarze Exemplare findet man in Gebieten, in denen es früher mal gebrannt hat.